1 Aug
Erfahrungsbericht von Marcel D.

California State University Los Angeles


Stadt: Los Angeles
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Maschinenbau
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2019 bis 05/2019

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Persönliche Motivation und Auswahl der Uni

Schon sehr früh hatte ich den persönlichen Wunsch, für einen längeren Zeitraum ins Ausland zu gehen. Die vielleicht beste Möglichkeit einen solchen Auslandsaufenthalt zu realisieren ist es, ein Auslandssemester zu absolvieren. Hierbei steigert man nicht nur die fachlichen Kompetenzen, sondern man entwickelt sich darüber hinaus persönlich weiter, lernt neue Menschen sowie Kulturen kennen und man kann sehr viele schöne Orte bereisen. Zu allererst sollte man sich jedoch genaue Gedanken darüber machen, wo man sein Auslandssemester absolvieren möchte. Hierbei können Faktoren wie die Sprache, Semesterzeiten, Kosten und der Ort selbst eine große Rolle spielen. Für mich war es beispielsweise wichtig, in ein englischsprachiges Land zu gehen und dem kalten Winter in Deutschland auszuweichen. Nachdem ich mir dann die Partnerhochschulen von College Contact genauer angeschaut habe, fiel meine Wahl auf die California State University in Los Angeles, da sie neben der guten Bewertungen bezüglich Ingenieurwissenschaften auch noch sehr zentral in Los Angeles liegt, sodass man in seiner Freizeit einige interessante Orte sehen kann. Zudem sind die Studiengebühren dort für amerikanische Verhältnisse niedrig.

Für meinen Traum ein Auslandsstudiensemester in Los Angeles zu absolvieren, kontaktierte ich dann die kostenlose Beratungsagentur College Contact, die mir die Bewerbungsphase sowie den Auslandsaufenthalt mit ihrer Unterstützung stark vereinfachte.

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Die Bewerbungsphase

Als Erstes möchte ich erwähnen, dass es sehr wichtig ist, sich so früh wie möglich mit dem Thema Auslandssemester auseinanderzusetzen, da sehr viele Unterlagen benötigt werden, deren Beantragung viel Zeit erfordert. Vor allem bei der Bewerbung an einer amerikanischen Uni werden viele Unterlagen benötigt. Welche Unterlagen genau benötigt werden und wie man diese erhalten kann, lässt sich zum einen durch College Contact (Internetseite, E-Mails, Telefonate, Checkliste) in Erfahrung bringen und zum anderen hat mir meine Heimatuniversität dabei auch geholfen. Zu genaueren Bewerbungsprozessen wie z. B. der Beantragung des Visums oder dem Sprachnachweis werde ich hier nicht genauer eingehen, da dies bereits in vielen Erfahrungsberichten und Foren auf der Homepage von College Contact sehr genau beschrieben ist.


Vorbereitungen

Nachdem ich das Bewerbungspaket mit allen notwendigen Unterlagen an College Contact gesendet hab, bekam ich einige Wochen danach eine Zusage mit einem weiteren Stapel von Papieren, in dem wirklich alles sehr genau erklärt war, sodass ich zum weiteren Prozess keine Fragen mehr hatte und mich gut auf alles Weitere vorbereiten konnte. Zuerst habe ich alle notwendigen Unterlagen wie den Sprachnachweis, das allgemeine Bewerbungsformular und den Finanznachweis an College Contact gesendet. Meine zusammengestellten Bewerbungsunterlagen wurden dann überprüft und an die CSULA gesendet. Anschließend habe ich dann das Visum beantragt und bin zum Interview in die Botschaft nach Frankfurt gefahren. Wie schon gesagt werde ich hier aber nicht genauer darauf eingehen. Als ich dann mein Visum erhalten habe, habe ich circa zwei Monate vor Start des Auslandssemesterprogrammes Flüge gebucht. Anschließend habe ich mich damit beschäftigt, eine Unterkunft in Los Angeles zu finden. Spätestens hier wird einem deutlich, dass das Leben in Los Angeles sehr kostspielig ist. Da es für mich nicht in Frage kam auf dem Campus zu wohnen (sehr teuer und zusätzlich teilt man sich ein Zimmer mit zwei bis vier weiteren Personen, wenig Privatsphäre) habe ich mich in Facebook-Gruppen sowie auf Airbnb umgesehen. Schließlich habe ich mich für eine Unterkunft bei Airbnb entschieden, da es für mich die sicherste Alternative war. Die Wohnung habe ich jedoch zunächst aus verschiedensten Gründen nur für den ersten Monat gebucht. Bereut habe ich diese Entscheidung letzten Endes zu keinem Zeitpunkt. Mit dem Buchen einer Unterkunft hatte ich also alles geplant, sodass ich circa drei Wochen Zeit hatte, mich einfach nur auf mein einzigartiges Abenteuer zu freuen.


