25 Jan
Erfahrungsbericht von Stefanie O.

San Diego State University


Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Internationale BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2015 bis 12/2015
Heimathochschule: Düsseldorf HS

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe das Wintersemester 2015/16 an der San Diego State University im sonnigen San Diego verbracht. Wer sich auch für das Abenteuer Auslandssemester in den USA interessiert, sollte auf jeden Fall diese wunderbare Stadt in Südkalifornien in Erwägung ziehen.

Vorbereitung

Ein Semester in den USA studieren bedeutet Vorbereitung, sehr viel Vorbereitung. Vor allem dann, wenn es sich nicht um eine Partneruni handelt. Zum Glück stand mir hier College Contact zur Seite, die mir durch zahlreiche Tipps, Ablaufpläne und 100% Einsatz durch diesen anfangs schier durchkämmbar erscheinenden Dschungel geholfen haben. Danke nochmal dafür!

Studieren in den USA, das bedeutet neben horrenden Summen für die Studiengebühren nun mal auch jede Menge Papierkram. Allein das Beantragen des Visums ist ein langwieriger Prozess, da zuerst ein Antragsformular (DS-160) ausgefüllt, anschließend eine sog. Sevis Gebühr (US$220) gezahlt und zuletzt die Visumsantragsgebühr (MRV €152). Erst jetzt kann der Termin bei der Botschaft vereinbart werden. Hier gibt es zwei Möglichkeiten, entweder telefonisch oder über das Online-Profil bei CGI Stanley.

Nun zur Botschaft und direkt vorne weg das Gespräch ist alles andere als schlimm. Wichtig ist nur, dass alle nötigen Unterlagen eingepackt werden (I20 Formular im Original, ausgedruckter Zahlungsbeleg über die SEVIS-Gebühr, ausgedruckte Bestätigung über die Terminvereinbarung, ausgedruckte Bestätigungsseite des DS-160 Formulars, Reisepass, ein Foto, das den Vorschriften des DS-160 entspricht, sprich Lächeln nicht erwünscht, ein Nachweis über finanzielle Mittel und ein Nachweis darüber, dass man gewillt ist, das geheiligte Land wieder zu verlassen). Wer ein Handy mitbringt, darf es nicht mit in die Botschaft bringen, aber ganz in der Nähe gibt es einen netten Kiosk, wo die Handys für ein geringes Entgelt gelagert werden können.

Wer sich zu den Glücklichen zählen kann, die BAföG bekommen, sollte natürlich auch das Auslands-BAföG beantragen, da das Leben in den USA doch sehr teuer werden kann.

Schon Fernweh bekommen?

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Flug

Flüge in die USA sind nicht gerade günstig, vor allem da das Semester an der SDSU im August anfängt, sprich, man fliegt mitten in der Hauptreisezeit. Hier habe ich die Erfahrung gemacht, dass es besser ist sich ganz old school mal wieder in ein Reisebüro zu begeben. Die Online-Suche auf kayka.de, fluege.de, opodo etc. war sehr deprimierend, sodass ich letztlich das Reisebüro meines Vertrauens angerufen habe und einen günstigen Flug mit super Zeiten und nur einem Zwischenstopp bekommen konnte. Dieser kostete immer noch um die €950. Verglichen zu den Preisen auf den oben genannten Seiten war dies aber noch ein Schnäppchen, da diese erst bei €1300 anfingen. Wer natürlich bereit ist mehr, als zwei Mal umzusteigen oder ab Amsterdam zu fliegen, kommt da bestimmt noch günstiger weg. Hier gilt natürlich auch: Der frühe Vogel fängt den Wurm, je eher man schaut, desto bessere Flüge sind verfügbar.


