Universitat Autònoma de Barcelona
Vorbereitungen vor Antritt des Auslandssemesters
Die Vorbereitungen sind weder kompliziert noch zeitaufwändig, da diese über die College Contact GmbH abgewickelt und koordiniert werden. Es müssen lediglich einige Dokumente ausgefüllt und zusammen mit dem Transcript of Records (TOR) an die Agentur versendet werden.
Alles ist gut organisiert und geplant, sodass es für mich relativ entspannt verlief. Die Ansprechpartner der College Contact GmbH stehen für Fragen zur Verfügung und sind sehr freundlich. Zeitnah erhält man auch eine Liste mit den Namen und Kontaktdaten von allen anderen deutschen Studenten, die in Barcelona studieren werden, sodass eine WhatsApp-Gruppe erstellt werden kann und es relativ einfach ist, sich bereits vor Semesterbeginn zu vernetzen.
Zur Wohnungssuche und -vermittlung kann ich leider nicht viel sagen, da ich das Glück hatte bei einer Bekannten zu wohnen, sodass die Mietraten überschaubar waren. Es ist aber ratsam, sich relativ früh um eine Wohnung / ein Zimmer zu kümmern, da Barcelona teurer ist als ursprünglich gedacht, insbesondere wenn man zentral wohnen möchte.
Schon Fernweh bekommen?
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Studium in Barcelona
Long Story short: Ich kann die Universitat Autònoma de Barcelona (UAB) definitiv nur weiterempfehlen!
Der Vorlesungsstandort für die ausländischen Studenten befindet sich sehr zentral und ist umgeben von zahlreichen Bus- und Metrohaltestellen und es gibt zahlreiche Cafés und Restaurants in Laufnähe zum Campus.
Die Uni ist sauber und sehr gut ausgestattet. Des Weiteren hat vor Ort alles einwandfrei funktioniert und für den Fall, dass dann doch was nicht passen sollte, stehen das Sekretariat und College Contact stets für Hilfe zur Verfügung.
Ich habe die folgenden vier Vorlesungen mit jeweils 6 ECTS belegt, sodass ich in Summe 24 ECTS sammelte.
Strategic Management of the Firm (ENG)
Dies war die anspruchsvollste meiner vier Vorlesungen, da es neben einer Final Exam, zwei Präsentationen, ein Abschlussprojekt und eine mündliche Note gab. Jeder Bestandteil ist mit 20% in die endgültige Note miteingegangen. Adriana’s Kurs hat mir aber sehr viel Spaß gemacht und sie hat jede einzelne Vorlesung abwechslungsreich gestaltet. Zudem hat Adriana ein sehr breites Wissen über unterschiedliche Industrien und Branchen, sodass man wirklich einiges lernen kann! Mit etwas Wille und Motivation sind zudem sehr gute Noten absolut machbar. Im Vergleich zu den anderen Fächern waren hier die Projekte aber insgesamt zeitintensiver, da sehr viel Recherche betrieben werden musste.
The Creative Economy (ENG)
Dieser Kurs (wie auch HR-Management) wurden von Maydo unterrichtet. Jede einzelne Vorlesung ist interaktiv und abwechslungsreich und das Thema „Kreativität“ steht stets im Vordergrund. Es werden unterschiedliche und aktuelle Business Cases bearbeitet (u. a. Samsung) und Maydo legt einen hohen Stellenwert auf sogenannte „Guest Speaker“, bei denen es sich um einflussreiche und erfolgreiche Persönlichkeiten aus Barcelona handelt, die eine Vorlesung per Zoom oder persönlich beitreten, und von ihrem Lebensweg und Erfolg berichten. Anschließend gibt es eine Fragerunde und Diskussion.
Die Note teilt sich auch hier in unterschiedliche Teilnoten: Es müssen zwei kreative Präsentationen durchgeführt werden (zählen jeweils 15%), es gibt eine Mid Term Exam und eine Final Exam (je 20%) und eine Mitarbeitsnote (30%). Auch hier können mit etwas Aufwand (sehr) gute Noten erzielt werden.
Human Resources Management (ENG)
HR-Management bei Maydo ist definitiv empfehlenswert, wenn man noch nicht weiß, was man im Leben erreichen will, sowohl persönlich als auch beruflich. Sie ist auch für jeden interessant, der sich selbst etwas besser kennenlernen will und/oder Interesse an aktuellen HR-Themen hat. Denn im Fokus dieser Vorlesung steht man selbst. Maydo legt einen hohen Stellenwert auf persönliche Weiterentwicklung, sodass die gelernte Methodik umgehend an einem selbst angewandt wird. Die Abschlussnote besteht aus Blogeinträgen, die die persönlichen Erfahrungen des Studenten schildern (20%), einer Mitarbeitsnote (20%) und einer Abschlusspräsentation, in der der Student das Gelernte mit der Professorin durchgeht und diskutiert (60%).
