28 Jan
Erfahrungsbericht von Robert K.

Mahidol University


Hochschule: Mahidol University
Stadt: Bangkok
Land: Thailand
Kontinent: Asien
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2018 bis 12/2018
Heimathochschule: Wuppertal U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbung

Wie bei jedem Auslandssemester ist auch hier die Bewerbung leider mit viel Papierkram verbunden, aber man bekommt alles schnell hin, sobald man einmal angefangen hat. College Contact hilft einem immer, wenn man etwas nicht versteht, kontrolliert alle Bewerbungsunterlagen und schicken sie dann selber an die Universität. Der Zeitraum bis man eine Rückmeldung hat, hängt davon ab, wie früh man die Bewerbung abschickt. Man braucht sich also keine Sorgen machen, wenn nach einigen Wochen noch nichts gekommen ist. Sobald man eine Zusage hat, kann man sich bei weiteren Fragen, zum Beispiel für die Anmeldung einzelner Kurse an eine nette Ansprechpartnerin an der Uni wenden, die einem bei Facebook oder per Mail immer ziemlich schnell antwortet. Für die Bewerbung braucht ihr einen Nachweis über eure Englischkenntnisse. Ich empfehle den Sprachtest vom DAAD, da er im Vergleich zu anderen Tests sehr günstig ist und gut zu schaffen ist. Falls irgendwie möglich würde ich versuchen, das Visum in der Botschaft in Essen zu beantragen, da sie als einzige in Deutschland ein Multiple-Entry-Visum ausstellen. Das spart sehr viel Stress, wenn man in dem Zeitraum mehrmals nach Thailand ein- und ausreist. Außerdem ist das Single-Entry-Visum nur für 90 Tage gültig und man muss es in Bangkok verlängern, was auch stressig und zeitaufwendig sein kann. In unserem Fall hatten aber ca. 95 % der Leute ein Single-Entry-Visum. Denkt außerdem früh genug daran euch für BAföG und Auslandsstipendien (zum Beispiel PROMOS) zu bewerben.

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Universität

Die Mahidol University ist sehr alt und ursprünglich bekannt als Mediziner-Uni. Es gibt verschiedene Standorte in Bangkok. Der Campus für wirtschaftswissenschaftliche Fächer heißt CMMU (College of Management Mahidol University) und liegt im Stadtteil Phaya Thai. Das Gebäude und die Unterrichtsräume sind moderner als die meisten deutschen Unis. Da so gut wie alle thailändischen Masterstudenten einen Vollzeitjob haben, finden die Vorlesungen unter der Woche von 18-21 Uhr und am Wochenende statt. Man kann zwischen zwei bis fünf Kursen wählen, wobei die meisten drei Kurse hatten (ich selber hatte vier). Die Kurse haben maximal 30 Teilnehmer und sind ziemlich interaktiv gestaltet. Der Dozent stellt also oft Fragen oder gibt Aufgaben die man in Gruppen lösen soll. Grundsätzlich hat man in den meisten Kurse Hausaufgaben, Gruppenarbeiten, Vorträge und/oder Essays. Trotzdem ist der erforderliche Aufwand nicht sehr hoch und man hat mehr als genug Zeit zum Reisen und Feiern. Alle Austauschstudenten hatten außerdem sehr gute Noten. Besonders empfehlen kann ich Kurse bei Dr. Pimpa und bei Dr. Shannon, da diese den Inhalt sehr interessant und anschaulich vermitteln.


Bangkok

Viele haben mir gesagt, Bangkok sei eine super stressige Stadt und sie könnten nur einige Tage dort verbringen. Das sehe ich ganz anders. Man gewöhnt sich schnell an die Stadt und findet die besten Fortbewegungsmittel abhängig von Ort und Uhrzeit (Taxi, Motorradtaxi, Bus, U-Bahn, Skytrain). Ich habe mir auch selber ein Motorroller für den gesamten Zeitraum zur Fortbewegung gemietet. Das würde ich aber nicht jedem empfehlen da es tatsächlich sehr gefährlich sein kann. Ich hatte auch selber einen kleineren Unfall den ich aber zum Glück ohne größeren Schaden überstanden habe.

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten seine Freizeit zu gestalten. Zum Shoppen kann man in eine der unzähligen modernen und riesigen Malls oder auf einen der Märkte gehen. Von sehr günstig bis luxuriös ist alles zu finden. Das gilt auch für das Essen. Ich habe in den 4 Monaten in Bangkok kein einziges Mal selber gekocht. Man findet an fast jeder Ecke Street-Food oder günstige Restaurants aber auch genug hochklassige Lokale. Man kann theoretisch an jedem Tag in der Woche feiern gehen. Außerdem würde ich empfehlen die bekanntesten Tempel zu besuchen, wenigstens einmal in einer Sky-Bar ausgehen und im Lumpini Park Sport zu machen (wie die Locals). Ein wenig an Bangkok hat mich gestört, dass es kein Zentrum im eigentlichen Sinn gibt. Es gibt viele verschiedene Gegenden wo viel los ist, die teilweise weit voneinander weg liegen.

