15 Jul 2021
Von Deutschland über Großbritannien nach Kanada

Gap Year-Studentin Kristin im Interview

Ihr Academic Gap Year in Großbritannien & Kanada eröffnete für Kristin neue Perspektiven.

Für ein Jahr ins Ausland gehen, neue Erfahrungen sammeln und gleichzeitig erste Einblicke in verschiedene Studienfächer bekommen, klang für Kristin wie der perfekte Plan für die Zeit nach der Schule. Sie entschied sich daher für ein Academic Gap Year in Kanada und begann, alles in die Wege zu leiten. Doch dann kam Corona und machte ihr einen Strich durch die Rechnung – zumindest scheinbar.

Die Tatsache, dass Kristin sich aufgrund von geschlossenen Grenzen spontan einen „Plan B“ überlegen musste, stellte sich am Ende nämlich als absoluter Glücksgriff für sie heraus: In einem einzigen Gap Year gleich zwei neue Länder zu erkunden und das Studentenleben an zwei so unterschiedliche Universitäten wie der britischen York St John University und der kanadischen Thompson Rivers University kennenzulernen, machte ihr Auslandsjahr letztlich zu einer besonders spannenden Erfahrung.

Wir wollten deshalb ganz genau wissen, wie sie ihre Zeit in Großbritannien & Kanada erlebt hat und haben uns mit Kristin zum Interview verabredet. Welche Tipps sie dir für beide Unis mitgeben möchte und was für sie die unvergesslichsten Momente ihres Gap Years waren, kannst du hier nachlesen!


College Contact:
Du hast im letzten Jahr ein Academic Gap Year im Ausland gemacht und dabei ein Semester in Großbritannien und eins in Kanada studiert. Wie hat dir dein Gap Year insgesamt gefallen?

Kristin:
Sehr gut! Ich bin sehr froh, es gemacht zu haben. Erst hat ja leider nicht alles so geklappt hat, wie ich es geplant hatte, aber im Nachhinein hätte es wohl nicht besser kommen können: Dass ich die Möglichkeit hatte, zwei Unis und zwei verschiedene Länder kennenzulernen, war perfekt! Ursprünglich wollte ich ein ganzes Jahr nach Kanada, aber wegen Corona waren die Grenzen letztes Jahr vollständig zu und so wurde nichts daraus. Ich habe mich daher kurzerhand für England entschieden und dann ging zum Glück alles sehr schnell. Die Bewerbungsfristen waren nämlich fast alle schon vorbei. Deswegen bin ich sehr froh, dass es trotzdem geklappt hat!


An York gefiel Kristin besonders der Altstadtcharakter der Stadt, in der alles nah beisammen liegt. Auch der Campus der Uni liegt zentral.

College Contact:
Das freut mich. Magst du ein bisschen von beiden Ländern erzählen? Wie war es zunächst einmal in York?

Kristin:
Sehr schön! Zu meinem Glück waren in England die Corona-Regeln nicht ganz so strikt, wodurch wir relativ viel Unialltag hatten. Der Unterricht an sich war zwar die ganze Zeit online, aber die Uni hat wirklich viel an Treffen, natürlich draußen, und gemeinsamen Spaziergängen organisiert. So konnte man viele Leute kennenlernen, das war toll. York als Stadt ist auch total schön. Es ist sogar eine der schönsten Städte, in denen ich bis jetzt war. York hat eine sehr schöne Altstadt, in der es überall kleine Cafés und kleine Läden gibt und mitten im Zentrum steht diese riesige Kathedrale, die man von überall sehen kann. Die Uni ist auch ganz nah am Stadtkern, dahin läuft man vielleicht 10 Minuten. Außerdem fließt ein Fluss mitten durch die Stadt, was sehr schön ist.


College Contact:
Cool! Und wie war das Studentenleben?

Kristin:
Die Uni selbst hat mir auch gut gefallen. Der Campus ist zwar nicht so groß, aber man hat eine relativ große Auswahl an Fächern. Da ist sicherlich für jeden etwas dabei. Die Studentenwohnheime sind auch recht nah an der Uni gelegen. Dort lernt man zwangsläufig schnell Leute kennen, was sehr schön ist. In dem Haus, in dem ich gewohnt habe, hatte jeder sein eigenes Zimmer mit Bad und sechs Zimmer bilden ein Apartment. Mit meinen fünf Mitbewohnern habe ich mich sehr gut verstanden und bin mit einigen sogar noch in Kontakt. Da wir als ein Haushalt gezählt haben, durften wir dann immer zusammen in die Pubs gehen und uneingeschränkt alles zusammen machen. Das war sehr angenehm.