Ankunft und Erfahrungen (Universität, Stadt)

Bei meiner Ankunft in Los Angeles war ich zunächst sehr begeistert und überrascht von den vielen verschiedenen Eindrücken, die auf mich gestoßen sind, zumal ich das erste Mal für in den Vereinigten Staaten gewesen bin und dann war ich auch noch alleine unterwegs.

Direkt am folgenden Tag meiner Ankunft fand ein Treffen aller internationalen Studenten an der California State University statt, bei dem alles Organisatorische präsentiert und erklärt wurde. Hier kann ich empfehlen wenn möglich ungefähr eine Woche vorher anzureisen, da es einem viel Stress erspart und man nicht mit zu vielen Dingen gleichzeitig konfrontiert wird. Nach dem organisatorischen Tag an der Universität hatte ich aber trotzdem drei Tage frei, sodass ich mich an die neue und aufregende Situation gewöhnen konnte.

Die Universität selber ist vor allem mit öffentlichen Verkehrsmitteln relativ schwer zu erreichen, da Busse oftmals unpünktlich sind und der Fußweg zu den Bushaltestellen häufig weit ist. Ich wohnte in Alhambra, einem sehr nah gelegenen Ort (3-4 Kilometer). Die ersten zwei Tage ging ich noch zu Fuß zur Uni, da ich zum einen die Umgebung erkunden wollte und zum anderen noch keine Busfahrkarte oder Transportmittel zur Verfügung hatte. Für den weiteren Verlauf des Semesters habe ich mir die TAP-Card, also eine Busfahrkarte für das ganze Semester gekauft. Diese Busfahrkarte kann ich jedem, dem es nichts ausmacht viel zu gehen und ein wenig zeitlich flexibel ist, ans Herz legen. Finanziell ist es definitiv die günstigste Variante, um sich in Los Angeles und Umgebung fortzubewegen.


Kurswahl

Schon während des Bewerbungsprozesses wird erwartet eine Kurswunschliste zu erstellen. Die angebotenen Kurse des jeweiligen Semesters findet man auf der Internetseite der California State University. Hier kann ich nur empfehlen sich gut damit auseinanderzusetzen, welche Kurse man gerne belegen möchte! Da man auf der Internetseite nur sehr knappe Beschreibungen zu den einzelnen Kursen findet, würde ich auch nochmal bei College Contact nachfragen, da sie meistens noch Syllabi von Studenten haben, die bereits da gewesen sind.

Ich kann ebenfalls empfehlen, sich Gedanken zu Alternativkursen zu machen, da ich erst vor Ort erfahren habe, dass einer meiner Wunschkurse im Wintersemester nicht stattfindet.

