5 Nov
Erfahrungsbericht von Sabrina P.

Hawaii Pacific University


Stadt: Honolulu
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: MBA
Zeitraum: 01/2017 bis 05/2018

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich war im Spring Semester 2013 für ein Auslandssemester (undergraduate level) an der Hawai’i Pacific University und mir hat es so gut in Hawaii gefallen, dass ich 2017 noch einmal zurück bin, um dort meinen MBA zu machen – ich kenne also beide Perspektiven. In diesem Bericht soll es vorranging um das MBA-Programm der HPU gehen.

Bewerbungsprozess:

Der Bewerbungsprozess für das MBA-Programm der HPU ist gut zu meistern, wenn man sich bewusst ist, dass relativ viel Papierkram & Organisationsaufwand auf einen zukommt – das ist allerdings IMMER der Fall, wenn man ins Ausland möchte, und definitiv machbar. Gut zu wissen ist, dass die HPU einen definitiv annimmt, wenn die Bewerbungsunterlagen vollständig eingereicht werden. Studenten sind für die HPU „zahlende Kunden“, die würden einen Teufel tun, Interessenten abzulehnen. Glaubt mir – wenn ihr eure Bewerbung fristgerecht einreicht und die verlangten GMAT + TOEFL scores mitbringt, werdet ihr angenommen.

College Contact unterstützt euch hierbei auch super mit Checklisten, welche Unterlagen alle eingereicht werden müssen. Zudem könnt ihr eure Unterlagen auch per Post an College Contact schicken, eure Ansprechpartnerin/euer Ansprechpartner bei College Contact überprüft eure Unterlagen auf Vollständigkeit und sendet alles direkt an die HPU, ihr müsst euch also nicht um den internationalen Postversand oder Ähnliches kümmern. Vorab gut zu wissen ist, dass ihr relevante transcripts (auf Deutsch: Notenbestätigung) und Zeugnisse, zum Beispiel Bachelor-Zeugnis, logischerweise auf Englisch einreichen müsst. Teilweise verlangt die HPU beglaubigte Kopien, was bedeutet, dass ihr eure Zeugnisse eventuell in ein Übersetzungsbüro geben müsst.

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MBA-Studium:

Kurswahl:

Sobald ihr an der HPU angenommen wurdet, kommt die fürs MBA-Programm zuständige „Academic Advisor“ auf euch zu, die euch bei der Kurswahl an die Hand nimmt. Leider werden nicht wie auf der Internetseite der HPU beworben jedes Semester alle dort gelisteten Kurse angeboten – man hat in der Regel nur die Wahl zwischen zwei bis drei Kursen, oder auch manchmal keine Wahl. Ihr werdet gefragt, ob ihr einen Abschluss mit „Concentration“ (= Vertiefung) in einem der auf der Website gelisteten Bereiche erlangen wollt, oder einen MBA ohne Concentration. Da „Concentration“ hier nur bedeutet, drei Kurse aus einem bestimmten Bereich gewählt zu haben als Vertiefungskurse, zum Beispiel 3 MGMT-Kurse (= Management) oder 3 MKGT-Kurse (= Marketing), würde ich euch empfehlen, eine Concentration zu wählen. Ihr müsst dafür nicht extra bezahlen und auch keine Extra-Kurse nehmen. Ihr habt immer 14 Kurse, zahlt pro Credit, also ändert sich für euch nichts, außer dass die Kurswahl nicht mehr komplett frei ist, sondern ihr 3 Kurse aus derselben Kategorie wählen müsst, um die Concentration zu bekommen. So gut wie alle Studenten im MBA-Programm wählen eine Concentration.

Studiendauer:

Generell dauert das MBA-Programm 2 Jahre, sprich 4 Semester. Ihr könnt sowohl im Spring als auch im Fall Semester anfangen. In meinem Fall wollte ich meine Studienzeit auf 1,5 Jahre verkürzen, sprich ich habe einen Kurs mehr pro Semester gehabt und 2 Kurse im Sommer-Semester belegt, allerdings sieht die HPU das bei internationalen Studenten nicht gerne, da das F1-Visum (= Studentenvisum) verlangt, dass man zu jeder Zeit 9 Credits = 3 Kurse belegt (1 Kurs hat immer 3 Credits), was an der HPU teilweise schwierig ist, da man in diesem Fall auch Online-Kurse belegen muss, die aber nur 8 Wochen gehen anstatt 16 Wochen (= Dauer der normalen in-class Kurse) - 1 Semester = 16 Wochen. Die Academic Advisor müsste euch dann pro Semester in 2 in-class Kurse und 2 Online Kurse (einer in der 1. Semesterhälfte, einer in der 2. Semesterhälfte) planen, was je nach persönlicher Empfindlichkeit der Academic Advisor-Ansprechpartnerin schwierig werden könnte.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich empfehle euch, die vollen 2 Jahre an der HPU auszukosten smiley

Kursarten und Kursgröße:

Generell gibt es wie schon erwähnt in-class und Online-Kurse. Ich fand einen Mix aus beidem sehr angenehm, denn je nach Professor ist mal der Online-Kurs angenehmer, mal der in-class Kurs, das kann man nicht wirklich pauschalisieren. Kursgrößen sind maximal 30 Studenten in den Kursen, die jeder belegen muss (realistisch zwischen 20-30 Studenten), und kleinere Gruppen in den Vertiefungskursen, zwischen 7-20 Studenten, je nach Beliebtheit und Semester.

