California State University Los Angeles
Vorbereitung
Die Vorbereitungen für das Auslandssemester beginnen mit der Wahl der Gasthochschule. Dabei sollte auf das gewünschte Gastland, passende Semesterzeiten, ein umfassendes Kursangebot und angemessene Studiengebühren geachtet werden. Schon mal vorweg: Kalifornien ist wunderschön, aber teuer . College Contact ist extrem hilfsbereit und hilft euch bei der Vorbereitung. Sie stellen eine Checkliste zur Verfügung, somit könnt ihr easy jeden Schritt abarbeiten. Plant genügend Zeit ein (ca. 3-6 Monate), da bestimmte Dinge wie das Visum manchmal ein wenig Zeit brauchen. Alles in allem nicht zu viel Arbeit, wenn man die Sache motiviert angeht.
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Studium im Gastland
California State University Los Angeles
Die Cal State LA gehört zum Netzwerk der California State Universities, welches mit 23 Standorten und insgesamt über 437.000 Studierenden das größte Universitätssystem in Kalifornien ist. Die CSULA liegt ca. 10 min östlich von Downtown LA. Etwa 20.000 Studenten besuchen die CSULA.
Der Campus ist riesig und bietet viel (wie in den US College Filmen). Er verfügt über zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. Neben einem kleinen Leichtathletik-Stadium, einem Baseball-, Basketball- und einem Fußballfeld gibt es einen Swimmingpool und ein Fitnessstudio, welche beide kostenlos genutzt werden können. Es gibt jede Menge Clubs und Sportteams, denen man beitreten kann. Viele wohnen auch auf dem Campus, in den sogenannten "dorms". Im Food Court befinden sich verschiedene Fast-Food-Restaurants und es gibt auch eine Mensa, zu der ich jedoch nicht viel sagen kann, da ich diese nie besucht habe. Das Essen soll anscheinend gut sein und es gibt jeden Tag ein Salatbuffet.
Kurswahl
Für internationale Studenten ist es nicht möglich, sich vor Beginn des Studiums in die gewünschten Kurse einzuschreiben. Sie müssen sich durch „Class Crashing“ in die einzelnen Kurse einschreiben. Dabei besucht man die ersten Vorlesungen und fragt den jeweiligen Professor, ob er noch Platz im Kurs hat und gewillt ist, einen aufzunehmen. Als "Free Mover" war das relativ riskant, da ich nicht viele Möglichkeiten von meiner Heimatuniversität bei der Kurswahl bekommen habe. Glücklicherweise ist alles gut gegangen, jedoch musste ich um einen Kurs ziemlich kämpfen und hatte am Ende durch meine Hartnäckigkeit doch noch den Platz bekommen.
Zu der Kurswahl möchte ich auch noch sagen, dass oft (nicht immer) die offenen Kurse zu Semesterbeginn nicht die Besten sind. Fast alle Kurse werden mehrmals von verschiedenen Professoren angeboten. Die einheimischen Studenten können sich schon Wochen vorher einschreiben und wählen dann natürlich alle die Kurse mit den beliebten/guten Dozenten. Diese sind dann beim Class Crashing schon voll.
Für alle meine vier Kurse musste ich eigentlich ein Textbook kaufen. Habe es jedoch nur für einen Kurs gekauft, da ich gezwungenermaßen die Homework Platform ‚WileyPlus‘ kaufen musste. Dort gab es das E-Book. Access zu diesem Portal kostete mich 80$.
ACCT2110 Principles of Managerial Accounting
MoWe 12:15-13:30pm
Voraussetzung war ACCT2100 (Financial Accounting), das ich natürlich nicht besucht hatte, was den Einstieg etwas schwieriger gestaltete. Der Inhalt war relativ anspruchsvoll, aber ich hatte eine extrem gute Dozentin. Seit Beginn des Studiums habe ich noch nie so ein/e gute/n Dozent/in erlebt. Strukturiert, hilfsvolle Materialen, gute Erklärungen und sehr hilsbereit allgemein. Jedoch hatten wir extrem viele Hausaufgaben (jede Woche), 2 Quizzes, 2 Midterms und 1 Final. Also alles in allem ziemlich viel Arbeit, jedoch kann man trotzdem sehr gute Noten erzielen, wenn man dranbleibt.
MGMT3070 Management for Organizational Behavior
Wed 6-8:45pm
Extrem fordernder und ‘hard-grading’ Dozent, zudem jedoch sehr gut. Er ist ehemaliger CEO bei Nestlé und brachte viele interessante Erfahrungen mit in die Vorlesung. Der Anspruch war für amerikanische Verhältnisse auch relativ hoch, und es wurde vor allem ziemlich streng benotet. 2 Quizzes, 1 Midterm, 1 Final und 1 Group Project.
CIS3050 Database Design & Development
Sehr beliebter Kurs, in den ich glücklicherweise noch nachgerutscht bin. Auch in diesem Kurs war ich ziemlich überzeugt von der Dozentin.
Da ich an meiner Heimatuni schon einen Datenbanken Kurs belegt hatte, meisterte ich diesen Kurs ohne viel Aufwand. Jedoch war ich sehr vom Tempo und Niveau überrascht. Falls das Ganze neu für mich gewesen wäre, wäre dieser Kurse definitiv nicht einfach gewesen. 6 Assignments und 4 Exams.
