7 Apr
Erfahrungsbericht von Daniel A.

California State University Fullerton


Stadt: Fullerton
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2015 bis 01/2016
Heimathochschule: Dortmund FH

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

1. Informationen zur ausländischen Hochschule

1.1 Kurzvorstellung des Landes und dessen Bildungssystem

Die USA (United States of America) besteht aus 50 Bundesstaaten, in denen zum größten Teil Englisch gesprochen wird. An der Grenze zu den südlichen Ländern ist Spanisch ebenso weitverbreitet. Die Hauptstadt mit Regierungssitz ist Washington D.C., wobei New York mit 18,6 Millionen die meisten Einwohner hat. Die USA sind mit 9,83 Millionen Quadratkilometern, hinter Russland und Kanada, der drittgrößte Staat der Welt. Dies gilt ebenso bei der Bevölkerung von 321,36 Millionen hinter China und Indien.1 Das Bildungssystem in den USA ist etwas anders als das uns bekannte deutsche. Ab dem sechsten bis mindestens zum zehnten Lebensjahr besucht jeder die Primary School. Ab diesem Zeitpunkt haben die Eltern dann mehrere Möglichkeiten zu wählen, ob das Kind noch weiterhin diese Schule besucht und anschließend sofort auf die High School geht oder doch noch eine Middle School oder Junior High School bevorzugt, bevor dann der Schritt zur High School kommt. Nach der High School geht es dann auf Vocational Technical Institutions, Junior / Community Colleges oder in das, bei uns als Bachelor bezeichnete, Undergraduate Program. Vocational Technical Institutions sind Schulen, in denen den Absolventen ein Vorteil auf dem Arbeitsmarkt gegeben werden soll, wenn diese schon genau wissen, welchen Beruf sie später ausüben möchten. Nach dem Undergraduate Program besteht zum einen die Möglichkeit den Master zu machen oder sich um einen Arbeitsplatz zu kümmern. Nach dem Master besteht dann die Möglichkeit eine Doktorarbeit zu schreiben und als letztes wäre dann nur noch der Schritt in die Forschung einzusteigen, möglich.2 3

1.2 Allgemeine Informationen zur Hochschule (Geschichte, Daten und Fakten)

Die CSU Fullerton wurde 1957 auf einer Zitronenplantage in Orange County errichtet. Sie ist nach der UCLA die Zweitgrößte in ganz Kalifornien mit über 38.000 Studierenden. Sie bietet über 240 verschiedene Abschlüsse an, von denen allein 120 Bachelor-Abschlüsse sind. Die Universität besteht aus etlichen Gebäuden, in denen die Lehrveranstaltungen stattfinden und zusätzlich aus Gebäuden, wie zum Beispiel der Bibliothek, der Mensa, einem Fastfood-Bereich, einem Fitnesscenter, Unterhaltungszentren, einem Kinder Center und vielen mehr. Des Weiteren bietet die CSU Fullerton einen enormen Bereich an sportlichen Aktivitäten an, wie zum Beispiel Baseball, Basketball, Fußball, Volleyball, Gymnastik, usw. Als Maskottchen hat sich 1962 der Elefant etabliert, nachdem bei einem Elefantenrennen mit 15 Elefanten 10.000 Besucher zur CSU Fullerton strömten. Das Maskottchen hört auf den Namen „Tuffy the Titan“.4 5

1.3 Beweggründe für gewählte Hochschule und Erwartungen im Vorfeld

Bei der Auswahl meiner potenziellen Hochschule beziehungsweise Universität im Ausland ging ich wie folgt vor: Ich habe mich als erstes dazu entschlossen, dass die Universität in einem Land sein sollte, in dem Englisch die Amtssprache ist, da es mir persönlich wichtig war, mein Englisch deutlich zu verbessern. Anschließend priorisierte ich die Länder, die zur Auswahl standen und informierte mich über die Kosten in den jeweiligen Ländern. Nach einer erneuten Priorisierung, in der ich nun auch den Kostenfaktor mit einbezog, habe ich mich genau über die noch in Frage kommenden Universitäten informiert und Erfahrungsberichte von ehemaligen Absolventen gelesen. Nachdem ich fast ausschließlich nur positives über die California State University Fullerton gelesen habe und erfuhr, dass diese Universität eine der besten im ganzen Westen der USA ist, entschied ich mich für diese. Meine Erwartungen waren mein Englisch zu verbessern sowie von dem guten Ruf der Universität, der auf gute Leistungen der Professoren zurückzuführen ist, zu profitieren und möglichst viele Informationen für die Zukunft mitzunehmen.

