San Diego State University
1. Bewerbungsprozess
Dank der Unterstützung von College Contact müsst ihr euch bezüglich des Bewerbungsprozesses eigentlich keine Sorgen machen. Die Unterstützung hierbei ist super und im Endeffekt müsst ihr nur eure Unterlagen an College Contact schicken und den Rest übernimmt dann euer zuständiger Betreuer. Außerdem bekommt ihr von eurem Betreuer mehrere Checklisten für die Dinge, die ihr vor Abreise klären solltet, Hinweise zu benötigten Dokumenten, einen Zeitplan, wann was zu erledigen ist und vieles mehr. Der Start könnte euch also fast nicht leichter gemacht werden. Besonders der Zeitplan ist sehr hilfreich, da er euch vorab wichtige Fragen beantwortet, wie zum Beispiel, wann man sich um das Visum kümmern sollte.
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2. Studium & Kurswahl
Ihr habt grundsätzlich an der SDSU die Möglichkeit, entweder das „general courses“- oder das „business courses“-Programm zu belegen. Was für euch persönlich sinnvoller ist, liegt dann selbstverständlich bei euch selbst. Ich studiere BWL und habe mich daher für die „business courses“ entschieden, was bei allen Wirtschaftsstudiengängen sicher die bessere Alternative ist. In diesem Programm wählt ihr bereits im Voraus 2 Kurse, die ihr fix belegen könnt und spart euch somit einen Teil des doch sehr umkämpften „course crashings“. Das „course crashing“ an der SDSU ist etwas nervig und man muss damit rechnen, nicht unbedingt die Kurse zu bekommen, die man gerne hätte oder braucht. Trotzdem kommt man mit etwas Geschick und Alternativen immer an sein Ziel. Lasst euch also nicht von der Panikmache anstecken und geht gut vorbereitet mit Alternativkursen auf Kurssuche.
Die erste Woche ist, denke ich, für jeden Austauschstudenten an der SDSU etwas stressig, da die Systeme und Prozesse doch sehr unterschiedlich sind und es etwas Zeit braucht, sich überhaupt auf dem Campus zurechtzufinden. Aber keine Sorge, das gibt sich nach kurzer Zeit und ihr könnt die Zeit in San Diego und am Campus genießen.
Das Studium an sich ist vom akademischen Niveau nicht wirklich mit dem in Deutschland zu vergleichen. Es geht deutlich weniger tief in die Theorie und alles erinnert eher an die gute alte Schulzeit. Ihr müsst euch darauf einstellen, mehr praktische Leistungen zu erbringen (Hausarbeiten, Präsentationen, Mitarbeitsnoten, Paper, Aktivitäten, etc.). Auch die Noten fallen nicht wie bei uns auf eine einzige Abschlussprüfung zurück, sondern ihr müsst kontinuierlich über das Semester Leistungen erbringen. Neben dem praktischen Teil gibt es üblicherweise 3-4 Prüfungen, die sich über das Semester verteilen. Das heißt, ihr arbeitet über das komplette Semester mit eurem Lernstoff, allerdings gibt es nicht das riesige Lernpensum zum Ende des Semesters, was sicher auch seine Vorteile hat. Ich kann rückwirkend sagen, dass mir diese Art des Lernens sehr viel gebracht hat, insbesondere durch das kontinuierliche Arbeiten und die Praxisorientierung. Und wer ein wenig mitarbeitet, kann sich sehr schöne Noten mit in den Koffer einpacken, ohne dabei die Freizeit zu kurz kommen zu lassen.
3. Betreuung vor Ort
Die Betreuung durch die SDSU vor Ort könnte vor allem in der Anfangsphase besser sein, was aber mehr oder weniger der Menge an Studenten geschuldet ist. Trotzdem gibt es immer Ansprechpartner, wenn Fragen oder Probleme auftreten. Sollten Fragen zu Kursen auftreten sind auch die Professoren immer bereit, weiter zu helfen. Sollten doch Probleme auftreten, die ihr nicht lösen könnt, steht euch auch College Contact zur Seite. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es so weit kommt. Nach 1-2 Wochen findet sich im Regelfall jeder zurecht und gewöhnt sich an die anderen Abläufe.
4. Unterkunftssuche
Bei der Unterkunftssuche solltet ihr euch bereits bevor ihr zu suchen anfangt die Frage der Fragen stellen: Campus oder Strand? Das sind eigentlich die einzigen 2 Möglichkeiten, die aus meiner Sicht Sinn machen. Solltet ihr es bevorzugen, kurze Wege zur Uni zu haben und keine Campus- bzw. Houseparty zu verpassen, würde ich euch den Campus empfehlen. Wer allerdings die Vorzüge Kaliforniens genießen will, sprich Strand, Bars, Surfen und goldene Sonnenuntergänge, der ist am Strand richtig aufgehoben. Ich habe mich für den Strand entschieden. Erstens wegen den eben genannten Vorzügen und zweitens trenne ich gerne das Schöne von der Pflicht. Ihr müsst allerdings mit täglichen Fahrtwegen von 25 min. (Auto) oder 60 min. (öffentlich) zum Campus rechnen. Da ihr aber mit 3 bis max. 4 Tagen Uni pro Woche rechnen könnt, ist das ein verkraftbares Übel. Im Allgemeinen wohnen fast alle Austauschstudenten am Strand (Pacific Beach, Mission Beach, La Jolla), was natürlich einerseits super ist, weil man die Möglichkeit hat, sich unglaublich schnell Freunde zu suchen, andererseits kommt man natürlich weniger mit einheimischen Studenten in Kontakt. Auch das ist ein Punkt, den man bei seiner Wahl beachten sollte. Bei den Wohnkosten liegen beide Optionen etwa auf demselben Niveau. Für einen „shared room“ müsst ihr um die 750 € rechnen, außer ihr wollt direkt auf dem Campus in einer der Studentenwohnheime wohnen, da kann der Preis gerne mal auf die 1000€ im Monat steigen. Diese Studentenwohnheime stellen allerdings auch die bequemste Variante dar, da ihr von der SDSU im Vorhinein Angebote zugeschickt bekommt und euch somit die Suche erspart. Ich habe damals von Deutschland aus bereits versucht, ein Zimmer zu finden, was sich allerdings als fast unmöglich erwies. Ich habe auf keine meiner Anfragen eine seriöse Antwort bekommen. Daher ist es bei eigener Suche am besten, für die ersten Tage ein Hostel zu buchen und dann intensiv mit der Suche zu beginnen. Es wäre daher auch gut, 1-2 Wochen vor der ersten Veranstaltung in der Uni in San Diego zu sein, um euch die Suche während der Uni zu ersparen.
