16 Aug
Erfahrungsbericht von N. N.

University of California, Berkeley


Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Anglistik / Amerikanistik
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 05/2016 bis 07/2016
Heimathochschule: Bochum U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bereits im ersten Semester meines Anglistikstudiums erfuhr ich, dass ich einen Auslandsaufenthalt absolvieren muss . Somit begann ich, mich nach Möglichkeiten umzusehen und stieß hierbei auf College Contact. Der Traum an einer großen amerikanischen Universität zu studieren und das dortige Campusleben zu erleben war schon lange da. Besonders die UC Berkeley blieb mir aufgrund der positiven Berichte auf der Homepage und des rennomierten Rufs im Gedächtnis. Ich kontaktierte Tanja und sie beantwortete mir bei einem persönlichen Gespräch in Münster noch offene Fragen.

Die Anleitungen und Tipps von College Contact waren sehr hilfreich bei dem Bürokratiedschungel der Bewerbung und Visa-Beschaffung, vor allem, wenn man aufgeregt vor dem Laptop sitzt. Über die College Contact Facebook-Gruppe habe ich ein Mädchen kennengelernt, dass auch zur Session A nach Berkeley ging und sogar im gleichen Flieger saß. Wir haben uns also schon am Flughafen in Deutschland getroffen und ein Uber zum International House geteilt, was wirklich sehr schön war, da man sich von Anfang an nicht allein gefühlt hat.

Campus

Der Campus in Berkeley ist vor allem eins: wunderschön! Parkähnlich mit viel Grünflächen, Bäumen und wunderschönen Gebäuden wie der Doe Library. Ich habe es geliebt zu meinem Kurs zu laufen und jeden Tag lacht die kalifornische Sonne, sodass man einfach gute Laune haben muss! Da ich für meine Kurse sehr viel lesen musste, habe ich mich oft einfach auf eine Wiese auf dem Campus in die Sonne gesetzt. Dabei leistet dann auch gern eins der zahlreichen zahmen und sehr süßen Eichhörnchen Gesellschaft. Der Blick bei Sonnenuntergang vom Big C aus über Berkeley und die Bay Area ist unbeschreiblich.

Schon Fernweh bekommen?

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Kurse

Ich habe Literaturkurse belegt und würde diese Kurse auch wieder belegen.

In „Shakespearean Tragedies“ bei Professor Puckett haben wir fünf Tragödien thematisiert. Wir mussten fünf Keyword Analysis, ein Final Essay (5-7 pages) und ein Final Exam, bestehend aus einer Essay-Frage, schreiben sowie eine Gruppenpräsentation halten. Professor Puckett ist zurecht ein sehr beliebter Dozent in der Anglistik, der auch unter den „auditors“ (Senioren, die kostenlos Kurse besuchen dürfen) einen regelrechten Fanclub hat. Er gibt stets ein ausführliches, individuelles Feedback per E-Mail. Auch sehr schön war es, als wir gemeinsam einen Broadcast des London National Theatre von Hamlet mit Benedict Cumberbatch im Kino in Berkeley angeschaut haben. Ich habe diesen Kurs sehr gern besucht und er hat mir viel Inspiration für meine Bachelorarbeit geliefert.

Meinen zweiter Kurs „The 20th- Century Novel“ bei Donna V. Jones kann ich ebenfalls weiterempfehlen. Wir haben 4 Romane gelesen, ein Midterm sowie ein Final Essay (5-7 pages) und ein Final Exam geschrieben. Dies bestand nur aus passage identification und beinhaltete nicht wie in Deutschland noch knowledge und essay questions. Für die Klausur braucht man kein auswendig gelerntes Hintergrundwissen, somit reicht aufmerksame Anwesenheit sowie gründliches Lesen der Literatur zum Bestehen des Exams. Prof. Jones besticht vor allem durch ihre sehr humorvolle Art, war bereits in Harvard und Princeton und kann aufgrund eines Auslandssemesters in Berlin sogar etwas Deutsch sprechen.

In einem Kurs war ich die einzige Nicht-Amerikanerin zwischen Berkeley-Studenten, in dem anderen waren noch 4 Asiaten, die allesamt durchgefallen sind. Vom Niveau her gab es für mich aber keinen Unterschied zwischen den Anglistikkursen in Berkeley und denen an meiner Heimatuniversität. Ich habe mich sehr gefreut, die Kurse in Berkeley mit sehr guten Noten abschließen zu können. Wer mitgezählt hat: Es waren neun Bücher in sechs Wochen zu lesen. Das mag nicht jeder, ich habe oft auf dem Campus in der Sonne gesessen und gelesen.