Vor Ort geht man dann in der ersten Woche zu den Wunschkursen und spricht vor oder nach dem jeweiligen Kurs den Professor an und fragt, ob man deren Kurs beitreten darf. Bei der Organisationsveranstaltung für die internationalen Studenten, die ich bereits auch erwähnte, werden einem aber gute Tipps gegeben, wie man die Professoren davon überzeugen kann, in deren Kurse beitreten zu dürfen. Somit konnte ich also in jedem von mir besuchten Kurs beitreten, auch wenn ich bei einem Kurs etwas geduldiger sein musste und erst in der zweiten Woche eine Unterschrift des Professors erhalten habe. Hier kann ich nur empfehlen, hartnäckig zu sein und die erhaltenen Tipps anzuwenden, um den jeweiligen Professor zu überzeugen. Die Kurse, die ich belegt habe, waren Calculus, Ethics and Professionalism, Economics for Engineers und Machine Design. Der Aufwand und Schwierigkeitsgrad der Kurse war sehr unterschiedlich und hängt an der California State University (und generell an amerikanischen Universitäten) auch stark vom Professor ab, da Professoren einen großen Spielraum haben, wie sie ihre Veranstaltungen gestalten. Im Allgemeinen kann ich aber sagen, dass der Schwierigkeitsgrad leichter ist als ich es an meiner Heimatuniversität gewohnt war, man aber dennoch viel Zeit für die einzelnen Fächer investieren muss, da wöchentlich Hausaufgaben gemacht werden müssen, Zwischenprüfungen (Midterms) stattfinden und man sich an die Sprache gewöhnen muss. Ein Großteil der finalen Note besteht schließlich aus den Zwischenprüfungen und den Hausaufgaben.


Kosten

Was die Kosten für ein Auslandsstudiensemester angeht kann ich sagen, dass Los Angeles sehr teuer ist und man nicht gerade wenig Geld in die Hand nehmen muss. Wie viel Geld genau benötigt wird, ist sehr individuell und hängt von den verschiedensten Faktoren ab. Diese Faktoren sind beispielsweise zusätzliche Reisen (was meiner Meinung nach sehr sinnvoll ist, da man über einen längeren Zeitraum dort ist), ob man alleine oder mit Freunden dort ist oder wie viele Units man an der Universität belegt. Ich bin alleine dorthin gereist, sodass ich etwas mehr Geld für zum Beispiel Miete und Essen ausgeben musste und zudem habe ich eine zusätzliche Unit belegt.
Über den gesamten Zeitraum des Aufenthaltes habe ich mir notiert, wann und wofür ich Geld ausgegeben habe. Im Folgenden werde ich einen groben Überblick geben, welche Kosten auf mich zukamen und auch auf euch zukommen können.

  • Bewerbungsgebühr für die Universität: 175 €
  • Visum (Foto, Antragsgebühr, SEVIS): 325 €
  • Flüge (Hin- und Rückflug): 700 €
  • Unterkunft für gesamten Zeitraum: 5000 €
  • Studiengebühren (+1 extra Unit): 5970 €
  • Transport: 200 €
  • Reise nach San Francisco: 330 €
  • Reise nach Hawaii: 1500 €
  • Essen und Ausflüge/Events in Los Angeles: 5500 €
  • Handyvertrag: 150 €
  • Kleidung: 600 €
  • Insgesamt: 15.950 €

Nochmals: Lasst euch nicht abschrecken von den teilweise sehr hohen Kosten. Man kann natürlich auch in Los Angeles an einigen Ecken sparen. Ich habe aber versucht, jedes Wochenende etwas zu unternehmen, wodurch individuelle Kosten hinzukamen. Zum Beispiel bin ich ins Fußballstadion gefahren, habe die Universal Studios besucht und habe mir einige Museen (vor allem in Hollywood) angesehen. Außerdem habe ich einiges an Kleidung gekauft, da es sich in den Outlets angeboten hat. Hier also der Tipp: Nehmt nicht zu viele Klamotten mit, da vor allem Markenkleidung sehr preiswert ist verglichen mit den Preisen in Deutschland.

