27 Mär
Erfahrungsbericht von Sarah E.

San Diego State University


Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2016 bis 12/2016
Heimathochschule: Mannheim U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

College Contact wurde mir sowohl von einem Bekannten als auch durch meine Heimatuniversität empfohlen und ich bin froh, diesen Service in Anspruch genommen zu haben. Dank College Contact wurde mir die Bewerbung an der SDSU sehr einfach gemacht und ich habe mich extrem gut beraten und unterstützt gefühlt. Dadurch, dass College Contact schon seit langen mit der SDSU kooperiert, waren alle nötigen Bewerbungsschritte super erklärt und schnell handzuhaben.

In San Diego angekommen, habe ich mich schnell sehr wohl gefühlt und gut eingelebt. Die Orientierungswoche speziell für Internationals der SDSU war sehr hilfreich und optimal, um erste Kontakte zu knüpfen. Gewohnt habe ich im Wohnkomplex Fifty-Twenty-Five („5025“), der in unmittelbarer Nähe zur Uni gelegen ist. Ich habe mich damals für diese Wohnmöglichkeit entschieden, da ich diese schon von Deutschland aus buchen konnte – viele Internationals reisen ohne feste Unterkunft an und suchen vor Ort nach einer passenden WG. Im Nachhinein muss ich sagen, dass die Suche vor Ort mit etwas Geduld auch problemlos zu meistern zu sein scheint und man im Endeffekt vielleicht auch etwas an den Mietkosten sparen kann, aber vor allem die Lage und den Komfort nach seinen Wünschen optimieren kann.

Im 5025 zu wohnen, hat natürlich den Vorteil, dass man keinen weiten Weg zur Uni hat und somit auch in den Freistunden mal kurz nach Hause kann. Es gibt einen Shuttle Bus der ca. alle 20 min. zwischen dem 5025 und der SDSU abfährt. Während ich im 5025 gewohnt habe, wurde der gesamte Apartmentkomplex nach und nach renoviert und die Renovierungsarbeiten setzen sich auch noch in 2017 fort. Die Zimmer wurden (teilweise) mit neuen Möbeln ausgestattet, der Poolbereich wurde saniert und das Fitnessstudio wurde auch ausgebaut. Dennoch sind die Mietpreise (wie generell in San Diego) sehr hoch und nicht mit Deutschland zu vergleichen. Daher sollte man zwischen $700-$1000 pro Person pro Monatsmiete (wohl gemerkt für eine WG) einplanen. Generell würde ich jedoch sagen, dass San Diego deutlich bessere Wohnmöglichkeiten als das 5025 bietet. Möchtest du beispielsweise in Uninähe wohnen, würde ich das Boulevard 63 empfehlen. Dieses ist deutlich moderner und bietet viel mehr Annehmlichkeiten. Ich wurde damals davon abgeschreckt, weil man nur die Option hat, für ein ganzes Jahr die Wohnung zu mieten. Dies ist jedoch kein Problem, da man aus dem Vertrag ganz einfach herauskommt, indem man die Wohnung an andere Internationals, die im nächsten Semester nach San Diego kommen, weitergeben kann.

Prinzipiell kann ich jedem nur empfehlen, die Chance zu ergreifen, und in Strandnähe eine Unterkunft zu mieten. Hierfür stehen die Strandabschnitte „Mission Beach“ oder „Pacific Beach“ zur Auswahl. Pacific Beach bietet sich besonders aus dem Grund an, da dort jeden Dienstag der „Taco Tuesday“ gefeiert wird: Erst trifft man sich zum Taco essen und danach wird im „Backyard“ gefeiert. Und auch sonst ist in Pacific Beach immer viel los, da dort viele Restaurants und Shops angesiedelt sind. Der Weg vom Strand zur Uni beträgt im Schnitt ca. 20 Minuten und da die meisten Internationals es schaffen sich den Stundenplan so zu legen, dass sie nur dreimal die Woche zur Uni müssen, ist der Fahrtaufwand auch nicht allzu groß. Voraussetzung ist jedoch, dass man ein Auto hat bzw. Fahrgemeinschaften bildet. Der öffentliche Straßenverkehr in San Diego ist absolut schlecht vernetzt und nur geringfügig zu empfehlen. Ich habe mir zu zweit ein Auto geteilt und dieses bei Express Car Rental (Nähe Flughafen) gemietet. Für Internationals ist außerdem Dirt Cheap Car Rental zu empfehlen. Beide bieten die „günstigsten“ Preise an – wohlgemerkt, dass für alle unter 25 Jahren die Jungfahrergebühr veranschlagt wird und es deshalb nicht so günstig ist, sich ein Auto zu mieten. Zu zweit haben wir für unser Auto $400/Monat gezahlt. Aus meiner Erfahrung heraus empfehle ich jedoch jedem, Zugriff auf ein Auto zu haben, sprich, sich mit ein bis drei weiteren Personen zusammen zu tun, um die Kosten zu verringern. Andere haben sich auch für die Zeit ein gebrauchtes Auto gekauft – dazu kann ich jedoch keine Tipps geben.