Die erste Woche

Ich bin am 25. Juli in San Diego angekommen und hatte so gut drei Wochen Zeit mich einzuleben und eine Wohnung zu suchen. Ich habe mich entschieden die erste Zeit in einem Hostel in Downtown zu verbringen, da man dort am besten mit Menschen in Kontakt kommt. Im Nachhinein betrachtet, würde ich nun ein Hostel in Pacific Beach bevorzugen, weil für mich von Anfang an feststand, dass ich am Strand wohnen wollte. Für diese Fahrten mieteten wir uns dann natürlich ein Auto und diese Kosten hätten eingespart werden können. Man kann natürlich auch Bus fahren, aber das dauert dann gerne mal auch eine Stunde. Nachdem wir eine Unterkunft gefunden hatten, zogen wir in ein airbnb, da man dort ein wenig mehr Privatsphäre hatte und es kostenmäßig auch deutlich günstiger war. Hier muss natürlich jeder selber wissen, ob man lieber mitten im Geschehen sein will oder etwas Ruhe und seine „eigenen“ vier Wände schätzt. Generell lernt man im Hostel viele Leute kennen, die ebenfalls an der SDSU studieren und so kommt man immer schnell ins Gespräch.


Wohnen

Jetzt zum dunkelsten Kapitel meiner Zeit in San Diego. Die Wohnungssuche, welche zeitweise einer Odyssee glich. Ich möchte euch keine Angst machen, aber es war wirklich nervenauftreibend und sehr, sehr anstrengend. Zuerst muss man sich auch relativ schnell von dem Gedanken verabschieden ein eigenes Zimmer zu haben, es sei denn man ist bereit, um die US$ 1500 und aufwärts zu bezahlen. Viel eher wird es darauf hinauslaufen, sich ein Zimmer zu teilen, meistens sogar ein Bett. Der Spaß kostet dann immer noch um die US$ 750. Oftmals müssen zusätzlich noch die Utilities (Internet, Fernsehen, Strom, Gas, Wasser) on top bezahlt werden, sodass man schnell bei rund US$ 830 Miete ist. Bei der Summe wird es den meisten wahrscheinlich eiskalt den Rücken runterlaufen, aber es hat schon was, direkt am Strand zu wohnen und man ist ja auch „nur“ ein halbes Jahr da. Wie ihr euch vielleicht schon denken könnt, habe ich ca. 10m entfernt vom Strand in Mission Beach gewohnt. Ja, es war teuer, aber ich würde es genauso wiedermachen und kann es auch nur jedem empfehlen.

Nach einigen erschreckenden Besichtigungsterminen stellte ich fest, dass ich mir ein Zimmer teilen würde. Ich hatte das Glück, die Nummer eines Vermieters von Bekannten meiner Universität zu Hause zu bekommen und wir erfuhren, dass das Haus noch frei wäre. Nach einer Besichtigung bekamen wir das Go des Vermieters und wir konnten uns zwei weitere Mitbewohner suchen.

Wer auch an den Strand ziehen möchte, sollte einfach an der Promenade und der Bayside entlang gehen und sich die Telefonnummern der Vermieter notieren und dann heißt es: Einfach anrufen.

Es empfiehlt sich auf jeden Fall, so viel Bargeld wie möglich mitzunehmen, da es Gang und Gäbe ist, ein Deposit und die erste Monatsmiete in bar zu zahlen. Das war in unserem Fall US$ 5000, da unsere Kaution US$ 1000 pro Person war. Aber keine Angst, bei den meisten Häusern war es höchstens um die US$ 400. Wichtig ist hier, dass man sich eine Quittung ausstellen lässt, da es immer wieder Vermieter gibt, die uns Studenten über den Tisch ziehen wollen. Erwähnenswert ist hier vielleicht auch, dass es üblich ist, die Miete in bar oder per Scheck zu zahlen.

Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, am Campus zu wohnen. Hier bieten sich verschiedene Apartmentkomplexe rund um die SDSU an (Boulevard 63, Atzec Corner, Penthouse). Diese bietet einige Vorteile wie z.B., dass man kurze Wege hat und die Angebote des Campus optimal nutzen kann. Aber Wohnen auf dem Campus bedeutet auch junge betrunkene Amerikaner, Fraternity Partys (nein, dazu wirst du wahrscheinlich nicht eingeladen) und halt nur der Campus. Davon abgehalten haben mich auch die Preise, die meist ähnlich sind wie die von den Strandhäusern in Pacific und Mission Beach und die Tatsache, dass man einen Ein-Jahres-Vertrag unterschreiben musste. Oftmals musste auch die gesamte Miete im Voraus gezahlt werden. Gegen Ende des Semesters sah man immer wieder verzweifelte Posts von Studenten, die Nachmieter für ihre Zimmer finden mussten. Außerdem kann man sich seine Mitbewohner, mit denen man das Zimmer teilt, oftmals nicht aussuchen, es sei denn man sucht gezielt gemeinsam. Leben auf dem Campus bietet natürlich das Bild, das man aus amerikanischen Filmen kennt, aber in San Diego steppt der Bär halt in Pacific Beach.

