28 Jul
Erfahrungsbericht von T. O.

James Cook University


Hochschule: James Cook University
Stadt: Townsville
Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: BWL, Kunst und Design, Recht und Verwaltung
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 02/2010 bis 06/2010

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Im Rahmen meines dualen Studiums an der Europäischen Fachhochschule (EUFH) in Brühl, war ein Auslandssemester von Studienbeginn an, fester Bestandteil des Studiums (was auch ein Grund zum Studium an der EUFH war). Die Wahl der Hochschule war mir freigestellt. Als Land hatte ich mir bereits Australien ausgesucht, nur fehlte hier noch die Hochschule an die es gehen sollte. Bei der Auswahl hat mir die Website von College-Contact.com (CC) sehr weitergeholfen. Ich erstellte mir selbst eine Tabelle anhand der auf der Website enthaltenen Informationen um, über die für mich wichtigen Faktoren, eine Hochschule auszuwählen. Nachdem ich alle Informationen ausgewertet hatte, fiel die Wahl schließlich auf die James Cook University (JCU) in Townsville.

Nachdem ich meine Wahl getroffen hatte wandte ich mich zunächst telefonisch an die Betreuer von CC um zu erfahren wie das Vorgehen zur Bewerbung ist. Man konnte mir sofort alle Fragen beantworten ohne mich zehnmal weiterverbinden zu müssen. Nachdem ich alle Unterlagen zusammen hatte, habe ich sie gebündelt zu CC geschickt und die Mitarbeiter haben sich dann dort um alles gekümmert. Wenige Tage später kam die Zusage der JCU per Post in meinem Briefkasten an. Auch für weitere Fragen waren die Mitarbeiter von CC immer sehr freundlich und auf Antworten musste ich nie lange warten. Und das alles für eine für mich kostenlose Dienstleistung. Diesen Service bin ich nicht einmal von Dienstleistern gewohnt die ich selbst bezahle. Hier also ein großes Lob! Nachdem ich also angenommen war, habe ich in Absprache mit der EUFH meine vier Fächer gewählt und in beiden Hochschulen eingereicht.

Den Flug nach Townsville habe ich unproblematisch über die Homepage von Qantas gebucht. Das Visum war leicht und online zu beantragen. Hierzu benötigte man lediglich die Bestätigung, dass man in Australien studieren wird (CoE). Nachdem das alles geschehen war, hat die JCU auch direkt nachgefragt wo man wohnen möchte. Hier gibt es die Möglichkeit auf dem Campus zu wohnen oder sich selbst um eine nicht auf dem Gelände liegende Bleibe zu kümmern. Da ich insgesamt mit noch vier anderen Studenten von der EUFH unterwegs war, hatten wir uns im Vorfeld schon dazu entschieden NICHT auf dem Campus wohnen zu wollen und zu versuchen ein Haus für uns alle zu mieten. Man erklärte uns, dass dies möglich sei und die Wohnungssuche dann in der Orientierungswoche stattfinden wird. Um die Zeit der Wohnungssuche zu überbrücken bot man uns temporäre Unterkünfte an, welche sich später als klassisches Motel im Backpackers-Stil herausstellen sollte. Als letzte Vorbereitungen habe ich beim Arzt die Reiseschutzimpfungen auffrischen lassen, einen internationalen Führerschein organisiert und eine Reiserücktrittsversicherung ausgewählt. Dann war alles organisiert und das Warten auf den Flug begann.

