2 Sep
Erfahrungsbericht von Gilian W.

San Diego State University


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Internationale BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2022 bis 05/2022
Heimathochschule: Essen FOM

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Im Rahmen meines Studiums habe ich im Spring Semester 2022 mein Auslandssemester an der San Diego State University (SDSU) absolviert. Vorab möchte ich euch sagen, dass sowohl San Diego als Ort als auch die SDSU als Universität die beste Wahl war, die ich hätte treffen können.

In meinem Auslandssemester wollte ich einmal eine typische amerikanische Universität kennenlernen und dazu die Westküste der USA mit ihren beeindruckenden Stränden, dem tollen Wetter und den netten und offenen Menschen erleben. Wenn ihr auch so eine Erfahrung machen wollt, ist die SDSU im Süden Kaliforniens die perfekte Wahl für eueren Auslandsaufenthalt.

Ich habe während meiner Zeit in den USA viele Städte bereist (LA, New York, San Francisco, etc.) und kann im Nachhinein sagen, dass keine Stadt auch nur annähernd an das wunderschöne San Diego herankommt. Die Kombination aus durchgehend sonnigem Wetter, einer tollen Universität, der Nähe zum Strand und diversen Möglichkeiten zum Feiern gehen, machen San Diego zu einer Stadt, die einfach alles bietet, was man sich in einem Auslandssemester so wünscht.

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Vorbereitungen

Dadurch, dass die SDSU keine Partneruniversität meiner Heimathochschule ist, musste ich als sog. „Free Mover“ alles selbst organisieren.

Durch Corona liefen meine Vorbereitungen sehr chaotisch ab, da ich erst im November final wusste, dass ich ein Auslandssemester machen konnte und somit innerhalb von zwei Monaten die meisten organisatorischen Vorbereitungen erledigen musste (Visum, etc.).

Diese Vorgehensweise ist absolut nicht zu empfehlen. Ich würde euch raten, mindestens vier Monate und noch besser sechs Monate vor Beginn des Auslandsaufenthaltes mit den Vorbereitungen zu beginnen, sodass ihr ohne zu viel Stress alles organisieren könnt.

Was die konkreten Schritte angeht, die ihr vor eurem Auslandssemester erledigen müsst, kann ich euch nur raten, sich an der Anleitung von College Contact zu orientieren. Die wichtigsten Schritte für die Vorbereitung sind:

  • Bewerbung an der SDSU einreichen
  • US-Visum beantragen
  • Unterkunft suchen

Unterkunft

Beim Thema Unterkunft stellt sich die Frage, die sich jeder Student an der SDSU stellt: Möchte ich in der Nähe der Uni oder lieber am Strand wohnen? Diese Frage lässt sich meiner Meinung nach nicht eindeutig beantworten, was sich schon daran zeigt, dass fast jeder in meinem Semester im Nachhinein mit der Wahl seiner Unterkunft zufrieden war.

Ich persönlich habe mit vier anderen Austauschstudenten in einem Haus in der Nähe der Uni gewohnt und war froh, dass ich mich für die Campus-Nähe entschieden habe. Aber wie gesagt, die Leute, die am Strand gelebt haben, haben ihre Entscheidung ebenfalls nicht bereut.

Hier vielleicht einmal die Vor- und Nachteile des jeweiligen Standortes:

Bei einem Zimmer in Strandnähe hat man den Strand eben direkt vor seiner Haustür und nutzt diesen dann auch automatisch öfter. Aktivitäten wie regelmäßiges Surfen gehen oder morgens an der Strandpromenade joggen sind so easy möglich und etwas, was ich persönlich gerne öfter gemacht hätte. Außerdem sind die meisten Bars/Clubs in San Diego direkt am Strand gelegen, weswegen man beim Feiern gehen einfach zu Fuß nach Hause laufen kann und sich nicht jedes Mal ein Uber rufen muss, weil man etwas weiter weg wohnt.

Auf der anderen Seite bekommt man bei einem Apartment in Uni-Nähe viel mehr von dem amerikanischen Campus-Leben mit, was ich persönlich nicht missen wollte. Man ist einfach deutlich öfter am Campus und lernt mehr einheimische Studenten kennen, außerdem ist die Uni fußläufig erreichbar. Vom Strand aus braucht man ca. 20 Minuten mit dem Auto zur Uni (bei schlechter Verkehrslage auch mal deutlich länger) und ist, gerade wenn man nur 2-3 mal pro Woche Uni hat, einfach weniger vor Ort. Zudem leben deutlich mehr Studenten (sowohl einheimische als auch Austauschstudenten) in der College Area, weswegen hier auch der Großteil der Hauspartys stattfindet, die fußläufig erreichbar sind.

Der letzte Punkt ist der Preis: am Strand sind die Wohnungen teurer. In College-Nähe hat man bei uns im Semester für einen shared room durchschnittlich ca. $800-900 gezahlt und für einen single room ca. $1.100-1.200. Am Strand sind diese Wohnungen nochmal um ca. $200 teurer. Allerdings ist das nur der Durchschnitt, es gab auch Leute, die teilweise günstiger oder halt teurer weggekommen sind. Es kommt immer darauf an, wie spät/früh man dran ist und wie die Wohnsituation gerade in San Diego ist.

Der Großteil der Wohnungssuche findet auf Facebook statt. Hier gibt es diverse Gruppen mit den Namen SDSU Housing, San Diego Housing, PB Housing („PB“ steht für Pacific Beach) oder ähnliches. Hier werden regelmäßig Wohnungsanzeigen gepostet oder Roommates gesucht. Andere haben ihre Zimmer auch über andere Portale wie Craigslist gefunden.