1.4 Betreuung und Organisation vor Ort

Die Betreuung und Organisation vor Ort ist sehr gut und bei Fragen und Problemen steht einem das International Office jederzeit zur Verfügung. Es gab speziell für die ausländischen Studenten einen Orientierungstag, an dem einem die komplette Universität vorgestellt wurde und mit Hilfe von Betreuern sämtliche wichtige Dokumente ausgefüllt wurden. Des  Weiteren gab es eine offene Frage-Runde und einige Vorträge, um den Studenten alle Informationen, die Sie benötigen, mit auf den Weg zu geben.

1.5 SWOT-Analyse der Hochschule

Chancen

  • Kooperationen mit europäischen Universitäten eingehen

Risiken

  • hohe Kontaktstunden

Stärken

  • Super Betreuung vor Ort
  • sehr moderne Universität
  • sehr guter Unterrichtsstil

Schwächen

  • sehr hoher Workload

1.5.1 Betreuungsrelation, Kontaktstunden

Ich habe an der Universität keinerlei Hilfe von Tutoren in Anspruch genommen. Die Möglichkeit besteht aber und wird auch von der Universität während des Semesters mehrfach erwähnt. In diesem Fall findet der private Unterricht in einem separaten Bereich der Bibliothek statt. Die meisten Fächer finden zweimal die Woche à 75 Minuten statt. Einige werden auch in kompletten Blöcken einmal wöchentlich à 165 Minuten angeboten. Weiterer Kontakt zu den Professoren findet nur dann statt, wenn man es möchte und zu der Sprechstunde des Professors geht.

1.5.2 Workload

Der Workload an der Universität ist sehr hoch, da jeder Professor während des Semesters bereits einige Hausaufgaben, Präsentationen, Quizze, Klausuren und ähnliches abverlangt, um die Studenten dauerhaft im Thema zu behalten und so einen aktiven Unterricht ausüben zu können. Dies hat leider zur Folge, dass es auch mal vorkommt, dass man sich nur für einen Kurs vorbereiten kann und für einen weiteren leider die Zeit fehlt. Diesen muss man dann wiederum nachbereiten.

1.5.3 Bibliotheksausstattung

Die Bibliothek ist sehr groß und modern. Sie verfügt über etliche Computerarbeitsplätze, wahlweise Apple oder Windows-PCs, diverse Ruhebereiche, Druckbereiche, Informationsbereiche, Gruppenarbeitsräume und -bereiche. Es ist für jeden Studenten möglich, sich gegen Vorlage seines Studentenausweises, einen Windows- oder Apple-Laptop zu leihen. Die Bibliothek ist außerdem mit Getränke- und Snackautomaten ausgestattet, verfügt sowohl über einen „Starbucks“ als auch einer freien Wasserquelle im Eingangsbereich. In den finalen Klausurphasen werden zusätzlich Massagen, Snacks und Getränke verteilt. Während der „Finals“ ist die Bibliothek durchgehend geöffnet.

1.5.4 Kursangebot

Das Kursangebot ist aufgrund der vielen Studiengänge an der Universität breit gefächert, trotzdem ist es für die ausländischen Studenten meist schwierig einen der Wunschkurse zu bekommen, da die einheimischen Studenten bei der Wahl zuerst berücksichtigt werden und die Klassen damit meistens sofort belegt sind. 

1.5.5 Praxisbezug

Die Professoren geben sich sehr viel Mühe, ihre Themen verständlich herüberzubringen und bringen immer wieder Beispiele aus ihren eigenen Erfahrungen und von bekannten Unternehmen und dessen Vorgehensweisen ein.

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2. Studium (Kurse, Tätigkeit und Aufgaben)

2.1 Beschreibung der belegten Kurse inkl. Inhalt, Arbeitspensum, Unterrichtsformat

Um auf die geforderten 20 Creditpoints zu kommen, habe ich mich für die Kurse Understanding Business, The International Economy, International Business Finance und Money and Banking entschieden. Jeder dieser Kurse wird mit 3 Units bewertet die 6 Creditpoints entsprechen. Somit habe ich mit den absolvierten 24 Creditpoints zwar mehr Punkte gesammelt als nötig, aber habe somit auch mehr gelernt. Die Kurse wurden von den jeweiligen Professoren immer als Vorlesung gehalten, wobei die Vorlesungen deutlich praxisbezogener und interaktiver gehalten werden als in Deutschland.

