13 Mär
Erfahrungsbericht von Katrin E.

University of Winnipeg


Stadt: Winnipeg
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Kriminologie
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2014 bis 12/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Liebe Leute! Ich berichte euch hier ein wenig von meinen Erfahrungen in Winnipeg von September bis Dezember 2014. Winnipeg ist ganz allgemein gesagt eine tolle Stadt mit den wohl nettesten Leuten in Kanada und einer guten Uni.

Vorbereitung:

Für mich stand schon vorher fest, dass ich definitiv nach Kanada möchte. Eigentlich sollte es Québec werden, weil ich in eine französisch-sprachige Region wollte. Nachdem ich auf eigene Faust angefangen hatte, nach Unis zu suchen, habe ich schnell gemerkt, dass das recht kompliziert ist, weil ich kaum etwas verstanden habe und alles sehr bürokratisch zuging. Ich bin dann durch Zufall auf College Contact gestoßen und habe einfach mal einen Termin gemacht, weil das Büro in Münster ist, wo ich auch studiere. Nach dem Termin war mir klar, dass ich meinen Aufenthalt mit College Contact organisieren möchte. Im Angebot waren zwar leider keine Unis aus Québec, aber es ist definitiv leichter mit College Contact zu organisieren und zudem ist es kostenfrei.

Ich habe mir dann in den nächsten Wochen alle Unis angesehen und viele Erfahrungsberichte durchgelesen und mich letztendlich für die University of Winnipeg entschieden, zum einen, weil die Studiengebühren dort am geringsten waren und zum anderen weil die Studieninhalte am besten zu meinem deutschen Studienschwerpunkt passten. Kurz vor Weihnachten habe ich meine Bewerbung bei College Contact eingereicht.

Ich habe etwa einen Monat später die Zusage erhalten und dann hin und wieder mal nach Flügen geschaut. Ich wollte auf jeden Fall auch noch reisen und musste mir dadurch erst einmal einen Plan aufstellen, was ich sehen möchte und wie lange ich wo bleiben werde. Den Plan habe ich nur grob aufgestellt, damit ich direkt alle Flüge auf einmal buchen konnte, da es dann erheblich günstiger wird. Es lohnt sich wirklich, ein wenig mit den Flugorten und -daten herumzuprobieren. Ich habe so für sechs Flüge fast 400 Euro gespart. Mitte April habe ich dann alle Flüge gebucht und kurz zuvor auch schon Bafög beantragt. Ich habe Flüge von Frankfurt nach Vancouver, Calgary nach Winnipeg, Winnipeg nach Montreal, Buffalo nach San Francisco, Los Angeles nach New York, New York nach Frankfurt gebucht und insgesamt 1500 Euro dafür bezahlt. Falls ihr auch noch in die USA wollt, denkt daran ESTA zu beantragen. Das geht aber relativ unkompliziert. Ich habe das erst eine Woche vor der Einreise gemacht, aber man kann es auch vor dem gesamten Aufenthalt machen.

Ein weiterer Faktor, warum ich diese Uni gewählt habe, ist, dass man dort in Homestay Families untergebracht werden kann, die weitaus günstiger sind ($ 650 im Monat), als wenn man sich selbst ein Zimmer sucht. Das Einfache daran: Man füllt den Bewerbungsbogen aus und schickt ihn per Mail und du hast eigentlich immer eine Familie sicher. Dadurch spart man sich auch die Nerven, ein Zimmer aus der Ferne suchen zu müssen. Auch das habe ich im April beantragt.

Danach fallen eigentlich nur noch viele Kleinigkeiten an: Reisekrankenversicherung abschließen, Kreditkarte beantragen, Impfungen auffrischen, evtl. ADAC-Mitgliedschaft oder HI-Mitgliedschaft, Koffer kaufen etc. Von September bis Dezember ist man übrigens über die Uni krankenversichert.

Ende Juli musste ich dann die Miete für drei Monate im Voraus zahlen. Die letzte Miete erfolgt vor Ort in bar. Und etwa Mitte August habe ich die Studiengebühren überwiesen. Man muss da beachten, dass so eine Auslandsüberweisung etwas zwei Wochen dauern kann.

Dann hieß es nur noch: Ab in den Flieger und los gehts!

