24 Feb
Erfahrungsbericht von Eugen G.

University of New Brunswick - Fredericton

Stadt: Fredericton
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Maschinenbau
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2011 bis 12/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitungen

Für die Vorbereitungen sollte man auf jeden Fall genügend Zeit einplanen, da sämtliche Kursbeschreibungen übersetzt und von der Uni bestätigt werden müssen (außer, eure Uni bietet die Kursbeschreibungen auch in Englisch an). Außerdem muss man das Abiturzeugnis übersetzen lassen. BAföG zu beantragen lohnt sich auf jeden Fall, sollte aber so früh wie möglich gemacht werden, da es dort sehr lange Bearbeitungszeiten gibt. Sollte man volles BAföG bekommen, zahlen sie 1000 Euro für den Flug, 4000 Euro für die Studiengebühren und den üblichen Satz für die Unterkunft. Was ich erst zu spät gemerkt habe, ist, dass wenn man das Geld in einer Auszahlung haben möchte, man dies bei Einreichen des Antrages auf BAföG angeben muss. Ansonsten wird es monatlich bezahlt, was ein Problem werden könnte, da man die Studiengebühren am Anfang des Semesters bezahlen muss (obwohl man mit dem financial service reden und eine Lösung diesbezüglich finden kann). Außerdem muss man einen Englischtest machen, den ich an der Uni gemacht habe, was einfacher war, als der TOEFL-Test. Die Kurswahl ist nicht ganz so einfach, da man Seminare finden muss, die genau mit dem Plan eurer Uni übereinstimmen. Am besten sucht man sich Seminare raus, von denen man meint, dass diese passen könnten, und geht damit (und den Inhaltsbeschreibungen dieser Seminare) zu den eigenen Dozenten, um abzuklären, ob sie anerkannt werden.

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Flug

Für den Flug habe ich etwa 800 Euro bezahlt. Man sollte Hin- und Rückflug zusammen buchen, da dies günstiger ist. Sta Travel ist sinnvoll, falls man sich entscheidet, von einem anderen Ort aus zurückzufliegen (zum Beispiel Toronto oder Montreal), da man dort gut Gabelflüge buchen kann und es Studententarife gibt. Der Flug ist relativ lang, da es keine Direktverbindungen nach Fredericton gibt (der Flughafen ist winzig).Generell sollte man den Flug so buchen, dass man genug Zeit hat, um umzusteigen.


Wohnungssuche

Ich kann nur dringend raten, sich von Deutschland aus um eine Wohnung zu kümmern, da es sehr stressig werden kann, wenn man ankommt und nicht genau weiß, wo man wohnen soll. Wenn man es sich leisten kann, sollte man auf jeden Fall ins Wohnheim ziehen, da man dort schnell viele Leute kennenlernt und es viele Veranstaltungen gibt. Was ich auf keinen Fall für die Übergangszeit empfehlen kann, ist das Hi Hostel, da die Zimmer nicht wirklich so aussehen, wie auf den Bildern im Internet. Viele Wohnungsinserate kann man auf der Seite kijiji.ca und der onlineausgabe des daily gleaner finden. Wenn man nur ein Semester bleibt, wird es schwierig mit einer eigenen Wohnung, da die meisten Vermieter mindestens für 2 Semester (also 8 Monate) vermieten.


Uni

Es ist sinnvoll, an den Einführungsveranstaltungen teilzunehmen, da man dort viele Leute trifft und sehr viel über die Uni und den Tagesablauf erfährt. Ich studiere Maschinenbau und habe schon von Deutschland aus meine Seminare ausgewählt (nach Absprache mit meinen Professoren in Deutschland). Generell kann ich sagen, dass es sinnvoll ist, vorher schon einige Fachbegriffe auf Englisch zu lernen, da dies das Verständnis fördert (denn die meisten Begriffe, die ich brauchte, lernt man nicht in der Schule).

