1 Feb
Erfahrungsbericht von Lea S.

Boston University


Hochschule: Boston University
Stadt: Boston
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Internationale BWL, Soziologie
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2015 bis 12/2015
Heimathochschule: Bremen H

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe im Wintersemester 2015, von September bis Dezember, an der Boston University ein Auslandssemester absolviert.

Für mich ist durch das Studium an der Boston University ein Traum in Erfüllung gegangen. Ich habe schon länger davon geträumt, einmal ein amerikanisches Studium auszuprobieren, und durch die Erfahrung hat sich ein weiteres Ziel, meinen Master in den USA zu machen, verfestigt.

Zu allererst ist zu erwähnen, dass ich mein Auslandssemester nicht an einer Partner-Universität meiner Hochschule in Deutschland absolviert habe, welches den Bewerbungsprozess etwas verkompliziert hat. Doch durch die Hilfe von College Contact wurde auch eine Bewerbung an einer Nicht-Partner-Universität machbar. Die verschiedenen bürokratischen Hürden würden so leichter zu überwinden. Zu den Auflagen der Universität gehört der TOEFL-Test, bei dem ich eine bestimmte Anzahl an Punkten erreichen musste, damit die Boston University meine Bewerbung überhaupt erst in Anbetracht nehmen würde. In sehr speziellen Fällen, wenn die Gesamtpunktzahl im TOEFL-Test zwar erreicht wurde, die Verteilung aber nicht den Angaben der Boston Universität entspricht, kann es zu einer weiteren Prüfung der Qualifikation kommen. Dann kannst du zum Beispiel durch ein Empfehlungsschreiben eines Englisch-Professors als Sonderfall trotzdem aufgenommen werden. Zusätzlich kann der Antrag auf ein Visum in den USA durchaus einschüchternd wirken. Ganz zu schweigen von allen Kosten, die während der Bewerbung und später für die Studiengebühren anfallen.

Wer sich daher nicht hundertprozentig sicher ist, ob die Boston University genau das bietet, wonach man sucht, kann immer die Universität persönlich kontaktieren. Dies ist eine Stärke des amerikanischen Systems. Die Mitarbeiter vor Ort nehmen sich viel Zeit für die potenziellen StudentInnen und stehen für Fragen gerne zur Verfügung. Und nach der Zusage der Universität waren alle Sorgen, die im Vorfeld aufkamen, vertrieben und allein die Vorfreude machte sich breit.

Auch für mich waren die Kosten eine weitere beirre, die sich jedoch durch das PROMOS-Stipendium als weniger einschüchternd darstellte. Ich habe mich bereits für verschiedene Stipendien beworben und halte das PROMOS-Bewerbungsverfahren für einen sehr fairen und übersichtlichen Prozess. Auch hier kann ich andere Studierende nur ermutigen, sich zu bewerben. Während meiner Zeit an der Boston University habe ich ebenfalls andere deutsche PROMOS-StipendiatInnen kennengelernt, die meine Ansicht über das Stipendium, welches viele verschiedene Persönlichkeiten fördert, verstärkt hat.

Vor Ort mussten verschiedene einzelne organisatorische Dinge erledigt werden und ich war oft auf mich alleine gestellt. Daher würde ich das Auslandssemester weitgehend eigenständigen und offenen Menschen empfehlen. Jede Erfahrung in diese Richtung wirft Herausforderungen auf, die überkommen werden müssen. Allerdings haben sich auch dadurch meine sprachlichen Kenntnisse nicht nur in vielen neuen Fachausdrücken weiter verbessert, sondern ebenfalls in vielen verschiedenen alltäglichen Situationen. Zusätzlich ist das International Office vor Ort ausgezeichnet organisiert und hat viel Erfahrung mit verschiedensten Problemen, die durch Visa oder die strengen amerikanischen Gesundheitsvorschriften aufkommen könnten. Die Kommunikation zwischen der Universität in Boston und College Contact in Deutschland hat ebenfalls reibungslos und einwandfrei funktioniert. Zum Teil waren die Mitarbeiter von College Contact noch vor mir informiert, so zum Beispiel bei meiner Annahme an der Universität.

Das Studium in den USA ist natürlich in verschiedenen Gebieten sehr anders, als ich es aus Deutschland gewohnt war. Dennoch habe ich auch hier in verschiedenen Kursen unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Von dem klassischen Frontalunterricht zu kleinen Seminargruppen hatte ich in meinen vier Kursen alles dabei. Und genau diese Mischung war für mich ideal. Die Intensität des Leistungsanspruches war ebenfalls sehr unterschiedlich. In einigen Kursen wurden wöchentliche Leistungsnachweise eingefordert, in anderen habe ich nur eine Abschlussarbeit geschrieben. Doch das neue Umfeld lädt zu vielen außergewöhnlichen Ausflügen, Aktivitäten und Aktionen ein, sodass mein Auslandssemester kaum zu vergleichen mit meinem deutschen Studium ist.

Die Stadt Boston zählt zu den teuersten in ganz Amerika, aber für vier Monate ist auch das finanzierbar. Mir hat die Stadt ausgesprochen gut gefallen. Boston ist eine absolute sportverrückte Stadt, auch als Nicht-Fan bekommt man die ausgelassene Stimmung häufig mit. Nicht viele Städte in den USA können auf ihre “alte Geschichte” so charmant hinweisen, wie es Boston tut. Vom Balkon, auf dem die Unabhängigkeit ausgerufen wurde, über den “Freedom Trail” und Bostons berühmteste Söhne (und Töchter), bis hin zur Presidential Library zu Ehren John F. Kennedys; Boston hat viel zu bieten.

Die Boston University zählt zu einer der besten Universitäten für ausländische StudentInnen weltweit. Die Anzahl der ausländischen Studierenden ist besonders groß und auch für amerikanische StudentInnen gibt es viele verschiedene Angebote, ein Auslandssemester zu absolvieren. Mit anderen internationalen Studierenden über aktuelle geopolitische Themen zu diskutieren und dadurch verschiedene Sichtweisen und kulturelle Einflüsse kennenzulernen, sehe ich als eine der wertvollsten Erfahrungen meines Auslandssemesters an. Ich denke nicht, dass ich so schnell wieder die Gelegenheit haben werde, meinen Horizont so zu erweitern, wie es in diesen vier Monaten der Fall war. Daher empfehle ich allen potenziellen Auslandssemester-Anwärtern, diesen Schritt zu vollziehen und über sich selbst hinauszuwachsen.