Für die Wohnungssuche ist es auch hilfreich, verschiedenen Facebook-Gruppen beizutreten, da man so auch mit internationalen Studenten in Kontakt kommt. Die amerikanische Seite craigslist.com ist vergleichbar mit Ebay Kleinanzeigen und bietet neben Wohnungsinseraten auch die Möglichkeit, Fahrräder, Surfboards, Autos etc. zu kaufen.

Leider gibt es neben dreisten Vermietern auch Studenten, die meinen, andere über den Tisch ziehen zu müssen. Ich habe im Hostel eine Gruppe Mädels kennengelernt, die ein Haus angemietet haben und die Preise für ihre eigenen Zimmer deutlich gesenkt haben, um sich ein Einzelzimmer leisten zu können. Um die Miete aufzutreiben, haben sie die anderen Zimmer überteuert inseriert und gehofft, dass das Ganze nicht aufliegen würde. Natürlich kam es irgendwann raus und das Drama war groß...


Universität

Die SDSU ist ein wirklich wunderschöner Campus, wie man ihn aus den Filmen kennt. Das Gelände ist wirklich riesig und man kann sich auf jeden Fall gut verlaufen. Aber nach ein paar Wochen findet man sich hier gut zurecht und will gar nicht mehr weg. Die SDSU bietet den internationalen Studenten wirklich jede Menge. Angefangen bei der kostenlosen Nutzung des Fitnessstudios, über Freikarten für Basketball und Baseballspiele, die Nutzung des Pools, Tennisplätze, eine Bowlingbahn bis hin zu zahlreichen weiteren Sportangeboten. Es gibt außerdem eine Konzerthalle, in der verschiedene Bands oder Sänger aufgetreten sind und die Preise sind hier wirklich mal studentenfreundlich. Es besteht die Möglichkeit, Sportkurse über das Atztec Recreation Center zu belegen. Dieses Angebot umfasst Surf, Stand-Up Paddling, Wakeboarding, Kletterkurse etc. Fast jeder Student hat den großen Traum, an der Westküste die Kunst des Surfens zu erlernen. Diesen Kurs über die Uni zu buchen kann ich allerdings nicht empfehlen, weil die Kurse mehr als überfüllt waren und die Surflehrer sich gerne eher damit beschäftigt haben, mit den Mädels zu flirten. Viel besser ist es, sich einfach ein gebrauchtes Board zu kaufen, einen Crash-Kurs zu belegen und es immer wieder zu versuchen. Von den anderen Kursen habe ich nur Gutes gehört, besonders die Wakeboard- und Kletterkurse sollen sehr gut gewesen sein.

Neben all diesen Freizeitaktivitäten bietet die SDSU aber auch eine top Ausstattung. Es gibt mehrere Bibliotheken und Arbeitsräume, in die man sich zurückziehen kann, um zu lernen oder Gruppenarbeiten zu erledigen. Die zahlreichen Computerräume sind modern ausgestattet und erlauben es den Studenten, kostenlos zehn Seiten pro Tag zu drucken.

Verhungern muss man auf dem Campus auch nicht. Es gibt mehrere Foodcourts mit diversen Fast-Food Restaurants oder auch gesündere Alternativen mit Salatbars, frischen Säften und Smoothies und natürlich Starbucks. Zudem besteht die Möglichkeit, seine eigenen mitgebrachten Speisen aufzuwärmen. Auf dem gesamten Campus verteilt gibt es Wasserspender, an denen man kostenlos seine Flaschen auffüllen kann. Einmal pro Woche gab es den Farmers Market. Dort verkauften Anbieter aus der Umgebung kleine Snacks und Gerichte verschiedener Nationen und ein Besuch lohnt sich hier in jedem Fall.


