30 Mär
Erfahrungsbericht von Laurin A.

California State University Fullerton


Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL, Marketing
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2015 bis 12/2015
Heimathochschule: Augsburg U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ein Auslandssemester in Kalifornien. Was anfangs wie ein unerreichbarer Traum geklungen hat (finanziell und planungstechnisch), wurde Dank der genialen Hilfe vom Team von College Contact zur Realität.

Meine Wahl fiel auf die CSUF - California State University Fullerton in OC - genau die richtige Wahl, wie sich herausstellte… Neben allgemeinen Infos möchte ich euch in meinem Erfahrungsbericht meine Top 5-Tipps teilen, wie ihr das meiste aus eurem Auslandssemester (an der CSUF) rausholt und als weiterentwickelte Person zurück nach Deutschland kommt (mit neuen Zielen und Lebenseinstellung).

Warum die CSUF die richtige Entscheidung für meine Ansprüche war

Perfekte Lage: Nahe zu LA und den Stränden; Semester und keine Quarter; breites Angebot an Business-Kursen, Studiengebühren im Rahmen…. Das sind die Hard Facts. Dort zu studieren war ein tolles Erlebnis - Auch wenn manche Dinge durch organisatorische Hürden etwas ungeschickt gelöst wurden; zB. das Class Crashing am Anfang. Obwohl ich am Ende Kurse, die ich anrechnen konnte, bekommen habe, war es wirklich ein unschöner Aufwand am Anfang des Semesters. Klärt unbedingt genügend Kurse mit eurer Heimathochschule ab, sodass ihr einen Pool an Möglichkeiten habt.

Ich als BWL-Student mit Schwerpunkt Marketing hab mir folgende Kurse rausgesucht:

The International Economy mit Prof. Ahmed (ECON 335): 2/5

Blöde Tests, einfache Homework. Hatte nur etwas mehr Spaß wie an den Economy-Kursen in Deutschland. Hab aber auch nicht viel für gelernt.

Retail and Marketing Channel Strategies mit Howard Forman (MKTGG 425 ): 4/5

Lockerer Professor, Einfache Quizzes

MKT 405: Advertising and Promotion Strategy mit Professor Lancellotti: 3/5

Sehr interessante Vorlesung, Unangenehme Midterms und Gruppenprojekte

MKTG 463 Marketing for Entrepreneurs mit Scott Sorrell: 5/5

Wow, ich hatte noch nie so eine intensive, harte, lehrreiche Klasse wie diese. Mr. Sorrell ist ein “Motivational Speaker” und ist bekannt im Coachen von “Charge Higher Prices” an große Firmen. Jede Stunde fühlt sich an wie eine intensives Coaching von Tony Robbins o.ä. Das größte Learning hatte ich in der Gruppenarbeit. Wir hatten ein Consulting-Projekt und haben, zusammen mit einem Mentor, der eine Multimillionen schwere Marketing Firma gegründet hat, ein Unternehmen beraten - in allen Aspekten. Das war so zeitaufwendig wie alle 3 anderen Kurse zusammen. Jedoch habe ich in diesem Kurs mehr gelernt, wie in 3 Jahren Bachelorstudium zuvor. Online Marketing, Branding Strategies, Sales, Umgang mit Klienten, Vorträge halten…. Ich fühle mich fit in diesem Gebiet und habe gleich, als ich zurück nach Deutschland gekommen bin, (größtenteils) dank diesen neu erlernten Skills, ein Praktikumsangebot in diesem Bereich erhalten. Unbedingt machen, wenn ihr interessiert an Unternehmensberatung, Entrepreneurship oder Marketing seid. Das Geld an Studiengebühren war alleine wegen diesem Kurs gut angelegt.

Anmerkung: Unbedingt Kurse von Dienstag bis Donnerstag wählen, wenn möglich! Somit habt ihr viele verlängerte Wochenenden.

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

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Ein kurzer Kommentar zum Wohnen

Ich habe im UCA gewohnt. Keine optimale Entscheidung für ein halbes Jahr. Selber komplett alles neu einrichten - nicht mal eine Lampe war in den Zimmern. Die Hälfte der Provision nicht zurückbekommen (700$), obwohl unser Zimmer nachher fast besser wie zuvor aussah. Gym nicht benutzbar. Aber geniale Pool Area (Jacuzzi …). Würde das UH empfehlen.


