31 Jan
Erfahrungsbericht von Johanna H.

Nebrija Universidad

Hochschule: Nebrija Universidad
Stadt: Madrid
Land: Spanien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Wirtschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2007 bis 01/2008

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Anreise

Die Anreise war für mich sehr einfach. Ich hatte mich frühzeitig um einen Flug gekümmert und wusste auch bereits, dass ich über die Weihnachtstage zurück nach Deutschland kommen würde, sodass ich einen recht günstigen Hin- und Rückflug mit Lufthansa für diese beiden Flüge kaufen konnte. Vom Flughafen in Madrid wurde ich dann von meiner Gastfamilie abgeholt – bequemer konnte es gar nicht sein.

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Wohnen

Zunächst hatte ich vor, mir in Madrid ein Zimmer zu mieten und dieses, auf Empfehlung, auch erst in Madrid zu suchen. Während meiner Suche von Deutschland aus hatte ich nämlich hauptsächlich recht teure Unterbringungen gefunden und so wurde mir die Zeitung „Segundamano“ in Madrid empfohlen. Dazu kam es jedoch schlussendlich gar nicht, denn etwa 3 Wochen vor meinem Abflug griff ich doch noch auf das Angebot einer Unterbringung bei einer Gastfamilie zurück, welches von der spanischen Universität über den Verteiler allen ausländischen Studenten geschickt worden war. Dieses Angebot hatte einige Vorteile, weshalb ich mich dann auch gegen die eigene Wohnung entschied:

  • ich brauchte mich vor Ort um nichts mehr zu kümmern, sondern hatte ein voll möbliertes Zimmer
  • die Unterbringung war insgesamt um einiges günstiger als die Studentenwohnheime
  • es handelte sich um eine Art „Vollpension“, d.h. mit 3 Mahlzeiten, Wäsche, Reinigung, 24h Internet, also sozusagen „wie bei Mama“ ;-)
  • ich hatte nicht nur in der Uni sondern ständig Spanier um mich herum, was mir die Eingewöhnung in die Sprache definitiv sehr erleichterte
  • ich hatte von Anfang an Leute, die mich in die spanische Gesellschaft einführten
  • ich lernte die Kultur absolut kennen – obwohl, ich muss dazu sagen, dass es sich bei meiner Gastfamilie um Argentinier handelte, die noch einmal ein bisschen anders sind als die „echten Spanier“, aber so lebte ich sogar ein bisschen „zweisprachig“

Wie sich dann bei meiner Ankunft herausstellte, hatte ich gut daran getan, kein Zimmer in Madrid zu suchen, da meine Universität sich auf zwei Orte verteilte, mit einem Teil in Madrid und dem zweiten etwa 40 Minuten außerhalb. Letzterer war der Teil, in dem alle meine Vorlesungen stattfanden. Diesen konnte ich nun in etwa 25 Minuten zu Fuß erreichen. Insgesamt war ich jedoch in meinem Wohnort etwas von der Außenwelt abgeschnitten, da es in dem Ort abgesehen von der Uni und einem kleinen Kiosk, an dem man zumindest die 10er Bustickets nach Madrid kaufen konnte, keine öffentlichen Gebäude gab. Die nächsten größeren Orte waren zu Fuß in einer Stunde zu erreichen und mit dem Bus (alle ½ Stunde) in etwa 10 Minuten. Dort gab es dann auch Lebensmittelgeschäfte und weitere kleine Läden. Abgesehen davon, dass der letzte Bus abends von Madrid aus unter der Woche um 23:40 Uhr fuhr und man so vor 6:45 Uhr kaum nach Hause kam, war meine Unterbringung insgesamt jedoch super nett und angenehm!


Verpflegung, Mensa

Um jegliche Art von Nahrung hat sich meine Gastfamilie sehr fürsorglich gekümmert. An der Uni selbst gibt es eine Mensa, die ich jedoch nie nutzte und zu der ich daher nichts sagen kann. Außerdem gibt es eine Cafeteria, die von Frühstück bis zu kleineren warmen Mahlzeiten Verschiedenes anbietet. Allerdings schließen alle diese Einrichtungen bereits gegen 16 Uhr.


Verkehrsmittel, Entfernungen

Abgesehen von dem oben erwähnten Bus habe ich Madrid als eine verkehrstechnisch wunderbar ausgestattete Stadt erlebt. Einmal in Madrid ließ sich das Zentrum sehr gut zu Fuß durchkreuzen und etwas außerhalb gelegene Orte erreichte man prima mit der Metro. Zur Besichtigung von Städten in der Umgebung bieten sich günstig die Überlandbusse an, die von drei verschiedenen Busbahnhöfen in der Innenstadt regelmäßig abfahren (Zeiten siehe Internet), aber auch, besonders wenn es etwas weiter ist und man noch etwas vom Tag haben möchte, die Nahverkehrszüge von „Atocha“ aus.