Understanding Business: Dieser Kurs sollte dazu dienen, den Studierenden einen Überblick zu geben, wie eine Unternehmensgründung abläuft, was die wichtigsten Fragen sind, die man sich stellen sollte und was die wichtigsten Funktionen bei einer Unternehmensgründung sind. Am Ende des Semesters waren die Kursteilnehmer in der Lage, zu beschreiben, wie Unternehmen in einer modernen politischen, sozialen und wirtschaftlichen Umwelt reagieren und agieren müssen, welche Karrierechancen sich in einem selbstgegründeten Unternehmen befinden, welche Unternehmensfelder man stetig kritisch, und wie, hinterfragen muss, welche Methoden eingesetzt werden, um gezielte und gute Entscheidungen zu treffen und wie Unternehmen ihre Gewinne auf den Finanzmärkten darstellen. Zu den Tätigkeiten und Aufgaben gehörten während des Semesters ein Business Konzept, in dem man eine Geschäftsidee auf Papier bringt und den Ursprung der Idee zweimal mit innovativen Ideen überarbeiten sollte. Außerdem drei Klausuren, zwei Geschäftsvorfälle zu denen man in einem Gruppenprojekt Stellung nehmen musste, drei Hausaufgaben, mündliche Mitarbeit sowie ein Vortrag vor allen Kursteilnehmern. Das Business Konzept konnte zum Beispiel ein Unternehmen sein, das zu Beginn dem Kunden die Möglichkeit bietet gesundes Essen entweder zubereitet oder unzubereitet direkt nach Hause geliefert zu bekommen. Beim zweiten und dritten Teil des Business Konzepts hat man diese Idee dann erweitert. Dies wäre zum Beispiel durch das Anbieten eines Ernährungsplans oder einer Betreuung eines Personal Trainers möglich.

International Economy: In diesem Kurs lernten die Studierenden die wesentlichen Prinzipien und Theorien, um die internationale Wirtschaft zu verstehen. Man lernte unterschiedliche Modelle und die entsprechenden Richtlinien des internationalen Handelns bei vollkommenem und unvollkommenem Wettbewerb. Des Weiteren die Nützlichkeit der Migration und der ausländischen Direktinvestitionen, denen internationale Handelsabkommen ausgesetzt sind. Außerdem wurden internationale makroökonomische Fragen, wie Zahlungsbilanzen und Wechselkurse, geklärt. Zu den Tätigkeiten und Aufgaben gehörten während des Semesters vier Hausaufgaben zu den jeweiligen Abschnitten des aktuellen Themas, zwei Klausuren und eine Hausarbeit über den Handel eines Landes im Zeitraum der letzten 25 Jahre über mindestens sechs Seiten. Inhalte dieser Hausarbeit waren dann zum Beispiel die Exporte des Landes, die Einführung des Euros und die Auswirkung auf den Handel oder auch Fair Trade.

International Business Finance: In diesem Kurs lernten die Studierenden die Risikomanagementstrategien und -maßnahmen von modernen globalen und multinationalen Konzernen. Die Kursteilnehmer waren am Ende des Semesters in der Lage, das Risikoumfeld des internationalen Finanzmanagements zu identifizieren, die internationalen Operationen zur Finanzierung zu kennen und Wechselkurskosten gering zu halten. Es ist die Organisation und Dynamik einer Fremdwährung bekannt sowie dessen Bestimmung der Wechselkurse, es ist bekannt wie die Messung und Steuerung von Wechselkursrisiken in multinationalen Unternehmen funktioniert. Des Weiteren ist bekannt, wie der internationale Finanzmarkt analysiert wird und wie das Umlaufvermögen bewirtschaftet wird. Es sind die internationalen Finanzkonzepte und die ethischen Fragen im Zusammenhang mit dem Enron-Konkurs geklärt und die Globalisierung der modernen Geschäftswelt in den letzten zwanzig Jahren wurde untersucht. Es werden alle rechnerischen Möglichkeiten bekannt sein, um internationale Finanztransaktionen nachvollziehen zu können. Zu den Tätigkeiten und Aufgaben gehörten während des Semesters fünf Hausaufgaben zu den jeweils aktuellen Kapiteln im Buch, fünf Stellungnahmen zu aktuellen finanzwirtschaftlichen Aussagen, zwei Quizze zu wirtschaftlichen Dokumentationsfilmen und drei Klausuren. Bei den Hausaufgaben beschäftigte man sich zum Beispiel mit historischen und aktuellen Wechselraten und die Auswirkung des Handelns auf verschiedenen Märkten zur gleichen Zeit, in unterschiedlichen Währungen.

