16 Jan
Erfahrungsbericht von Jan J.

California State University Fullerton


Stadt: Fullerton
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2019 bis 12/2019
Heimathochschule: Ostfalia HS

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbung und Vorbereitung

Ich habe ca. ein Jahr vor dem Start des Auslandssemesters Kontakt zu College Contact aufgenommen, um die Planung meines Auslandssemesters als Freemover anzugehen. Zuvor habe ich mich bereits auf der Homepage von College Contact über die einzelnen Universitäten in und um Los Angeles informiert. Ich würde jedem empfehlen die Planung des Auslandssemesters rechtzeitig anzugehen, da eine lange Checkliste darauf wartet abgearbeitet zu werden. College Contact übernimmt den Kontakt zwischen der Wunsch-Universität und Dir und vereinfacht den Bewerbungsprozess gewaltig. Die Ansprechpartner von College Contact sind sehr kompetent, freundlich und stehen für alle Fragen rund um dein Auslandssemester zur Verfügung.

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Universität

Meine Wahl ist letztendlich auf die California State University Fullerton gefallen, da die Universität vor allem für ihr Mihaylo College of Business and Economics unter Studenten der Wirtschaftswissenschaften sehr beliebt ist. Außerdem bin ich als Masterstudent im Auslandssemester gewesen und die CSUF hat meiner Meinung nach das beste Kursangebot im Bereich Finance und Accounting für Masterstudenten. Ich habe die ersten vier Semester meines Masters in Deutschland vollständig absolviert und mein Studium für das Auslandssemester um ein fünftes Semester verlängert.

Die CSUF liegt ca. 45 Kilometer südöstlich von Los Angeles Downtown. Der Campus besticht vor allem durch seine Weitläufigkeit, hier kann man bequem eine Runde joggen. Jede Fakultät verfügt über ein eigenes Gebäude, in welchem die Veranstaltungen stattfinden. Die Student Union verfügt über einen Food-Court und jede Menge Freizeitangebote – selbst eine Bowlingbahn ist vorhanden und kann gegen eine kleine Gebühr genutzt werden. Im hinteren Teil des Campus befinden sich die Sportanlagen für Fußball, Basketball und Baseball. Auch das Arboretum (ein Park), das auf dem Campus liegt, lädt zum Entspannen und Lernen im Grünen ein.

Trotz der Tatsache, dass die CSUF als Commuter Campus (Mehrzahl der Studenten pendelt zur Universität und lebt nicht auf dem Campus) bekannt ist, ist der Campus zu jeder Zeit von Studenten überlaufen. Während des Semesters finden jede Menge Veranstaltungen (zum Beispiel Sportveranstaltungen, Veranstaltungen des Performing Arts Centers, Discoverfest, etc.) auf dem Campus statt – es wird also nie langweilig, denn es ist immer was los!


Studieninhalte/ Veranstaltungen

Ich habe drei Kurse (einen Accounting-Kurs und zwei Finance-Kurse) auf Masterniveau besucht, die vom Vorlesungsstil weitestgehend wie Vorlesungen an deutschen Universitäten organisiert waren. Meine Kurse verteilten sich auf die Tage Montag, Mittwoch und Donnerstag und haben immer von 19:00 Uhr bis 21:45 Uhr stattgefunden. Ich hatte eher klassischen Frontalunterricht, der aber um viele Übungsteile bereichert wurde. Mir persönlich sind alle meine Kurse leichter gefallen als Kurse in Deutschland. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Themen in deutschen Veranstaltungen sehr detailliert und in der Tiefe betrachtet werden, während Themen in amerikanischen Veranstaltungen nur oberflächlich angeschnitten werden. Sprich: Die Masse an Themen macht’s.

Auch während des Semesters muss an der CSUF kontinuierlich gearbeitet und gelernt werden. Die Professoren verlangen auch im Semester die Erledigung und Abgabe von Business Cases, die teilweise in Gruppenarbeit mit amerikanischen Studenten gemeinsam gelöst werden können. In allen Kursen habe ich mindestens eine Zwischenprüfung geschrieben. Das Semester wurde mit Präsentationen und finalen Klausuren beendet. Mit Sprachschwierigkeiten hatte ich nicht zu kämpfen. Die Professoren sind in einem angemessenen Tempo unterwegs und man kann der Veranstaltung sehr gut folgen.


Unterkunft

Auf und um den Campus existieren viele verschiedene Wohnanlagen für Studenten. Ich habe mich im Vorfeld für das Oxford North (ehemals University Village) entschieden und einen Mietvertrag für ein Semester abgeschlossen. Der Semestervertrag lief ca. 4,5 Monate und dennoch sind 5 volle Monatsmieten fällig geworden. Die zu hinterlegende Mietkaution beträgt $250. Die letzten zwei Mieten sind nach Unterschrift des Mietvertrages vollständig im Voraus zu zahlen. Von anderen deutschen Studenten habe ich gehört, dass sie einen Mietvertrag für ein Jahr abgeschlossen und ihr Zimmer dann kurz vor der Abreise weitervermietet haben, da keine Semesterverträge mehr verfügbar waren.

Im Oxford North haben sowohl internationale als auch amerikanische Studenten gewohnt. Ich habe in einem der renovierten Zimmer gewohnt, auch wenn dieses einen kleinen Aufpreis kostet. Bei der Anreise war ich kurz etwas gefrustet, da ich die gesamte Wohnung nicht sauber vorgefunden habe, aber nach einer eintägigen gründlichen Putzaktion war alles in Ordnung.

