Boston University
Planung
Etwa ein Jahr vor meinem geplanten Auslandssemester habe ich begonnen mich intensiv über Studienmöglichkeiten im Ausland zu informieren. Da ich um mein Englisch zu verbessern unbedingt in ein englischsprachiges Land gehen wollte, Großbritannien mir zu nah und Australien zu weit weg war, hatte sich meine Suche recht schnell auf die USA eingegrenzt. An der Westküste war ich schon mal, also dachte ich mir, ab an die Ostküste und bin bei meiner Suche nach geeigneten Hochschulen auf College Contact auf die Boston University (BU) gestoßen.
Mein erster Schritt nach der Entscheidung für die BU war die Anmeldung zum TOFEL-Test, der Voraussetzung für die Annahme war. Zeitgleich habe ich angefangen alle Unterlagen für die Bewerbung zu organisieren (etwa Mitte des Sommers 2018). College Contact war mir hierbei eine große Hilfe. Wann immer ich Fragen hatte, wurde mir zuverlässig und zeitnah weitergeholfen. Ende August schickte ich meine Bewerbung ab und Ende Oktober hatte ich die Zusage. Sobald ich die Zusage hatte, habe ich mich für das Visum in Frankfurt beworben und dieses Anfang Dezember, also einen Monat vor meinem Abflug nach Boston erhalten. Insgesamt lief meine Bewerbungsphase reibungslos ab und die meiste Arbeit war tatsächlich das Zusammenstellen der Bewerbungsunterlagen.
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Boston
Als ich meinen Freunden und meiner Familie erzählt habe, dass ich für das Auslandssemester nach Boston gehe, war meist die erste Reaktion „Was im Winter? Ist es da nicht eiskalt?“. Nach fünf Monaten Erfahrung kann ich bestätigen, ja Winter in Boston ist arschkalt! Aber davon haben die anderen Internationals und ich uns nicht aufhalten lassen. Boston ist eine unglaublich tolle Stadt, die auch im Winter lohnenswert ist. Und wenn einem in Boston langweilig wird, ist New York ja nur vier Stunden Busfahrt entfernt.
Studieren an der BU
Ich hatte das Glück für meinen deutschen Studiengang nur 25 Credits in Boston erreichen zu müssen, umgerechnet für mich bedeutete das nur drei Kurse an der BU belegen zu müssen. Da das MET-Programm sich neben Internationale Studenten auch an Berufstätige richtet, waren die meisten meiner Kurse nachmittags.
Das Kursniveau hat von Kurs zu Kurs stark variiert, lag meines Empfindens aber unterhalb des deutschen Standards, dafür wurde jedoch fleißmäßig (Hausarbeiten, Klausuren, Präsentationen) viel erwartet. Auch wenn es teilweise weniger „anspruchsvoll“ als zu Hause war, habe ich auf Grund der starken Praxisorientierung (wir haben viele Case Studies gemacht) einiges mitgenommen.
Die grundsätzliche Abwicklung des Studiums hat gut funktioniert. Der gesamte Studienaufenthalt war klar strukturiert. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass die BU und insbesondere das MET Programm mehr für die Integration der internationalen Studenten hätte tun können. Obwohl die BU viele internationale Studenten hat, hätte man mehr dafür tun können diese zusammenzubringen.
Leben in Boston
Für meinen fünfmonatigen Aufenthalt in Boston habe ich im Wohnheim der BU gelebt. Alle Internationals leben im gleichen Wohnheim auf dem „Fenway Campus“. Auch wenn Fenway Campus weiter vom Central Campus liegt (20 min zu Fuß), ist die Lage in Boston ideal. Innerhalb weniger Minuten ist man an der T-Haltestelle nach Downtown und das Viertel selbst beheimatet das Stadium der Red Sox, sowie zahlreiche Restaurants und Bars. Mein Zimmer im Wohnheim habe ich mir mit einer sehr netten Mitbewohnerin geteilt und für den begrenzten Zeitraum waren auch die Gemeinschaftsbadezimmer völlig in Ordnung.
Durch das On-Campus Housing ist man automatisch auch Teil des Essensplans. Das heißt, dass man in den Kantinen und Restaurants der BU isst. Das Essen ist wirklich super. Es gibt jede Menge Auswahl und vor allem viele gesunde Menüs. Auch wenn das Wohnheim teuer ist (mitunter sogar teurer als eine Wohnung), würde ich es auf jeden Fall wieder machen und jedem empfehlen. Man lernt schneller Freunde kennen und verbringt jede freie Minute in Gesellschaft. Außerdem lebt man so recht nah an der Innenstadt, wo das Leben für Studenten sonst zu teuer ist.
Freizeit und Freunde
Vom ersten Tag an habe ich mich in Boston und vor allem bei den Menschen, mit denen ich an der BU studiert habe, wohl gefühlt. Ich hatte eine tolle Mischung an internationalen und amerikanischen Freunden, mit denen ich beinah meine gesamte Freizeit verbracht habe. Da ich nur wenige deutsche Bekannte hatte, habe ich wirklich die meiste Zeit des Auslandssemesters englisch gesprochen. Da ich nur an Dienstagen, Mittwochen und Donnerstagen Uni hatte, habe ich beinahe jedes Wochenende zum Reisen genutzt. Gemeinsam mit meinen Freunden war ich in New York, Toronto, Seattle, Vancouver und zahlreichen kleinen Küstenorten rund um Boston.
Kosten
Ein Auslandssemester in den USA und insbesondere in Boston ist teuer. Neben Studiengebühren, Wohnung und Versicherung ist vor allem die Lebenshaltung ein Kostenfaktor (Boston ist eine der drei teuersten Städte der USA). Zumindest hatte ich den Anspruch nicht nur im Ausland zu studieren, sondern auch etwas zu erleben und das ist in den USA leider meist teuer. Wer ein preiswertes Auslandssemester machen möchte, dem rate ich daher von Boston ab.