20 Jul
Erfahrungsbericht von Victor C.

University of Technology Sydney

Stadt: Sydney
Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 02/2015 bis 06/2015

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

First things first: Das Auslandssemester war fantastisch. College Contact war auch eine sehr große Unterstützung. Unkomplizierter ist ein Bewerbungsprozess wohl kaum möglich. Die Mitarbeiter von CC waren immer sehr freundlich und haben einem auch stets sehr zügig und effektiv geholfen.

An der UTS habe ich – da ich BWL studiere – einen Finance-, einen Marketing und einen Managementkurs belegt. Entgegengesetzt meiner Vermutung, belegen die einheimischen Studenten auch meist maximal 3-4 Kurse. Man hat also keine Sonderbehandlung, sondern wird in den normalen Unibetrieb integriert, was sinnvoll und hilfreich für Kontakte knüpfen ist und einem das echte „Uni-Feeling“ gibt. Ich hatte also auch nur dreimal die Woche Vorlesung und Tutorium, was Gold ist in einer Stadt wie Sydney – aber dazu später. Da in Sydney 40% der Menschen international sind, ist es nicht verwunderlich, dass auch die Universität extrem international ist. Die Kurse an sich waren spannend gestaltet und sehr präsentations- und gruppenarbeitslastig. Der Aufwand ist überschaubar und es ist sinnvoll, „Hausaufgaben“ zu erledigen, da diese genau auf Prüfungsstoff vorbereiten. Die Einrichtung ist sehr beeindruckend. Die Vorlesungssäle ähneln überdimensionalen Kinosälen und sind hervorragend ausgestattet und auch die Gebäude sind zum Bestaunen. Es gibt auch einen Foodcourt und hauseigene Bars sowie Clubs. Die Bibliothek ist auch sehr gut ausgestattet und geräumig, allerdings wird es da mit Bib-Ruhe nicht ganz so ernst genommen wie in den mir bekannten deutschen Bibs. Neben tollen Räumlichkeiten gibt es gefühlt unendlich viele Clubs und Vereine, in denen man mitwirken kann. Wenn man dort etwas in seiner Freizeit machen möchte, findet man garantiert etwas, das einem Spaß macht.

Die Uni befindet sich direkt im Zentrum und ist gut zu erreichen. Allerdings würde ich euch empfehlen, als Deutsche/r, der ein Auslandssemester in Sydney macht, in jedem Fall an den Strand zu ziehen. Ich habe mit meiner Freundin am Bondi Beach gelebt und das Gefühl, dort zu wohnen, überwiegt die 45 Min., die man in die Innenstadt braucht. Grade wenn ihr auch nur an drei Tagen Uni habt, solltet ihr nicht unterschätzen, wie wichtig es ist, ein gutes Freizeitangebot zu haben. Und der Lifestyle direkt am Meer ist unbezahlbar. Es gibt auch schöne andere Strandviertel, die wahrscheinlich noch wesentlich günstiger sind und kein Stück schlechter. Wenn man sich mal an das Bussystem gewöhnt hat, kommt auch überall ganz gut hin. Ansonsten kann man nicht wirklich viel falsch machen mit der Viertelauswahl, da jedes Viertel seinen eigenen Charme hat. Die einzige Gefahr, die besteht, ist, dass man zu weit außerhalb wohnt. Sydney ist groß. Und das ist einer der Gründe, warum ich euch empfehlen würde, KEINE WOHNUNG VORAB AUS DEUTSCHLAND ZU BUCHEN. Ihr werdet für eine höhere Miete eine schlechtere Unterkunft bekommen! Ich bin 2,5 Wochen vor Semesterbeginn angereist und habe in einem Hostel in Kings-Cross gewohnt. Das ist nützlich, da ihr sofort Kontakte knüpfen werdet und Ansprechpartner für alle Fragen habt, die so aufkommen können bei einem Auslandsaufenthalt. Ihr bekommt auch ein Gefühl für die Stadt. Ihr habt dann Zeit, euch eine Wohnung zu suchen, und die werdet ihr auch brauchen. Der Immobilienmarkt in Sydney ist recht anstrengend und ihr werdet 3-5 Wohnungen anschauen müssen, wenn ihr nicht zufällig gleich beim ersten Mal Glück habt (gute Seite -> gumtree.com). Ich hatte mir zum Beispiel fest vorgenommen, möglichst nah an die Uni zu ziehen, und bin letzten Endes ganz woanders gelandet.

Das führt mich jetzt zu einem negativen Punkt. Sydney ist extrem teuer. Öffentliche Verkehrsmittel, Lebensmittel, Essengehen, Clubbesuch, Miete etc. Alles hat ein wesentlich höheres Preisniveau! Wenn ihr – wie ich – aus Deutschland Geld auf euer australisches Konto bucht, verliert euer Geld in diesem Moment einiges an Wert. Der einzige Weg, dies zu umgehen, ist, vor Ort zu arbeiten. Mit einer Tax-Number ist es relativ simpel Arbeit zu finden (wieder gumtree.com). Minijobs fangen bei circa 25 AUD/Std. an und können für wirklich einfache Aufgaben lächerlich hoch sein. Es ist keine Seltenheit, für Dinge wie Flyer verteilen 35 AUD/Std zu verdienen. Lasst euch aber nicht von diesen hohen Preisen abschrecken. Der Aufenthalt wird jeden Cent wert sein! Die UTS ist auch im Vergleich zu anderen Universitäten günstig in den Studiengebühren.

Zu guter Letzt: Nehmt euch MINDESTENS 10 Tage frei, um zu reisen. Ein Roadtrip an der East-Coast entlang ist extrem populär und das nicht ohne Grund. Land und Leute sind extrem beeindruckend. Im Westen war ich leider nicht, aber auch der soll sehr beeindruckend sein. Ohne einen anderen Teil von Australien gesehen zu haben, sollte man den Kontinent nicht verlassen. Wer weiß, wann ihr es wieder zurück schafft. Auch eine Reise in ein südostasiatisches Land bietet sich hervorragend aufgrund der Nähe an (Traumziele wie Bali). Allerdings hat Sydney die schönste und atemberaubendste Natur, die ich je gesehen hab. Wenn ihr euch für Sydney entscheidet, erwartet euch eine Weltstadt mit 80 Stränden, die nur 2 Stunden Entfernung mit dem Bus Nationalparks und Bilderbuchstrände präsentiert.