27 Mär
Erfahrungsbericht von Nicole S.

Saint Marys University


Stadt: Halifax
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2016 bis 12/2016
Heimathochschule: Augsburg U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Informationen zum Bewerbungsprozess und Vorbereitung

Von College Contact habe ich zum ersten Mal auf der Website des Akademischen Auslandsamts meiner Heimatuni gelesen. Nach Durchforsten der Möglichkeiten eines Auslandssemesters für Master-Studenten, Lesen der zahlreichen Erfahrungsberichte über die SMU und Einholen von Informationen über College Contact, habe ich mich letztendlich für Halifax und die Saint Mary’s University entschieden.

Bereits im Oktober 2015 habe ich mich für einen Platz als „visiting student“ beworben. Schon nach 2 Wochen hatte ich meine Zusage erhalten. Die Beratung und Hilfestellung seitens College Contact war stets super ausführlich, freundlich und vor allem hat man auf jede Mail eine sehr schnelle Antwort erhalten. Zur Finanzierung habe ich Auslands-BaföG beantragt, auch hier hilft College Contact beim Ausfüllen der Formalien und beim Kontakt mit der SMU.

Schon vor dem Semester muss man sich für die gewünschten Kurse über das Online-Portal der Uni registrieren (ca. im Mai/Juni). Um ein als full time student zu gelten und damit auch BaföG-berechtigt zu sein, muss man mindestens drei Kurse belegen. Bei einem Aufenthalt unter 6 Monaten benötigt man kein Visum für Kanada, sondern lediglich eine elektronische Einreisegenehmigung, das sog. eTA.

Schon Fernweh bekommen?

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Ankunft

Vor Semesterstart an der SMU ist es zu empfehlen, eine Reise durch den Osten Kanadas zu unternehmen, um wunderschöne Orte wie Toronto, Niagara Falls, Montreal, Ottawa, Quebec, die zahlreichen Nationalparks usw. zu besuchen. Im August ist es in Kanada sehr warm und sonnig, sodass sich hier natürlich eine ausgiebige Reise anbietet, um die Schönheit Kanadas zu entdecken. Wer direkt nach Halifax fliegen möchte, kann auch einen Direktflug von Frankfurt oder München nehmen. Es gibt die Möglichkeit, einen „Pick-Up“-Service der SMU in Anspruch zu nehmen, bei dem freiwillige Studenten die internationalen Studenten vom Flughafen abholen.


Unterkunftssuche

Da ich nicht in einem der Wohnheime auf dem Campus wohnen wollte, habe ich mich im Voraus bereits um ein kleines möbliertes Apartment bemüht. Der Großteil der anderen deutschen Studenten hat auch off-campus gewohnt, früher oder später hat jeder eine Wohnung gefunden, mit der er/sie zufrieden war. Halifax ist mit fünf Universitäten eine richtige Studentenstadt. Die Mietpreise sind allerdings nicht günstig. Wer aber gerne direkt im Studentenleben integriert sein möchte, kann sich auch um einen Platz im Wohnheim der SMU bewerben.


SMU

Die Saint Mary’s University ist im Vergleich meiner Heimatuni eine relativ überschaubare Universität, was das Zurechtfinden allerdings einfacher macht. Mitten auf dem Campus befindet sich ein großes Football-Feld. Die SMU hat natürlich auch ihr eigenes Football-Team (SMU Huskies), deren Spiele man kostenlos besuchen kann. Zudem gibt es auf dem Campus ein Fitnessstudio, in dem auch verschiedene kostenlose Sportkurse angeboten werden. Sonst ist auf dem Campus auch viel geboten: Tim Horton’s (das beliebteste Café/Fast-Food Restaurant der Kanadier), Friseur, Dining Hall, Bibliothek, kleiner Kiosk, eine Studenten-Lounge und ein Pub (Gorsebrook Lounge). An der SMU studieren sehr viele internationale Studenten, sodass man mit Menschen aus allen möglichen Ländern in Kontakt kommt. Es ist zu empfehlen, an der O-Phase für Internationals teilzunehmen an. Vor allem den kostenlos angebotenen Tagestrip nach Peggy’s Cove zu dem berühmten Leuchtturm Atlantik Kanadas sollte man nicht verpassen.

Bei Problemen und Fragen kann man jederzeit zum International Centre gehen, in dem man sehr freundlich und hilfsbereit empfangen wird.