Finanziert habe ich den Auslandsaufenthalt durch Auslands-BAföG und persönliche Ersparnisse, da ich schon sehr früh angefangen habe, Geld für diesen Wunsch zurückzulegen.

Jedoch möchte ich hier noch einmal darauf hinweisen, wie wichtig es ist sich früh mit dem Thema Auslandsstudiensemester zu beschäftigen. Das Hochschulinterne PROMOS-Stipendium habe ich nämlich leider nicht mehr erhalten können, da man sich bereits neun Monate vor dem Beginn des Auslandssemesters bewerben musste. Erkundigt euch also auch an euren Universitäten so früh wie möglich welche Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen und welche Fristen gelten!


Allgemeine Tipps

Los Angeles ist eine sehr große Stadt mit vielen verschiedenen Menschen sowie Kulturen. Deshalb ist es wichtig, auf dem Campus präsent zu sein, um neue Freunde kennenzulernen. Ein kleines Beispiel: In meiner ersten Woche in Los Angeles habe ich einen Freund an der Universität kennengelernt, welcher ebenfalls ein Auslandsstudiensemester absolvierte. Da er aber nur ein- bis maximal zweimal in der Woche zur Universität ging, sagte er mir nach einigen Wochen, dass es schwer wäre, Freunde und Anschluss zu finden. Was ich damit sagen möchte ist, selbst wenn ihr schüchtern seid, werden sich Situationen ergeben, in denen euch andere ansprechen und ihr so neue Kontakte knüpfen könnt. Zögert aber auch nicht mal, selber jemanden anzusprechen! Ich habe nur positive Erfahrungen damit gemacht und die meisten sind extrem glücklich darüber und zudem sehr nett! Des Weiteren kann ich nur empfehlen einen Sportkurs zu belegen oder ins Fitnessstudio zu gehen. Ich bin durchschnittlich viermal die Woche ins Fitnessstudio der CSULA gegangen, wo ich die meisten Freunde kennengelernt habe.

Falls das Budget reicht, kann ich nur mit auf den Weg geben so viel wie möglich zu reisen. Kalifornien ist riesig und es gibt einfach viel zu viele Dinge die man machen und sehen kann, sodass mir selbst fünf Monate nicht gereicht haben, um alles zu sehen. Langweilig wurde mir also fast nie!

Mein persönliches Highlight war meine Reise nach Hawaii. Da es im April das sogenannte Spring Break gibt, also eine Woche ohne Lehrveranstaltungen an der Universität, bin ich mit zwei weiteren Freunden, die ich vor Ort kennengelernt habe, nach Hawaii gereist. Das bedeutete also noch mal etwas Neues zu erleben, erneut eine andere Kultur zu erfahren sowie tolle Orte zu bereisen.

Vieles habe ich auch auf sozialen Medien wie Instagram festgehalten. Falls ihr mehr erfahren möchtet, Eindrücke durch Bilder gewinnen möchtet oder einfach ein paar Fragen an mich habt, könnt ihr mich gerne jederzeit dort kontaktieren (dzianofficial3).


Fazit

Alles in allem kann ich jedem empfehlen ein Auslandsstudiensemester zu absolvieren. Die große Anzahl an Vorteilen muss ich sicherlich nicht erwähnen. Ich kann nur sagen, dass ich durch das Auslandsstudiensemester eine Erfahrung für mein Leben gemacht und mich persönlich sehr weiterentwickelt habe. Darüber hinaus konnte ich mich auch fachlich weiterbilden und bin sehr glücklich darüber, jeden meiner Kurse gut bestanden zu haben. Natürlich steckt viel Organisationsarbeit, Fleiß und teilweise auch Geduld in einem solchen Semester. Bereut habe ich meine Entscheidung jedoch zu keinem Zeitpunkt! Ganz im Gegenteil: Heute bin ich ein wenig stolz sagen zu können, alleine ein Auslandsstudiensemester mit allem drum herum an einer amerikanischen Universität erfolgreich absolviert zu haben.