20 Sep
Erfahrungsbericht von Steffen H.

James Cook University Singapore


Stadt: Singapur
Land: Singapur
Kontinent: Asien
Studienrichtung: Wirtschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 03/2016 bis 06/2016
Heimathochschule: Brühl EUFH

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorab:

Wenn man es in Betracht zieht ein Auslandssemester in Singapur zu machen, stellen sich einem vor der Abreise viele Fragen: Wo wohne ich? Wieviel wird das ungefähr kosten? Wie sind die Leute in Singapur drauf? Genau so ging es mir auch. Ich hoffe, dass mein Erfahrungsbericht bei eventuellen Fragen aushelfen kann. Sonst könnt ihr euch auch gerne auch bei mir melden. Zurückblickend und zusammenfassend kann ich jedoch jetzt schon sagen, dass die Entscheidung nach Singapur zu gehen, definitiv die Richtige war.

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Wohnung:

Nachdem ich mich vorab im Internet umgehört hatte, wurde mir mehrmals dazu geraten, eine Wohnung vor Ort zu suchen. Dazu habe ich mich dann auch entschieden. Singapur ist im stetigen Wachstum und sehr vertikal gebaut, durch den schnellen Wachstum ist es in der Regel jedoch kein Problem eine Wohnung innerhalb von kurzer Zeit zu finden. Der einfachste Weg ist einfach über Facebook, es gibt eine Gruppe „findyourroominsg“, einfach ein paar Tage vor Abreise einen Beitrag in die Gruppe stellen mit Wunschort und Budget und auf Nachrichten (Achtung, Facebook verschiebt die Nachrichten in den Ordner ‚Nachrichtenanfragen‘, kann man gerne übersehen) warten. Ich hatte innerhalb von 24 Stunden neun Wohnungsangebote von denen ich mir sechs angeschaut habe. Preislich lagen die Wohnungen zwischen 800$ (525€) und 1500$ (1000€). Ich habe mich für eine Wohnung entschieden, die etwas außerhalb liegt, dafür habe ich 950$ warm gezahlt. Mein Vermieter war sehr freundlich und vermietet häufig an Studenten, bei Interesse könnt ihr euch gerne mal bei ihm melden.

Ihr könnt euch auch gerne bei ihm direkt melden und fragen, ob er ein Zimmer frei hat oder eventuell jemanden kennt. Sein Facebook Name ist ‚Fendy Tsia‘.

Die JCU bietet sowohl Shareapartments als auch eine Hall of Residence an. Die Apartments hatten eine gute Lage, fußläufig zur Uni, die Hall of Residence ist nicht zu empfehlen, man teilt sich ein Zimmer mit acht Leuten und wohnt in einem nicht so schönen Viertel.


Zur Uni:

Die Uni liegt ein kleines bisschen außerhalb von dem Stadtzentrum in Geylang. Früher gab es zwei Campusse, die jetzt zu einem großen zusammengefasst wurden. Optisch ist der Campus sehr schön, es gibt einen kleinen Food Court, der zur Uni gehört, einen Teich mit Kois, einen klimatisierten Student Hub zum Lernen und die Vorlesungssäle sind alle sehr sauber und auf dem neuesten Stand. 


Sudieninhalte/Studienbedingungen

Ich habe folgende Vorlesungen belegt:

BX2014 - Financial Management
BX2062 - Operations Management
BX2074 - Research and Decision Making for Business
CP1401 - Fundamentals of Problem Solving and Programming

Financial Management: Der Dozent ist Brite und sehr kompetent. Die Vorlesung ist sehr interessant gestaltet, wenn man sich für Finanzen interessiert, ist diese Vorlesung definitiv die richtige Wahl.

Prüfungsleistung ist ein Onlinetest, ein kurzes Assignment (600 Wörter) und eine zweistündige Klausur am Ende.

Operations Management: Die Vorlesung hat mir nicht so gut gefallen. Es werden sehr viele Themen angesprochen, alles jedoch nur sehr oberflächlich, es wird also wenig Fachwissen, sondern tendenziell nur Grundlagenwissen vermittelt. Dadurch, dass die Themen nur oberflächlich angesprochen wurden, wurden insgesamt 17 Themengebiete angesprochen, was stellenweise zu Verwirrung seitens der Studenten geführt hat. Prüfungsleistung ist ein Assignment (1000 Wörter), ein Gruppenassignemnt (3500 Wörter) und eine zweistündige Klausur. Der Dozent bewertet sehr elitär, von den Leuten mit denen ich gesprochen habe, hatte keiner mehr als 70% in einer Prüfungsleistung.

