19 Jan
Erfahrungsbericht von N. N.

San Diego State University


Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Psychologie
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2015 bis 12/2015
Heimathochschule: Münster U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Im Fall 2015 habe ich ein Semester an der SDSU studiert. Meine ausschlaggebenden Gründe für diese Universität waren neben den vergleichsweise geringen Studiengebühren und dem breiten Kursangebot natürlich auch die Lage im Sunshine State California. College Contact hat mich im Vorfeld so gut beraten und unterstützt, dass die Bewerbungsphase reibungslos ablief und ich genau wusste, was ich bis zu welchem Zeitpunkt wie zu erledigen hatte. An dieser Stelle ein großes Lob und Dankeschön an das freundliche CoCo-Team!

Kurswahl

Das Class Crashing vor Ort war zunächst schwierig, da es in Psychologie nur feste Masterprogramme gibt (z.B. Marriage & Family Therapy), an deren Kursen wir nicht teilnehmen dürfen. Im Vorlesungsverzeichnis erkennt man das daran, dass bei allen Kursen statt einer Schedule Number ****** steht. Letztendlich bin ich eine Bachelorstudentin geworden und habe folgende Kurse belegt:

Early Childhood Mental Health (CFD 595) war interessant, aber auch sehr aufwändig. Neben zwei (von drei) Take Home Exams mussten wir 3 Diagnostic Assignments und 2 Intervention Assignments schreiben und jede Woche viel lesen. Zumindest die Assignments haben mir aber viel gebracht, da ich die erlernten Tools praktisch anwenden konnte.

JMS 460 ist ein Kurs zu Principles of Advertising und da waren Internationals offiziell willkommen. Die Professorin hat selbst eine Zeit lang in Deutschland gelebt und weiß, wie schwierig das Class Crashing sein kann. Daher hat sie viel Werbung für ihren Kurs gemacht und versprochen, alle Interessenten aufzunehmen. Der Kurs war schön kurzweilig und wenn man alle 4 Midterms mitschreibt, entfällt das Final über den gesamten Stoff. Grundlage war ein Buch, das stolze $280 kostet. Zum Glück konnten wir es bei Amazon leihen. Leider werden da aber nicht alle Bücher angeboten und kostenloses Ausleihen oder Scannen, wie ich es aus Deutschland kenne, sind allgemein nicht möglich.

Spanisch (SPAN 101) hat viel Spaß gemacht, da wir eine junge, mexikanische Lehrerin hatten, die viel aus ihrem Leben erzählt hat und auch sehr an unseren Wochenenden interessiert war. Wir hatten 4x in der Woche 50 Min und das war fürs Sprachgefühl sehr hilfreich. Das Spanischbuch hat $110 gekostet und wir mussten es neu kaufen, um einen Zugang für My Spanish Lab zu bekommen. Das ist eine Onlineplattform, auf der wir jede Woche kurzweilige Hausaufgaben erledigen mussten.

Da Spanisch 4 Units hatte, habe ich noch zwei kleine Kurse (je 1 Unit) gewählt:

Salsa (ENS 138) war ein Sportkurs, für den ich $90 extra zahlen musste (Voraussetzung ist die Mitgliedschaft im ARC (Aztec Recreation Center), aber die ist für ALI-Studierende kostenlos). Der Trainer war ziemlich lustig und so hat der Kurs viel Spaß gemacht :) Gut gelöst war auch, dass man keinen Tanzpartner brauchte, sondern alle paar Minuten rotiert wurde. Anfangs waren mehr Frauen als Männer da, nach ein paar Wochen hatte sich das Blatt aber gewendet.

PSY 201 hat Academic and Career Opportunities in Psychology thematisiert. Er sollte eigentlich Studienanfängern Orientierung geben, aber ich fand es interessant, die Struktur des amerikanischen Studiums kennenzulernen- die ist nämlich ganz anders! Gastdozenten haben über ihren Lebenslauf berichtet und praktische Einblicke vermittelt.