CIS3060 Systems Analysis & Design
In diesem Kurs dozierte ein super lieber älterer Herr aus Russland. Sein starker Akzent war (für alle) extrem schwer zu verstehen. Wie gesagt, superlieb, allerdings leider miserabel im Dozieren. Nur 13 Studenten waren in dem Kurs eingeschrieben und ca. fünf kamen zu den Vorlesungen, da diese ganz ehrlich nicht annähernd lehrreich waren. Das war der einzige schlechte Kurs, den ich belegt habe und in dem ich leider auch nichts gelernt habe. Das Niveau war okay, eher einfach als schwer. 1 Midterm, 1 Final und 1 Group Project.
Aufenthalt
Unterkunft
Da ich schon nach dem Abi ein Jahr in LA gewohnt habe, sah meine Situation etwas anders aus. Habe erst bei Freunden gewohnt und bin dann näher zur Uni gezogen. Aber hier ein paar allgemeine Tipps:
LA ist extrem teuer und die Mietpreise sind ein Witz. Es ist ziemlich schwer was für einen guten Preis zu finden, vorallem ohne background check, Bankkonto in den USA etc.
Ich selbst hatte das Glück auf sowas nicht angewiesen zu sein, aber falls ich es gewesen wäre, hätte ich mich wahrscheinlich in Facebook Gruppen umgeschaut. Auf Websites wie Zillow, Gypsyhousing oder Craigslist würde ich auch mal vorbei schauen, jedoch müsst ihr da sehr vorsichtig sein, vor allem bei Craigslist. Airbnb ist auch empfehlenswert, evtl. könnt ihr da dann etwas verhandeln und somit die Airbnb Gebühren etwas reduzieren.
In den Dorms auf dem Campus würde ich euch persönlich nicht unbedingt empfehlen zu wohnen. Ihr teilt euch ein Zimmer und zahlt immer noch extrem viel Geld. Die Zimmer sind auch wirklich nicht besonders schön und allgemein ist die Gegend um die CSULA nicht die Beste. Ihr solltet euch überlegen ein Auto zu mieten und lieber den Commute auf euch zunehmen. An sich ist die Gegend jetzt aber nicht gefährlich o.Ä., nur einfach nicht schön und es gibt nicht viel.
Freizeit
Die Stadt bietet extrem viel. Auf dem Campus können zahlreiche Sportangebote genutzt werden. Mit dem Auto können viele schöne Strände schnell und problemlos erreicht werden. LA ist umgeben von Bergen, die zum Hiken einladen (das LA Klischee schlechthin). Big Bear ist ca. 2h entfernt und lädt zum Ski/ Snowboard fahren ein! Downtown Los Angeles und viele große Outletcenter in der Nähe bieten viel für einen erfolgreichen Shoppingtrip.
Im Umkreis gibt es mehrere sehenswerte Vergnügungsparks, wie zum Beispiel Six Flags, Disneyland, Warner Bros oder die Universal Studios. Das Wetter ist ganzjährlich super! Museen sind fast alle kostenlos und sehr empfehlenswert, „The Broad“ und „LACMA“ sind ein Muss! Ebenso bietet die Stadt durch ihre Diversität viel Verschiedenes und auch sehr Gutes zu Essen an. Ja, es gibt viel Fast Food in Amerika, auch in LA, jedoch ist Los Angeles ziemlich auf dem Gesundheitstrip und es gibt viel Veganes, Glutenfreies, Bio usw.
Bei Nacht gibt es in Los Angeles durch zahlreiche (Rooftop-) bars und Clubs einiges zu erleben. Das Nachtleben ist dort auf jeden Fall komplett anders als in Deutschland. Bereitet euch darauf vor, im Club einfach mal neben Schauspielern zu stehen. Ganz normal dort. Für das Wochenende bieten sich Kurztrips nach San Francisco, Las Vegas, San Diego, Santa Barabara oder in einen der zahlreichen Nationalparks an.
Wichtig zu wissen ist, dass das öffentliche Verkehrssystem in Los Angeles nicht besonders gut ausgebaut ist (jedoch wird daran gearbeitet und ist schon um einiges besser als vor ein paar Jahren) und man ist auf ein Auto angewiesen, um schnell und entspannt von A nach B zu kommen. Das beliebte Vorurteil über den Verkehr stimmt übrigens auch. Immer genügend Zeit einplanen und die App „Waze“ benutzen. Diese hilft, den Verkehr zu umfahren. Jedoch benutzt so ziemlich jeder diese App und man spart dadurch nicht all zu viel Zeit.
Ganz allgemein noch gesagt: Gegenden wie West Hollywood, Santa Monica, Venice Beach und Beverly Hills sind super schön und das „Herz von LA“. Downtown und Hollywood sind größtenteils nicht besonders schön. Informiert euch davor ein bisschen über die Stadtteile und entscheidet dann, wohin ihr letztendlich zieht. Vergesst jedoch dabei nicht die Entfernungen und den Verkehr.
Fazit
Ein Auslandssemester ist super und in jedem Hinblick empfehlenswert. Es ist super interessant mal das amerikanische Collegeleben mitzuerleben. Ihr werdet superschöne Erfahrungen sammeln, tolle Reisen erleben, viele interessante Menschen kennenlernen und neue Freunde finden! Ebenso wird sich euer Englisch verbessern, insbesondere wenn ihr euch von Deutschen fernhaltet.