Wie Dein Aufenthalt um 120% besser wird

#1 Hab ein (eigenes) Auto

Ich bin mit dem Ziel in die USA gekommen, um frei zu sein. Wenn ihr kein eigenes Auto habt oder es mit Leuten teilt, die nicht exakt dieselben Pläne und Vorstellungen haben wir ihr, seid ihr NICHT frei. Das waren die bestinvestierten 2500 Euro des Semesters. Ernsthaft. Es gibt kein besseres Gefühl, wie einfach ins Auto zu springen und vor den Vorlesungen nach Laguna Beach zu fahren. Oder nachts nach LA, um dich mit deinen amerikanischen Freunden zu treffen, oder nach San Diego, um eine Freundin zu besuchen (…). Und ja, ich liebe es (manchmal) allein etwas zu unternehmen und neue Plätze zu erkunden.

Ich habe mein Auto bei Chicho gemietet und hatte es bis Mitte Februar. Ich hatte sofort ein Auto, musste mich nie um irgendwas sorgen und Chicho hat mir am Ende des Semesters wahnsinnig geholfen, als ich alle Möbel alleine aus der Wohnung bringen musste, kostenlos einen Pickup + Arbeiter gestellt. Ja, ihr zahlt mehr, als wenn ihr ein Auto kaufen würdet aber ihr habt keinen Stress (Anmeldung, Kauf, Versicherung, Wiederverkauf) und kein Risiko (Motorschaden nach Kauf, was einer Freundin passiert ist). Würde ich genauso wieder machen. Danke Chicho! Seine Adresse: Standard Auto 812 Williamson Ave.

#2 Priorisiere deine Zeit

Definiert für euch vorab und währenddessen immer wieder eure Ziele. Ich habe viele Leute kennengelernt, die meines Erachtens viel zu viel Zeit in die Uni gesteckt haben. Versteht mich nicht falsch, Ja, ihr solltet in den Kursen (vor allem die, die euch weiterbringen) alles Nötige tun. Aber kommt von dem Gedanken weg ständig das “A” zu jagen. Darum geht es bei einem Auslandssemester IMO nicht. Um ein A zu bekommen müsst ihr, entgegen dem Gerücht, das unter deutschen Möchtegern-Besserwissern, inklusive meinem Buchhaltungsübungsleiter, vorherrscht, teilweise disproportional viel tun. Und selbst dann ist es nicht gewiss. Kommt von dem Gedanken weg und hört nicht auf die Leute. Sind die Kurse einfacher zu bestehen? JA! Aber ein A oder B ist meist mit genauso viel Zeitaufwand wie in Deutschland verbunden. Wendet das 80/20 Prinzip an, wenn ihr Kurse habt, bei denen ihr persönlich nicht viel lernt und verwendet die gewonnene Zeit auf Kurse an, die euch wirklich weiterbringen (wie MKTG 462 in meinem Fall; habe ich leider zu spät bemerkt, wieviel Potential in diesem Kurs steckt) oder geht öfters raus/ macht mehr Ausflüge.

#3 Hänge nicht (nur) mit Deutschen/ Internationals ab

Ja ich weiß. Es ist so einfach mit deinen deutschen Roommates, oder einer anderweitigen deutschen/internationalen Gruppierung, die meiste Zeit zu verbringen und auf der anderen Seite viel aufwendiger, Amerikaner kennenzulernen und eine Verbindung aufzubauen. Aber du bist in Kalifornien. Und wenn du ständig in deiner deutschen Clique bist, Deutsch redest und blöd schaust, wenn sich ein Amerikaner zu euch gesellt und versucht, mit euch ins Gespräch zu kommen, dann investierst du dein Semester falsch. Leider habe ich das unglaublich oft miterleben müssen. Ich bin so weit gegangen und habe mich soweit es geht von diversen Gruppierungen fern gehalten. Es geht los in den Kursen. Deutsche sitzen meist zusammen. In einer eigenen Reihe ganz hinten. Gefeiert wird auch meist zusammen bei Partys im UV. Wie gesagt, ich sage nicht, dass man das nie machen sollte, aber man muss aufpassen, den Absprung zu schaffen und nicht in dieser “Comfort Zone” zu bleiben. Deutsche/Internationals sind super, wenn ihr gemeinsam lange Road Trips machen wollt (wobei auch viele Amerikaner Zeit in den Ferien haben und sich freuen mitzukommen) aber seid open minded und lernt andere Leute kennen.