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Wohnen

Ich hatte im Vorfeld schon ein Einzelzimmer mit Bad (möbliert für $865, Individual Lease) im Sterling Alvarado gemietet. Das Personal war sehr hilfsbereit bei der Bearbeitung des ganzen Papierkrams. Anhand eines Profils mit allerlei „kritischen“ Fragen (Sauberkeit, Lautstärke, Bettzeiten, …) hat ein Matching-System meine Mitbewohner ausgewählt und das hat wirklich gut geklappt. Der Apartmentkomplex ist sehr modern, nah am Campus und voll empfehlenswert!

Die ersten 10 Tage war ich im Lucky D’s Hostel (ebenfalls super, auch da man viele Leute kennenlernt!) und habe mitbekommen, dass die Wohnungssuche vor Ort schwierig war. Den Traum vom Haus am Strand mussten viele aufgeben, da sie $950 p.P. weder für ein Dreierzimmer noch für eins ohne Fenster oder ohne Tür ausgeben wollten…

Transport

Ich hatte kein Auto und bin mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zurecht gekommen! Die Uni bietet einen Semesterpass für $150 an, der sich für mich absolut gelohnt hat. Mit der Trolley war ich in 90 Sekunden an der Uni und in 30 Minuten Downtown und in etwa einer Stunde am Strand (klingt viel, aber in San Diego ist das Leben nicht so hektisch wie in Deutschland). Uber und Lyft sind tolle Möglichkeiten, um abends preiswert Taxi zu fahren und am Wochenende haben wir uns manchmal ein Auto gemietet, um andere Städte oder Nationalparks zu besuchen. Mit dem Greyhound Bus oder Hostel Hopper bin ich aber auch problemlos von Los Angeles nach San Diego und zurück gekommen! Spirit Airline hat z.B. Flüge nach Las Vegas für $34 im Angebot und auch bei Southwest findet man manchmal Schnäppchen, wenn man z.B. nach San Francisco möchte.

Übrigens bin ich von Düsseldorf nach Los Angeles geflogen, da das $300 günstiger war, als direkt nach San Diego.


Freizeit

In San Diego wird einem wirklich nie langweilig! Neben Stadtteilen wie Old Town, Gaslamp Quarter, Seaport Village und Coronado Island sind natürlich die vielfältigen Strände immer einen Besuch wert! Auch Hikes (z.B. Potato Chip Rock, Adobe Falls, Torrey Pines) in und um San Diego versprechen tolle Bilder, allein schon weil Sonne und strahlend blauer Himmel garantiert sind! In 5 Monaten hat es 3 Tage geregnet und selbst Wolken sind eine Seltenheit.

Ich kann dir nur empfehlen, studentischen Clubs beizutreten, um das „echte“ amerikanische Studentenleben kennenzulernen. Im Salsa Club und GAA (Global Aztec Alliance) habe ich die meisten Leute kennengelernt, mit denen ich kurz darauf meine Wochenenden verbracht und Ausflüge geplant habe.

Von San Diego aus ist man in 30 Minuten in Tijuana (Mexiko), in 2 Stunden in Los Angeles, in 4 Stunden in Santa Barbara, in 5 Stunden in Las Vegas und in 8 Stunden in San Francisco. Wunderschöne Nationalparks (z.B. Bryce Canyon, Grand Canyon, Joshua Tree, Valley of Fire, Zion) lassen sich problemlos an einem (langen) Wochenende besuchen.


Wichtiger Hinweis

Wir haben erst Anfang November die Studiengebühren vom Bafög-Amt erstattet bekommen! Für den Anfang solltest du also reichlich Geld mitbringen, um die vielen Anschaffungen (Bücher, Kursgebühren, Wohnungsinventar, Semesterpass/ Auto, Lebensmittel) bezahlen zu können.


Fazit

Das Semester an der SDSU war mit Abstand das teuerste, aber auch aufregendste und spaßigste meines Lebens! Auch wenn die vielen Anforderungen in der Uni anfangs unerreichbar erschienen, waren sie so gleichmäßig verteilt, dass Freizeit und Reisen nicht zu kurz kamen:) SUN Diego ist eine wunderschöne und vielseitige Stadt und dazu ein guter Ausgangspunkt für unvergessliche Roadtrips!