26 Jun
Erfahrungsbericht von Corinna K.

Mahidol University


Hochschule: Mahidol University
Stadt: Bangkok
Land: Thailand
Kontinent: Asien
Studienrichtung: BWL, Bank- und Finanzwesen
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2015 bis 04/2015

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Mein Auslandssemester an der Mahidol University in Bangkok war eine tolle Erfahrung und somit kann ich nur jedem empfehlen es mir gleich zu tun. Natürlich gibt es einiges zu beachten und Tipps die das Leben erleichtern.

Bewerbung

An der CMMU ist das Studienjahr in Trimester unterteilt. Das heißt ihr könnt euch aussuchen ob ihr von Januar-April, Mai-August oder September-Dezember studieren wollt. Der große Vorteil hierbei ist, dass ihr dadurch, vor oder nach eurem Auslandssemester ausreichend Zeit habt längere Reisen zu unternehmen. Die Bewerbung an sich ist einfach gestaltet und umfasst ein Motivationsschreiben, Lebenslauf, ein Sprachzeugnis für ausreichende Englischkenntnisse(DAAD, TOEFL, o.Ä.), eine aktuelle Immatrikulationsbescheinigung der Heimathochschule und natürlich das aktuelle Zeugnis. Bei der Zusammenstellung und Optimierung der Bewerbung hilft das College-Contact-Team damit es keine Probleme gibt. Die Bewerbung kann man schon einige Monate vor Studienbeginn einreichen, den Zulassungsbescheid erhält man jedoch erst ca. zwei Monate davor.

Bei der Kurswahl sollte man sich mehrere mögliche Kurse heraussuchen, da nicht garantiert ist, dass die gewünschten Kurse in jedem Trimester stattfinden. Ich selbst hatte dabei ein wenig Pech und musste spontan komplett andere Kurse belegen. An der CMMU (College of Management, Mahidol University) ist der normale Workload drei Kurse in einem Term zu belegen. Ich würde auch nicht empfehlen mehr zu belegen, da viele Kurse sehr zeitintensiv sind (wöchentliche Präsentationen, Gruppenarbeiten, etc.). Die Kurse werden Online gebucht und haben eine Teilnehmerbegrenzung von meistens 20-30 Studenten, also sollte man am Tag der Freischaltung des Portals direkt buchen. Sollte es nicht klappen sich für sein Wunschfach zu registrieren, kann man vor Ort mit den Professoren reden, die meistens ein Auge zudrücken und einen dann doch teilnehmen lassen.

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Visum

Für Thailand braucht man ein Visum, wenn man länger als ein Monat dort bleiben will. Das könnt ihr bei der Thailändischen Botschaft oder teilweise auch bei den Konsulaten beantragen. Plant am besten ein wenig Zeit dafür ein, gerade wenn ihr euren Reisepass per Post hinschicken müsst. Das Education Visum ist 90 Tage gültig, kann aber erst nach Vorlage des Zulassungsbescheids ausgestellt werden. Ich hatte bereits vier Monate vor Studienbeginn Deutschland verlassen, und deshalb ein Touristenvisum (Multiple Entry, 90 Tage) beantragt. Die drei Monate Gültigkeit reichen meistens nicht ganz aus für das Trimester, vor allem wenn ihr noch ein wenig länger bleiben wollt. Die CMMU hilft euch, eine Verlängerung des Visums zu beantragen wodurch ihr weitere drei Monate bleiben dürft. Das kostet so weit ich mich erinnere ca. 1000 Baht. Eine andere Möglichkeit ist eine Ausreise in ein Nachbarland um dann erneut einzureisen. Bei der Wiedereinreise erhaltet ihr ein Touristenvisum für einen Monat, welches man nicht vorab beantragen muss. Wie ihr es auch macht, achtet darauf nicht länger im Land zu bleiben als es euer Visum erlaubt. Solche sogenannten Overstays werden schnell sehr teuer.


Unterkunft

Dies war für mich einer der anstrengendsten Punkte des ganzen Aufenthalts.