Die Leute in ganz Thailand sind sehr freundlich und man sollte sich auch selber so verhalten. Natürlich kann man nicht überall deutsche Pünktlichkeit und Genauigkeit erwarten und sollte sich nicht über jede Kleinigkeit aufregen. Sehr viel kann man eigentlich nicht falsch machen, einfach ein wenig zurückhaltend verhalten. Die Englischkenntnisse der Einheimischen können sehr unterschiedlich sein. Ich empfehle den Thai-Crashkurs der CMMU zu belegen. Die paar Wörter und Sätze die man dort lernt helfen im Alltag tatsächlich weiter. Die Menschen in Thailand sind außerdem sehr ehrlich und friedlich. Bis auf die typischen Betrugsmaschen über die man sich im Vorfeld informieren sollte, ist es wirklich sehr sicher in Thailand. Auch nachts kann man ohne Bedenken überall langlaufen.

Die größten No-Gos sind jede Form von Respektlosigkeit gegenüber dem König (der zum Beispiel auch auf jedem Geldschein gedruckt ist) sowie gegenüber Buddha-Statuen und Tempeln im Allgemeinen.

Bangkok bietet sich preislich und räumlich außerdem super als Ausgangspunkt für Reisen nach überall in Südostasien an. Es gibt zwei internationale Flughäfen und mehrere Busterminals für Reisen in andere thailändische Städte. Fast an jedem Wochenende war ich an einem anderen Ort.


Wohnen

Man kann sich zwar schon im Vorfeld versuchen ein wenig im Internet über die Angebote zu informieren. Ein Vertrag kam aber bei allen Austauschstudenten erst vor Ort zu Stande. Einfach für den Anfang ein Hostel oder Hotel buchen und dann verschiedene Wohnungen besichtigen bis eine passt. Leider vermietet auch nicht jeder Eigentümer gerne an Austauschstudenten, da sie langfristige Verträge bevorzugen.

Cirka die Hälfte aller Austauschstudenten hat im KPN Capital Condo gewohnt. Es ist ca. 10 Gehminuten von der Uni entfernt und ziemlich luxuriös. Man hat einen Pool auf dem Dach (31. Etage) und ein kleines Fitnessstudio. Eine 2-Zimmer-Wohnung bekommt man je nach Mietdauer und Verhandlungsgeschick für 15.000-18.000 Baht kalt pro Monat. Die meisten Vermieter haben für einen 4-Monats-Vertrag 17.000 Baht verlangt und ließen keine Verhandlungen zu, da die Nachfrage angeblich sehr hoch ist. Die Nebenkosten sind sehr gering, auch wenn man die Klimaanlage ständig anhat. Man kann auch eine Wohnung suchen die etwas weiter weg ist, da es einen kostenlosen Shuttle-Bus gibt (leider kenne ich die Route nicht). Praktischer ist es aber natürlich nicht darauf angewiesen zu sein. Es gibt auch Wohnungen deutlich unter 400 € (auch in Uni-Nähe), die auch noch ausreichend ausgestattet und modern sind. Außerdem kenne ich eine Person, die den gesamten Zeitraum über in einem Hotel gewohnt, was preislich vergleichbar mit den Wohnungen im Capital ist. Viele Studenten haben auch WGs gebildet.


Budget

Allgemein lässt sich sagen, dass Bangkok und Thailand allgemein wirklich sehr günstig im Vergleich zu Deutschland sind. Das gilt besonders für Essen, Fortbewegung und Wohnen. Eine warme Mahlzeit bekommt man ca. ab 1,40 €, eine sehr hochwertige Wohnung für knapp unter 500 € warm. Einzig der Alkohol und Teilweise auch der Eintritt in Nachtclubs sind auf einem ähnlichen Preisniveau wie in Deutschland.


Fazit

Abschließend kann ich sagen, dass ich ein Auslandssemester an der CMMU uneingeschränkt empfehlen kann. Wie bei so vielen Auslandsstudenten war es auch bei mir die beste Zeit meines Lebens. Sorgen und Bedenken über den Organisationsaufwand und die Gewöhnung an die neue Umgebung lösen sich sehr schnell auf sobald man vor Ort ist und werden durch Neugier und Freude ersetzt. Bei Fragen könnt ihr mich gerne anschreiben.