Einige, die in der College Area gewohnt haben, haben im BLVD63 gewohnt, ein riesiger Apartmentkomplex mit eigenem Pool, BBQ-Plätzen, etc. Ich habe mich damals gegen das BLVD entschieden, weil die Bewertungen im Internet dafür sehr schlecht sind. Allerdings kenne ich viele, die hier gewohnt haben und auch ich habe diverse Apartments selbst gesehen und kann sagen, dass diese Kritiken überhaupt nicht zutreffen. Die Apartments sehen gut aus, durch die vielen Studenten herrscht eine lockere und coole Atmosphäre und der Preis ist vergleichsweise gut (ca. $750 für shared room, etwas über $1.000 für single room).


Kurse

Die Benotung an einer amerikanischen Universität unterscheiden sich sehr von einer deutschen. Die Note setzt sich aus mehreren Teilleistungen zusammen. Beispiele hierfür sind Gruppenarbeiten, Präsentationen, Quizze, Reading Assignments, Midterm Exams (bis zu 3 pro Kurs, meistens jeweils 10-15% der Note) sowie ein Final Exam am Ende des Semesters. Der genaue Aufbau ist von Kurs zu Kurs unterschiedlich und kann im Vorhinein dem Syllabus des jeweiligen Moduls entnommen werden.


Finanzierung

Kalifornien und speziell San Diego sind teuer. Zu den Hauptkosten zählen die Studiengebühren ($7.000), Hin- und Rückflug (sehr abhängig von Zeitpunkt des Fluges und der Buchung, würde schätzen zwischen $700 und $1.300 für Hin- und Rückflug) und die Mietkosten von $800-$1.500 pro Monat. Auch die Lebensmittelpreise sowie die Ausgaben beim Feiern gehen sind ein gutes Stück teurer als in Deutschland.

Das Mieten eines eigenen Autos ist in San Diego ein Muss, weil öffentliche Verkehrsmittel praktisch nicht vorhanden sind. Hier kann ich das Unternehmen „Dirt Cheap Car“ empfehlen, worüber sich fast jeder Austauschstudent ein Auto während seiner Zeit in San Diego mietet. Das Auto kostet i.d.R. $400 pro Monat. Allerdings teilen sich die meisten das Auto mit insgesamt zwei oder drei Leuten, was die Sache deutlich günstiger macht.

Insgesamt muss man mit Ausgaben von $20.000 bis $25.000 rechnen. Theoretisch geht das auch günstiger, wenn man vor Ort sehr sparsam lebt und auf sämtliche Trips und Freizeitaktivitäten verzichtet. Aber glaubt mir, wenn ihr schon einmal in Kalifornien seid, wollt ihr nicht der-/diejenige sein, der nur aufs Geld schaut und nichts unternimmt.

Ich kann euch sehr empfehlen, sich frühzeitig für ein Stipendium zu bewerben. Ich hatte das Glück, das HAW-Stipendium des DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) erhalten zu haben, was den Großteil meiner Kosten (Studiengebühren, Flüge + monatliche Stipendienrate) gedeckt hat. Andere Stipendien sind z.B. das PROMOS-Stipendium des DAAD oder das Fulbright-Reisestipendium. Hierbei sind die Bewerbungs-Deadlines allerdings meistens ein halbes Jahr vor Semesterstart, weswegen ihr euch frühzeitig darum kümmern solltet.


Freizeit

San Diego selbst hat unfassbar viel zu bieten. Man kann an diversen Stränden wie Pacific Beach, Mission Beach oder Coronado Beach Zeit verbringen und in Gegenden wie La Jolla diverse Hikes machen, bei denen man die Natur Kaliforniens genießen kann.

Gleichzeitig gibt der Stadtteil Downtown San Diego ein gewisses Großstadt-Feeling mit Hochhäusern, Restaurants und Bars. Auch das Feiern gehen kommt nicht zu kurz. Hierfür kann ich euch vor allem Pacific Beach oder Downtown empfehlen.

Der Campus der SDSU hat einen eigenen Pool, an dem man die Sonne genießen kann und der bei gutem Wetter auch zahlreich besucht ist. Darüber hinaus stehen diverse Sportanlagen wie Tennisplätze, Fußballplätze oder Tischtennisplatten zur Verfügung.

Das Highlight meines Aufenthaltes waren die vielen Ausflüge, die man vor, während und nach dem Semester machen kann. San Diego ist aufgrund seiner Nähe zu vielen coolen Städten ein optimaler Ausgangspunkt. Ich empfehle euch, folgende Orte zu bereisen:

  • Los Angeles
  • San Francisco
  • Santa Barbara
  • Las Vegas
  • Hawaii
  • New York (mit Hin- oder Rückflug kombinieren, da es beim Flug von Deutschland nach San Diego auf dem Weg liegt)
  • Mexico (während der Spring Break in Cancun und Tulum)
  • National Parks: Grand Canyon, Antelope Canyon, Horseshoe Bend, Death Valley

Falls ihr weitere Fragen zum Bewerbungsverfahren, dem Unialltag, Tipps für Ausflüge oder sonstiges habt, schreibt mir einfach auf Instagram: gilian_wagner


Fazit

Alles in allem kann ich sagen, dass die Zeit in San Diego zur besten meines Lebens zählt und ich alles genau so wieder machen würde!

Neben der Chance, sein Englisch zu verbessern und Freunde fürs Leben zu finden, wird man durch die Zeit deutlich selbstständiger und selbstbewusster, weil man erst mal komplett auf sich alleine gestellt ist. Außerdem ist San Diego durch die Kombination aus gutem Wetter, der Nähe zum Strand und der Offenheit der Leute vor Ort einfach ein Traum, weswegen ich nach meinem Studium so schnell wie möglich wieder dorthin zurück will.