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Die Uni:

Die University of Winnipeg ist eine recht kleine Campus-Uni in Downtown, die man mit eigentlich jedem Bus gut erreichen kann. Ich habe die Fächer Restorative Justice (Conflict Resolution Course), Criminological Theory (Sociology Course) und Sex & The Criminal Law (Criminal Justice Course) besucht. Ich war eigentlich für Criminal Justice eingeschrieben, aber es lohnt sich einfach mal durchzuschauen, welche Kurse vielleicht noch passen. Ich bin vorher mit einem Zettel und Beschreibungen von möglichen Kursen passend zu meinem Schwerpunkt Kriminologie zum Prüfungsamt gegangen und habe gefragt, welche Kurse ich mir höchstwahrscheinlich anrechnen lassen könnte. So habe ich es geschafft, dass alle drei Kurse angerechnet werden konnten. Das Pensum von drei Kursen ist auch voll in Ordnung.

Ich musste in Kanada nicht unbedingt mehr für die Uni tun als in Deutschland, aber ich musste früher anfangen und stetiger lernen, weil es mehrere Zwischenprüfungen und nicht nur Semesterabschlussprüfungen gibt. Ich musste mir zum Glück auch nur ein Buch selbst kaufen, weil ich die anderen in der Bücherei ausleihen konnte. Die Kurse an der UofW sind relativ klein mit höchstens 45 Leuten. Man kann sich auch immer gut über alles mögliche mit den Dozenten unterhalten und viele sind sehr freundlich und hilfsbereit. Das Prüfungsniveau würde ich als einfacher als in Deutschland einstufen. Das selber Denken und Analysieren wird nicht so viel gefordert, Klausuren bestehen viel aus Reproduktion dessen, was der Dozent in der Vorlesung erzählt hat. Nur die Finals sollte man wirklich ernst nehmen. Die sind schon schwieriger als die Zwischenprüfungen. Man kann an der Uni ein Transcript beantragen, welches einem dann nach Deutschland zugeschickt wird.


Die Stadt:

Winnipeg ist eine relativ isolierte Stadt, die nicht wirklich touristisch ist. Es gibt jedoch über das Jahr verteilt viele Events, die sich lohnen. Zudem bin im Dezember eigentlich ungeplant noch einmal in die Rocky Mountains geflogen zum Ski fahren. In Winnipeg selbst gibt es viele kleine Sportbars oder Kneipen, in denen Livemusik gespielt wird. Meine Lieblingskneipe war The Toad in Osborne Village. Dort läuft im Keller fast immer Livemusik und Dienstag ist Soulnight, da muss man keinen Eintritt zahlen. Bier ist in Kanada leider recht teuer und schmeckt etwas wässrig. Das Draft Beer dort schmeckt jedoch ziemlich gut. Ansonsten kann man in der Stadt noch wirklich gut essen gehen. Es gibt viele kleine Restaurants jeder Art. Vor allem die Sushi-Restaurants waren sehr gut. Burger essen sollte man im The Grove. Es gibt auch ein paar kleine Malls, die, wo man jedoch eigentlich alles bekommt ist Polo Park. Es ist zwar etwas außerhalb, aber man kommt sehr gut mit dem Bus hin. Vor allem Boxing Day dort lohnt sich mit vielen guten Schnäppchen. Wenn man nicht gerade feiert, isst oder shoppen geht, trifft man sich häufig bei Freunden daheim auf ein Bier. Die Kanadier sind wirklich ein super freundliches Volk, die einen sehr schnell aufnehmen und Winnipeg Wet Lands bei Sonnenuntergang auch integrieren, zum Beispiel zum Abendessen(Geese Watching ist hier wirklich was Besonderes)einladen oder dich mit zu ihren Freunden nach Hause einladen.

Wichtig ist aber eigentlich, dass man nicht nur in Winnipeg bleibt. Man sollte sich die Zeit nehmen und herumreisen. Ich habe erst eine West-Kanada Tour, dann eine Ost-Kanada Tour und schließlich eine kleine Amerika-Tour (Kalifornien und New York) gemacht. Am besten gefallen haben mir auf diesen Reisen die Rocky Mountains, welche sowohl im Sommer als auch im Winter einfach super sind, Ottawa und San Francisco. New York ist übrigens gut als Ende der Reise. Dort kann man gut sein letztes Geld in der Outlet Mall verpulvern.


Fazit:

Ich habe mit der University of Winnipeg definitiv die richtige Entscheidung getroffen. Im späten August kommt man im Sommer an, erlebt den Herbst und den richtigen kanadischen Winter. In Manitoba ist es auch immer sonnig!

Ich hatte etwas Angst davor, in einer Gastfamilie zu leben, aber es war besser als ich es je erträumt hätte. Ich fühle mich wirklich als ein Teil der Familie. Dieses Land und die Leute sind einfach faszinierend und ich hätte wirklich gerne mein Studium sogar dort beendet, wenn es nicht so teuer wäre, dort zu studieren.