Money and Banking: In diesem Kurs lernten die Studierenden die Prinzipien der Wirtschaft und der Finanzen kennen, um die Verbindung zwischen dem Finanzsystem und der Wirtschaft zu erkennen. Es wird eine mikroökonomische Analyse der Finanzmärkte und Finanzinstitute in den USA durchgeführt, die Einführung von Anleihen, Aktien und Finanzderivaten in die Märkte wird vermittelt und eine Untersuchung der Kernfunktionen von Banken und anderen Finanzintermediären wird durchgeführt. Des Weiteren werden die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen von Geldflüssen und banking betrachtet. Die Politik der Notenbanken wird erläutert, um zu erkennen wie diese die Produktion und Inflation beeinflussen kann und der Umfang der staatlichen Regulierung der Finanzmärkte und der Bankenbranche wird untersucht. Zu den Tätigkeiten und Aufgaben gehörten während des Semesters sechs Hausaufgaben zu den aktuellen Kapiteln im Buch und allgemeinen Fragen zu den Vorlesungsunterlagen, fünf Tests zum vorgetragenen Inhalt der aktuellen Stunde sowie drei Klausuren.

2.2 Beschreibung einer typischen Woche an der Hochschule.

Da die Veranstaltungen bis auf eine Ausnahme auf zwei Wochentage aufgeteilt wurden, konnte man sich darauf einstellen, dass man aufgrund von Überschneidungen nicht jeden Kurs belegen konnte, den man eigentlich belegen wollte und viel Zeit an der Universität verbringen wird, da sich Freistunden nicht verhindern lassen. Am Montag bereitete ich mich meistens auf meine Kurse vor, da ich am Dienstag neun Stunden an der Universität war, um Vorlesungen zu besuchen. Abends fand ich ab und zu auch mal die Zeit mit der Fußballmannschaft in der ich in der Uni-Liga spielte, zu trainieren. Der Mittwoch sah meistens ähnlich aus wie der Montag und diente der Vorbereitung auf den langen Uni-Tag am Donnerstag, der wiederum fast identisch mit dem Dienstag war. Mittwochabends fanden dann die Spiele der Uni-Liga statt, die in einem zwei mal 20-minütigem Spiel entschieden wurden. Am Freitag bis Sonntag war man den größten Teil des Semesters damit beschäftigt, Hausaufgaben zu erledigen, für Quizze, Tests und Klausuren zu lernen und wenn dann noch Zeit blieb, die üblichen Verpflichtungen in seinem Apartment und dem Einkaufen von Lebensmitteln nachzugehen. Für Ausflüge während des Semesters war leider aufgrund des straffen Programms der Professoren wenig Zeit und es wäre schwierig geworden nach verpasstem Unterrichtsstoff seinen Wissensstand wieder an die aktuellen Vorlesungen anzugleichen.


3. Reflexion

3.1 Persönliche Erkenntnisse und Beobachtungen

Meine Erfahrungen in den USA waren, dass man nicht so viel Wert auf das Essen legt wie in Deutschland. Gekocht wird verhältnismäßig wenig, dafür ist es nicht unüblich, dass alle Mahlzeiten am Tag in einem Fastfood-Restaurant zu sich genommen werden oder das Frühstück auch mal entfällt und sofort der Weg in einen Burgerladen angetreten wird. Wenn dann doch Frühstück zubereitet wird, besteht das meistens aus Rührei mit Bacon oder einfach nur Erdnussbutterbroten. Es wird aber natürlich auch gekocht und speziell zu Veranstaltungen wie Thanksgiving wird das Auftischen des Truthahns mit Rotkohl, Süß- und normalen Kartoffeln im Kreise der Familie und Freunde gefeiert. Bei den sozialen Gewohnheiten ist es nicht unüblich, dass Bekannte und Freunde unangekündigt vorbeikommen. Das bedeutet nicht, dass diese vorbeikommen um sich zu unterhalten, sondern auch einfach mal um beim Erledigen der Hausaufgaben nicht allein sein zu müssen. Schnell zu erkennen ist auch, dass selbst die kleinsten Wege mit dem Auto zurückgelegt werden und dementsprechend auch viele Unternehmen, wie Banken, Fastfood - Ketten und ähnliches Drive-In Schalter für Ihre Kunden anbieten.

