20 Dez
Erfahrungsbericht von N. N.

Griffith University - Brisbane

Stadt: Brisbane
Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: Literaturwissenschaften, Sprachwissenschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 07/2011 bis 01/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Auch ich habe ein Auslandssemester an der Griffith University am Nathan Campus verbracht. Ich studiere Englisch und Biologie auf Lehramt in Deutschland und mein Studium schreibt mir einen Auslandsaufenthalt über 3 Monate in einem englischsprachigen Land vor. Da ich 2009 für 5 Monate schon einmal in Australien war und Work&Travel gemacht habe, wollte ich unbedingt wieder in dieses tolle Land für meinen Auslandsaufenthalt. Ich begab mich also auf die Suche nach einer passenden Uni. Wichtige Kriterien für mich waren die Lage in einer Großstadt, möglichst niedrige Studiengebühren, eine gute Kursauswahl und gutes Wetter. Der Nathan Campus der Griffith Uni hat diese Kriterien am besten erfüllt, auch wenn die Studiengebühren immer noch sehr hoch sind mit $8500.

Um etwas Hilfe bei der Planung zu bekommen, habe ich mich an College Contact gewendet. Die Mitarbeiter haben mir während der gesamten Zeit vor, während und auch nach dem Auslandssemester immer geholfen und vor allem die Kommunikation mit der Uni sehr erleichtert.

Nach der Entscheidung für die Uni habe ich mich als erstes mit der zuständigen Dozentin zusammengesetzt und Kurse aus dem Programm der Uni rausgesucht, die zu meinem Studium passen. In Australien müssen mindestens drei Kurse belegt werden um ein Full-Time Student zu sein. Glücklicherweise haben wir auch drei Kurse gefunden, die mir in meinem Studium voll angerechnet werden. Alle Kurse bestanden aus einer Vorlesung und einem verpflichtenden Tutorium. Diesen Aufbau empfand ich persönlich während des Studiums auch als sehr sinnvoll, da die Vorlesung direkt vertieft wird und auftretende Fragen geklärt werden können.

Weiter ging es dann mit der offiziellen Bewerbung für die Uni. College Contact hat mir eine Liste mit den benötigten Unterlagen zugesendet. Diese Unterlagen habe ich dann zurück geschickt und College Contact hat die Bewerbung zusammengestellt und abgesendet. Die Zusage kam dann auch recht schnell.

Gleichzeitig habe ich Auslands-Bafög beantragt, da die Bearbeitung sehr lange dauert (ca. 6 Monate). Nach dem Antrag im Januar kam dann die Bestätigung im Juli. Grundsätzlich rate ich jedem Auslands-Bafög zu beantragen da viele die in Deutschland kein Bafög beziehen können Auslands-Bafög bewilligt bekommen. Zusätzlich zum Auslands-Bafög habe ich mich bei Promos für ein Stipendium beworben. Promos ist ein Programm an unserer Uni jedoch werden viele Unis so ein Stipendienprogramm haben. Am Ende haben alle Bewerber, die ich kenne ein Stipendium über jeweils 1050€ bekommen. Gutes Geld für das teure Australien 

Meinen Flug habe ich über reisebine.de gefunden. Ich wollte unbedingt einen Open Return Flug und habe im Endeffekt das Angebot von Korean Air ausgewählt und 1075€ bezahlt. Das hat auch alles super geklappt und auf dem Heimflug wurden mir sogar kostenlos 30kg Gepäck bewilligt. Das einzig negative ist die unumgängliche Übernachtung in Seoul auf dem Rückflug. Jedoch übernimmt Korean Air alle Kosten dafür (Hotel, Transport).

