27 Jan
Erfahrungsbericht von Irina S.

San Diego State University


Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Kommunikationswissenschaften, Journalismus, Medienmanagement
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2015 bis 12/2015
Heimathochschule: Düsseldorf HS

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe das Wintersemester 2015/2016 an der San Diego State University verbracht. In Deutschland studiere ich den Bachelorstudiengang „Kommunikations- und Multimediamanagement“ an der Hochschule Düsseldorf. Aufgrund der Seltenheit dieses Studiengangs und der ungewöhnlichen Studieninhalte ist es generell recht schwierig, eine geeignete Universität im Ausland zu finden, deren Kurse an der deutschen Hochschule anerkannt werden. Durch Kommilitonen, welche in der Vergangenheit an der SDSU studierten, wusste ich jedoch, dass sie eine Vielzahl geeigneter Kurse anbietet. Zudem ist der Fachbereich „Journalism and Media“ (als Teil der General Studies), an welchem ich die Kurse belegte, landesweit bekannt und prämiert. Nachdem ich meiner Heimathochschule eine Auswahl amerikanischer Kurse vorlegte, wurde mein Auslandssemester genehmigt.

Der Bewerbungsprozess an sich ist recht einfach, da College Contact einem eine genaue Liste der einzureichenden Dokumente zukommen lässt, welche man dann peu à peu zusammenstellen kann. Auch prüft College Contact die Unterlagen auf Vollständigkeit und Richtigkeit, bevor sie dann an die SDSU geschickt werden. Ich musste lediglich die notwendigen Formulare ausfüllen und einreichen, einen Nachweis über Deckungsfähigkeit der anfallenden Kosten besorgen und einen Englischtest mit Level C1 erfüllen. Der Nachweis bei der Bank konnte recht schnell ausgefüllt werden, da ich in den Vorjahren viel gearbeitet und angespart hatte, sodass mein Konto über den notwendigen Betrag verfügte. Den Englischtest konnte ich nicht, wie die meisten anderen Studenten, über meine Hochschule absolvieren, aber ich konnte in einer Sprachschule in Düsseldorf von einer Prüferin für wenig Geld getestet werden. Alle Unterlagen schickte ich zu Beginn der Bewerbungszeit im Herbst 2014 an College Contact und erhielt bereits wenige Wochen später die Zusage aus Amerika. Im Frühjahr 2015 musste ich dann selbstverständlich das Visum beantragen und in Frankfurt ausstellen lassen, eine Auslandskrankenversicherung abschließen sowie die Studiengebühren überweisen. Die Krankenversicherung schloss ich über den ADAC ab, was für Mitglieder sehr viel günstiger als alternative Auslandskrankenversicherungen ist, und die Studiengebühren überwies ich ganz bequem per Auslandsüberweisung bei meiner Bank. Diese Unterlagen wurden dann ebenfalls von College Contact geprüft und an die SDSU weitergeleitet.

Ich entschied mich zudem auf das Wohnangebot der SDSU zu verzichten und wollte mir vor Ort erst eine Unterkunft suchen. Deshalb buchte ich meinen Flug bereits für den 25. Juli, obwohl der erste Tag, an welchem man an der Uni sein musste, erst am 11. August war. Ich lernte durch eine Freundin eine weitere Kommilitonin kennen, welche ebenfalls im gleichen Zeitraum an die SDSU gehen würde, mit welcher ich die Flüge und alles weitere gemeinsam plante. Durch die Buchung bei einem Reisebüro sparten wir im Vergleich zu vielen anderen Studenten erheblich Geld, weswegen ich dies nur empfehlen kann. Wir landeten spätabends in San Diego und hatten für die ersten Tage das Hostel „Lucky D’s“ in Downtown als Unterkunft gemietet. Dieses ist nicht nur günstig, sondern liegt auch sehr zentral in Downtown, bietet kostenloses Frühstück sowie gemeinsame Aktivitäten an den Abenden, sodass man bereits erste Kontakte knüpfen kann. Viele der Bewohner des Hostels waren ebenfalls angehende SDSU Studenten.

Von hier aus begannen wir in den Folgetagen die Wohnungssuche, wobei wir schnell merkten, dass ein Auto eine Notwendigkeit ist. Wir mieteten daher direkt ab dem zweiten Tag ein Auto, mit welchem wir dann bequem zu den Besichtigungen fahren konnten. Das Auto behielten wir anschließend für das gesamte Semester, um damit zur Uni zu fahren und allgemein mobil zu sein. Durch Freundinnen, welche im vergangenen Jahr in San Diego waren, bekamen wir die Kontaktdaten ihres alten Vermieters, welcher uns direkt zur Wohnung einlud und uns noch am gleichen Tag die Zusage gab. So hatten wir bereits am dritten Tag in San Diego eine feste Unterkunft gefunden. Die meisten anderen Studenten suchten über örtliche Vermietungsagenturen Häuser und suchten anschließend passende Mitbewohner dafür. Da unser Haus noch bis zum 15. August vermietet war, zogen wir für die Zwischenzeit in ein günstiges Airbnb ein, was sehr gepflegt und sauber war, sodass wir uns dort für die zwei Wochen Aufenthalt sehr wohlfühlten.