3.2 Soziale Gegebenheiten

In den USA konnte man feststellen, dass die Hautfarbe eines Menschen noch eine große Rolle spielt. Es gibt diverse Gegenden in bestimmten Bereichen von Städten, in denen man sofort merkt, dass man auf Grund seiner Hautfarbe nicht willkommen ist. Ebenfalls, speziell in Kalifornien, gibt es einige Menschen, die eine Abneigung gegen Mexikaner haben, da viele auf Grund der Nähe zur mexikanischen Grenze sich dort niedergelassen haben. Außerdem sieht man, gerade in den größeren Städten, sehr viele Obdachlose, die zum Teil ganze Straßen besetzen. Eine Diskriminierung von Frauen oder Homosexuellen konnte ich in Kalifornien hingegen nicht wahrnehmen.

3.3 Unterkunft im Ausland

Die passende Unterkunft in Kalifornien zu finden ist je nach Budget leicht beziehungsweise schwierig. Die Mieten für einen Raum, den man sich mit einer weiteren Person teilt, beginnen bei ca. 400 $ pro Person und können bis 1.500 $ pro Person gehen, wenn man unbedingt ein Zimmer für sich haben möchte. Ich habe mich zu Beginn des Semesters dazu entschieden, mir eine passende Unterkunft vor Ort zu suchen und habe mich gute zwei Wochen vor Semesterbeginn auf die Suche gemacht und eine eigene Wohngemeinschaft gegründet. Ich konnte feststellen, dass es nicht schwierig war Personen zu finden, die in dieses Apartment einziehen wollen, es aber schwierig gewesen wäre den Preis von 550$, den ich letztendlich für einen Raum den ich mir teilte, zahlte, zu unterbieten. Mein Apartment war von der Fläche her das geräumigste, das ich in dem halben Jahr gesehen habe und bot für 2.200$ warm eine möblierte Küche, ein geräumiges Wohnzimmer, zwei große Schlafzimmer sowie zwei Badezimmer mit Dusche. Pool und Fitnessstudio waren in dem Preis bereits integriert und befanden sich direkt vor der Tür.

3.4 Studiengebühren, Lebenshaltungskosten, Finanzierung

Die Studiengebühren in den USA sind ziemlich hoch und die California State University ist mit ihren ca. 5.600$ Studiengebühren bereits eine der günstigsten. Die Lebenshaltungskosten sind sehr hoch. Mit der Miete waren bereits 560$ ausgegeben. Die Lebensmittelkosten sind im Verhältnis zu Deutschland sehr hoch und man zahlt in den Supermärkten in der Nähe der Universität meist deutlich höhere Preise. Man ist also gut beraten, jemanden zu kennen, der ein Auto hat, um zu den Supermärkten zu fahren, in denen man dann aufgrund der großen Abnahmemengen halbwegs normale Preise bekommt. Kauft man nur in den Supermärkten ein, die am nächsten sind, ist das Kochen vor Ort meist teurer als die Speisen in einem Fastfood Restaurant. Finanziert habe ich das Auslandssemester mit den Zulagen vom Bafög-Amt und einem angesparten Betrag. Wenn man auf das Geld achtet und seine Ausgaben im Blick behält, ist es möglich mit monatlich 850 - 950$ auszukommen.

3.5 Campusleben, Freizeit, außeruniversitäres Angebot der Hochschule

Das Campusleben ist sehr aktiv und es ist immer voll auf dem Campus. Das liegt zum einen an dem großen Workload der Kurse und zum anderen an dem tollen Freizeitangebot bestehend aus verschiedenen sportlichen Aktivitäten und verschiedenen Clubs, die kleine Trips und Ausflüge planen.

