26 Okt
Erfahrungsbericht von Nicolas B.

RMIT University Vietnam


Stadt: Ho Chi Minh Stadt
Land: Vietnam
Kontinent: Asien
Studienrichtung: Wirtschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 06/2016 bis 09/2016
Heimathochschule: Erlangen-Nürnberg U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Zum Sommersemester 2016 entschied ich mich für ein Auslandssemester in Vietnam. Vietnam faszinierte mich aufgrund der vollkommen anderen Kultur und der wunderschönen Landschaft. Aufmerksam wurden wir auf die RMIT in Ho Chi Minh City durch College Contact, welche den Kontakt zur Universität herstellten und uns sowohl bei der Bewerbung, als auch bei der Regelung des Visums zur Seite standen.

Als ich mit dem Flugzeug in Ho Chi Minh City landete, wurden wir von dem Buddy Team (einheimische vietnamesische Studenten, die uns mit Rat und Hilfe den gesamten Aufenthalt zur Seite standen) herzlich empfangen. Schnell realisierte ich, dass Ho Chi Minh City eine komplett andere Großstadt ist, als ich dies aus Europa gewöhnt war. Überall fahren Motorroller umher und es hat den Anschein, als würde es keine Verkehrsregeln geben.

Die ersten Tage verbrachte ich mit zwei Freunden in einer über Airbnb angemieteten Wohnung, von welcher aus wir verschiedene Wohnungen für unseren Aufenthalt besichtigten. Es gibt in Ho Chi Minh City eine Vielzahl an Immobilienagenturen, wodurch man rasch eine Bleibe findet. Man kann jedoch auch die Hilfe des Buddy Teams nutzen, um eine Wohnung zu finden. Nach zwei Tagen entschieden wir uns dann für eine Wohnung im 8. Stock eines Wohnkomplexes mit toller Aussicht über die Stadt. Die Kosten beliefen sich auf 300 US- Dollar pro Person. Die Orientierungsveranstaltungen der Universität unterstützten uns, um uns an der Uni besser zurecht zu finden, und sich so schneller im Universitätsalltag einzugliedern.

Die Universität erstaunte mich durch modernste Einrichtungen, ihre zahlreichen Restaurants und das große Sportangebot. Die Einrichtungen sind sehr sauber und man fühlt sich hier fast wie in Europa. Außerdem bietet sich die Möglichkeit, an verschiedenen Sport und Freizeitclubs, wie z. B. MMA-Club, Tennis-Club, Schach-Club und Fitness-Club beizutreten. Auch ein voll ausgestattetes Fitnessstudio gehört zu den vielfältigen Freizeitangeboten. Des Weiteren verfügt die Universität über eine moderne Bibliothek mit mehreren Lerninseln, an denen man sich gut auf Tests oder Prüfungen vorbereiten kann.

Der Unterricht unterscheidet sich meiner Meinung nach jedoch sehr im Vergleich zu meiner deutschen Universität: Kleine Klassen, aktive Teilnahme im Unterricht und Professoren aus unterschiedlichen Ländern kennzeichnen den Universitätsalltag. Die Note setzt sich statt aus einer Prüfung am Ende des Semesters aus mehreren kleinen Assignments, wie Hausarbeiten, Vorträgen und Tests, zusammen. Das Niveau würde ich als ein bisschen leichter als in Deutschland bewerten. Die dadurch gewonnene und verfügbare freie Zeit an den Wochenenden eignet sich für kurze Reisen. Darüber hinaus hat man in der 7. Woche vorlesungsfrei, wodurch man außer Vietnam auch andere umliegende Länder bereisen kann.

Die Infrastruktur in Vietnam ist eher als schlecht zu bewerten und so ist es unvermeidbar, sich einen Roller anzumieten oder Taxis zu benutzen. Taxis sind im Vergleich zu Deutschland sehr günstig. Hier bietet es sich an, die Taxi-App Grab zu benutzen. Ich würde jedoch jedem empfehlen, einen Roller für umgerechnet 40 Euro im Monat anzumieten, da dies sehr viel Spaß macht und man so auch sehr flexibel ist. Die Unfallgefahr durch den unübersichtlichen und abenteuerlichen Straßenverkehr ohne erkennbare oder eingehaltenen Verkehrsregeln ist allerdings relativ hoch; immer wieder habe ich davon gehört, dass Austauschstudenten viele Unfälle bauen.

Obwohl unser Apartment über eine Küche verfügte, aßen wir ausschließlich auswärts, was zum einen an unseren mangelhaften Kochkünsten lag, aber auch dadurch bedingt war, dass Restaurants und kleine Imbissbuden sehr günstig sind. Für umgerechnet etwa 2 Euro findet fast überall etwas Leckeres zu essen. Wir hatten zudem große Lust und Appetit auf vietnamesisches Essen.

Die vietnamesische Küche ist sehr vielseitig und abwechslungsreich. Sie ist - anders als andere asiatische Küchen - eher mild.

Möchte man zwischendurch heimatliche oder europäische Gelüste stillen, so hat kann man die Wahl zwischen zahlreichen westlichen Restaurants in der Stadt. Auch gibt es die verschiedensten Möglichkeiten, abends auszugehen, z. B. seine Gesangskünste in einer der zahlreichen Karaoke Bars zu beweisen.

Ho Chi Minh City eignet sich sehr gut als Ausgangspunkt, um andere umliegenden Ländern zu besuchen, was man definitiv auch nutzen sollte. Es gibt sogenannte Sleeper-Busse, die sich dafür prima eignen, so kann man damit z.B. nach Kambodscha fahren. Die Flugtickets für Flüge innerhalb und außerhalb Vietnams sind durch Billigairlines wie Vietjet und Airasia wirklich erschwinglich.

Besonders positiv bewerten würde ich das Engagement des Buddy Teams der RMIT, welches sehr bemüht war und uns immer zur Seite stand, egal ob es sich um Restauranttipps, Friseure oder Wochenendaktivitäten handelte. Sehr beruhigend war es, dass durch die RMIT bei Bedarf auch eine hervorragende ärztliche Betreuung den Studenten zur Seite stand.

Es war beeindruckend und äußerst bereichernd für mich, Einblicke in eine fremde Kultur zu nehmen und die Freundlichkeit der Vietnamesen und ihre Gastfreundschaft kennenzulernen. Ich hatte eine sehr gute Zeit in Vietnam und würde jedem dieses Auslandssemester empfehlen, welche auf der Suche nach einem kleinen Abenteuer sind oder Interesse daran haben, sich mit einer vollkommen anderen Kultur auseinanderzusetzen.

Zimperlich sollte man jedoch nicht sein, denn wer vom westlichen Standard verwöhnt ist, kann hier Abenteuerliches erleben.