Nun noch zum Allerbesten:

Das MBA-Programm ist das einzige Programm, in dem ihr keine Masterthesis schreiben müsst smiley
Es gibt lediglich 2 „Capstone“-Kurse, die eigentlich auch nicht viel anders sind als jeder andere Kurs auch. Während andere sich hinter die Masterthesis klemmen müssen, könnt ihr euch also am Strand entspannen und es euch gut gehen lassen smiley


Betreuung vor Ort:

Eure Academic Advisor hilft euch bei vielen organisatorischen Angelegenheiten weiter, die jeweilige Person werdet ihr kennen und ihr bekommt auch gesagt, was ihr bis wann machen sollt. Ansonsten gibt es einen extra Welcome Day für neue Studenten, und auch eine „Immigration Session“, an der alle internationalen Studenten teilnehmen müssen, damit sie sich bewusst sind, welche Pflichten man hat, wenn man mit einem F1-Visum in den USA ist. Spätestens an diesen Tagen lernt ihr sehr viele Gleichgesinnte kennen, die alle vor den gleichen Herausforderungen stehen, das ist also alles kein Problem.


Unterkunftssuche:

Nun kommen wir zum größten Problem: Die Unterkunftssuche. Ein paar generelle Tipps:

  • Wohnt auf keinen Fall in den dorms. Student housing in Hawaii (zum Beispiel das Student Housing on campus am Aloha Tower) ist was für 18-jährige Highschool-Absolventen, die in den USA ja noch minderjährig sind, ganz frisch in die Uni gekommen sind und zum ersten Mal von zuhause weg / von den Eltern getrennt sind. Es gibt nur 2er-Zimmer, welche zusätzlich noch extrem überteuert sind ⇒ Finger weg!
  • Gründet mit Freunden eine neue WG, oder stoßt in eine bestehende WG dazu (das habe ich dort dreimal gemacht). Es gibt so viele internationale Studenten an der HPU, die auch jedes Semester wieder ausziehen, das heißt, es werden ständig Plätze in bestehenden WGs frei. Es gibt eine Facebook-Gruppe für Studenten der HPU (ist eine öffentliche Gruppe), in der oft WG-Zimmer gepostet werden.
  • Ich würde euch empfehlen in Waikiki (wird zwar immer teurer, aber ist eine Option), Ala Moana, Mo’ili’ili, Kaimuki, in der Nähe vom Diamond Head (zum Beispiel Monserrat Ave), oder Kaka’ako zu wohnen. Viele amerikanische Studenten wohnen in Downtown, dort wo auch die Uni ist, würde ich persönlich aber nur sehr ungern machen. Gerade als Europäer, der nur für eine begrenzte Zeit in Hawaii ist, möchte man nicht in Downtown wohnen.
  • Es gibt ein paar Vermieter, die gerne Apartments in den High-rises an Studenten vermieten. Norwegische Studenten bekommen über ähnliche Vermittlungsorganisationen wie College Contact direkt Namen von Vermietern in Hawaii vermittelt, allerdings habe ich noch von keinem deutschen Studenten gehört, dass es vorher irgendeine Hilfestellung aus Deutschland gab. In der Regel fliegt man ohne eine langfristige Unterkunft zu haben nach Hawaii und sucht sich etwas vor Ort. Je früher vor Semesterbeginn man anreist, desto größer die Auswahl.
  • Ein Freund von mir hatte eine Zeit lang bei einer älteren Dame in Hawaii Kai, einem Reichenviertel an einer künstlich angelegten marina (sehr schön dort) mit privatem Catamaran gewohnt. Die Dame hatte es nicht nötig, ein Zimmer zu vermieten, dies aber gerne gemacht, um jemanden im Haus zu haben. Die Lage war klasse und die Dame sehr freundlich. Wenn das was für einen ist, sind solche Alternativen auch möglich.
  • Grundsätzlich müsst ihr für ein WG-Zimmer mit mindestens $750/Monat rechnen, eher zwischen $800 - $1,200.

Freizeit & Spaß:

Hawaii ist super! Meiner Meinung nach der beste Ort, um zu studieren smiley

Hawaii ist ideal für Abenteurer und unternehmungslustige Leute. Es ist wirklich für jeden etwas dabei:
Hiking (wunderschön, besonders auf Kauai!), surfen, kitesurfen (wenn man das kann), schnorcheln, kayaken, tauchen, Fallschirmspringen, Stand-up paddle boarding, und, und, und… ihr werdet definitiv etwas finden, was euch gefällt. Ich denke auch, dass ich an dieser Stelle nicht sonderlich viel Werbung für Hawaii machen muss wink


Fazit:

Wenn ihr noch drüber nachdenkt, ob ihr nach Hawaii sollt für euren Master oder nicht, macht es!

Hawaii ist zwar teuer, aber es ist wirklich jeden Cent wert.

Beste Entscheidung meines Lebens smiley