Kurse

Ich habe an der SDSU drei Special Sessions belegt, da ich mich für das Semesterprogramm „Business Courses“ entschieden habe. Ich hatte von meiner Universität die Vorgabe, ein BWL-, VWL- und ein Spezialisierungs-Modul zu belegen. Für betriebswirtschaftliche Studiengänge ist dieses Programm ideal, da die Special Sessions viele Fächer abdecken. Ich konnte mir so alle Kurse anrechnen lassen und muss zu Hause nichts wiederholen. Aber hier sind die Vorgaben ja von Uni zu Uni unterschiedlichen.

Aber was genau sind eigentlich Special Sessions? Die Special Sessions bestehen aus einer breitgefächerten Auswahl an BWL-Kursen, die man bereits vor Semesterbeginn verpflichtend wählt. Wer Glück hat, kann sogar vor Ort noch eine dritte Special Session wählen und erspart sich so jede Menge Stress. Special Sessions bieten einige Vorteile, da man von seiner Universität zu Hause prüfen kann, ob die Kurse angerechnet werden und man sich nicht ins Course Crashing begeben muss, aber dazu später mehr. Ein wirklich nennenswerter Nachteil der Special Sessions ist jedoch, dass die Kurse extra für die internationalen Studenten arrangiert werden und man so nicht mit Amerikanern in Kontakt kommt.

Das Course Crashing gilt für alle Kurse, die nicht in den Bereich der Special Sessions fallen. Da ich einen VWL-Kurs belegen musste und diese Vorgabe scheinbar auch für viele weitere Studenten galt, glich der Kampf um die Plätze wirklich einem Hauen und Stechen. Die Auswahl der Studenten erfolgte nicht über den Nachweis der Eignung für den jeweiligen Kurs, sondern die Professoren entschieden meist nach dem Zufallsprinzip.

Um den Prozess zu erleichtern hat die Uni nun die Vorgehensweise geändert und die internationalen Studenten können genauso wie die Amerikaner in einem Online-Portal die Kurse wählen. Aber auch hier gibt es eine feste Anzahl an Sitzen, die nicht überschritten werden darf, sodass man flink sein sollte, um seine Wahlkurse zu bekommen.

Nun zu den Kursen an sich. Hier kann ich lediglich für die von mir gewählten Kurse sprechen (BA350 Management and Organizational Behavior, ECON101 Principles of Economics, MGT460 Business Plan Development und MGT352 Human Resource Management). Generell ist der Stil des Unterrichtens in den Staaten ein komplett anderer. Die Vorlesungen sind deutlich schulischer, Mitarbeit wird benotet und die Professoren können störende Studenten rauschmeißen und dies kann auch Einfluss auf die Note haben. Ein weiterer Punkt ist die Anwesenheitspflicht, die in meinen Kursen normal war. Dafür benutzen die Professoren entweder das Online-Portal Coursekey oder den sog. Clicker. Das Prinzip ist in beiden Fällen das gleiche. Man loggt sich zu Beginn der Vorlesung ein und während dieses kommt es ab und an auch zu kurzen Quizzes.

Anders, oder besser gesagt ungewohnt, ist auch, dass jede Woche kleine Hausaufgaben oder Quizzes erledigt werden müssen. Dazu kommen Aufsätze, Präsentationen, mündliche Abfragen und manchmal mehrere Midterms pro Semester. Für deutsche Studenten, die es gewohnt sind, nur zum Ende des Semesters hin eine Klausur zu schreiben, klingt dies natürlich nach sehr viel Arbeit. Rückblickend kann ich jedoch sagen, dass die finalen Klausuren an sich nicht immer die Inhalte des gesamten Semesters umfassen, sondern nur die Abschnitte, die nach der Zwischenklausur angefallen sind.

Welches System besser ist, kann man nicht sagen. Ein amerikanisches Studium setzt in jedem Fall voraus, dass man sich jede Woche hinsetzen muss, um wie damals zu Schulzeiten Hausaufgaben zu erledigen. Alles in allem ist dies aber durchaus machbar.

