15 Jan
Erfahrungsbericht von Franziska H.

University of Essex

Hochschule: University of Essex
Stadt: Colchester
Land: Großbritannien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Biowissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2013 bis 12/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Fazit

Ganz viele nette Leute, tolle Erlebnisse und Reisen, super Studentenleben, interessante Kurse und am Ende viel zu lernen. Alles in allem war es eine richtig gute Zeit an der University of Essex, obwohl es sicher schönere Städte in England zum studieren gibt als Colchester.

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Bewerbungsprozess

Der Bewerbungsprozess verlief einfach und reibungslos. Meine Ansprechpartnerin bei College Contact, Claudia Tost, war sehr kompetent und zuverlässig. Alle Fragen bezüglich des Auslandssemesters und der Bewerbung konnte ich direkt an sie stellen und bekam schnell und informativ Antwort, sodass eine Kontaktaufnahme mit der University of Essex nicht nötig war. Für die Bewerbung mussten verschiedene Formulare ausgefüllt und eine Auswahl für die zu belegenden Kurse in England getroffen werden. Meine Zusage habe ich ein halbes Jahr vor Studienbeginn erhalten.


Studium / belegte Kurse

Während des Bewerbungsverfahrens über College Contact trifft man eine Vorausauswahl an Kursen. In der ersten Woche an der Uni kann man diese mit einem Vertreter des jeweiligen Fachbereiches besprechen und eventuell noch einmal abändern. Ich habe am Biological Science Department studiert und folgende Kurse belegt: Genome Science, Cell Biology, Energy for Exercise und Membrane Biology and Bioenergetics. Alle vier Kurse waren inhaltlich interessant, einfach verständlich und methodisch gut aufgebaut.

Genome Science, Cell Biology und Energy for Exercise beinhalteten sogar jeweils ein Praktikum im Labor. Allerdings ist der Arbeitsaufwand für die kurze Semesterzeit übertrieben viel: 2 Hausarbeiten und eine Abschlussklausur pro Fach bis Mitte Dezember waren nur mit sehr viel Zeit in der Bibliothek zu bewältigen. Daher würde ich empfehlen Genome Science und Cell Biology zu vermeiden, wenn es geht. Energy for Exercise und Membrane Biology and Bioenergetics waren weniger aufwendig und die Dozenten entgegenkommend. Von einer Freundin habe ich gehört, dass Immunology und Cancer Biology auch etwas weniger aufwendig sein sollen. Allerdings wird ein hohes Arbeitspensum bei einem Semesteraufenthalt nicht zu vermeiden sein. Gerade die letzten Wochen hatten alle Semesterstudenten sehr viel für die Uni zu tun. Insgesamt also eine arbeitsintensive Zeit mit interessanten Inhalten.


Betreuung vor Ort

Die Betreuung ist an der University of Essex im Allgemeinen gut. Gerade in der ersten Woche (Fresher´s Week) wird sich intensiv um einen gekümmert. Es gibt viele Veranstaltungen extra für alle Austauschstudenten, um den Campus, die Stadt Colchester und neue Leute kennen zu lernen. Auf dem Campus wimmelt es von Ansprechpartnern, die gerne weiterhelfen. Bei organisatorischen Problemen kann man sich an die Austauschkoordinatorin wenden, die meistens helfen kann. Am Biological Science Department gibt es einen eigenen Ansprechpartner. Die Dozenten sind allerdings teilweise schlecht informiert bezüglich Prüfungen und Besonderheiten für Austauschstudenten. Hier muss man selber Initiative ergreifen und sich an verschiedene Stellen wenden, um Auskunft zu erhalten. Wenn man sich also selber kümmert wird man mit den wichtigsten Informationen versorgt.


