28 Feb
Erfahrungsbericht von Ahmet R.

Kwantlen Polytechnic University


Stadt: Vancouver
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL, Internationale BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2019 bis 01/2020
Heimathochschule: Südwestfalen FH

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Im Wintersemester 2019/20 habe ich ein Auslandssemester an der Kwantlen Polytechnic University in Vancouver Kanada absolviert. Als Student des Studiengangs Internationales Management wollte ich theoretische Grundlagen, die ich im Studium zur interkulturellen Zusammenarbeit kennen gelernt habe, praktisch anwenden und neue Kompetenzen, wie ein geschärftes kulturelles Bewusstsein, gewinnen.

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Die Vorbereitung 

Das Bewerbungsverfahren war dank der großartigen Hilfe von College Contact ohne großartige Schwierigkeiten machbar. Für die meisten auszufüllenden Dokumente hatte College Contact meist ein eigenes Dokument vorbereitet, mit entsprechenden Handlungsanweisungen zum Ausfüllen. Als schwierig hat sich für mich die Kurswahl herausgestellt, da diese direkt auf der englischsprachigen Homepage zu finden war. Die Kurse waren meist mit einem Code verknüpft, der Informationen über den Kurs gegeben hat. Zum Beispiel steht die erste Ziffer für das Semester, für welches der Kurs bestimmt ist. Auch gab es viele Kurse, die nicht besucht werden konnten, ohne vorherige Besuche der Grundlagenfächer (es gab auch keine Ausnahmen für Auslandsstudierende). Vor meiner Abreise gab es jedoch noch einige Vorbereitungen zu klären, die mich einiges an zeitlichen Aufwand gekostet haben. Zwei Punkte waren bei der Vorbereitung besonders wichtig, die Finanzierung des Auslandssemesters und dass ich die Module, die ich im Ausland besucht habe, an meiner Hochschule anrechnen lassen kann. Für die Finanzierung habe ich mich für das PROMOS-Stipendium beworben.

Bei der Beantragung des Auslands-BAföG konnte mir auch hier College Contact weiterhelfen. Um die BAföG-Förderung zu bekommen, musste man nämlich neben der Bescheinigung, dass man angenommen wurde, die Auslandsuniversität auch schriftlich darum bitten, die Studiengebühren zu reduzieren oder sie komplett entfallen zu lassen, dafür hatte College Contact ein vorgefertigtes Dokument, das ich einfach ausgefüllt und an College Contact zurückgeschickt habe, da die es dann an die Universität weitergeleitet haben. Um mir meine Noten aus dem Ausland anrechnen lassen zu können, musste ich zunächst alle Professoren aufsuchen, deren Module ich mir anrechnen lassen wollte, um von Ihnen eine vorläufige Bestätigung zu bekommen. Schließlich wurde diese Abmachung vom Prüfungsausschuss bestätigt und ich konnte mich auf meinen Abflug nach Kanada freuen.


Die kanadische Kultur

Während meines Auslandssemesters hatte ich die Möglichkeit, die kanadische Kultur kennenzulernen. Gleich zu Beginn meines Aufenthaltes habe ich wahrgenommen, dass die Kanadier eine ganz besondere Nation mit sehr interessanten Werten und Traditionen sind. Eine sehr offene Art mit Mitmenschen umzugehen gepaart mit einem sehr höflichen und entgegenkommenden Verhalten der Kanadier haben mir seit Tag eins das Gefühl gegeben, dass ich in Kanada willkommen bin. Zum Beispiel ist es in Kanada und besonders in Vancouver üblich, sich in einer Schlange aufzustellen, wenn man auf den Bus wartet, um niemandem seinen Vortritt zu nehmen. Auch gehört es zur Norm, sich während dem Aussteigen beim Busfahrer mit einem kurzen „Thank you, Driver“ für die Fahrt zu bedanken. Sehr überraschend war für mich die kulturelle Vielfalt in Vancouver, es gab nicht die eine dominierende Kultur, vielmehr waren es viele kleine Subkulturen und ihre Interaktionen miteinander, die mein Bild der kanadischen Kultur prägten. Vom indischen Holi Fest (Fest der Farben) über das klassisch amerikanische Halloween bis zum chinesischen Neujahr wurde alle Kulturen gefeiert und in ihrer Besonderheit wertgeschätzt. Abgegrenzt von allem spielte Vancouver Island nach seinen eigenen Regeln. Neben Victoria, der Hauptstadt von British Columbia, bietet die wunderschöne Natur mit ihren Regenwäldern und der Ozeanküste eine großartige Gelegenheit, Geist und Körper für einen Moment ruhen zu lassen und um mit der Natur, die einen umgibt, eins zu sein.


