6 Jul
Erfahrungsbericht von Nora P.

University of California, Santa Barbara


Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Kommunikationswissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2016 bis 03/2017

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Hochschule

Die UCSB gilt als eine der Top-Universitäten Kaliforniens. Nirgends wird das Motto „Work hard, play hard“ besser gelebt als dort. Vor Ort muss man die Kurse crashen, d.h. man muss zu den Dozenten hingehen und fragen, ob sie einen in den Kurs lassen. Da die meisten Dozenten aber nicht wissen, dass Extension Students als letztes (sie haben letzte Priorität, in den Kurs zu kommen, da die eigentlichen UCSB Students Vorrang haben) in den Kurs zugelassen werden sollen, steigt die Wahrscheinlichkeit, den Kurs seiner Wahl zu bekommen. Ist man bei der Kurswahl/-wünschen außerdem flexibel ist, dann kommt man sicher in einen Kurs, der einem gefällt. Wichtig ist, mit den Dozenten zu reden und hartnäckig die ersten Stunden hinzugehen und sich am besten in die erste Reihe zu setzen. Auch wenn man nicht unbedingt die Kurse bekommt, die man wollte, kann man eigentlich jeden Kurs belegen, solange man die entsprechenden prerequisites hat. Bei Communication war das recht einfach, allerdings sollte man beachten, dass nicht alle Kurse jedes Quarter angeboten werden. Also bevor man zögert, lieber belegen. Die Dozenten sind super nett und richtig motiviert, die leben ihr Fach und auch die Teaching Assistants sind immer für einen da. Man sollte definitiv die Office Hours nutzen. Man kann recht einfach gute Noten erzielen, wenn man ständig mitlernt. Der Aufwand ist deutlich höher als in Deutschland, man hat ständig etwas zu tun, dafür ist es aber auch leichter. Anbei habe ich ein paar Fotos angehängt: Mehr muss ich wohl nicht sagen, als: was will man mehr als Sonne und eine Uni direkt am Strand und Meer?

Studieninhalte

Ich habe bewusst andere Communication-Kurse belegt als in Deutschland. Zum Beispiel habe ich Rechtskurse belegt und nonverbale Kommunikation, weil es das in München nicht gibt. Die Kurse waren super spannend und lebendig gestaltet und man hat wirklich etwas gelernt. Allerdings gab es schon Einiges zu lesen.

Studienbedingungen

Bei der Traum-Location und einem Ausblick auf das Meer aus dem 8. Stock der Bibliothek fällt die Konzentration schon ziemlich schwer. Wie oben erwähnt, es gibt viel zu tun, aber es ist einfacher als in Deutschland. Was ich nicht so gut fand, ist die Tatsache, dass Extension-Students weniger Rechte hatten als normale UCSB Students (Das ist dort ein Problem, mit dem sie schon lange kämpfen, weil das Extension-Programm ein extra Department und nicht der eigentlichen UCSB zugehörig ist). D.h. zum Beispiel, man kommt bei Kursen als letztes rein, muss extra für Gym und Lib zahlen, darf nicht auf die Konzerte der UCSB und hat einen anderen Ausweis.

Freizeit und Spaß

Freizeit und Spaß habe ich hier in einen Punkt gepackt, da es in IV das Gleiche ist. Wer hier nicht mind. 5 Sterne vergibt hat in Isla Vista nicht richtig gelebt. UCSB gilt als eine DER Party-Universitäten schlecht hin. Nirgends werden bessere Partys gefeiert als dort. Aber abgesehen von Partys bietet Santa Barbara natürlich noch Strand und Meer (das aber Öl enthalten kann). Dort kann man surfen oder Kayak fahren. Große Städte und tolle Nationalparks sind nicht weit entfernt. Es gibt auch zahlreiche Sportangebote. Ich habe dort z.B. Eishockey beim UCSB Hockey Team gespielt. 24000 Studenten auf einem Fleck – einfach der pure Wahnsinn. Die Partys werden aber schon um 00.00 Uhr von der Polizei beendet. Nur Downtown geht es bis ca. 03.00 Uhr.

Wohnung

Fangt früh genug mit der Wohnungssuche an. Am besten über die Facebook-Gruppe: UCSB Housing. Einer eurer Freunde muss in der Gruppe sein, damit ihr angenommen werden könnt. Rechnet damit, dass die Amerikaner entweder gar nicht, nur sporadisch oder erst sehr oft und dann auf einmal nicht mehr antworten. Solltet ihr ein gutes Angebot gefunden haben, versucht ein Skype-Gespräch zu organisieren und meistens ist euch der „spot“ erst sicher, wenn ihr ein deposit bezahlt habt. Es gibt dort eigentlich fast nur Doppelzimmer (ein Einzelzimmer ist quasi unbezahlbar). Man muss auch mit MINIMUM 500€ für ein Doppelzimmer rechnen. Aber das ist auch part of the experience. Am Anfang dachte ich mir: das packe ich nie, aber am Ende ging das total und war sogar echt cool. Seid euch aber bewusst, dass die meisten Wohnungen wirklich schmutzig sind und es meiner Meinung nach schon schwer ist, mit den Amis wahre Freundschaften zu gründen.