Nach 27 Stunden sind wir in Townsville angekommen und wurden am Flughafen direkt von einem Ankunfts-Service der JCU erwartet. Hier brachte man uns zunächst zum Motel damit wir unser Gepäck abladen konnten und danach… ja… danach nichts mehr. Man hatte gesagt, dass wir uns im internationalen Studenten Büro Melden sollen. Das wars. Wir wussten weder wo wir gerade waren, noch wo der Campus ist. Immerhin hatten wir eine Karte vom Campus, sodass, falls wir es zum Campus schaffen sollten, uns dann ein wenig orientieren könnten. Das klingt nun alles schlimmer als es tatsächlich war, denn immerhin ist es Australien und man kennt, zumindest vom hören, die australische Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft. Im Motel erklärte man uns schnell den Weg zur nächsten Bushaltestelle die uns zur Uni führen wird. Dort angekommen warteten wir nur wenige Minuten auf den Bus und der Fahrer gab uns sogar rechtzeitig Bescheid, dass wir aussteigen sollten. Jetzt waren wir aber immer noch irgendwo auf dem Campusgelände (was sehr weitläufig ist) und wussten nicht genau wo das Büro ist. Wir sind dann einfach in irgendein Gebäude rein und haben den erst besten Mitarbeiter der JCU angesprochen, in der Hoffnung er könne zumindest eine grobe Richtung angeben. Das tat er nicht. Stattdessen hat er uns mit seinem Auto einfach von da wo wir gerade standen direkt vor die Tür des internationalen Studenten Büro gefahren. Das hat mich sehr begeistert. Dort angekommen haben uns die sehr freundlichen Mitarbeiter kurz eingewiesen und damit begonnen mit uns zusammen ein Haus zu suchen. Von vorn herein war die Aussage: „Es wird sehr schwer euch alle in ein und das gleiche Haus zu bekommen, aber nicht unmöglich.“

Nach einer Woche suche und verschiedenen Terminen mit Maklern und Vermietern hatten wir uns den Traum erfüllt und waren zu fünft in ein und demselben Haus. Ein ganzes Haus also für uns allein.

In Townsville wird einem schnell klar das man ohne Auto zwar zurechtkommen kann, es aber super unpraktisch ist, weil alles sehr weit auseinander liegt. Zum Vergleich: Townsville hat etwa die gleiche Fläche wie Bonn aber nur etwas mehr als ein Drittel der Einwohner von Bonn. Hochhäuser und Mehrfamilienhäuser sind eher selten anzutreffen. Wir haben uns also ein Auto gekauft mit dem wir unter der Woche dann auch immer gut zur Uni fahren konnten. Hier viel die Wahl auf einen Van mit acht Sitzen. Hierbei sollte man vorher wissen, dass diese Art von Auto bei Backpackern zwar sehr beliebt, aber ansonsten nur sehr schwer zu verkaufen ist. Letztlich haben wir das Auto dann erst einen Tag vor unserer Abreise verkaufen können.

Die Vorlesungen und Tutorials habe ich mir so gelegt, das ich nur mittwochs und donnerstags in die Uni musste. Demnach waren 5 Tage die Woche zur Verfügung um etwas vom Land zu sehen. Man sollte allerdings den Workload auf keinen Fall unterschätzen. Hier sind gut 40 Stunden Arbeitsaufwand für die Studenten geplant, so dass bei Reisen und Ausflügen das ganze später nachgeholt werden muss und sich hier dann viel anstaut.

Die Freizeitmöglichkeiten in Townsville sind vorhanden, aber begrenzt. So gibt es gefühlte drei Diskos und fünf Bars. Wer das Nachtleben in Köln oder Hamburg kennt und erwartet, wird hier sicherlich enttäuscht sein. Zudem ist das konsumieren von Alkohol in der Öffentlichkeit verboten und mit hohen Strafen verbunden. Die geläufige Aussage, dass man es dann einfach in eine braune Tüte stecken soll hilft hier leider nicht, da die Sicherheitsleute, die in der Stadt patrouillieren, bei Verdacht auch dort herein schauen.

Dafür gibt es aber einen schönen Tierpark (Billabong Sanctuary) in der Stadt, in dem alle Australischen Tiere gesehen und die meisten auch gestreichelt werden können. Hier laufen Kängurus frei herum und Koalas und Wombats lassen sich auf den Arm nehmen (Gegen eine Gebühr).

Besonders für Taucher eignet sich Townsville auch, da von hier aus das Great Barrier Reef gut erreicht werden kann. Zudem bietet die JCU sogenannte Field Trips an, an denen sehr günstig teilgenommen werden kann. Hier taucht man dann im Forschungsauftrag und erfährt mehr über das Riff als es normale Touristen können.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Aufenthalt in Australien nicht nur sehr lehrreich war, sondern ich auch viele landschaftliche Schönheiten bewundern durfte. Insgesamt also eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte.