27 Mär
Erfahrungsbericht von Lukas B.

California State University San Marcos


Stadt: San Marcos (CA)
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2018 bis 12/2018

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Disclaimer

Bevor ich über irgendetwas berichte, möchte ich darauf hinweisen, dass es sich im folgenden Erfahrungsbericht ausschließlich um meine und die von mir gemachten Erfahrungen handelt. Eindrücke von Institutionen, Prozesse, Persönlichkeiten sowie dem Land selbst können somit natürlich stark von der Realität abweichen.

Planungs- und Bewerbungsprozess

Der Planungs- und Bewerbungsprozess beginnt bereits lange vor dem eigentlichen Start des Auslandssemesters. Die meisten Studenten, mit denen ich persönlich gesprochen habe, haben bereits ein Jahr vor dem Start des Auslandssemesters angefangen dieses zu planen bzw. zu organisieren. Auch ich plante diesen Auslandsaufenthalt etwa ein Jahr vorher. Über zahlreiche Dinge war ich mir vorher gar nicht im Klaren, dass ich diese zu organisieren habe. Erst wenn es konkret wird, häufen sich die Problemchen und Schwierigkeiten. Aber auch an diesen Problemen und Schwierigkeiten bin ich gewachsen, aber dazu später mehr.

Nachdem ich mich über College Contact beworben hatte, habe ich relativ zügig eine Rückmeldung erhalten - ich hatte den Eindruck, dass es etwas anders beziehungsweise „einfacher“ ist, wenn man sich über so eine Organisation wie College Contact bewirbt, als wenn man sich direkt bei der Universität bewirbt. Wenn man sich also nicht gerade an einer Elite-Universität bewirbt, ist es also vermutlich nicht unbedingt nötig sich an mehreren Unis gleichzeitig zu bewerben. Fragt hierzu aber auch die Jungs und Mädels bei College Contact, die haben da sicherlich bessere Erfahrungswerte. Wo wir gerade bei den Jungs und Mädels bei College Contact sind, auch an dieser Stelle nochmal VIELEN HERZLICHEN DANK! Ihr macht eine super Arbeit und bietet Studenten einen echten Mehrwert und das for free. Ich selbst habe mich zwar bei meiner Heimathochschule für ein Auslandssemester beworben, da für Kalifornien jedoch nur drei Plätze für etwa 150 Bewerber (!!!) zur Verfügung standen, war das eher aussichtslos.

Also lange Rede kurzer Sinn: Plant reichlich Zeit (etwa ein Jahr) für die Planung und Organisation ein! Und tut euch selbst einen Gefallen und macht das ganze nicht während der Prüfungszeit. Ich selbst habe diesen Fehler gemacht, weil ich das alles unterschätzt habe was da auf mich zukommt. Ein wesentlicher Part der Vorbereitungszeit ist die Beantragung des Visums und somit auch das Interview. Macht euch hier keine Sorgen. Das Interview ist wirklich nur Formsache und nach zwei Minuten wieder beendet. Mich haben sie gefragt, wie ich das ganze finanzieren will und warum ich wieder zurückkommen möchte.

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Wohnungssuche

Ich habe mir bereits vor der Ankunft in San Marcos ein Apartment mit zwei weiteren Internationals gesucht. Ich empfehle euch DRINGEND nicht mit Deutschen oder zumindest nicht ausschließlich mit deutschen Studenten zusammen zu wohnen. Ich habe das bewusst vermieden und konnte somit mein Englisch signifikant verbessern, weil ich andauernd Englisch sprechen musste. Durch eine Facebookgruppe habe ich den Kontakt zu den anderen beiden erhalten und hergestellt. Dann haben wir uns gemeinsam nach Wohnungen umgeschaut. Wir sind letztendlich in dem Apartmentkomplex „The Avenue San Marcos“ gelandet. Man kann die Uni hier fußläufig erreichen und die Wohnungen sind auch echt super. Verabschiedet euch gleich davon, dass ihr günstig wohnen könnt. Die USA und insbesondere Kalifornien ist einfach um einiges teurer als Deutschland und das zieht sich durch so gut wie alle Bereiche. Ich habe etwa 950 Euro mit allem (Nebenkosten, Internet etc.) gezahlt und habe ein Single Room - ich denke, dass das ungefähr der Durchschnitt ist.

Ich würde euch auch raten, vor der Ankunft eine Unterkunft zu organisieren - das erleichtert bei der Ankunft dann einiges.


Alltag und Unileben

Wie ihr wahrscheinlich schon einige Male gehört und gelesen habt, weicht der Unialltag in den USA deutlich von dem in Deutschland ab. Das Ganze ist deutlich verschulter, es gibt wöchentliche Quizzes und zahlreiche Hausarbeiten. Die Art und der Umfang dieser Sachen hängen jedoch stark von Fach und vom Prof ab. Wirklich schwer ist das aber alles nicht und somit hält sich der Lernaufwand in Grenzen. Trotzdem hat man unter der Woche recht viel zu tun, um dann am Wochenende frei zu haben. Das Freizeitangebot hält sich in San Marcos stark in Grenzen. Und man braucht für fast alle Aktivitäten ein Auto. Ich selbst hatte kein Auto und bereue es ein wenig, dass wir uns nicht eins besorgt haben. Um Party zu machen sind wir in der Regel nach Encinitas (ca. 15 min Autofahrt) oder nach San Diego (circa 30-40 Minuten Fahrtweg) gefahren, ich verspreche euch, insbesondere San Diego lohnt sich!
Ihr solltet euch jedoch gleich zu Beginn mit Einheimischen anfreunden und immer offen für neue Leute und Erfahrungen sein, nur so werdet ihr an Hauspartys „im amerikanischen Stil“ kommen.

Der Uni-Campus ist sehr modern und schön gestaltet, alle Fakultäten sind auf demselben Campus und es kommt ein echtes „Wir-Gefühl“ auf. Wir waren auch regelmäßig bei den Sportveranstaltungen der unterschiedlichen Teams der Uni. Auch dadurch sind Freundschaften zu den Teammitgliedern entstanden, die vermutlich auch in Zukunft noch Bestand haben werden.


Fächerwahl

In Deutschland studiere ich BWL mit dem Schwerpunkt Finanzmanagement, somit habe ich dann in den USA folgende Fächer belegt: ECON 202 Principles of Macroeconomics, ECON 441 International Economics of Trade, ENTR 320 Entrepreneurship sowie FIN 321 Investment Analysis. Wie bereits erwähnt war es nicht besonders schwer eine einigermaßen gute Note in diesen Fächern zu erreichen. Eine Ausnahme war FIN 321 Investment Analysis - dieses Fach war tatsächlich etwas schwieriger, denn hier gibt es extrem viele Fachbegriffe und Vokabeln, die ich teilweise noch nicht kannte, somit war es etwas „schwergängig“ und erforderte etwas mehr Arbeit aber auch das war am Ende machbar.

Soweit ich weiß hat die Cal State San Marcos das sogenannte „Class-Crashing“ erst seit kurzem abgeschafft und man wählt die Kurse an dieser Uni bereits im Voraus, das hat wunderbar geklappt und verschafft natürlich Planungssicherheit.


Fazit

Das folgende ist jetzt „Meckern auf hohem Niveau“, aber wenn ich noch mal vor der Entscheidung stehen würde an welche Uni ich gehen soll, würde ich vermutlich nach San Diego gehen, diese Uni ist um einiges größer und ich habe gehört das es dort extra Vorlesungen für Internationals gibt, weil dort offenbar so viele internationale Studenten sind. Das war unter anderem der Grund warum ich mich gegen San Diego und für San Marcos entschieden habe. Jedoch verbessert man sein Englisch aus meiner Sicht weniger in der Uni, sondern eher in der Freizeit, hier ist es dann wichtig, dass man Mitbewohner hat, die kein Deutsch sprechen. Abgesehen davon ist San Diego eine richtig tolle Stadt!

Insgesamt war diese Auslandserfahrung eine Erfahrung, die ich auf keinen Fall missen möchte, ich habe mich sowohl menschlich als auch sprachlich deutlich weiterentwickelt, fantastische Menschen und Orte dieser Welt kennengelernt und Freundschaften fürs Leben geschlossen. Am Ende ist es vermutlich auch egal wo genau man hingeht, überall wird es Vor- und Nachteile geben, wichtig ist es, den Schritt zu machen. Wartet also nicht länger und nutzt die Gelegenheit, die euch geboten wird und begebt euch auf diese Reise.

Sollte ihr detailliertere Fragen zu konkreten Punkten haben, kontaktiert mich gern.