Die Unterkunft habe ich noch in Deutschland gebucht. Die Homepage der Uni enthält eine Liste verschiedener Unterkunftsmöglichkeiten. Ich habe mich für ein Zimmer in den International Student Villas entschieden. Der Komplex besteht aus sechs Bungalows mit jeweils vier Zimmern, die alle ein eigenes Bad besitzen. Küche und Wohnzimmer wird geteilt. Meine Erfahrungen haben leider gezeigt, dass man doch eher anonym in diesen Unterkünften lebt. Das war eine ziemliche Umstellung zu meiner WG in Deutschland. Von Studenten aus dem Studentenwohnheim habe ich allerdings gehört, dass dort oft zusammen gekocht wird und auch eine gewisse Gemeinschaft vorhanden ist. Das Studentenwohnheim am Nathan und Mount Gravatt Campus wurde allgemein sehr gelobt!

Am 15.07. ging dann endlich der Flieger nach Brisbane. Ich bin sonntags angekommen und Montag ging die Orientierungswoche los. Leider hat sich die Orientierungswoche als sehr enttäuschend rausgestellt. Es gab eine Info-Veranstaltung, die man sich auch hätte sparen können und der Rest des Programms war auch eher schlecht. Ich habe mich darüber sehr geärgert, da ich in Deutschland noch eine Klausur in der Zeit hätte schreiben können. Rückblickend hätte ich mir also sicherlich die Orientierungswoche gespart.

Die folgende Woche ging es dann los mit den Veranstaltungen. Ich belegte

  • ‚Shakespeare´s Plays‘ bei Dr Patrick Buckridge
  • ‘Language and Thought’ bei Dr Andrea Schalley
  • ‘2nd Language Acquisition’ bei Dr Susana Eisenchlas

Die Dozenten waren alle drei total nett und hilfsbereit, wenn auch anspruchsvoll. In Australien ist das studieren sehr viel verschulter. Man muss sich hier kaum selbst um Sachen kümmern und bekommt sehr viel nachgetragen. Ich empfand das leider eher als nervig. Im Semester hatten wir sehr viel zu tun durch die vielen Assignments in den Kursen. Referate, Aufsätze, Arbeitsblätter, Zusammenfassungen und so weiter waren an der Tagesordnung. Ich muss zugeben, dass ich teilweise wirklich überfordert war mit der vielen Arbeit und so gab es eine Zeit im Semester, in der ich den ganzen Tag am Schreibtisch saß und sonst nichts machen konnte. Die Klausuren waren dafür leichter als ich es gewohnt bin. Die Endnote setzt sich dann aus den Assignments und der Klausur zusammen (also kann man eine Sache auch mal nicht so gut machen  ).

Nach dem Semester bin ich noch 2 Monate zum Reisen geblieben. Ich hatte eine wunderbare Zeit in Australien, freue mich aber doch wieder auf das Studentenleben in Deutschland.

Hier noch ein paar Tipps:

  1. Geht eher nicht an den Nathan Campus, wenn ihr nicht müsst. Mount Gravatt und vor allem der Gold Coast Campus sind sehr viel besser! Mir hat der Nathan Campus vielleicht auch nicht so gut gefallen, da gerade die Hälfte des Campus eine riesige Baustelle war. Es kann daher gut sein, dass der Campus jetzt total schön ist. Die Lage vom Gold Coast Campus direkt am Strand ist jedoch sowieso unschlagbar. Am Mount Gravatt Campus dagegen befinden sich viele Sportstätten, wie Tennisplätze und Schwimmbad.
  2. Sucht euch die Unterkunft vor Ort aus (es gibt genügend Angebote) oder geht ins Studentenwohnheim.
  3. Auch in Australien kann es kalt werden! Nehmt euch genügend Pullis bzw. Jacken mit.
  4. Guckt auf Seiten wie groupon.com.au nach günstigen Angeboten für Aktivitäten oder ähnliches.
  5. Kauft euch sofort eine GoCard. Mit ihr bekommt ihr riesen Rabatt bei den Transportmitteln.
  6. Spart genug Geld für Australien! Das Leben ist sehr viel teurer als in Deutschland.