Belegte Kurse an der Gasthochschule

Da ich im Master informationsorientierte Betriebswirtschaftslehre studiere, habe ich an der SMU Kurse im MBA belegt. Mit 12-15 Studenten pro Kurs ist der Unterricht sehr persönlich und man hat die Möglichkeit, viel zu lernen. Das Uni-System in Kanada ist verschulter als wir das aus Deutschland gewohnt sind. Die Endnote besteht aus mehreren Teilnoten: Jede Woche stehen mehrere Assignments an, in jedem meiner Kurse hatte ich ein Gruppenprojekt mit Präsentation, Midterm Exams sowie Final Exams. Zudem zählt in vielen Fächern der Diskussionsbeitrag zur Endnote. Mit drei Kursen war ich daher bereits recht gut eingespannt. Da man sich kontinuierlich auf die Vorlesungen vorbereiten musste, hat man einiges aus den Kursen mitgenommen und auch der Aufwand für die Final Exams war nicht mehr so groß. Die Kurse, die ich belegte, waren Brand Management, Strategic Human Resource Management und International Business Management. Alle drei Kurse waren sehr interessant und ich habe sehr gerne jede Vorlesung besucht. Der Kontakt zu den Professoren ist, im Vergleich zu Deutschland, aufgrund der kleinen Gruppengröße viel persönlicher und entspannter.


Lebenshaltungskosten

Lebensmittel, vor allem Käse und Fleisch, sind deutlich teurer als in Deutschland. Daher ist es für einen größeren Einkauf zu empfehlen, zum Walmart zu fahren, der etwas außerhalb liegt. Dort findet man eigentlich alles was man benötigt (auch Bettwäsche, Küchenutensilien usw.) und das zu einem günstigeren Preis als in den Supermärkten in der Innenstadt.

Zudem muss man pro Kurs noch 100-200€ zusätzlich für Bücher einplanen. Jedoch gibt es die Möglichkeit, die Bücher über den Book-Store der SMU nach dem Semester dort wieder zu verkaufen.

Da Nova Scotia einiges zu bieten hat und auch sehr weitläufig ist, sollte man auch ein bestimmtes Budget für Ausflüge und Wochenendtrips einplanen, für die ein Mietwagen unbedingt nötig ist.

Eine Kreditkarte ist für Kanada natürlich ein Muss.


Freizeitmöglichkeiten

Halifax ist größentechnisch zwar recht überschaubar, dennoch hat die Stadt einiges zu bieten. Es ist z.B. sehr schön an der Waterfront entlang zu schlendern, vor allem in den Sommermonaten. Außerdem ist ein Besuch der Citadel, einer alten Befestigungsanlage, und des Maritime Museum of the Atlantic, zu empfehlen. Direkt an der Waterfront ist auch der Farmer’s Market, auf dem man frische, lokale Produkte kaufen kann. Zudem hat Halifax zwei Shoppingcenter und ein Outlet. In der Innenstadt befindet sich ein Kino sowie zahlreiche Pubs und Restaurants. Außerdem ist in Halifax immer etwas geboten: ein Oktoberfest, Streetfood Market, eine Christmas-Parade, Nocturne Night usw., daher wird einem nie langweilig.

Natürlich sollte man es nicht verpassen ein Spiel der Eishockeymannschaft Halifax Mooseheads anzusehen. Die Karten sind für Studenten relativ günstig und ein kanadisches Eishockeyspiel sollte man bei einem Aufenthalt in Kanada auf jeden Fall gesehen haben.

Auch außerhalb von Halifax gibt es einige wunderschöne Orte. Vor allem ein Besuch der Cape Breton Highlands mit seiner atemberaubenden Landschaft ist ein Muss. Auch sollte man die Gelegenheit nutzen und eine Whale Watching Tour machen (z.B. auf Brier Island). Weitere Tagesausflüge zu dem UNESCO-Weltkulturerbe Lunenburg, Mahone Bay und Peggy’s Cove bieten sich an.


Wetter

Das Wetter von September bis Dezember war sehr angenehm. Im September gibt es oftmals Tage mit 25°C und auch der Oktober ist sehr sonnenreich. Die schönste Zeit in Kanada ist der Indian Summer im Herbst, bei dem die Blätter auf den Bäumen in den schönsten Farben strahlen. Richtige kanadische Kälte habe ich vor meiner Abreise nicht mehr mitbekommen, nur ein paar Minusgrade ab Mitte Dezember.


Fazit

Ein Auslandssemester an der SMU in Halifax kann ich auf jeden Fall nur weiterempfehlen. Ich hatte wunderschöne 4 Monate, hatte die Möglichkeit, sehr viel von Kanada zu sehen, mein Englisch zu verbessern und habe aus den MBA-Kursen viel für mein weiteres Studium mitgenommen. Halifax und die SMU sind für ein Auslandssemester super geeignet. Die dort gesammelten Erfahrungen möchte ich niemals missen!