Außerdem hat die Uni auch freizeittechnisch wirklich viel angeboten: Jede Woche gab es einen „Walking Trip“, wo wir in und um York verschiedene Sehenswürdigkeiten angeschaut und gemeinsam Sachen unternommen haben, es gab Kinoabende im Freien und in dem Pub direkt auf dem Campus wurden auch verschiedene Spieleabende veranstaltet. Da konnte man also echt viel machen.


Ganz anders als in York: Die TRU hat einen riesigen Campus mit Blick über die Stadt und die beeindruckende Natur im Tal.

College Contact:
Klingt super! Und wie war es in Kamloops?

Kristin:
Das war quasi das komplette Gegenteil von York: Der Campus in Kamloops ist riesig – wirklich unfassbar groß – und man lebt dort direkt auf dem Campus statt wie in York in der Nähe der Stadt. Aber es ist eine sehr schöne Uni mit vielen Studierenden und das Studentenwohnheim, in dem ich dort gewohnt habe, ist auch riesig groß. Der Campus liegt etwas außerhalb des Stadtzentrums auf einer Anhöhe, sodass man von dort aus jeden Tag eine echt schöne Aussicht runter ins Tal und über Kamloops hat.

Die Stadt selbst ist nicht groß und auch nicht wirklich vergleichbar mit europäischen Städten. Es gibt dort zum Beispiel kein Stadtzentrum im engeren Sinne, mit kleinen Cafés und kleinen Läden. Aber es ist trotzdem sehr schön, weil es mitten in der Natur gelegen ist. Ich war dort viel draußen, viel Wandern in den Bergen und es geht auch ein kleiner Fluss durch Kamloops. Man hat dort wirklich viele Möglichkeiten, sich in der Natur aufzuhalten, mit dem Mountainbike unterwegs zu sein, zu laufen oder im Winter Ski zu fahren, beispielsweise. Bei Kamloops war weniger die Stadt selbst der Anreiz für mich als die Natur drum herum.


College Contact:
Und war dort auf dem Campus trotz Corona etwas los?

Kristin:
Es war schon viel geschlossen, aber die Räume zum gemeinsamen Lernen waren alle offen und zwei der Cafés auf dem Campus auch. Der Unterricht war komplett online. Mir hat es aber trotzdem sehr gefallen. Auf dem Campus gab es auch einige Angebote wie beispielsweise einen Tanzclub oder eine Schwimmsociety, wo man sich logischerweise dann auch richtig getroffen hat. Außerdem war ich viel Eislaufen, weil es in Kamloops ein großes Stadion gibt. Das war auch sehr schön.


In Kanada gibt es auch außerhalb der Seminare oft viel zu tun. In ihrem House of Learning bietet die TRU deshalb viel Platz zum (gemeinsamen) Lernen.

College Contact:
Sind dir Unterschiede zwischen den beiden Ländern aufgefallen, zum Beispiel im Unialltag?

Kristin:
In England musste ich sehr viel weniger in meiner Freizeit für die Uni machen als in Kanada. Das könnte zwar auch an den unterschiedlichen Fächern gelegen haben, die ich in beiden Ländern studiert habe, aber das ist mir sehr aufgefallen. Die Art der Prüfungen war auch ein bisschen anders: In England habe ich mehr Aufsätze und Hausarbeiten geschrieben und in Kanada waren es quasi nur Multiple Choice-Prüfungen. Ansonsten waren die Studierenden in Kanada etwas internationaler als in England, wo viele nur aus Europa kamen. In Kanada waren es sehr viele mehr aus allen Teilen der Welt. Außerdem hatte ich das Gefühl, in England sind die Studierenden noch ein bisschen offener und sind mehr auf einen zugegangen, auch wenn man sich nicht kannte. Aber in beiden Ländern waren die Mitstudierenden sehr freundlich und es gab viele, mit denen ich mich gut verstanden habe, was auch die Gruppenarbeiten sehr einfach gemacht hat.


College Contact:
Wie kamst du überhaupt auf die Idee, ein Gap Year zu machen?

Kristin:
Ich hatte eigentlich vor ein Highschooljahr zu machen, habe mich dann aber doch dagegen entschieden. Als ich mich dann auf einer Messe für Auslandsaufenthalte nach Alternativen umgeschaut habe, bin ich auf den Stand von College Contact gestoßen und ihr habt mir dann die Option vorgestellt, für ein Gap Year an eine Uni zu gehen. Diese Kombination aus Auslandsjahr und der Möglichkeit, ein bisschen in verschiedene Fachrichtungen reinzuschnuppern, fand ich eine super Idee, weil ich damals auch noch nicht wusste, was ich später studieren möchte. Und so ist es gekommen!


