San Diego State University
Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes:
Der Bewerbungsprozess über College Contact lief – wenn man das so sagen kann – wie am Schnürchen. Das Team steht einem jederzeit bei Fragen zur Verfügung und die häufen sich gerade am Anfang bei der Zusammenstellung der Bewerbungsunterlagen. CoCo kontrolliert auch nochmal alle Dokumente und Angaben, bevor die Bewerbung an die SDSU verschickt wird. Mithilfe der zur Verfügung gestellten Checklisten hat man jederzeit einen Überblick über den Bewerbungsablauf und welche notwendigen Schritte noch zu tun sind. Besonders wichtig und auch etwas zeitaufwendig ist das Einholen des F1-Studentenvisums, welches ich in der Botschaft in Frankfurt abgewickelt habe.
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Anreise und Unterkunft:
Ich bin erst kurz vor Beginn des Semesters nach San Diego geflogen und hatte daher nicht die Möglichkeit schon die ganze Stadt kennenzulernen oder noch zu reisen. Dadurch hatte ich aber meines Erachtens überhaupt keinen Nachteil. Da ich auch bereits von Deutschland aus eine Unterkunft organisiert hatte, musste ich nicht, wie viele andere Studenten erst noch ins Hostel ziehen und vor Ort nach einer Wohnung suchen.
Ich habe, anders als die meisten Studenten, mit einer Kommilitonin zusammen in einem Privathaus in Campusnähe gewohnt. Den Kontakt haben wir von einer Freundin erhalten, die zuvor während ihres eigenen Auslandssemesters an der SDSU dort gewohnt hat. Mit der Unterkunft war ich super zufrieden. Wir hatten beide jeweils ein eigenes, ausreichend großes Zimmer und auch der Rest des Hauses war super eingerichtet. Der Vermieter hat selbst auch in dem Haus gewohnt, aber lediglich die Küche mit uns geteilt. Er besitzt ein separates Schlafzimmer mit Bad in einem kleinen Anbau im Garten. Auch die Lage des Hauses war optimal. Die Uni war zu Fuß zu erreichen und das Studentenwohnheim „Boulevard63“, in dem die meisten (internationalen) Studenten gewohnt haben, lag bloß sieben Minuten zu Fuß entfernt. Auch gab es zahlreiche Supermärkte und Restaurants in der Nähe.
Die typische Frage, die jeder für sich beantworten muss, ist. „Möchte ich lieber in der Nähe zur Uni oder in der Nähe zum Strand leben?“ Da sich die SDSU im Landesinneren befindet, muss man seine Präferenzen abwägen. Beide Entscheidungen haben definitiv ihre Vorteile. Ich habe mich für die Nähe zum Campus entschieden und bin damit auch wirklich sehr zufrieden gewesen. Meine Kommilitonin und ich haben uns ein Auto von Dirt Cheap gemietet und somit waren wir auch für Strandausflüge nach der Uni gerüstet. Zudem hat auch ein Großteil der internationalen Studenten in den Studentenwohnheimen in Campusnähe gewohnt, sodass man sich für Gruppenarbeiten am einfachsten wieder auf dem Campus oder zu Hause treffen konnte.
Uni:
Die San Diego State hat einen wunderschönen Campus zu bieten, der durch das beinahe durchgängig gute Wetter zum Verweilen und Lernen in den Parkflächen einlädt. Jeden Donnerstag gibt es zudem einen Foodmarket und darüber hinaus ein breites Angebot an Fast-Food/Restaurant-Ketten und kleinen Studentensupermärkten.
Die Kurse:
BA350 - Multinational Business & Organizational Behavior:
Inhaltlich sehr interessant, sehr guter Dozent (Prof. Blue), interaktiv gestaltete Vorlesungen.
Es gab ein Gruppenprojekt, in welchem ein Land unserer Wahl in Bezug auf Kultur, Politik und Wirtschaft vorgestellt werden sollte. Diese Präsentation musste allerding in ein kreatives Konzept eingebettet und interaktiv sein. Das hat entsprechend Zeit zur Vorbereitung in Anspruch genommen. Die Klausuren bestanden jeweils aus 50 Multiple-Choice Questions. Für die Exams mussten jeweils 6-7 Kapitel des Kursbuches gelesen bzw. auswendig gelernt werden. Der Lese- und Lernaufwand war damit entsprechend hoch, inhaltlich aber sehr interessant und überwiegend sehr gut verständlich. Diesen Kurs würde ich weiterempfehlen.
MGT352 - Human Resource Management:
Inhaltlich sehr interessant, man lernt viel über die Rechte von Arbeitnehmern und den Bewerbungs- und Auswahlprozess von Unternehmen. Der Dozent (Pro f. del Castillo) ist sehr kompetent und bringt viel Wissen aus seinem Beruf als HR Experte mit. Allerdings fehlt es ihm meiner Meinung nach an Geschick seinen Kurs wirklich auf die Exams und Prüfungsleistungen vorzubereiten. Die drei Exams bestanden jeweils aus 40 Multiple Choice Questions und vier Short Answer Questions, wobei hier die erwartete Antwortlänge ganz und gar nicht „short“ ist. Die Fragen waren zum Teil sehr allumfassend gestellt, sodass schon mit mindestens einer dreiviertel bis ganzen Seite geantwortet werden musste, was angesichts der Zeit zum Teil recht knapp wurde. Darüber hinaus gab es über das Semester hinweg 5 unangekündigte inclass activities, die jeweils 20 Punkte brachten und bei Abwesenheit (auch entschuldigt) nicht nachgeholt werden konnten. Insgesamt ein inhaltlich sehr interessanter Kurs, der aber aufgrund des Dozenten und seinen Erwartungen schnell Frust auslöste. Nur für Leute zu empfehlen, die Ihre Zukunft tatsächlich im Bereich Personal sehen.
