University of California, San Diego
Mein 7. Semester habe ich Ende 2017 als Auslandssemester an der University of California San Diego (UCSD) verbracht. In Deutschland studiere ich an der Technischen Hochschule in Deggendorf den Bachelor Medientechnik. Die Organisation meines freiwilligen Auslandssemesters mit College Contact hat super funktioniert. Bereits vor dem Absenden meiner Bewerbungsunterlagen hatten die zuständigen Mädels für den Bereich Nordamerika und Kanada immer ein offenes Ohr für mich. Und auch als dann klar war, dass ich an meiner Wunschuni angenommen wurde, war der Informationsaustausch einwandfrei. Wann auch immer eine Frage auftauchte, innerhalb kürzester Zeit kam eine Antwort. Bei komplizierteren Problemen bekam ich per Telefon sofort Hilfestellung.
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Kursbelegung
Eine Woche, bevor es an der UCSD im Fall-Quarter mit den eigentlichen Kursen losgeht, sind für die Extension-Studenten, zu denen auch die Austauschstudenten gehören, einige Einführungsveranstaltungen. Dabei wird nicht nur die Registrierung vorgenommen, sondern auch alles genauestens erklärt, was-wann-wie-wo gemacht werden muss bzw. kann und vor allem, wie die Kursbelegung funktioniert. Das System der UCSD ist etwas umständlich und veraltet, weil man sich nicht wie alle „normalen“ Studenten online in die Kurse einschreiben kann, sondern einen Zettel vom jeweiligen Professor, sowie dem entsprechendem Department unterschreiben lassen muss. Wer sich einiges an Arbeit und Stress ersparen möchte, kann sich schon im Vorhinein überlegen, welche Kurse er belegen möchte. Dabei sollte man viel mehr Kurse in Erwägung ziehen, als man wirklich braucht. Bei mir war das zum Glück nicht nötig, da ich alle Classes im Visual Arts Department belegt habe. Die meisten anderen Departments sind deutlich überlaufener und die Professoren meist strenger mit der maximalen Personenzahl, da die Kurse oft größer sind als im Vis-Arts Department.
Das Prinzip des Kurse „crashen“ war bei mir nur in der Hinsicht ein Problem, weil die meisten Dozenten noch keine Erfahrung mit Austauschstudenten hatten und deshalb etwas überfordert mit meinem Anliegen waren. Trotzdem waren aber alle sehr freundlich, haben sich informiert, wie alles funktioniert und ich konnte somit alle meine geplanten Kurse belegen.
Hochschule
Die UCSD hat alles zu bieten, was das Studentenherz begehrt. Mehrere Fitnessstudios, Friseur, Coffee-Shops, Bars, Einkaufsmöglichkeiten und vieles mehr. Vor allem im Price-Center, dem Herzstück des Campus, ist viel geboten. Weil der Campus in La Jolla so groß ist, gibt es einen für Studenten kostenlosen Shuttlebus. Auch die Anbindung an das öffentliche Bunetz vom Campus aus ist zumindest für Leute wie mich - vom Land - ein echter Luxus.
An die Kursstrukturierung muss man sich als Deutscher wohl erst gewöhnen. In den meisten Kursen muss man während des Semesters immer wieder Quizzes schreiben oder Projekte abgeben. Diese werden dann am Ende zusammen mit der Mitarbeit- und Anwesenheitsnote verrechnet. Die Sache mit den Hausaufgaben und Deadlines nehmen die Amerikaner allerdings nicht ganz so ernst, wie ich das aus meiner deutschen Uni gewohnt war. Durch mehrere Gruppenprojekte hatte ich viel Kontakt zu amerikanischen Studenten. Deshalb war es für mich ein Leichtes, Anschluss zu finden.
Die Studienbedingungen an der UCSD sind alles in allem absolut top. Im sogenannten EnVision-Lab hatte ich die Möglichkeit selbst mit 3D-Druckern zu arbeiten oder einen Laser-Cutter zu benutzen. Das kannte ich von meiner deutschen Uni überhaupt nicht. Auch die Bibliothek ist nicht nur architektonisch ein absolutes Highlight, sondern hat auch ausstattungstechnisch einiges zu bieten (Coffeshop, Computer, Auflademöglichkeiten für Handy, Laptop und co., Puzzlestation, Laufbänder, und und und).
Leben und Freizeit
Die UCSD liegt in La Jolla, ein eher nördlich gelegener Stadtteil von San Diego. Die meisten amerikanischen Studenten wohnen in der University City direkt neben der UC. Ich habe mich aber wegen der Nähe zum Strand dazu entschieden, mir in Pacific Beach (PB) ein Apartment zu nehmen. Ich habe bereits frühzeitig einen „Shared-Room“ in einer größeren Apartmentanlage reserviert. Das war natürlich nicht ganz billig, jedoch war die Anlage mit zwei Hot Tubs, einem Pool, einem Kraft- und einem Cardio-Raum und mehreren Tennis- und Basketballplätzen wirklich gut ausgestattet.
Um zum Campus zu kommen, habe ich den Bus genutzt. In PB war ich immer mit dem Beach-Cruiser (Fahrrad) unterwegs. Auch die Einkaufsmöglichkeiten in PB sind gut und man kann alles bequem erreichen. Mein absolutes Highlight war die Busfahrt zur Uni. Die Busroute 30 fährt direkt am Ozean entlang und gerade bei Sonnenauf- und -untergang ist die Fahrt wirklich atemberaubend! So einen „Schulweg“ werde ich bestimmt nie wieder haben!
Kalifornien an sich lässt für Weltenbummler nichts zu wünschen übrig. Gemeinsam mit meinem Freund habe ich Los Angeles, San Francisco und den Highway 1 bereist. Aber es lohnt sich auch außerhalb des „Sunshine States“ auf Reisen zu gehen. Der Roadtrip durchs Death Valley nach Las Vegas, zum Hoover Dam und zum West Rim des Grand Canyon war ein unvergessliches Erlebnis.
Wer über Thanksgiving in den USA ist, dem kann ich es nur empfehlen, eine amerikanische Familie zu besuchen und mit ihnen das Turkey-Fest zu feiern. Ich hatte Glück und konnte Thanksgiving bei entfernten Verwandten in der Nähe von Seattle verbringen. Am Donnerstag wird erst mit traditionellen Speisen groß aufgetischt und am Tag danach - am „Black Friday“ - wird so richtig geshoppt.
Fazit
Auch wenn die Studiengebühren für die UC San Diego sehr hoch sind und das Leben allgemein in Kalifornien eine Menge Geld kostet - es war jeden Cent wert! Das Leben im Sunshine State ist alles andere als unangenehm, auch wenn es ab und zu kulturelle Differenzen gibt. Und San Diego ist im Vergleich zu anderen Großstädten wie Los Angeles oder San Francisco sehr sicher und sauber. Meine Zeit in den USA war mit Abstand die beste Erfahrung meines Lebens!