Estrategias de Marketing Internacional (ESP)
Diese Vorlesung ist das spanische Gegenstück zur Vorlesung „International Marketing Strategies“, sodass mindestens sehr gute B1 Kenntnisse notwendig sind (mit B2 ist man auf der sicheren Seite). In der Vorlesung werden die Komponenten und Strategien des Marketings gelehrt. Das besondere hierbei ist, dass sehr stark mit Fällen gearbeitet wird (ein Fall hat zwischen 8-20 Seiten). Da diese aber von relevanten Branchenführern wie LV, Zara, IKEA oder Disney sind, hatte ich Spaß am Lesen und Erarbeiten der Stoffgebiete. Die Fälle mussten zu Hause gelesen werden und wurden in der Vorlesung von jeweils zwei Studenten präsentiert. Anschließend gab es eine Diskussionsrunde und Fragen, die von jedem zu beantworten waren.
Die Endnote hierbei besteht aus einer Mitarbeitsnote (10%), einer Midterm Exam und einer Final Exam (je 20%), zwei Präsentationen zu einer Produkteinführung in einem neuen Markt (insg. 10%), einer Präsentation zu einem Fall (20%) und die schriftliche Beantwortung zu den Fragen der einzelnen Fälle (20%).
Das Fach ist sehr lehrreich und bietet eine exzellente Möglichkeit seine Spanischkenntnisse aufzufrischen und zugleich sich Fachvokabular anzueignen. Alex gestaltet die Vorlesungen abwechslungsreich und das Arbeiten mit den Fällen macht Spaß (auch wenn man sich anfangs an die ganzen Fachbegriffe gewöhnen muss, so kommt man trotzdem schnell rein).
Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass die Mehrheit der Studenten aus den USA sind, auch wenn ich einen Kurs hatte (Marketing), der hauptsächlich von chinesischen Studenten besucht wurde. Es gibt aber auch vereinzelt Studenten aus Brasilien, Norwegen, Ägypten und natürlich Deutschland.
Aufenthalt in Barcelona
Barcelona ist als zweitgrößte Stadt Spaniens zu jeder Jahreszeit gut besucht und bietet ein sehr breites kulturelles Angebot. Es gibt immer viel zu sehen und zu tun. Abgesehen vom Strand, eignet sich Barcelona auch sehr gut zum Wandern oder Klettern, man kann entspannt (und günstiger als in Deutschland) shoppen gehen, es gibt ein umfassendes Angebot an Museen und Parks und natürlich zahlreiche Clubs, die stets gut besucht sind. Auch wenn ich knapp vier Monate dort verbracht habe, so habe ich trotzdem das Gefühl, dass es noch viel zu sehen gibt und ich nicht ansatzweise alles gesehen habe.
Wer im Herbst/Wintersemester in Barcelona studiert, wird verblüfft sein über das schön dekorierte und leuchtende Stadtzentrum im Dezember. Definitiv eines meiner Highlights.
Aufgrund des Standorts im Nordosten des Landes kommt man von Barcelona aus sehr schnell an zahlreiche Destinationen im In- und Ausland. Ich war zweimal in Madrid, habe einen Kurztrip durch Andalusien (Sevilla, Granada und Cordoba) gemacht, besuchte Valencia und auch Andorra (ein kleines Land zwischen Spanien und Frankreich). Meine amerikanischen Kollegen reisten aber nahezu jedes Wochenende ins Ausland (u. a. nach Marokko, Portugal, Frankreich, Italien und Griechenland) und da sie ihr Flüge und Unterkünfte frühzeitig buchten, waren diese auch preislich in Ordnung. Da mein Fokus und Interesse aber eher auf der spanischen Kultur und Sprache lagen, habe ich mich bewusst dazu entschieden lediglich Destinationen zu besuchen, in denen ich auch Spanisch sprechen kann.
Persönliches Fazit
Ich habe Barcelona definitiv in mein Herz geschlossen. Die Stadt hat einen tollen Charme, von dem man so schnell nicht wieder wegkommt. Die Menschen, das Essen, die Sonne und das Meer, Barcelona hat all das und noch viel viel mehr zu bieten. Falls Du dich für das was ich so gesehen und erlebt habe näher interessierst, so kannst du auf Instagram unter @blns.s meine zwei Barcelona-Stories anschauen. Hier sind viele meiner alltäglichen Eindrücke und Erlebnisse nochmal visuell zu sehen.
Ansonsten kann ich letzten Endes nur sagen, dass Barcelona und die UAB definitiv das Abenteuer wert sind und ich unter den zahlreichen Partnerunis, die meine Hochschule in Deutschland anbietet, wieder dieselbe wählen würde.