Die Zimmer sind mit Schreibtisch, Kleiderstange, Kommode und Bett grundausgestattet. Im Wohnzimmer befinden sich ebenfalls ein Sideboard, ein TV, ein Sessel und ein Sofa. Die Küche muss selber grundausgestattet werden (Teller, Besteck, Gläser, etc.). Die Wohnanlage verfügt zum Beispiel über einen großen Freizeitbereich, einen kleinen Sport- und Fitnessbereich und einen Außenpool. Es gibt einige gemeinschaftlich genutzte Waschräume, die mit Waschmaschinen und Wäschetrocknern ausgestattet sind. Pro Waschgang – Waschen und Trocknen – fallen ca. $3.50 an.

Das Office ist weitestgehend von amerikanischen Studenten besetzt, die sehr freundlich sind und ihr Bestes tun, um den Aufenthalt so reibungslos wie möglich zu gestalten. Durch regelmäßig stattfindende Veranstaltungen des amerikanischen Staffs lernt man auch schnell andere Bewohner kennen. Für Lebensmitteleinkäufe sind Target oder Albertsons zu Fuß sehr gut zu erreichen. Zum Mihaylo Gebäude, in dem meine Vorlesungen stattgefunden haben, sind es ca. 15 Minuten zu Fuß.


Freizeit und Spaß

Ich bin in der Zeit meines Auslandssemesters sehr viel innerhalb und auch außerhalb von Kalifornien gereist. Aufgrund der großen Entfernungen ist ein Auto unabdingbar – dennoch habe ich nicht die Notwendigkeit gesehen für meinen kompletten Aufenthalt ein Auto anzuschaffen oder zu mieten. Ich habe mir tageweise für die Ausflüge ein Auto bei Alamo gemietet. Auch Apps wie Turo oder GetAround funktionieren super. Von Fullerton aus erreicht man San Diego relativ schnell. Auch der Joshua Tree National Park ist schnell zu erreichen und definitiv einen Besuch wert! Außerdem empfehle ich dringend Laguna Beach zu besuchen. Die schön angelegte Küste ist definitiv mehr als nur einen Ausflug wert.

Weiter entfernte Ziele wie zum Beispiel Las Vegas, Grand Canyon, San Francisco, Silicon Valley, San José oder der Yosemite National Park bedürfen einer größeren Planung, da Übernachtungen notwendig sind. Ich habe mich mit anderen Studenten in Gruppen zusammengetan, um diese Ziele zu besuchen und dabei auch noch Kosten zu sparen. Die nahegelegenen Strände Newport Beach und Huntington Beach können auch mit Uber oder Lyft erreicht werden. Ich habe ebenfalls ein Footballspiel im Los Angeles Memorial Coliseum, Basketballspiele im STAPLES Center oder Musikkonzerte im Greek Theatre besucht. Die typischen Touristenmagneten, wie zum Beispiel der Santa Monica Pier, Venice Beach, Hollywood Walk of Fame oder Beverly Hills sind definitiv auch einen Besuch wert – waren für mich aber keine wirklichen Highlights, weil total überlaufen. Die entspannte Surfer-Atmosphäre am Newport Beach und Huntington Beach haben mir da bei weitem besser gefallen.

Eins meiner absoluten Highlights war die Wanderung vom Griffith Observatory durch den Griffith Park bis hinter das Hollywood Sign. Der Ausblick über Los Angeles und auch der Blick auf die Skyline von L.A. Downtown sind unbezahlbar – Geheimtipp! Ich habe die Wanderung gleich zwei Mal gemacht und hinter dem Hollywood Sign tummeln sich nur maximal zehn Personen zum gleichen Zeitpunkt.


Kosten

Insgesamt habe ich mir für mein Auslandssemester ein Budget von rund 18.000 Euro gesetzt, mit dem ich mit allem Drum und Dran auch sehr gut ausgekommen bin. Die größten Positionen waren hier die Studiengebühren und die Unterkunft im Oxford North. Weitere anfallende Kosten sind zum Beispiel Krankenversicherung, Flüge, Visumskosten, Verpflegung und Ausflüge. Mit Sicherheit ist ein Auslandssemester auch günstiger möglich, aber rückblickend betrachtet kann ich behaupten, dass ich keinen ausgegebenen Cent bereue, da mir die gemachten Erfahrungen und das Lebensgefühl in Kalifornien sehr viel mehr wert sind als nur das Geld.


Fazit

Ich bin sehr froh, dass ich meinen Master noch um ein Semester verlängert habe, um das Auslandssemester an der CSUF in Kalifornien einzulegen. Ein Semester im Ausland zu verbringen stellt dich vor neue Herausforderungen, an denen du persönlich wächst! Vor allem auch durch den kulturellen Austausch mit amerikanischen Studenten habe ich wertvolle Erfahrungen sammeln dürfen und bin über jeden einzelnen Kontakt, den ich geknüpft habe, sehr glücklich. Auch nach dem Auslandsaufenthalt habe ich noch Kontakt zu meinen neu gewonnenen amerikanischen Freunden und empfehle jedem, der noch mit dem Gedanken eines Auslandssemesters spielt, aufzuhören zu denken und anzufangen zu planen! smiley