Unser Haus stand im Stadtteil South Mission Beach, nah gelegen am Belmont Park. Es war ein kleines Strandhaus mit großer Wohnküche, zwei Schlafzimmern und zwei Bädern. Ich teilte mir das größere Schlafzimmer mit meiner Kommilitonin aus Düsseldorf während in das kleinere Schlafzimmer zwei männliche Dänen einzogen, welche wir vor Ort kennenlernten. Da San Diego eine Stadt mit sehr hohen Mietpreisen ist, ist es total gewöhnlich sich ein Zimmer mit jemand anderem zu teilen. Wir zahlten so 750$ pro Monat, was der durchschnittliche Preis für ein Haus dieser Lage ist. Ich war insgesamt überrascht, wie gut es klappen kann sich ein Zimmer zu teilen, obwohl ich anfangs dagegen war.

Am 24. August war der offiziell erste Vorlesungstag und somit der Start des Course Crashings. Studenten der General Studies bekommen vorab keinerlei Zusagen für die Wunschkurse und müssen sich vor Ort erst eine Genehmigung vom lehrenden Professor holen. Hierzu geht man in die erste Vorlesung und bittet den Professor um eine Unterschrift auf seinem Formular, um in den Kurs aufgenommen zu werden. Da einige der Kurse maßlos überlaufen sind, bekommt nicht jeder Student die benötigten Kurse zusammen, weswegen die meisten Studenten recht angespannt in den ersten Wochen des Semesters waren. Ich habe im Endeffekt nur zwei der Kurse meiner ersten Wahl bekommen, jedoch bin ich im Endeffekt mehr als zufrieden mit meinen Vorlesungen gewesen. Ich habe die Fächer Principles of Public Relations, Principles of Advertising, Advertising Creative und Advertising Strategy and Social Media belegt, welche allesamt passend zu meinem Studienfach und den benötigten Kursen in Deutschland sind. Auch wenn die Kurse allesamt ein hohes Arbeitspensum hatten, kann ich diese anderen Studenten nur wärmstens empfehlen, da man viel lernt und die Professoren sehr fair sind.

Gerade in der Anfangszeit des Semester ist die SDSU sehr bemüht darum, die neuen Studenten willkommen zu heißen, sodass es diverse Aktivitäten und Veranstaltungen gibt, bei denen man die Universität aber auch andere Studenten kennenlernen kann. Ich habe an der SDSU beispielsweise einen Surf-Kurs belegt, welchen ich allerdings nur begrenzt empfehlen kann. Er ist vergleichsweise recht teuer für das ganze Semester und es macht wesentlich mehr Sinn sich ein eigenes Surfboard zu kaufen und sich selbstständig das Surfen beizubringen. Aber auch außerhalb der Uni lernt man sehr schnell neue Leute kennen und so bildete sich recht schnell ein neuer großer Freundeskreis. Die Sportveranstaltungen der SDSU wie Football- oder Basketballspiele der Aztecs sind dabei die perfekte Gelegenheit neue Leute kennenzulernen und gleichzeitig die amerikanische Kultur zu spüren.

San Diego ist eine atemberaubend schöne Stadt mit sehr facettenreichen Gegenden. So ist beispielsweise die Gegend um Mission oder Pacific Beach direkt am Pazifik gelegen und bietet kilometerlange Sandstrände. Downtown San Diego ist hingegen wie eine kleine Großstadt mit Hochhäusern und viel Verkehr. Man kann so auch innerhalb von San Diego ständig etwas Neues entdecken. Abgesehen von San Diego selbst bin ich auch in andere Städte und Staaten gereist. So war ich etwa auf Hawaii, in Las Vegas, San Francisco, Los Angeles und habe meine ehemalige Gastfamilie aus der Schulzeit über Thanksgiving in Florida besucht. Leider hatte ich aufgrund von Klausuren ansonsten keine Möglichkeit wegzufahren und habe so beispielsweise keinen der berühmten Nationalparks besucht. Dies würde ich tatsächlich jedem empfehlen und ich bereue es sehr, diese Erfahrung nicht gemacht zu haben. Ich bin mir jedoch sicher, dass ich dies im Rahmen eines späteren Besuchs der USA nachholen werde.

Alles in allem war mein Auslandssemester ein voller Erfolg und ich bin sehr froh, diese Erfahrung gemacht zu haben. Ich würde jederzeit wieder ein Auslandssemester antreten und kann jedem Studenten dabei San Diego und die San Diego State University nur wärmstens empfehlen. Ich bin mir sicher, dass ich Vieles vergessen habe zu berichten, da es einfach zu viel zu erzählen gibt. Gerne könnt ihr mich jederzeit für etwaige Fragen ansprechen.