In meinen Kursen fiel außerdem sehr viel Gruppenarbeit an. Hier sollte nicht unerwähnt bleiben, dass man sich seine Gruppe, wenn es möglich ist, gut aussuchen sollte, da nicht alle Studenten auf die Benotung des Kurses angewiesen sind und den Kurs nur bestehen müssen. Das Engagement dieses Studenten hielt sich dann teilweise in Grenzen.

Ein letzter Punkt sind die Kosten für Bücher und unterschiedliche Lernportale. Für die gesamten Unterrichtsmaterialien habe ich rund US$ 400 gezahlt. Einige der Bücher habe ich mir auch mit anderen Studenten geteilt oder geliehen. Wer ein Kindle besitzt sollte auf jeden Fall in Erwägung ziehen einige Bücher dort zu lesen, da diese meist deutlich günstiger sind, als eine gedruckte Ausgabe. Neben dem Bookstore der SDSU gibt es verschiedene Webseiten wie z.B. chegg.com auf denen Bücher für die Dauer eines Semesters ausgeliehen werden können. Günstig ist dies trotzdem nicht. Ein klarer Vorteil ist jedoch, dass man die Bücher zurückschickt und nicht wegschmeißt. Ich musste mich zusätzlich für zwei verschiedene Lernportale registrieren, um dort meine Hausaufgaben zu erledigen. Diese Kosten sind leider unumgänglich, wenn man einen Professor hat, der mit diesen arbeitet.


Freizeit

Wer das Glück hat, wie ich nur an zwei Tagen die Woche zur Uni zu müssen, wird in San Diego voll auf seine Kosten kommen. Da ich nur zehn Meter vom Meer entfernt gewohnt habe, war ich sehr viel am Strand und habe mich dort neben dem Bräunen auch mit Surfen, Volleyball spielen und schwimmen beschäftigt. Entlang der Promenade und der Bayside kann man außerdem super joggen gehen und genießt dabei noch einen wunderschönen Ausblick. In und um San Diego herum gibt es außerdem zahlreiche Hiking-Möglichkeiten wie z.B. zum Potato Chip Rock oder im Torrey Pines State Natural Reserve in La Jolla. La Jolla ist ein Ort in San Diego, der neben jeder Menge Seehunde und versteckten Schaukeln auch eine Shopping-Promenade mit vielen kleinen Boutiquen und gemütlichen Cafés zu bieten hat.

Neben Mission und Pacific Beach gibt es noch zahlreiche Strände, die zum Sonnen, Surfen und Entspannen einladen. Ein weiteres kleines Örtchen, Oceanbeach, besticht neben einem schönen Strand auch durch zahlreiche Restaurants und Bars und dem wöchentlichen Farmers Market am Mittwoch. Das gewöhnliche Sightseeing Programm von SeaWorld, über den San Diego Zoo, Balboa Park, Downtown, Little Italy, Seaport Village, bis hin zur USS Midways etc., sollte jeder Student absolvieren. Im November kann man außerdem Wale am Point Loma Lighthouse beobachten und die zahlreichen Sonnenuntergänge sind das ganze Jahr über gratis zu beobachten. Wer es lieber actionreich mag, kann an den Sunset Cliffs Klippenspringen oder in einer Shooting Ranch schießen.

Wie bereits erwähnt, bietet die SDSU verschiedene Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen, sei es in Sportkursen, im Fitnessstudio oder auf der Bowlingbahn. Außerdem besteht die Möglichkeit, Wochenendtrips mit der Uni in verschiedene Nationalparks zu machen. Bei den meisten zeltet man dort oder schläft unter freiem Himmeln, was wirklich eine tolle Erfahrung ist.

Das Feiern kommt in San Diego auch nicht zu kurz. Hier gibt es auch wieder verschiedene Möglichkeiten. Man kann entweder nach Downtown fahren und dort die Bars und Clubs unsicher machen oder etwas gemütlicher in Pacific Beach feiern. Einen typischen Taco Tuesday sollte jeder Student einmal mitgemacht haben. Grundsätzlich schließen die Clubs in San Diego gegen zwei Uhr morgens. Dies war die ersten Male sehr ungewohnt, aber auch daran gewöhnt man sich. Die amerikanischen Türsteher akzeptieren leider nur den Reisepass, um sich auszuweisen, deswegen sollte man immer gut darauf aufpassen. Aufpassen sollte man auch auf seine Getränke, da es immer wieder vorkam, dass insbesondere Mädchen K.O.-Tropfen in ihre Getränke geschüttet bekommen haben.