Die Professoren an der UNB Fredericton waren sehr nett und hilfsbereit, erwarten allerdings auch viel. Es werden mehr Zwischentests geschrieben als in Deutschland, was hilft, am Ball zu bleiben. Die anderen Studenten helfen sehr gern - man muss nur fragen. Ich fand es sehr hilfreich, in Gruppen zu lernen. Ich hatte die Seminare System Dynamics, Maschinendesign, Maschinendesign Projekt und Law and Ethics belegt.

Law and Ethics ist interessant, da das in Kanada etwas anders gehandhabt wird als in Deutschland, wird aber wahrscheinlich in Deutschland nicht anerkannt. System Dynamics war sinnvoll, da man dort Ein-/Zweimassenschwinger mit Dämpfung, Rotationssysteme, s-plane, Bode-Diagramm, thermische Systeme, hydraulische Systeme, elektrische Systeme und Linearisierung von Systemen behandelt. In diesem Seminar gab es wöchentliche Tests und Hausaufgaben, sowie fünf Laborberichte und eine Abschlussklausur. Hier gab es viel Gruppenarbeit, sodass man schnell Leute kennen gelernt hat. Maschinendesign musste ich belegen, um das Projekt machen zu dürfen, das ich in Deutschland brauche. In diesem Projekt mussten wir einen Mechanismus zum Messen der menschlichen Handgelenksbewegungen gegen einen Widerstand entwickeln. Da die UNB mit einem Medical Centre verbunden ist, wird dort viel in der Richtung biomedical engineering entwickelt, was ich sehr interessant fand. Auch hier arbeitet man in Gruppen und mit einem Kunden zusammen. Der fertige Entwurf musste auch selbst gefertigt werden. Dafür hat die UNB eine voll ausgestattete Werkstatt, in der man alles findet, was man zur Fertigung benötigt.

Die Uni selber ist super, da dort alles auf die Studenten ausgelegt ist. Es gibt immer wieder Partys und am Wochenende kann man sehr gut (und günstig, da dort der teure kanadische Alkohol wesentlich billiger ist) in den cellar pub oder social club gehen. Außerdem gibt es an der Uni die Gym (die ganz neu gebaut wurde), welche für alle Studenten kostenlos ist. Dort kann man von morgens bis abends sämtlichen Sportaktivitäten nachgehen. Die International Student Association veranstaltet regelmäßige Ausflüge, bei denen man die Umgebung kennenlernen kann.


Fredericton

Kanada ist etwas teurer als Deutschland, sodass man für Lebensmittel etwas mehr Geld einplanen sollte. Günstig einkaufen kann man in der Mall (Walmart) und dienstags bei Sobeys, weil es dort dann 10 % für Studenten gibt. Verbringt man viel Zeit an der Uni, lohnt es sich auf jeden Fall, einen Meal plan zu buchen (zum Beispiel 50 Mittagessen). Fredericton ist eine eher kleine Stadt. Trotzdem gibt es einige Bars und Clubs und ( wie gesagt) die Mall, in der einige Geschäfte und ein Kino sind. Die Mall kann man am besten mit dem Bus oder Taxi erreichen (da sie ganz oben auf dem Berg liegt, sodass ich laufen nicht empfehlen würde).


Reisen

Um ein bißchen was vom Land zu sehen, ist es am besten, ein Auto zu mieten. Die Preise sind relativ günstig und das Benzin in Kanada ist sowieso wesentlich billiger als in Deutschland. Wenn man sich mit ein paar Leuten zusammentut, kann man sehr billig durchs Land reisen. Empfehlenswerte Ziele sind Halifax, Prince Edward Island und Hopewell Rocks. Möchte man in die USA fahren, ist Boston die nächstgrößere Stadt, in der man auch gut einkaufen kann. Man sollte am besten noch im frühen Herbst reisen, da dann die Bäume fantastisch aussehen und die Straßenverhältnisse noch in Ordnung sind.


Fazit

Ich kann die UNB nur empfehlen und würde das Auslandssemester dort jederzeit wieder machen. Ihr werdet es nicht bereuen, wenn ihr euch für die UNB entscheidet!