Sport und Freizeit

Das Sportprogramm an der Uni wirkte zunächst recht vielfältig, allerdings ist es eine sehr kleine Uni und so fanden sich nie genügend Leute für die Gründung einer Volleyballmannschaft zusammen. So stieg ich stattdessen in die Frauen-Hallenfußballmannschaft mit ein, die im Laufe des Semesters gegen 8 andere Universitäten in Madrid in einer Liga spielte. Die sporttechnische Ausstattung an der Universität selbst ist jedoch miserabel. Es gibt zwei „Sporthallen“, die aus zwei großen Partyzelten über asphaltierten Sportplätzen bestehen. Man kann sich denken, dass da das Training im Winter nicht gerade sehr einladend ist. Irgendwo befindet sich auch noch ein Fitnessraum, den ich allerdings nie aufgesucht habe.

Über das Semester verteilt kamen immer wieder Mails über den Verteiler mit Hinweisen auf sportliche Ausflüge oder Veranstaltungen, die von der Uni organisiert wurden. So wurden Tauch-, Reit-, Fahrrad-, Ski-, Kanu- Ausflüge usw. angeboten. Die meisten gingen über mehrere Tage und waren ziemlich teuer (bis zu 400€).

Ansonsten liegt die Uni in einem sehr schönen hügeligen Gebiet, in dem sich Wanderungen absolut lohnen. Ein „Muss“ für die Freizeitgestaltung in Madrid selbst ist eine abendliche „Tapas-Tour“, am besten mit einem ortskundigen Begleiter.

Neben den sportlichen Veranstaltungen bot die Uni für die ausländischen Studenten verschiedene Exkursionen an, von Museumsführungen, die umsonst waren, bis hin zu Tagestouren nach Toledo, Salamanca, El Escorial, usw., die jeweils 30 € kosteten, inkl. Hin- und Rückfahrt, Führung vor Ort und Museumseintritten. Meist ließen sich diese Touren privat jedoch, wenn man auf die Führung verzichtete, günstiger organisieren.


Finanzen

Meine Lebenshaltungskosten beschränkten sich im Großen und Ganzen auf die monatlichen Zahlungen an meine Gastfamilie und da ich bezüglich des Handys einfach eine Handykarte von Telefonica erwarb, die sich an beinahe jeder Ecke problemlos aufladen lassen, hatte ich keine weiteren finanziellen Bedürfnisse.


Sprachkurs/Sprachkenntnisse

Vor meinem Auslandssemester hatte ich bereits seit fünf Jahren Spanischunterricht, bzw. dann Spanischkurse an der Uni. Deshalb verzichtete ich auf weitere Sprachkurse in Spanien und belegte stattdessen sämtliche Kurse auf Spanisch, statt auch englischsprachige Vorlesungen zu hören. Anfangs hatte ich einige Verständnisschwierigkeiten, besonders, wenn es hieß, mitzuschreiben und kein Skript vorliegen zu haben.

Meine Kommilitonen waren jedoch sehr geduldig und nach ca. 6 Wochen verstand ich bis auf das eine oder andere Wort alles. Mit dem Verständnis der Sachverhalte hatte ich von vorneherein keine Probleme, da diese, einmal aufgeschrieben, für mich gut nachvollziehbar waren.


Studienangebot

Das Vorlesungsangebot war sehr umfangreich hinsichtlich des Schwerpunkts Wirtschaft, aber auch bezüglich weiterer Schwerpunktfächer wie Tourismus, Marketing, Recht.


Betreuung

Die Betreuung der internationalen Studenten war von Anfang an gut. In der Woche vor Semesterbeginn fand eine Einführungsveranstaltung an der Uni statt, bei der wir mit dem Campus, den Ansprechpartnern für uns und ein paar Regeln vertraut gemacht wurden. Im Anschluss hatten wir die Möglichkeit, uns online in unsere Kurse einzuschreiben. Es gab die Möglichkeit, während den ersten 2 Wochen die Kurse noch einmal zu wechseln, was ich allerdings nicht wahrnahm.

Das International Office war so gut wie jederzeit geöffnet und auf Anfragen per E-Mail kamen zügige Antworten. Für universitäre Unterlagen konnte ich jederzeit das dortige Faxgerät benutzen. Während des Semesters erkundigte man sich bei Begegnungen auf dem Campus regelmäßig nach meinem Befinden und dem Vorankommen in den Kursen. Das war möglich, weil die Uni so klein ist und die Gesichter einfach nach kurzer Zeit bekannt sind.