Saint Marys University
Allgemein
Es sollte auf jeden Fall Kanada sein, dachte ich mir. Entsprechend habe ich mich über die verschiedenen Unis in Nordamerika informiert. Ein großer Punkt waren tatsächlich die Kosten - verhältnismäßig günstig sollte es sein. Die Wahl fiel auf die Saint Mary’s University in Nova Scotia: direkt am Meer gelegen und günstiger als so manche Alternativen.
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Die Uni
Die SMU ist die „kleinere Uni“ in Halifax mit ihren fast 7500 Studierenden und einem großen Anteil an ausländischen Studierenden (ca. 30%). Auch die Professoren kommen aus alle Länder und können somit sehr gut Einblick geben, wie verschiedene Themen international behandelt werden. Ich habe ausschließlich Economics-Kurse belegt. Die Kurse habe ich mir teils nach Themen und Anrechnungsmöglichkeit ausgesucht, teils nach Bewertungen von Professoren. Wie der größte Teil der deutschen Studierenden, habe ich drei Kurse belegt, da es sich um das Minimum handelte, um in Vollzeit zu studieren, und dennoch die günstigste Anzahl ist. Letztendlich war ich sehr zufrieden mit meiner Kurswahl. Eines der größten Unterscheidungsmerkmale ist das Prüfungssystem in Kanada - viele kleine Klausuren, Tests und Aufgaben zum Einreichen ersetzen die einzige Klausur am Ende des Semesters, wie es teils in Deutschland üblich ist. Die kleinen Klassen ermöglichen Mitarbeit im Unterricht, ohne sich bedrängt zu fühlen, ständig etwas sagen zu müssen. Vor allem die schriftliche Beteiligung fließt in die Note ein. Wenn man ein wenig fleißig am Ball bleibt, ist es einfach, gute Noten zu bekommen.
Wohnungssuche
Ich habe selbst in der Nähe des sogenannten Halifax-Forums gewohnt - also off-campus und ca. 40 Gehminuten, 20 Minuten mit dem Bus, entfernt von der SMU. Die Wohnung war zur Untermiete für 550 CAD, zzgl. 65 CAD für Strom und Internet, online ausgeschrieben.
Der Vorteil jedoch beim Wohnen im Wohnheim der Universität ist der Platz, der einem sicher ist: Keine lange Sucherei und keine Umstände mit Ein-Jahres-Mieten, wie es bei den Wohnungen sonst üblich ist. Es ist möglich, die meiste Zeit auf dem Campus zu verbringen und auch bei schlechten Tagen immer gut zu den Uni-Kursen zu kommen, ohne nass zu werden oder sich der kanadischen Kälte auszusetzen. Auch das Fitnessstudio oder die abendlichen Sportkurse sind schnell und einfach zu erreichen. Es ist demnach eine große Zeitersparnis. Abgesehen davon, dass man je nach Wohnort vom Bus abhängig sein kann. Das Bussystem in Halifax ist zurzeit noch sehr unausgereift - sehr selten kommen die Busse pünktlich, sondern entweder zu früh oder zu spät. Abgesehen davon gab es bis dato noch keine digitalen Zeitanzeigen an den Haltestellen.
Wenn man jedoch eine Wohnung in Uni-Nähe bekommt, ist man genauso wenig auf den Bus angewiesen. Sich die eigene Wohnung vor Ort zu suchen, kann wesentlich billiger sein: Zu empfehlen ist die Wohnungssuche im Internet, besonders mit der Möglichkeit, dass neu eingestellte Angebote direkt per Mail zugesendet werden. Das größte Problem der Wohnungssuche wird sein, dass Ein-Jahres-Mieten üblich sind. Daher grenzt sich die Suche ein auf Leute, die jemanden zur Untermiete suchen. Ich persönlich würde davon abraten, die Jahresmiete selbst zu übernehmen, um anschließend jemanden als Ersatz für die restliche Zeit zu suchen. Obwohl die Miete durchaus günstiger sein kann, sollte darauf geachtet werden, dass die Wohnung doch ein wenig in Uni-Nähe ist.
Die erste Zeit ist sehr gut im Hostel zu überbrücken. Gerade hier lernt man viele neue Leute kennen: Sowohl deutsche Kommilitonen und Kommilitoninnen als auch Kanadier, die einfach gerne an die Ostküste reisen.
Lifestyle
Zunächst kann ich sagen: Ich war äußerst überrascht, wie freundlich die Menschen dort sind. Durch die allgemein freundliche und hilfsbereite Atmosphäre fühlt man sich schnell gut aufgenommen.
Handynutzung kann in Kanada schnell ins Geld gehen. Da Internetvolumen im Gegensatz zu Deutschland äußerst teuer ist, sollte man es sich überlegen, ob man überhaupt mobile Daten vor Ort braucht. Fast überall gibt es WLAN-Spots. Zwar ist es ganz gemütlich, jedoch möglicherweise nicht notwendig. Ich hatte während meines Aufenthalts eine Prepaid-Karte, die kostenlose Anrufe, kostenlose SMS und 100 MB für 21,00 CAD pro Monat enthielt.
Kosten & Finanzierung
Mir persönlich war die wichtigste Frage: Wie finanziere ich das ganze Semester? Zunächst sei gesagt: Es ist leider teuer, nach Kanada zu gehen. Jedoch kommt es auch drauf an, wie der EURO zum kanadischen Dollar steht. Meiner Meinung kann man ganz gut bei Flügen sparen, die man früh bucht: Es ist durchaus möglich, für knapp 300 EURO einen Hinflug von Frankfurt nach Halifax zu bekommen. Sollte man eine Off-Campus-Wohnung mit Küche finden, lohnt es sich, öfter mal selbst zu kochen. Bei den typischen Einkaufsmöglichkeiten hier und da auch mal auf Angebote zu achten, lohnt sich ebenfalls.
Zum Thema Finanzierung kann ich nur dazu raten, BAföG zu beantragen. Es ist wesentlich höher als das Inlands-BAföG und ebenso wahrscheinlicher es zu erhalten. Neben dem BAföG sollten Stipendien beantragt werden. Über Internetplattformen sind schnell potentielle Stipendiengeber gefunden, bei denen sich ein Versuch doch lohnen könnte. Schließlich ist doch jede finanzielle Unterstützung herzlich willkommen.
Fazit
Die Universität in Halifax ist meiner Meinung nach zu empfehlen, wenn es verhältnismäßig günstig sein soll und man atlantisches Flair erfahren möchte. Die Professoren, sowie die Studierenden, waren äußerst freundlich und zuvorkommend. Es lohnt sich definitiv nach Kanada zu gehen, um ein atemberaubendes Land und tolle Leute kennenzulernen.