Unterkunft

Die Unterkünfte der Uni unterscheiden sich stark hinsichtlich Lage, Komfort und sozialer Anbindung, man sollte sich daher vor der Bewerbung über College Contact für ein Wohnheim über die Unterschiede informieren. Ich habe im Eddington Tower (South Tower) gewohnt. Dort lebt man in einer WG mit 16 Leuten zusammen, denen eine große Küche, 2 Duschen und 4 Toiletten gemeinsam gehören. Jeder hat ein eigenes kleines Zimmer, das mit dem Nötigsten ausgestattet ist. Von der Uni wird ein Starterpack angeboten, in dem man alles Notwendige für Küche und Zimmer findet. Wenn man sehr kurzfristig anreist, ist das ein gutes Angebot, billiger ist es allerdings, wenn man sich die benötigten Sachen im nahen Supermarkt kauft.

Obwohl ich davor noch nie in einer WG gewohnt hatte und 16 Leute viel klingt, hat es mir sehr gut gefallen! Wenn man sich daran gewöhnt, dass es immer etwas dreckig ist (gerade in der Küche findet man immer unaufgewaschenes Geschirr, die Putzfrau kommt einmal in der Woche), dann ist es eine tolle Möglichkeit, viele neue nette Leute kennen zu lernen! Es ist immer jemand zum Quatschen da und man fühlt sich nie alleine. Allerdings gilt das auch für die Nacht, man muss schon etwas lärmimmun sein und außerdem ist Feueralarm zweimal in der Woche nachts nichts Ungewöhnliches (im Eddington Tower, andere Tower haben dieses Problem nicht). Insgesamt würde ich jedem die Tower empfehlen, der gerne unter Leuten ist und etwas dreck- und lärmtolerant. Ansonsten sind die Houses oder Southcourts eine Alternative, hier lebt man in kleineren WGs mit eigenem Bad. Meadows und Keys liegen nicht direkt auf dem Campus, man hat also längere Wege zu den Einrichtungen auf dem Campusgelände.


Freizeit / Ausflüge

Das Freizeitangebot an der Uni of Essex ist sehr vielfältig und es ist wirklich für jeden was dabei! Empfehlenswert ist, sich an der Fresher´s Week an den zahllosen Ständen auf dem Campusgelände über die verschiedenen Societies zu informieren, die von Sport über Film bis hin zu Diskussiongruppen alles bieten. Zu empfehlen ist die Travel Society, die Ausflüge in ganz England zu fairen Preisen organisiert. Außerdem bietet der Campus ein kostenloses Kino, ein Theater, Discos (die jeden Tag eine andere Party veranstalten), ein Fitnessstudio und Restaurants. Mit dem Bus kommt man in 20 min in die Stadt Colchester, in der man ab und zu etwas Abwechslung zur Uni finden kann. Die meiste Zeit spielt sich das Studentenleben allerdings auf dem Campus ab.


Tips

Um euch gut einzuleben und neue Leute kennen zu lernen, nutzt die Fresher´s Week! Von der Uni werden in der ersten Woche viele verschiedene Veranstaltungen organisiert (besonders auch für Austauschstudenten). Nutzt die Angebote und geht hin, hier knüpft man viele Freundschaften – deutlich mehr als dann in den Kursen!

Versucht England und dessen Kultur zu erleben! Ich kann den Kurs British Culture and Society empfehlen. Er ist ein bisschen wie eine Märchenstunde aufgebaut, in der der Kursleiter sehr unterhaltend die Briten und ihre Eigenheiten beleuchtet. Wenig Aufwand und sehr interessant, im Sommerterm werden dann auch Ausflüge organisiert. Außerdem: reisen, reisen, reisen! Nutzt vor allem die Zeit am Anfang und erkundet England!

Ich würde jedem, der die Chance dazu hat, raten ein ganzes Jahr in England zu bleiben! In nur 2,5 Monaten hat man sehr viel Arbeitsaufwand für die Kurse und so kommt die Freizeit gerade in der Endphase des Aufenthalts etwas zu kurz. Daher ist es leider bei einem Semesteraufenthalt schwierig, so viel zu Reisen und etwas mit Freunden zu unternehmen, wie man gerne möchte.