11 Aug
Erfahrungsbericht von Stephan B.

University of Newcastle

Stadt: Newcastle West
Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 02/2011 bis 07/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Mein Auslandssemester in Newcastle / Australien

Im Februar 2011 war es so weit. Ein ganzes Semester in Australien studieren. Meine Wahl viel wegen der nicht ganz unerheblichen Studiengebühren in Australien auf die University of Newcastle. Newcastle selber ist eine für australische Verhältnisse relative große Stadt mit ca. 300.000 Einwohnern. Die Stadt liegt direkt am Meer und ca. 2 ½ Stunden nördlich von Sydney wenn man mit dem Zug fährt. Newcastle selber hat meiner Meinung nach nicht wirklich viel zu bieten. Es gibt zwei große Shopping Malls und einige Bars, Clubs und Pubs. Wer wie ich aus einer Studentenstadt wie Köln kommt sollte jedoch nicht zu viel vom örtlichen Nachtleben erwarten. Die besten Adressen in der Stadt zum weggehen sind die Darby Street und in Stadtteil Hamilton. Da die meisten Austauschstudenten kein Auto besitzen, wird man sich früher oder später mit den öffentlichen Verkehrsmitteln auseinander setzen. Die können schlicht und einfach als schlecht und absolut nerv-raubend beschrieben werden. Züge und Buse fahren sehr unzuverlässig und manchmal auch gar nicht. Aber das werdet ihr schon selber sehen ;-)

Die Uni selber liegt außerhalb von der Stadtmitte (Callaghan Campus). Es gibt noch einen Citycampus, jedoch werden dort nur wenige Kurse unterrichtet. Der Campus liegt in einem alten Sumpfgebiet mit vielen Bäumen und viel grün drum herum. Es gibt zwei Bibliotheken mit einer sehr guten Ausstattung und viele Computer mit einer schnellen Internetverbindung, welche selbstverständlich kostenlos genutzt werden können. Auf dem Campus selber gibt es noch eine Art Mensa sowie zwei Bars. Die Preise hier sind mitunter rechtgesalzen. Eine günstige Möglichkeit mittags was zu essen ist das Bakehouse (Meatpies gibt es hier schon ab 2 AUD). Im Rahmen meines Auslandssemesters musste ich vier Kurse belegen. Ich habe mich für zwei Marketingkurse und zwei Logistikkurse entschieden. Von Niveau her waren alle Kurse niedriger als in Deutschland, jedoch ist der Arbeitsaufwand wesentlich höher als hierzulande. Das ganze Semester über wird man von den Dozenten mit Hausarbeiten, Fallstudien, Midterm-Tests und anderen kleinen Gemeinheiten am arbeiten gehalten. Der Vorteil war jedoch, dass die Klausuren nur mit 35 bis 45 % in die Endnote mit eingeflossen sind. Wer also im Semester genug Punkte gesammelt hat, kann es bei den Klausuren am Ende des Semesters etwas ruhiger angehen lassen. Die Vorlesungen teilen sich in Lectures und Tutorials auf. Hier der Tipp, sich möglichst früh um die Zeiten für die Tutorials zu informieren und einzuschreiben, da man sonst nur noch Turtorials zu recht doofen Zeiten belegen kann. Die Bewertungen der einzelnen Assignments war mitunter jedoch etwas willkürlich und nicht immer ganz nachzuvollziehen. Die empfohlenen Bücher würde ich nicht kaufen, da diese in der Regel auch in der Bücherei sind. Also lieber die 130 AUD pro Buch sparen und bei Bedarf die benötigten Seiten kopieren. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Uni mitunter sehr unorganisiert ist und man immer unterschiedliche Antworten auf dieselbe Frage erhält. Während der Klausurphase gab es beispielsweise in einem Kurs nicht genügend Klausurbögen für alle Studenten. Eine andere Klausur wurde neben einer Baustelle geschrieben was auch nicht gerade hilfreich war. Hier könnte die Uni sich noch etwas verbessern.

Die Wohnungssuche ist auch kein Problem. Die Uni hat extra ein Büro was den Studenten hilft Wohnungen zu finden. Die Mitarbeiter helfen einem und geben einem nützliche Tipps. Wenn man einen Besichtigungstermin hat, gibt es sogar einen Fahrservice den man in Anspruch nehmen kann. Man sollte sich vorher überlegen, ob man lieber On-Campus oder Off-Campus wohnen möchte. Ich persönlich würde jedem empfehlen sich eine Unterkunft außerhalb der Uni zu suchen. Die Studentenwohnheime sind sehr spartanisch eingerichtet und es gibt auch nicht wirklich viel, was man dort machen kann. Am besten sucht man sich eine Unterkunft in Strandnähe oder in der Innenstadt von Newcastle. Wenn ihr ankommt, werdet ihr sehen, dass manche Vermieter versuchen selbst das allerletzte Loch zu vermieten. Nehmt auf keinen Fall die erste Unterkunft die euch angeboten wird wenn ihr euch nicht wohl fühlt. Zu Semesterbeginn ist die Nachfrage entsprechend hoch und die meisten Vermieter wollen, dass man einen 12 Monatsmietsvertrag unterschreibt. Nach Beginn des Semesters entspannt sich die Wohnungssituation wieder und es finden sich leichter geeignete Unterkünfte und die Vermieter versuchen die noch leer stehenden Zimmer für das Semester loszuwerden. Ich würde euch empfehlen lieber 2 oder 3 Wochen im Hostel / Hotel zu wohnen als irgendein Zimmer zu nehmen was euch nicht gefällt. Ich habe von keinem in meinem Semester gehört der nix gefunden hat. Das Leben selber in Australien ist sehr teuer im Vergleich zu Deutschland. Lebensmittel, Alkohol, Mieten, etc. sind wesentlich teurer als in Deutschland. Ihr solltet euch darüber im Klaren sein, dass ein Semester in Newcastle mindestens 12.000 bis 13.000 Euro kosten wird (inkl. Flug, Visum, Krankenversicherung, Studiengebühren, Miete, Lebenshaltungskosten, etc.). Möchtet ihr dann noch im Anschluss an das Semester rumreisen, kann es mit diesem Betrag auch schon eng werden.

Die Betreuung von CollegeContact war auch optimal. Einmal angerufen, alles ausgefüllt und hingeschickt und anschließend war alles geregelt. Besser konnte es kaum laufen!

Abschließend kann ich sagen, dass es eine schöne Zeit in Newcastle war, jedoch bin ich mir nicht sicher ob ich nochmal nach Newcastle gehen würde. Man muss sich im Klaren sein, dass Newcastle trotz der hohen Anzahl an Studenten gemessen an der Einwohnerzahl keine typische Studentenstadt ist. Das Leben ist bei einem geringeren Lebensstandard viel teurer als in Deutschland. Schlussendlich muss jeder für sich selber entscheiden wo er oder sie studieren will. Eine tolle Erfahrung war es auf jeden Fall!