Für alle modebegeisterten Damen und auch Herren eröffnen sich zahlreiche Shoppingmöglichkeiten, sei es in Fashion Valley oder in einer der Outlet Malls z.B. nahe der mexikanischen Grenze. Ein kurzer Trip nach Tijuana ist durchaus möglich, jedoch muss man ein gültiges I20-Formular haben. Der Besuch der mexikanischen Grenzstadt ist ganz nett, bietet aber natürlich nicht den Eindruck einer echten mexikanischen Stadt. Aber um einige Vorurteile aus dem Weg zu räumen, ich habe mich in TJ nie unsicher gefühlt und dort werden auch nicht an jeder Straßenecke Drogen verkauft.

Wer gerne versteckte Plätze entdeckt, sollte auf jeden Fall die Website hiddensandiego.com durchforsten. Absolut empfehlenswert sind hier auch die Adobe Falls.


Reisen

Mein Vorlesungsplan ermöglichte es mir, dass ich zahlreiche Kurztrips unternehmen konnte. Ein kleiner Road Trip nach LA kann gut an einem Wochenende realisiert werden. Sehenswert ist hier, neben den typischen Hotspots Santa Monica Pier, Venice Beach, Hollywood Hills, Griffith Observatory, Walk of Fame, Disneyland und den Universal Studios, vor allem Malibu und die Venice Canals.

Ein definitives Must-Do ist auch der Trip nach Vegas. Schnappt euch einfach eure Freunde und genießt ein cooles Partywochenende in dieser verrückten Stadt. Besonders die Girls kommen dort auf ihre Kosten und müssen oft keinen Eintritt und Getränke bezahlen. Wer in den Sommermonaten nach Vegas fährt, sollte auf jeden Fall auch auf eine der legendären Poolpartys gehen. In Vegas empfiehlt es sich, auf dem Strip zu wohnen und dafür auch ein bisschen mehr zu bezahlen. Von Vegas aus kann man auch gut einen Abstecher ins Death Valley oder zum Grand Canyon machen. Für Letzteren würde ich allerdings mindestens eineinhalb Tage einplanen, da dieser Nationalpark wirklich beeindruckend ist. Wer Nationalparks mag, sollte auf jeden Fall den Sequoia National Park und den Yosemite Park besuchen. Diese Parks und Landschaften sind wunderschön und laden zum Wandern, Zelten und Genießen ein.

Wer Zeit für einen längeren Trip hat, sollte sich den Bryce Canyon, Zion National Park und den Antelope Canyon nicht entgehen lassen. Auf dem Weg kann man nochmal einen Stopp am Lake Powell einlegen oder einfach nur die endlose Weite genießen. Für Kletterfreunde bietet sich auch ein Trip zum Joshua Tree National Park an. Dies kann einfach mit einem Besuch der Stadt Palm Springs verknüpft werden.

Fliegen ist in den USA deutlich billiger als in Deutschland. Jedoch sollte Vorsicht geboten sein, da man oftmals nur ein sehr kleines Gepäckstück mit sich führen darf, also immer genau nachlesen.

Entfernungen bedeuten in den USA wirklich nichts. Würde ich alle Meilen zusammenrechnen, hätte ich bestimmt Tausende zurückgelegt. Wer ein Auto mietet, sieht am meisten von der Landschaft und da man meist mit mehreren Freunden losfährt ist dies bei den Spritpreisen in den USA meist sehr günstig.

Wer beabsichtigt mehrere Nationalparks in den USA zu besuchen, sollte darüber nachdenken, in einen Annual Pass zu investieren. Dieser lohnt sich schon wenn man nur drei Nationalparks besuchen will, da der Eintritt pro Auto meist um die US$ 30 kostet und der Annual Pass bei US$ 80 liegt.

