16 Jan
Erfahrungsbericht von Jessica S.

University of Winnipeg


Stadt: Winnipeg
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Anglistik / Amerikanistik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2017 bis 12/2017

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Da ich Englisch studiere, ist in meinem Studium ein Auslandsaufenthalt planmäßig vorgesehen. Meine Entscheidung ins Ausland zu gehen, fiel dennoch recht spontan, sodass ich mich letztendlich sehr kurzfristig und ohne groß darüber nachzudenken für die University of Winnipeg beworben habe. Ich habe Kontakt zu College Contact aufgenommen, all meine Unterlagen so schnell es ging eingereicht und ohne viele Erwartungen auf eine Rückmeldung gewartet. Zwei Wochen später hatte ich meine Zusage von der Universität im Mail-Posteingang. Die Reise konnte starten!

Ankommen

Ich bin bereits zwei Wochen vor Unibeginn geflogen, um mich ein bisschen in der Stadt umzuschauen und mich schonmal an die Zeitumstellung zu gewöhnen, denn es dauert doch eine Weile bis die sieben Stunden Unterschied im Körper angekommen sind. Im August und auch im September ist es noch sehr warm in Winnipeg und ich habe einen wirklich schönen Spätsommer mit Höchsttemperaturen von 30˚C miterlebt.

Winnipeg

Winnipeg selbst hat nicht das typische Stadtbild, bei dem es ein Stadtzentrum gibt, wo sich alles abspielt und drum herum ruhigere Wohngegenden liegen. Stattdessen ist die Stadt weiter gestreut mit vielen Ecken, in denen es etwas zu erleben gibt. Sobald man aber einmal einen Überblick darüber hat, kann man viele verschiedene Dinge unternehmen und immer wieder neue Orte entdecken - es gibt für jeden Geschmack etwas zu erleben. Was sich auf jeden Fall immer lohnt, ist sich ein Sportevent anzuschauen, egal ob Eishockey, Canadian Football oder Baseball. Tickets für die Winnipeg Jets, das Eishockey Team, sind leider sehr teuer, aber um einen Eindruck zu bekommen, kann man sich auch sehr gut die zweite Mannschaft, die Manitoba Moose, anschauen, es lohnt sich!

Die Universität

Die University of Winnipeg ist mit ca. 10.000 Studierenden eine kleinere Uni, aber legt dafür umso mehr Wert auf das Wohl der Studierenden. Es stehen insgesamt fünf kleine Restaurants zur Verfügung und sehr viele Orte, an denen man gut eine Pause vom Studieren einlegen kann. Mein persönliches Highlight: ein Ruheraum, in dem nicht nur konzentriert gelernt, sondern auch bei Bedarf geschlafen werden kann! Ein Power-Nap zwischen den Kursen ist hier kein Problem und wird auch von den Studierenden gern wahrgenommen.

Der Campus ist aufgeteilt in einen Hauptcampus, den danebenliegenden Verwaltungsbereich und zwei weitere anliegende Gebäude, die auf den anderen Straßenseiten der umgebenden Straßen liegen. Die Gebäude auf dem Hauptcampus sind über bestimmte Flure miteinander verbunden, sodass man bei der Kälte im Winter so wenig wie möglich vor die Tür gehen muss. Das Fitnessstudio der Universität (ebenfalls auf dem Hauptcampus) ist in den Studiengebühren enthalten und somit für die Studierenden nach Anmeldung im Studio frei zugänglich. Es ist zwar etwas kleiner, bietet aber alles, was man für ein „grundlegendes Training“ braucht.

Studium

Studieren an der University of Winnipeg ist sehr angenehm. Die Kurse sind größentechnisch sehr überschaubar (der größte Kurs bei mir hatte ca. 30 Teilnehmer) und die Professoren geben sich wirklich Mühe, einen bei jedem Anliegen so gut wie möglich zu unterstützen. Die Kursinhalte haben in meinem Fall zu den Studieninhalten in Deutschland gepasst, sodass ich mir zwei von meinen drei Kursen in Deutschland anrechnen lassen kann. Darüber muss man sich auf jeden Fall im Vorfeld informieren und am besten daraufhin die Kurse in Winnipeg wählen.

Vorgabe der University of Winnipeg ist es, dass jeder Studierende mindestens drei Kurse pro Term belegen muss. Das Studium an sich läuft anders ab, als in Deutschland. Bereits während des Semesters stehen Abgaben oder Präsentationen an, die letztendlich mit in die Endnote eingehen. Auch die mündliche Beteiligung im Kurs wird gelegentlich benotet. Zwar fordert das einiges an Aufwand während des Terms, aber nimmt dadurch auch den Druck für die Klausuren am Ende.

Wohnen

Eine Wohnung zu finden war grundsätzlich sehr einfach, denn die Uni bietet sowohl Plätze im Wohnheim, aber auch in Gastfamilien an. Ich hatte ein Zimmer im McFeetors Wohnheim gemietet, wovon ich allerdings absolut abraten muss. Ein Platz in diesem Wohnheim ist sehr teuer und mit der Pflicht verbunden einen Meal-Plan zu buchen, bei dem ein Guthaben von mindestens 1.700 CAD in den Restaurants der Uni ausgegeben werden MUSS. Das Geld bekommt man nicht zurückerstattet. Der Komfort im Wohnheim ist auch nicht überzeugend. Möbel sind vorhanden, aber sowohl Bettwäsche als auch Putzutensilien müssen extra gekauft werden, sodass erneut Kosten anfallen. Waschen kostet extra und ist erst möglich, nachdem man sich eine Laundry-Geldkarte im Student-Service geholt hat. Auch einen Briefkastenschlüssel bekommt man erst auf Anfrage und wenn man Internetzugang in seinem Zimmer haben möchte, muss man auch dafür extra bei einem externen Anbieter einen Vertrag abschließen. Von meinen Kommilitonen habe ich allerdings gehört, dass das Gastfamilien-Programm absolut empfehlenswert ist!

Fazit

Abgesehen vom Wohnheim war mein Auslandsaufenthalt super schön. Die Uni hat ein tolles Angebot und kümmert sich wirklich sehr gut darum, dass man sich schnell in Winnipeg und auf dem Campus zurechtfindet. Über College Contact bekommt man sehr gute Hilfe, die ersten Schritte zu bewältigen, alles Weitere klärt sich meistens dann mit der Uni vor Ort. Man lernt schnell neue Leute aus der ganzen Welt kennen und kann wirklich viel erleben. Kanada ist einfach wunderschön und es lohnt sich wirklich, mal den einen oder anderen Ausflug in die bekannten Orte wie Toronto, Vancouver oder Calgary zu machen. Ich würde dieses Erlebnis für nichts eintauschen wollen und kann jedem empfehlen, mal ins Ausland zu gehen.