Dadurch, dass ich mir einen großen Social Circle an Freunden und Freundinnen von LA, OC, Las Vegas, San Diego und San Francisco aufgebaut habe, hatte ich deutlich mehr über Land, Leute und Probleme gelernt als die meisten anderen und hatte auch zusätzlich nach Semesterende noch eine geniale Zeit.

Als Tipp: Seid offen und sozial, geht positiv auf die Leute zu (ja, überall!), Amerikaner können Small Talk viel besser und somit kann man sich schnell connecten und Kontaktdaten sammeln. Vor allem Partys und Festival sind zu empfehlen, die man am besten mit einem Gleichdenkenden angeht oder gleich alleine. Auch Apps wie meetup oder sportliche Veranstaltungen sind zu empfehlen (Yoga-Kurse in LA, Sportkurse der Uni). Abraten dagegen würde ich, einer Bruder-/ Schwesternschaft beizutreten. Lohnt sich nicht für ein Jahr und hat leider oft Kult-Charakter.   

#4 Erlebe die Orte - und zwar richtig

“LA ist hässlich und lohnt sich nicht länger anzuschauen”, “LA ist total gefährlich und man kann nach 10 Uhr nicht mehr raus gehen ohne erschossen zu werden” “Die Menschen in LA sind so oberflächlich und nur auf Geld aus”- wie ich diese Kommentare lieben gelernt habe…. Meistens kommen solche Aussagen von den Leuten die für 1-2 Tage über den Hollywood Blvd. geschlendert sind.

Ja, oberflächlich gesehen hat LA hässliche Parts. Und ja, man muss ein gewisses Maß an Vorsicht und gesunden Menschenverstand haben (wie in jeder Großstadt btw.). Wie will man aber eine Stadt beurteilen, die so kulturell divers, weitläufig und aufregend ist, wenn man sich lediglich die alleräußerste Schale ansieht. Man kann es nicht.

Deshalb ist es wichtig, die Orte, inklusive LA, richtig zu erleben. Geht raus und geht mal nicht zu Chipotle oder In´n Out (auch wenn man die Burger dort einfach lieben muss), sondern zum authentischen koreanischen Essen im “BCD Tofu House” in K-Town, zum Mexikanischen Taco Stand oder zu The Misfit in Santa Monica. Lernt Leute kennen, die dort leben. Testet das Nachtleben in WeHo und Santa Monica aus. Seht diese unglaubliche Dynamik in LA, wenn ihr dort seid, die davon geprägt ist, dass fast jeder konkrete Ziele hat, an denen er ehrgeizig arbeitet. Erst danach hat man ein konkretes Bild von der Stadt und auch wenn LA nicht jedem gefällt, es ist viel mehr dahinter als die äußere Schale von Compton und LA- Traffic.

#5 Nutze die 60 Days Grace Period

Mit dem F1 Student Visa darfst du nach Ende des Semesters noch 60 Tage legal in den USA bleiben. Nutze diese Zeit, wenn irgendwie möglich. Am besten auf eigene Faust. Ich persönlich habe mich dazu entschieden, mir für die Zeit ein AirBnb in West Hollywood zu nehmen, um von dort LA zu erleben, Ausflüge zu machen, Leute kennenzulernen und an meinen Projekten zu arbeiten. Es war eine sehr intensive Erfahrung, komplett allein auf eigener Faust nach LA zu ziehen und dort zu leben, wo sich so viele verrückte und interessante Leute tummeln. Macht für euch das Beste daraus. Geht in Hostels, macht Road Trips etc. Ihr werdet einen komplett anderen Eindruck bekommen, im Vergleich zum “gemütlichen” Umfeld der Universität. Ach ja und checkt auf jeden Fall Las Vegas ab - Im Sommer (Poolparties).

Habt eine geniale Zeit und macht das Beste daraus.