Ein Besuch der nördlich gelegenen Stadt San Francisco ist ebenfalls in Erwägung zu ziehen, da diese durch ihr ganz besonderes Flair beeindruckt. Wer auch hier wieder mehr Zeit mitbringt, sollte definitiv entlang der Küste auf dem Big Sur Highway zurückfahren. Zum Übernachten bieten sich neben günstigen Motels auch Hostel oder airbnb.


Sonstiges

Wer nicht die Möglichkeit hat, kostenlos Geld in den USA abzuheben, sollte darüber nachdenken, ein Konto zu eröffnen. Dies ist auch nützlich, wenn der Vermieter einen Scheck haben will. Was für viele Deutsche auch ungewohnt ist, dass alles mit Karte gezahlt wird. Das Zahlen mit Bargeld ist hier eher selten. Aber wie heißt es so schön: Andere Länder, andere Sitten. Wer in ein amerikanisches Restaurant geht, sollte sich daran gewöhnen, dass man netterweise immer kostenloses Wasser und Refills bekommt, aber seinen Teller meist mit dem letzten Bissen weggezogen bekommt. Wenn kein Platz mehr für Dessert ist, bekommt man meist auch direkt die Rechnung auf den Tisch geknallt. In den USA ist es üblich, mindestens zehn Prozent Trinkgeld zu geben und dies gilt auch für Besuche in der Bar. Einfach Augen zu und durch, denn ein Semester in den USA ist nicht zum Sparen da.

Amerika ist und bleibt einfach teuer, sei es die Wohnung oder auch nur der wöchentliche Einkauf. Wer ansatzweise gesund essen möchte, muss dafür auch etwas tiefer in die Tasche greifen. Neben den große Supermarktketten wie Ralphs oder Vons, empfehle ich die etwas kleineren Supermärkte Trader Joes und Sprouts. Besonders günstig kann man bei Walmart einkaufen. Brot könnt ihr in San Diego übrigens vergebens suchen, das können die Amis einfach nicht.

San Diego besitzt zwar ein öffentliches Verkehrsnetz, jedoch braucht man selbst für kürzere Strecken oftmals sehr lange. Ich habe gemeinsam mit meiner Mitbewohnerin ein Auto gemietet und kann auch dies nur empfehlen, da man einfach flexibler ist und die Umgebung von San Diego erkunden kann. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit ein Auto zu kaufen, jedoch birgt dies einige Risiken, vor allem wenn man wie ich keine Ahnung von Autos hat.

Studenten, die noch nicht 21 sind, können leider abends nicht wirklich viel unternehmen. Allein der Eintritt in einige Restaurants oder Bowlingbars bleibt einem oft verwehrt, da dort Alkohol ausgeschenkt wird. Wer also nicht 21 ist oder im frühen Verlauf des Auslandssemesters 21 wird, sollte sich ein Studium in den USA abschminken, da man sich wirklich jede Menge Möglichkeiten nimmt.

An der SDSU waren mehr als die Hälfte der internationalen Studenten Deutsche. Dies bedeutet natürlich, dass viel Deutsch gesprochen wird, vor allem wenn man nur mit Studenten der eigenen Nationalität zusammenwohnt. Ich hatte eigentlich nur Freunde aus Dänemark und hatte auch zwei dänische Mitbewohner, was natürlich bedeute, dass ich fast nur Englisch gesprochen habe. Ich denke es sollte erwähnt werden, dass die SDSU doch immer wieder sehr viele deutsche Studenten anlockt. Hier kann natürlich auch wieder jeder selber entscheiden, ob man Englisch sprechen möchte oder nicht. Das Wohnen mit Studenten aus anderen Ländern bietet nicht nur die Möglichkeit Englisch zu sprechen, sondern auch die Kultur des anderen Landes kennenzulernen.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich in San Diego das wohl beste Semester meines Lebens hatte. Wer die Chance hat, ein Semester an der SDSU zu studieren, sollte dies auf jeden Fall machen, denn diese Chance hat man wirklich nur einmal im Leben. Ich hatte einen wunderbaren langen Sommer mit tollen Freunden und dies ist eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Ich vermisse jetzt schon die wunderschönen Sonnenuntergänge und den Spirit der SDSU. Go Aztecs und genießt wie ich die Zeit eures Lebens im sonnigen Kalifornien.