Kristins Kurse in York fanden wegen Corona alle online statt. In Zeiten ohne Lockdown profitieren die Studierenden der Uni jedoch von sehr modernen Campuseinrichtungen.

College Contact:
Und weißt du jetzt besser als vorher, was du studieren möchtest?

Kristin:
Ich habe jetzt zumindest ein paar mehr Ideen (lacht). In England habe ich ja Psychologie studiert und der Kurs war eher in Richtung Neurobiologie. Das fand ich sehr interessant und das ist auch etwas, das ich mir vorstellen könnte. Ich werde mich für mehrere Sachen bewerben, aber dieses Naturwissenschaftliche ist schon auf jeden Fall die Richtung, in die ich gehen werde.


College Contact:
Würdest du sagen, dass die Erfahrung des Gap Years dich auch persönlich weitergebracht hat?

Kristin:
Ja, auf jeden Fall. Es war irgendwie cool, ganz für sich selbst zuständig zu sein und sich alleine um alles kümmern zu müssen. Das war auf jeden Fall eine tolle Erfahrung. Ich glaube, man wird automatisch selbstbewusster, wenn man merkt, dass man es schafft, eine längere Zeit alleine zu leben und sich in einer komplett neuen Umgebung mit einer neuen Sprache zurechtzufinden, die nicht die Muttersprache ist. Außerdem lernt man einfach so viele Leute von überall aus der Welt kennen, das bringt einen schon sehr weiter!


Das Studienland nach dem Semester noch weiter zu erkunden, gehörte für Kristin zu den absoluten Highlights. Besonders Vancouver hat es ihr angetan.

College Contact:
Was waren denn die Highlights deines Gap Years, an die du noch lange zurückdenken wirst?

Kristin:
Beide Male, dass ich am Ende noch Zeit hatte, ein bisschen rumzureisen in dem Land. In England kann man sich als Student relativ günstig so eine Rail Card kaufen, mit der man Rabatt für Langstreckenzüge bekommt. Ich habe dann die letzten Wochen genutzt, um in verschiedene Städte zu fahren. Das geht von York aus zum Glück sehr gut. Ich war in London, Manchester und Liverpool, was mit der Rail Card gar nicht mehr so teuer war. Ich bin immer morgens früh los und abends spät wieder zurückgefahren und konnte so jeweils einen ganzen Tag in der Stadt verbringen, das war ganz toll! Das würde ich auf jeden Fall jedem empfehlen.

In Kanada auch: Vom Flughafen in Kamloops kommt man zwar nicht an so viele Orte, aber in der Zeit vor den Klausuren bin ich von dort aus für fünf Tage nach Calgary geflogen, was mir gut gefallen hat. Calgary ist eine etwas größere Stadt in den Rocky Mountains und auf jeden Fall einen kurzen Besuch wert. Am Ende war ich dann noch eine Woche in Vancouver, bevor ich von dort aus zurückgeflogen bin. Vancouver ist einfach toll! Ich finde die Stadt so schön und bin deswegen auch sehr froh, dass ich das noch gemacht habe. Das war auf jeden Fall eins meiner absoluten Highlights.


College Contact:
Hast du noch ein paar Insidertipps für zukünftige Gap-Studis, was sie unbedingt in York oder Kamloops machen sollten?

Die Natur rund um Kamloops ist etwas sehr Besonderes, das es sich zu erkunden lohnt, rät Kristin. Sicherlich findest auch du an der TRU schnell Mitstreiter für deine Streifzüge!

Kristin:
In York solltet ihr auf jeden Fall mal bei den „Societies“ der Uni gucken. Da gibt es eine riesige Auswahl an verschiedenen Clubs für Studenten. Quasi für alle Studiengänge an sich gibt es schon mal eine Society und zusätzlich noch für verschiedene Sportarten, für Theater, Musik und Ähnliches. Das ist eine sehr schöne Möglichkeit, um Leute kennenzulernen, die die gleichen Interessen haben. Ich war zum Beispiel in der Archery Society und konnte dadurch in York weiter Bogenschießen, was ich hier auch mache. Um den eigenen Hobbies weiter nachzugehen oder zusätzlich nochmal Leute kennenzulernen, würde ich das jedem empfehlen.

Und in Kanada: einfach die Umgebung ausnutzen! Ich hatte dort ein paar Freunde, die gerne gewandert sind und wir waren sehr viel draußen. So eine Landschaft gibt es hier in Deutschland einfach nicht und es ist wirklich toll! Wenn man an dem Berg oder dem Fluss entlangläuft, kommt man beispielsweise auch zu verschiedenen Seen. Die Landschaft ist sehr vielfältig und es gibt eine Menge zu entdecken!

College Contact:
Klingt fantastisch! Vielen Dank für die schönen Einblicke!


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