Die Kwantlen Polytechnic University

Eine sehr entgegenkommende Art durfte ich auch an der Auslandsuniversität genießen. Alle Mitarbeiter, denen ich unmittelbar im Unterricht begegnet bin, und auch andere Fachkräfte der Universität waren sehr nett und immer hilfsbereit. Diese positive Grundlage führte dazu, dass ich mich sehr wohl fühlte und auch anfängliche Sorgen, wie die Kommunikation auf Englisch, kein Hindernis mehr für mich war. In Kanada habe ich drei Kurse besucht, die alle Grundlagenfächer waren. Die Instruktoren der Kurse wirkten alle sehr kompetent und hatten alle viele Jahre Arbeitserfahrung. In den Gruppenarbeiten wurde mir sehr schnell deutlich, was ich auch im Vorfeld über die Arbeitsethik in Kanada wahrgenommen hatte. Eines Tages beobachtete ich einen Bankmitarbeiter, der sich auf die Schränke gestellt hatte und vor seinen Kollegen tanzte, während sie ihm zu jubelten. Die Arbeit wird in Kanada viel gelassener angegangen, Arbeiten werden bis kurz vor Deadlines fertiggestellt und auch nur sehr unzureichend. Die Art und Weise wie die Kurse aufgezogen wurden, erinnerte mich eher an ein Schulsystem, in dem es viele kleine Tests und Quizzes während des Semesters gab und dafür auf die Finale Prüfung verzichtet wurde, die allen Studenten in Deutschland am Ende des Semesters blüht.

Die Universität bietet leider keine Studentenwohnheime an, das heißt, man muss sich privat die Mühe machen, um eine Bleibe zu finden. Jedoch ist das Wohnungsangebot in Vancouver riesig, das einzige Hindernis könnten die Mieten sein, die vergleichsweise sehr teuer sind. Um während des Semesters auch noch genug Zeit zu haben, um die wunderschöne Natur und die Stadt zu erkunden, sind meines Erachtens nach drei Module völlig ausreichend, da neben den Tests auch noch einige Hausarbeiten während des Semesters abgegeben werden müssen. Die Universität besitzt fünf Standorte, von denen ich zwei besucht habe. Meine Kurse habe ich in Richmond gehabt und deshalb habe ich auch nur zwanzig Minuten vom Campus weg gewohnt. Der Richmond Campus mit seinem neuen Konstrukt für die Abteilung Design ist eine Augenweide für sich und bietet einige ruhige Stellen, um sich vom Unistress zu erholen. Auf der anderen Seite bietet der Surrey Campus, der mit dem Fitnessstudio und der Sporthalle ausgerüstet ist, eine großartige Gelegenheit, dem Stress mit sportlicher Aktivität zu begegnen. Neben den Open Hours, in denen Studenten in der Halle jede Art von Sport praktizieren können, gibt es auch organisierte Turniere, für die man sich anmelden kann.


Fazit

Die Zeit in Kanada war eine sehr interessante Erfahrung. Neben der Möglichkeit mein Englisch zu verbessern, durfte ich eine sehr interessante neue Kultur kennenlernen, die mich in meinem weiteren Verlauf des Studiums mit Sicherheit weiterbringen wird. Auch wenn es auf der Karte so aussieht, als wäre es auf der anderen Seite der Erde, habe ich trotzdem das Gefühl gehabt, zu Hause zu sein.