3.6 Probleme und (Sprach-)Schwierigkeiten im Alltag

Probleme hat man eigentlich weniger, da jeder versucht sein Bestes zu geben und die Menschen, die man trifft meist sehr freundlich sind. Wenn man mal jemanden nicht versteht, gibt sich diese Person meistens Mühe, langsam und einfacher zu sprechen, um Sprachbarrieren zu umgehen.

3.7 Unterschiede / Gemeinsamkeiten zum Studium an der FH Dortmund

Das Studium ist sehr unterschiedlich zum Studium in Deutschland. Die Vortragsweise der Professoren im Ausland ist wesentlich aktiver und verständlicher und man fühlt sich mehr und besser unterstützt und bekommt deutlich bessere Lernmaterialien zur Verfügung gestellt. Es ist allerdings durch das große Aufkommen an Hausaufgaben und ähnlichem auch zeitintensiver.


4. Fazit

4.1 Positives und Negatives aus dem Auslandssemester

Negativ ist mir sofort zu Beginn des Semesters aufgefallen, dass es für ausländische Studenten leider meist sehr schwierig ist an seine Wunschkurse zu kommen. Viele Kurse sind von vornherein mit den einheimischen Studenten gefüllt, da diese sich ihre Kurse bereits ein paar Tage vor den ausländischen Studenten wählen dürfen und somit bevorzugt werden. Positiv hingegen ist bei diesem System, dass das „Class-Crashing“ den Studenten noch die Chance bietet, Kurse innerhalb der ersten beiden Wochen zu wechseln, wenn einem bereits in den ersten Vorlesungen auffallen sollte, dass diese Kurse die Erwartungen nicht erfüllen. Negativ ist noch zu erwähnen, dass man durch die hohe Anzahl an Hausaufgaben, Klausuren, usw., leider durchgehend mit Aufgaben beschäftigt ist. Da einem bei diesen Aufgaben auch meistens ein paar Punkte fehlen, da den Professoren für die volle Punktzahl eine Musterlösung vorschwebt, ist es schwierig am Ende ein A und somit die beste Note zu erreichen.

4.2 Eigene persönliche Entwicklung: Vorstellungen und Erwartungen

Meine Erwartungen und Vorstellungen an das Auslandssemester wurden erfüllt, da ich viel Kontakt, sowohl in der Universität, als auch privat, mit einheimischen Studenten hatte und somit meine Englischkenntnisse während meines Aufenthalts deutlich verbessern konnte. Des Weiteren gehe ich davon aus, dass das Kennenlernen der Kultur mir auf meinem beruflichen Werdegang sehr hilfreich sein wird.

4.3 Ist das Studium an der ausländischen Universität empfehlenswert?

Ich kann das Studium an der CSU Fullerton jedem empfehlen, da sich die Professoren bei der Gestaltung ihrer Vorlesungen meist sehr viel Mühe geben und durch die aktive Vorlesungsart und das Einbeziehen der Studenten dafür sorgen, dass schon während des Semesters bei den Studenten möglichst viel Wissen hängen bleibt. Außerdem fühlt man sich an der Universität nie allein gelassen, da jeder Mitarbeiter, egal ob Professor oder Bürokraft, daran interessiert ist, dass die Studenten die Zeit an der CSU Fullerton so erfolgreich wie möglich absolvieren und viele Kontakte knüpfen. Es werden auch viele Freizeitaktivitäten angeboten, um einheimische Studenten kennenzulernen, egal ob beim Bowling, gemeinsamen Essengehen, diversen Sportaktivitäten oder ähnlichem.

1Stand: 13.01.2016; vgl. Central Intelligence Agency; URL: https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/us.html

2Stand: 13.01.2016; vgl. WIKIPEDIA – Die freie Enzyklopädie; URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Bildungssystem_in_den_Vereinigten_Staaten

3Stand: 13.01.2016; vgl. Technical and Vocational School Guide; URL: http://www.technical-vocational-schools.com/

4Stand: 13.01.2016; vgl. WIKIPEDIA – Die freie Enzyklopädie; URL: https://en.wikipedia.org/wiki/California_State_University,_Fullerton

5Stand: 13.01.2016; vgl. California State University Fullerton; URL: http://www.fullerton.edu/about-csuf.aspx