1 Aug
Erfahrungsbericht von N. N.

University of California, San Diego


Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaftsrecht
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 03/2017 bis 06/2017
Heimathochschule: St. Gallen U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Die UCSD liegt im nördlichen Teil der Stadt, nur wenige Meter vom Pazifischen Ozean entfernt, zwischen dem wunderschönen Torrey Pines State Park und dem Villenquartier von La Jolla. Neben der SDSU ist sie mit über 35'000 Studenten eine der beiden grossen Universitäten von San Diego. Der Uni-Campus ist riesig und ich habe es in den 3 Monaten nicht annähernd geschafft, sämtliche Ecken zu erkunden. Das Herz bildet jedoch unbestritten das Price Center mit dem Food Court, dem Bookstore und einem Kino. Die architektonisch beeindruckende Geisel Libary (Vorbild für die Bergfestung im Film Inception) ist ebenfalls nur ein Steinwurf entfernt. Ca. 10 Laufminuten weiter ist das UCSD Extension Center, wo zwei ausserordentlich nette Studienadvisor für sämtliche Fragen behilflich sind. Auch ein PC-Raum und einer der drei grossen Fitnessräume befindet sich in der Nähe.

Die ersten beiden Tage findet dort Orientierungstage statt, in welcher man eine ucsd.edu-E-Mailadresse und einen Studentenausweis erhält, welche viele Services und Rabatte überall in der Stadt (Outlet Center, Restaurants, Supermärkten) und online (Amazon, Pizzalieferdienste) ermöglicht. Ein Buddysystem gibt es leider nicht, auch sonst ist der Kontakt zu local students eher mässig.

Akademisches

Etwas mühsam gestaltet sich die Kurswahl, da die internationalen Studenten die Kurse crashen müssen, also beim jeweiligen Professor oder Department die Erlaubnis zur Kursteilnahme besorgen müssen. Wie dies funktioniert wird, jedoch am Orientierungstag ausführlich erklärt. Zudem hat es gewöhnlich für alle Studenten am Schluss genügend Plätze. Eine Kursliste findet sich unter folgendem Link-> https://act.ucsd.edu/scheduleOfClasses/scheduleOfClassesStudent.htm

Kurse haben normalerweise 4 Units (entspricht 6-8 ECTS), es gibt aber auch welche mit 2 bzw. 3 Units. Grundsätzlich kann man Kurse an der Undergrad und der Grad School besuchen, wobei das Niveau bei Undergrad deutlich unter dem europäischem Hochschulniveau liegen dürfte, während Grad-Kurse eher dem schweizerischen Uni-Level entsprechen. Dabei ist zu beachten, dass der Aufwand während dem Semester trotz geringerer akademischer Schwierigkeit viel höher ist als beispielsweise bei meiner Heimuni. Man kriegt normalerweise Noten für Anwesenheit, Beteiligung, Hausaufgaben, Kurs-Quizes, Präsentationen und zentrale Prüfungen. Erledigt man aber alles gewissenhaft, so ist eine Note zwischen B+ und A absolut im Bereich des Möglichen.

Ich habe zwei Kurse an der Rady School of Management besucht (Business and Organizational Leadership/Project Management) sowie einen Politics Kurs (The modern Presidency).

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Vor dem Austausch

Sprachlich wird lediglich ein TOEFL von 90 Punkten gefordert.

Ausländische Studenten müssen ein F1 Visa bei der amerikanischen Botschaft besorgen, was recht langwierig und mühsam sein kann. Bei der Einreise hatte ich allerdings gar keine Probleme.


Unterkunft

San Diego hat einen sehr dynamischen Wohnungsmarkt und auf verschiedensten Plattformen gibt es unzählige Angebote. Zu empfehlen sind neben craigslist insbesondere die Facebookgruppen der Uni, zum Beispiel «off-campus housing UCSD» oder «UCSD free and for sale». Allerdings würde ich nicht empfehlen, ohne Besichtigung eine Wohnung zu ergattern, da auf diesen Plattformen viele Betrüger unterwegs sind. Es lohnt sich daher meiner Meinung nach, die ersten zwei Wochen in einem Motel, Hostel oder Airbnb zu verbringen und vor Ort zu suchen. Wie gesagt, der Markt ist sehr dynamisch, man findet immer etwas.