Handy

Wir haben einen Familienvertrag (mind. 4 Personen) bei T-Mobile abgeschlossen (6GB, Netflix, Spotify und YouTube haben keine MB verbraucht und man konnte das Internet an mehreren Geräten nutzen, Flat-SMS&Telefonie, für ca. 40€ im Monat pro Person...waren zu 5.). Der ist wirklich zu empfehlen und geht auch in Mexiko. Etwas Billigeres lässt sich kaum finden. Ich würde definitiv einen Vertrag abschließen, da man das Handy einfach braucht. Übrigens läuft dort alles über snapchat oder iMessage. WhatsApp kennen die meisten nicht.

Bankaccount

Ich habe mir einen Account bei der Deutschen Bank gemacht. In den USA habe ich dann einen Account bei der Bank of America eröffnet. Mit der deutschen Karte konnte ich dann kostenlos Dollar abheben und an jedem Bank of America Automaten einzahlen. (Nehmt euren Passport mit zur Eröffnung des Kontos). So habe ich dann auch meine Miete bezahlt.

Auto

Also ich würde mir keines kaufen, denn es gibt immer welche, die euch zum Einkaufen, etc. mitnehmen. Für Roadtrips sind Mietwagen von Alamo zu empfehlen (allerdings muss der Fahrer mind. 25 oder sogar 26 sein).

Kosten

Alles Schöne der Welt kostet bekanntlich Geld. Und Isla Vista ist sehr sehr teuer. Man muss damit rechnen, dass man für einen kleinen Einkauf (am besten bei Trader’s Joe oder Albertsons – nicht direkt in IV, weil es dort günstiger ist) schon eben mal 50-100$ los wird.

Vorbereitung

College Contact hilft euch wirklich gut mit allem. Fangt aber mind. 1 Jahr vorher an, euch um ein Stipendium zu kümmern.

Weitere hoffentlich nützliche Tipps:

  • Genießt eure Zeit dort drüben. Seid offen, probiert neue Dinge aus, engagiert euch in der Uni und lernt intensiv. Das sind Erfahrungen, die euch keiner mehr nehmen kann. Aber nur feiern? Das kann jeder!
  • Knüpft internationale Kontakte!
  • Meldet euch im Excursion Club an (60$ für ein Jahr; man kann sich Surfbretter leihen und an Ausflügen teilnehmen)!
  • Macht Roadtrips – as many as possible!
  • Wenn ihr feiern wollt: Donnerstags geht es mit Bills Bus (5$ Voranmeldung), dem Partybus, nach Santa Barbara Downtown in die Clubs. Allerdings ist 21 Pflicht und nehmt eure Reisepässe mit, sonst lassen sie einen nicht rein (Kontrollen sehr streng)!
  • Trinkt niemals in der Öffentlichkeit (und zeigt euch dort auch nicht zu betrunken), sonst werdet ihr sofort verhaftet! Diskutiert auch niemals mit den Officern!
  • Die Apps Venmo (damit kann man kleine Geldbeträge schnell und einfach überweisen, sofern man ein amerikanisches Konto besitzt) und Splitwise (Rechnungen z.B. für ein gemeinsames Mietauto werden hier automatisch auf die Anzahl der Mitzahlenden aufgeteilt)
  • Redet auch mit Dozenten & Co. und nutzt die Chancen!
  • Die beiden Party Streets heißen Sabado Tarde und DP (Del Playa Drive, direkt am Meer). 65xx/66xx ist näher an der Uni und mehr in Partylaune. 67xx ist etwas ruhiger und näher am Strand.
  • Holt euch ein Fahrrad! (Aber sperrt es ab und nehmt ein billiges, das rostet schnell!)
  • Sucht euch internationale Freunde (passt aber auf, es gibt soo viele Deutsche dort) und ihr wollt ja schließlich Englisch lernen: Also redet, redet, redet und liest und hört! Die Amis sind super nett und helfen gerne!
  • Habt die Zeit eures Lebens aber passt auf euch auf (geht nie alleine nach Hause! Es gibt Dienste vor Ort, die einen begleiten)!

Danke College Contact für die Zeit meines Lebens und die tollen, erfahrungsreichen 8 Monate! Ihr seid die Besten <3