MGT357 – Multinational Business & Comparative Management:
Ein sehr interessantes Kursformat, welches ich so bis dato noch nicht erlebt habe. In dieser Special Session hat der Kurs eine eigene Firma (eine Consulting Firma) gegründet und dazugehörige Social Media Kanäle angelegt. Jeder aus dem Kurs ist in ein Department je nach Studienschwerpunkt und Interessen zugeteilt worden, sodass es am Ende die Abteilungen Finance, HR, Marketing, IT und Operations, sowie einen CEO und Vice President gab. In unserem Kurs gab es ein Mädchen, die hobbymäßig Armbänder aus Perlen hergestellt hat. Wir als Consulting Firma haben ihr dann bei der Erstellung der Armbänder und der Vermarktung geholfen. Es handelte sich bei diesem Kurs also um praktische Arbeit und um ein Projekt, welches durch alle betreut worden ist. Das Final Exam bestand aus einer DIN-A4 Seite über das, was man das Semester über in diesem Kurs gelernt hat. In die Note flossen auch die Anwesenheit ein und die Vorbereitung von aktuellen Nachrichten, die zu Beginn jeder Veranstaltung vorgestellt und besprochen wurden. Die Dozentin (Prof. Zhou) war super freundlich, hat aber auf die Anwesenheit und Mitarbeit sehr viel wert gelegt. Den Kurs würde ich aufgrund seiner Einzigartigkeit weiterempfehlen.
BA370 – Marketing:
Ein sehr guter Kurs mit einer super Dozentin (Prof Haddock). Auch sehr hoher Leseaufwand für die Exams, aber mit jeweils nur 50 Multiple Choice Questions gut zu schaffen. Diesen Kurs würde ich wieder wählen.
Freizeit:
San Diego und die Uni selbst haben für die Freizeitgestaltung wahnsinnig viel zu bieten. Neben dem zahlreichen Angebot der SDSU an studentischen Gruppen in den Bereichen Sport, Musik etc., bietet die Uni seinen Studenten eine kostenlose Mitgliedschaft im Fitnessstudio des Campus, sowie Zugang zum Aztecs Schwimmkomplex.Natürlich darf man auf keinen Fall die typischen Sehenswürdigkeiten wie den Balboa Park, das Gaslamp Quarter in Downtown, Point Loma, die Sunset Cliffs oder auch Coronado Island verpassen.Weiterhin sind auch der Zoo, das USS Midway Museum, Seaport Village und Old Town sehr empfehlenswert.
Darüber hinaus hat San Diego drei Strände zu bieten:Pacific Beach, auch der Party Beach genannt, hat zahlreiche Restaurants und Bars zu bieten. Auf jeden Fall muss man hier am Taco Tuesday im „Duck Dive“ teilgenommen haben, wo sich jeden Dienstag die Internationals zunächst zum Tacoessen und anschließendem Feiern treffen, wenn ab 9 Uhr ein DJ auflegt und die Happy Hour beginnt.Am Mission Beach gelegen ist der Belmont Park, ein kleiner alter Freizeitpark, der aber mit seiner Lage am Strand und dem Blick von der Holzachterbahn überzeugen kann.Auch Ocean Beach verfügt über Restaurants und Strandbuden, lässt es aber eher ruhig angehen. Besonders empfehlenswert für alle Hundeliebhaber, denn hier gibt es einen ganzen Strandabschnitt nur für die Vierbeiner und ihre Herrchen/Frauchen.
Für Tagesausflüge bieten sich Mexico, Los Angeles, die Städte die Küste entlang nach LA oder die wunderschöne kleine Stadt Julien an, die in den Bergen im Landesinneren befindet.
Wenn man mal ein paar mehr Tage frei hat, darf man selbstverständlich San Francisco, Las Vegas, Grand Canyon und weitere Nationalparks nicht vergessen.
Bitte auch unbedingt die kostenlosen Tickets zu den Spielen der SDSU-Mannschaften nutzen! Lasst euch das Tailgate vor einem Football-Spiel nicht entgehen.
Tipps und Fazit:
Ich empfehle auf jeden Fall bei der Anreise gut Platz im Koffer zu lassen. In den ersten Tagen hat man vielleicht etwas weniger Kleidung zur Auswahl als gewohnt, aber man kann in den Outlets und Shopping Malls in den USA so gute Schnäppchen und Preise finden, die man in Deutschland vergeblich suchen würde.
Allerdings nimmt man am besten ausreichend Kosmetikprodukte etc. mit. Entgegen meiner Vorstellung waren Produkte wie Deo, Shampoo und so weiter unverhältnismäßig und unerwartet teuer (8€ für Deo), sodass ihr hier am besten genügend Vorrat bei DM einkauft.
Ich hatte eine wahnsinnig tolle Zeit in San Diego, an die ich mich noch lange gerne zurück erinnern werde. Ich habe wahnsinnig viele Menschen kennen gelernt und Orte gesehen, die mich alle geprägt haben. Die SDSU, als eine hoch angesehene Universität, und der Standort San Diego, am Meer gelegen mit vielen Sonnentagen und viel zu erleben, bieten eine super Kombination für einen Auslandsaufenthalt.Auch mein Englisch hat sich durch den Aufenthalt nochmal verbessert und ich bin deutlich selbstbewusster und eigenständiger geworden.
Ich nehme sehr viel aus meiner Zeit in San Diego mit und kann nur jedem Sonnenliebhaber das Auslandssemester in Kalifornien empfehlen. Nicht umsonst gilt San Diego auch als „Americas finest City“!!