5. Freizeitgestaltung
Kommen wir zum interessantesten Teil, der Freizeit! Ihr werdet euch schwer tun, einen Ort zu finden, der in dieser Hinsicht mehr zu bieten hat als San Diego! Wer sich gerne draußen aufhält und das Meer bzw. den Strand liebt, ist hier genau richtig! Solang die Sonne scheint, was eigentlich sowieso immer der Fall ist, könnt ihr von Volleyballspielen bis Surfen alles tun, was man sich an Strand- und Wasseraktivitäten vorstellen kann. Ihr habt auch die Möglichkeit, euch über die Uni Wassersportgeräte zu günstigen Preisen auszuleihen. Die Strandpromenade eignet sich auch super zum Skateboarden, Fahrrad fahren oder einfach, um den Sonnenuntergang zu genießen. San Diego ist außerdem übersät von Basketballplätzen, Baseball-Anlagen und Skateparks. Selbst wenn es mal regnen sollte, bietet San Diego alles, was man nicht auch in anderen Großstädten findet (Kino, Galerien, Ausstellungen, etc.). Was ganz besonders nicht zu kurz kommt in San Diego, ist feiern gehen. Die Strandgegend ist übersät von Bars, in die jeder reinkommt (egal ob in Flip Flops oder Anzug) und die meisten verlangen auch keinen Eintritt. Der Großteil spielt Hip Hop, was mir persönlich sehr gefallen hat, aber auch für andere Geschmäcker ist sicher was dabei. Eine Alternative zu den Strandbars stellt Downtown dar, hier findet man ein paar große Diskotheken, die von der Musik eher in Richtung House/Techno gehen. Hier sieht es mit dem Reinkommen schon schwierig aus und die Preise sind höher als am Strand. Allerdings gibt es oft Partybusse, die euch zu sehr guten Preisen vom Strand und vom Campus an den Strand bringen und natürlich auch wieder nach Hause, wenn ihr den Bus nicht verpasst ;). Außerdem bietet San Diego noch super Ziele für Roadtrips. Las Vegas, Los Angeles, San Francisco, Grand Canyon oder Phoenix, um nur ein paar zu nennen. Ihr könnt euch also austoben und eurer Reiselust freien Lauf lassen! Ich könnte wahrscheinlich noch 5 Seiten über Aktivitäten in und um San Diego schreiben aber ihr sollt ja auch selbst noch Dinge entdecken, denn wem in San Diego langweilig wird, ist selber schuld! ;)
6. Kosten
Eines ist klar, günstig wird San Diego nicht! Ihr solltet damit rechnen, dass ihr neben der Miete (ca. 750€) mit monatlich weiteren 700 - 1000€ an Kosten rechnen sollt, wenn ihr feiern geht und die Zeit genießen wollt. Die Kosten für Lebensmittel sind in San Diego etwas höher als in Deutschland und insbesondere wenn ihr euch frisch und gesund ernähren wollt, geht das schnell ins Geld. Je nachdem, wie viel ihr sonst noch von den USA sehen wollt, solltet ihr natürlich noch den einen oder anderen Euro für Reisen einplanen.
7. Do & Don´t
Zu diesem Themenbereich gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. San Diego ist eine sehr sichere Stadt, besonders im Vergleich zu anderen Städten in den USA. Ihr könnt euch eigentlich zu jeder Tages- und Nachtzeit frei bewegen, ohne euch Sorgen zu machen. Auch die Polizei hat sich dem Lifestyle in San Diego angepasst und ist super entspannt. Eins solltet ihr allerdings vermeiden: Alkohol auf der Straße zu trinken. Da gibt es wenig Gnade und es geht schnell ins Geld (300$). Wenn ihr euch allerdings noch einen Drink am Strand gönnen wollt, sucht euch einfach einen ruhigen Platz an der Mission Bay. An die Klassiker solltet ihr euch natürlich auch halten. Nicht über Politik oder Krieg reden, aber ihr findet schon selber raus, mit wem man darüber reden kann und mit wem besser nicht. Ansonsten kann ich jedem nur empfehlen, nach San Diego zu gehen! Ich hatte die Zeit meines Lebens und bereue keine Minute und keinen Dollar, den ich ausgegeben habe.
8. Sonstige Fragen
Solltet ihr noch weitere Infos brauchen bzw. konkrete Fragen habt, könnt ihr mir gerne schreiben. Ich helfe euch gerne weiter! Ansonsten viel Spaß beim dem geilsten halben Jahr eures Lebens!