Research and Decision Making for Business: Hier geht es in erste Linie um wissenschaftliches Arbeiten, bspw. wie bewerte ich Quellen, wie sollten Umfragen durchgeführt werden etc. Dozent ist sehr freundlich und auch kompetent. Prüfungsleistungen werden in zweier Teams absolviert: zwei Assignements (2000 Wörter, 3500 Wörter) und eine zweistündige Klausur am Ende (nicht im Team).

Fundamentals of Problem Solving and Programming: In dieser Vorlesung sollen die Grundlagen der VBA Programmierung vermittelt werden. Die Vorlesung fängt relativ entspannt an, hat es jedoch sehr in sich und fordert sehr viel Arbeit. Prüfungsleistung ist ein Assignment (ca. 1000 Wörter), zwei VBA Quellcodes (man soll zwei simple Glücksspiele programmieren), ein Video und eine 2,5 stündige Klausur.

Die allgemeinen Bedingungen fand ich sehr komfortabel, es gibt genügend Räume zum Lernen und alle Assignments werden rechtzeitig angekündigt. Die ‚Due Dates‘ werden auch nicht so streng eingehalten.


Freizeit/Spaß

Freizeit und Spaß kann in Singapur echt groß geschrieben werden! Singapur liegt perfekt zum Reisen, Changi Airport wird regelmäßig zum besten Airport der Welt gewählt. Von da aus kann man ohne Zwischenstopp unglaublich viele Ziele ansteuern. Ich bin während meiner Zeit in Singapur viel rumgekommen: Thailand, Indonesien, Vietnam, Malaysia… Ich kann nur empfehlen während den Wochenenden mal rauszukommen. Auch in Singapur direkt gibt es unglaublich viele Möglichkeiten, Pool Partys, riesige Shopping Malls oder Sentosa Island, eine Insel, die nur zur Vergnügung (Strände, Universal Studios, Zip lining…) gebaut wurde.

Feiern/Clubbing: Feiern in Singapur ist super cool, funktioniert jedoch ein bisschen anders als in Deutschland. Der Eintritt ist sehr teuer (30$), jedoch zahlt man eigentlich nie Eintritt, da man eigentlich immer irgendwo auf der Gästeliste steht. Man lernt sehr schnell Promotor kennen oder einfach Leute die irgendwen kennen und schon steht man auf der Gästeliste und spart sich den Eintritt. Die Drinks sind ebenfalls sehr teuer (18$/Bier), dementsprechend trifft man sich für die „Predrinks“ meistens bei jemandem am Pool.


Kosten

Das klingt ja alles sehr schön, aber was kostet der Spaß? Singapur gilt als die teuerste Stadt der Welt. Allerdings kann man hier auch günstig leben.

Ernährungstechnisch gibt es in Singapur überall Foodcourts. Dort gibt es eine riesige Auswahl (Indisch, Thai, Chinesisch, Western Food…) zu günstigen Preisen. Meistens bezahlt man zwischen 3-10$ (2-6,50€) für ein Essen. Da lohnt es sich nicht selber zu kochen, hat auch in meinem Jahrgang fast keiner gemacht.

Die Miete hängt immer von Lage und Luxus ab, ich habe im Vergleich mit den anderen Kommilitonen mit 950$ tendenziell eine günstige Wohnung gefunden, obwohl ich einen großen Pool, ein Gym, Grillplätze und einen Tennisplatz zur freien Verfügung hatte.

Ein Auslandssemester in Singapur kostet ca. 6000-7000€ + Studiengebühr (5500€).

Abschließend bleibt mir nur zu sagen, dass Singapur eine sehr wertvolle Erfahrung für mich war. Es gibt dort so viel zu sehen und zu erleben, dass ich nach mehr als vier Monaten vor Ort leider nicht behaupten kann, alles gesehen zu haben. Für mich war es die perfekte Wahl, ich würde jedem ans Herz legen dort hin zu gehen. Ein Auslandssemester ist eine einmalige Chance eine wertvolle Erfahrung für das Leben zu sammeln, Singapur ist definitiv der Ort, der diese Erfahrung so wertvoll wie nur möglich gestalten kann.