Nun zum Studium an der SDSU:

Von der Universität Mannheim aus war ich verpflichtet, 5 Kurse zu belegen, wovon 50% der Kurse „Business Content“ haben musste (hier wurde mir der Kurs HTM 201 als ein Kurs mit Business Content angerechnet). Wovon ich leider vorher nichts wusste, ist, dass die im Vorhinein bezahlten Studiengebühren jedoch nur 4 Kurse abdecken und ich daher nochmal ca. $700 nachzahlen musste. Generell habe ich das akademische Niveau an der SDSU deutlich geringer als das an der Universität Mannheim empfunden. Die Kurse waren alle mit deutlich geringerem Arbeitsaufwand zu bewältigen. In fast allen meinen Kursen gab es jedoch Mid-term-Klausuren sowie kleine Hausarbeiten und Präsentationen vorzubereiten.

SDSU verpflichtet einen im Vorhinein zwei sogenannte „Special Session“-Kurse zu wählen – diese behandeln ausschließlich Business Content. Diese Kurse wählt man bereits vor seiner Ankunft von zu Hause aus. Alle anderen Kurse können dann erst vor Ort gewählt werden. Hierfür kann man sich aber schon vorab einen Überblick über das Kursangebot der SDSU auf deren Internetseite verschaffen. Leider sind manche Kurse jedoch schon komplett belegt zum Zeitpunkt eurer Belegungsmöglichkeit, da den regulären Studenten der SDSU hierbei Vorrang gewährt wird. Da das Kursangebot der SDSU aber sehr groß ist, gibt es meines Erachtens genug Möglichkeiten, um auf andere Kurse auszuweichen.

Folgende Kurse habe ich belegt:

HTM 201: Introduction to Hospitality and Tourism Management (Dr. Alana Dillete)

Dieser Kurs war wirklich einfach und auch sehr interaktiv. Auch die beiden Exams waren extrem einfach. Etwas aufwändig ist jedoch der Dreh eines Informations- bzw. Musikvideos zum Thema Hospitality/Tourism. Außerdem muss eine eigene Webseite erstellt werden, auf welcher man während des ganzen Semesters viele Assignments hochladen muss.

CJ 300: Crime, Law & Justice (Dr. Nicole L. Bracy)

Im Vergleich zu meinen anderen Kursen war der Arbeitsaufwand hier etwas höher. Den Kursinhalt hatte ich mir persönlich etwas anders vorgestellt, dennoch wurde er recht anschaulich vermittelt. Der große Vorteil des Kurses ist, dass es ein „Hybrid Kurs“ ist – alle 14 Tage findet die Vorlesung online statt. Zur Prüfungsleistung: 2 Written Assignments, 2 online Quizze und 2 online Exams.

JMS 460: Principles of Advertising (Barbara Mueller)

Diesen Kurs mochte ich sehr gerne. Es wurde viel interessanter und gut verständlicher Lernstoff rund um das Thema Advertising vermittelt. Auch wenn dies mein einziger Kurs war, bei dem die Anwesenheit nicht verpflichtend war, bin ich dennoch so gut wie immer anwesend gewesen, da hier keine Online-Unterrichtsmaterialien zur Verfügung gestellt werden. Das Buch begleitend zur Vorlesung ist dringend zu empfehlen, da ca. die Hälfte der Klausurfragen daraus stammen. Insgesamt gab es 4 Klausuren (sprich alle 4 Wochen eine) und ein „Written Assignment“. Generell kann ich JMS 460 sehr empfehlen.

MGT 475: Leadership in Organizations (Dr. Mark E. Nicholson)

Dieser Kurs besteht aus 2 Exams und einem größeren Projekt mit dem Thema „Servant Leadership Project“. Meines Erachtens wird der Kursinhalt eher langweilig und sehr eintönig durch die Vorlesung vermittelt. Etwas interaktiver gestaltet sich das Projekt, das jedoch auch viel Zeit in Anspruch genommen hat.

BA350: Management & Organizational Behavior (Lily Zhou)

Was der Name des Kurses und die Kursbeschreibung nicht vermuten lassen, hierbei handelt es sich um keinen Standard-Unikurs. Frau Zhou gestaltet ihren Unterricht komplett nach ihren eigenen, sehr unkonventionellen, Vorstellungen. Daher gibt es keine ihrerseits gehaltenen Vorlesungen anhand von PowerPoint-Folien. Viel mehr besteht der Großteil der Vorlesung aus Diskussionen aktueller politischer, wirtschaftlicher und und allgemeiner weltlicher Geschehnisse. Die Endnote besteht aus vier Teilen: Mitarbeit, Anwesenheit, Projekt („Essay contest“) und ein Written Assignment.

Generell waren alle Klausuren, die ich an der SDSU geschrieben habe, Multiple-Choice-Klausuren und außer in JMS 460 herrschte in allen Kursen Anwesenheitspflicht. Außerdem wurde in allen meinen Fächern der Klausurstoff nicht kumulativ abgefragt, d.h. der Stoff der für den Midterm relevant war, wurde dann nicht mehr im Final abgefragt.

Abschließend kann ich jedem nur empfehlen, sein Auslandssemester in San Diego an der SDSU zu verbringen. San Diego ist eine tolle Stadt, die so viel bietet und das Klima ist wirklich traumhaft. Außerdem kann man von San Diego aus auch tolle Road Trips und Kurzurlaube machen. Sehr zu empfehlen sind Road Trips hoch bis San Francisco oder durch die Nationalparks. Immer beliebt sind auch Schnäppchenflüge nach Las Vegas oder Mexiko. Mein persönliches Highlight war die Hawaiireise nach Semesterabschluss. Daher solltet ihr versuchen, schon vor eurer Anreise euch ein Budget für Trips zur Seite zu legen und diese Chance auf jeden Fall nutzen.