On-campus housing ist für Internationals nicht möglich, die Uni hat aber ein Programm für Gastfamilien und eine private Organisation bietet für sehr hohe Preise Zimmer direkt in Uninähe an. Auch sonst sind die Preise deutlich höher als beispielsweise in St. Gallen. Für einen Shared Room muss man mit 400-700 Dollar rechnen, für einen Single Room 900-1600 $. Da die Uni in einem Villengebiet liegt, sind die Preise in Uninähe (alles innerhalb eines Radius von 20 Autofahrminuten) deutlich höher. Ist man jedoch bereit, länger als 35 Minuten mit dem Auto zur Uni zu fahren, kann man mit deutlich billigeren Preisen rechnen.

Empfehlen kann ich das Solona Beach Programm, ein Programm, wo man als Austauschstudent für 3-10 Tage bei einer Gastfamilie untergebracht wird und in diesem Zeitraum die Möglichkeit hat, eine eigene Unterkunft zu suchen.


Tipps für San Diego und Umgebung

Wie bereits angedeutet ist San Diego eine eher teure Stadt, man muss daher mit durchschnittlichen täglichen Kosten von 30-40$ rechnen. Es existiert zwar ein Bussystem, mit diesem kommt man jedoch kaum in nützlicher Frist durch die Stadt. Es ist daher fast unerlässlich, ein Auto zu mieten. Will man nur in San Diego County damit fahren, so lohnen sich die Angebote von Dirt Cheap Car, wo man als Student für 375$ pro Monat ein vollversichertes Auto (Kategorie Schrottkiste) mieten kann. Ansonsten ist Uber und Lyft weit verbreitet. Die besten Restaurants findet man vor allem in Little Italy, Downtown bietet die exklusivsten Clubs und in Pacific Beach hat es eine Vielzahl von Bars und Discos. Vor allem in Pacific Beach (Pb), kann man einige Schnäppchen machen, legendär ist beispielsweise der Taco Tuesday, wo es Tacos, Bier und Tequila für massiv reduzierte Preise gibt. Montag und Mittwoch gibt es zudem All-you-can eat Chicken Wings für 15$ oder am Donnerstag im McFadden Bier für 1$.

Zudem bietet die Stadt eine enorme Auswahl an abwechslungsreichen Stränden zum Baden, Relaxen und Surfen. Für Letzteres empfehle ich La Jolla Shore und Pb für Anfänger, sowie Del Mar für Fortgeschrittene.

Des Weiteren gibt es rund um San Diego unglaublich viele Ausflugsziele, so ist LA, Phoenix und Las Vegas in wenigen Stunden erreichbar. In unmittelbarer Nähe ist das Weinanbaugebiet Temecula mit vielen Tasting Rooms, das touristische Westernstädtchen Julian und die anstrengenden, aber lohnenswerten Wanderungen zu den Three Sisters oder zum Potato Chip Rock zu empfehlen. Auch ein grenzüberschreitender Ausflug nach Tijuana ist lohnenswert, allerdings ist die Stadt Zentrum des Drogenkrieges und daher mit der nötigen Vorsicht zu besuchen. Nach Einbruch der Nacht würde ich mich innerhalb von Tijuanas Stadtzentrum nur noch mit Uber ausserhalb der Avenida Revolucion fortbewegen.


Fazit

San Diego ist eine dynamische und abwechslungsreiche US-Stadt, in die man sich, wenn man sich längere Zeit dort aufhält, bestimmt verlieben wird. Die Unigebühren sind jedoch recht happig und zusätzlich wird man als Austauschstudent in vielen Gebieten diskriminiert (zusätzliche Gebühren für Gym und Parkplätze, Nachteile in der Kursbelegung und beim Bibliotheksservice). Daher kann ich für die Uni selber keine vorbehaltslose Empfehlung abgeben, allerdings wird man die Zeit in San Diego bestimmt nicht bereuen, da der california lifestyle nirgends so intensiv gelebt wird wie dort.