Unterkunft

Aufgrund der vielen Erfahrungsberichte habe ich das International House als Unterkunft gewählt und ich würde es auch wieder tun. Das Bewerbungsverfahren verläuft online und man muss einen kleinen Text schreiben, warum man glaubt, in das International House zu passen. Das Ihouse ist sehr gut organisiert, sicher und von innen in einem schönen, altehrwürdigen Baustil gehalten. Die Community dort ist toll, man findet durch Rituale wie Coffee Hour mittwochsabends oder beim Essen schnell Kontakte und knüpft Freundschaften mit Leuten aus aller Welt. Mein Einzelzimmer war nicht besonders groß, aber sauber. An die shared bathrooms musste ich mich allerdings gewöhnen, auch wenn sie recht sauber waren. Bettwäsche, die nicht besonders toll ist, kostet 80$. Das Essen als „All you can eat“ hat mich positiv überrascht und ich habe gehört, dass das Ihouse in letzter Zeit daran viel verbessert hat. Man kann sich gut gesund ernähren. Zum Frühstück gibt es immer Müsli, Greek Yoghurt mit Toppings wie Cranberries und Mandeln, Brot/ Toast/ Bagel, Rührei, Bacon, manchmal sogar Pancakes und Omelette, beim Brunch am Wochenende sogar Waffeln. Zudem gibt es zu jeder Mahlzeit ein Salatbuffet und Früchte, abends auch immer Pizza und Pasta, sogar Eis und die weltbesten, oft noch warmen soft-baked Chocolate Chip Cookies. Zum Dinner waren am Anfang oft auch die Ruderer der Cal Crew da und die Athleten müssen schließlich gut essen. Wir haben oft sehr lange in der Dining Hall gesessen, einfach weil es so lustig war. Man bekommt auch Mealpoints für das Ihouse Cafe, was allerdings im Sommer nicht zu den regulären Zeiten öffnet und auch schon um 16 Uhr schließt. Eine Bibliothek im Haus zu haben fand ich super und ich habe dort oft gearbeitet. Am Anfang der Summer Session A war es auch noch leer und wurde erst langsam voller, als die anderen Sessions anfingen, aber laut der Leitung deutlich ruhiger als im Semester.


Freizeit

Die Uni selbst verfügt über ein hevorragendes Sportangebot mit Gyms, vielen Kursen, Swimming Pools und mit der CalCard ist dies sogar alles for free! Auch die Bay Area hat extrem viel zu bieten und San Francisco ist von Downtown Berkeley mit der Bart in 20-30 Minuten erreichbar. Wir haben auch Ausflüge zum Lake Tahoe und Napa Valley gemacht. Einige, die wirklich nur die sechs Wochen der Session in Kalifornien hatten, sind am Wochenende bis nach LA oder Vegas gefahren. Mit zwei Kursen kann das allerdings auch sehr stressig werden. Ich war sehr froh diesen Druck nicht gehabt zu haben und habe nach der Session mit meinen Eltern einen Roadtrip gemacht von San Francisco über Yosemite, Mammoth Lakes, Death Valley, Las Vegas, Page (Horseshoe Bend /Antelope’s Canyon), Zion& Bryce Canyon, Monument Valley, Grand Canyon, Palm Springs, San Diego, LA, Santa Barbara, Big Sur zurück nach San Francisco. So konnte ich die schöne Landschaft und all die Eindrücke entspannt aufnehmen und genießen.


Kosten

Die hohen Kosten sind eigentlich der einzige Nachteil an der Sache. Viele Leute haben nur einen Kurs belegt, was Kursgebühren und auch die Gebühren für das Visum spart, da man als Tourist einreisen kann. Ich habe mir mit der Summer Session in Berkeley einen lang gehegten Traum erfüllt und habe sehr liebe Eltern, die mich unterstützt haben. Der angegebene Kostenrahmen von 6000-8000 Euro bei zwei Kursen, Flug, Unterkunft im Ihouse, Gebühren für das Visum und die Anfahrt zur Botschaft, Kosten für Bettwäsche und Bücher etc (Ausflüge ausgenommen) kann kaum eingehalten werden. Dazu kommen Ausflüge und auch die fantastischen Shoppingmöglichkeiten und tolle Outlets.


Fazit

Ich bin sehr dankbar, so einen tollen unvergesslichen Sommer im sonnigen Kalifornien und an einer so tollen Universität verbracht zu haben und würde jederzeit wieder an die UC Berkeley zurückkehren. Oder die Zeit zurückdrehen, weil es so schön war! Herzlichen Dank an Tanja und das College Contact-Team für eure Hilfe!