Die CMMU liegt im Zentrum von Bangkok, in der Nähe des Victory Monuments, daher sind die Wohnungen in der Nähe nicht die günstigsten. Es lohnt sich meistens dennoch ein Apartment im Zentrum zu suchen, da Bangkok zu fast jeder Tageszeit im Verkehrschaos versinkt und man dadurch nie weiß, wie lange man mit Taxi oder Bus braucht. Ich hatte vorab keine Wohnung gebucht, da ich bereits früher in Bangkok ankam und mich persönlich auf die Suche machen wollte. Leider half das nicht viel, da nur wenige Apartmentgebäude Pförtner haben, die Englisch sprechen und zudem werden die meisten Wohnungen nur langfristig vermietet. Letztendlich habe ich mit einer anderen Austauschstudentin eine WG im „Chewathai“ (Ratchaprarop) gegründet, welches gerade einmal 15 Gehminuten von der Uni und 10 Minuten vom Victory Monument entfernt ist. Die Miete (23.000Baht/Monat für 2 Personen) war vergleichbar mit europäischen Studenten-WGs, aber dafür hat man europäischen Wohnstandard, einen Pool und ein Fitnessstudio im Haus. Die Nebenkosten hängen natürlich stark von euren Gewohnheiten ab (insbesondere die Klimaanlage ist oft eine Kostenfalle). In unserer WG waren es meistens ca. 100 Baht/Monat für Wasser, 800-1100 Baht/Monat für Strom und ca. 700 Baht/ Monat für den Internetanschluss. Bis auf die Wasserrechnung wird alles im 7-eleven bezahlt (und davon gibt es alle 10m einen) Wasser wird an der Rezeption im Haus bezahlt.

Auch zu empfehlen ist das „The Complete“, das direkt schräg gegenüber vom „Chewathai“ ist. In beiden Gebäuden kann man Apartments monatlich mieten und ein Großteil der CMMU-Austauschstudenten lebt hier. Die englischsprechende Verwaltung kümmert sich um beide Gebäude und befindet sich im Eingangsbereich vom „The Complete“. Es gibt einen Skytrain vom Suvarnabhumi Airport, der die Haltestelle Ratchaprarop anfährt, von dort sind es 5-10 Minuten Fußweg zu den Apartmentgebäuden.

Ein Tipp: Die Kaution beträgt in der Regel 1-2 Monatsmieten und muss bei Vertragsschluss bar bezahlt werden zusätzlich zu der ersten Monatsmiete, welche im Voraus gezahlt wird. Manche Kreditkarten haben ein Wochenlimit für Geldabhebungen im Ausland, daher überprüft am besten ob ihr ausreichend Baht abheben könnt. Nach Ablauf des Mietvertrags bekommt ihr die Kaution dann auch wieder bar in Baht zurück. Solltet ihr planen Thailand dann direkt zu verlassen, informiert euch am besten davor bei welcher Bank oder welcher Wechselstube ihr den besten Wechselkurs bekommt. Nur große Bank-Filialen wechseln Baht in USD oder Euro. Es empfiehlt sich nicht das Geld am Flughafen oder in Deutschland zurück zu wechseln.


Die Universität

Die CMMU ist eine moderne Uni, die in einem Hochhaus untergebracht ist, aber leider keinen Campus hat. Alles Wichtige ist vorhanden: Bibliothek, Mensa (gutes Essen für wenig Geld), Drucker, Computer etc.

Ein toller Service ist der kostenlose Shuttle-Bus, der die Uni mit der BTS Station Sanam Pao und dem Victory Monument verbindet.

Bevor das Trimester für alle los geht, gibt es eine zweitägige Einführung und Kennenlernen für alle Austauschstudenten. Hier wird einem viel über die thailändische Kultur und das Leben in Bangkok erzählt, was ich sehr hilfreich fand. Zudem haben wir einige Sehenswürdigkeiten zusammen besichtigt und gemeinsam gekocht und gegessen.

Die Kurse finden meistens am Wochenende oder abends statt, da die thailändischen Studenten fast alle einen Vollzeitjob haben und deshalb wochentags nicht können. Ich wurde schnell und sehr herzlich von den einheimischen Kommilitonen aufgenommen. Der Unterrichtsstil unterscheidet sich von dem an deutschen Universitäten, da die Kurse kleiner sind und sehr viel aktive Mitarbeit gefordert wird. Das ist aber eine ganz angenehme Abwechslung zum stillen Zuhören im überfüllten Hörsaal, finde ich.

Die Professoren kommen sehr häufig aus der Wirtschaft und bringen daher viel Praxiserfahrung und reelle Beispiele mit, dadurch waren die Kurse interessant und praxisnah.

Ich hatte drei Kurse aus dem Bereich Financial Management belegt, welche im Vergleich zu anderen Kursen ein wenig arbeitsaufwendiger waren. In manchen Kursen schreibt man keine Klausuren, sondern hält stattdessen Präsentationen und schreibt Hausarbeiten. Der Lernaufwand ist unterschiedlich von Fach zu Fach, aber auf jeden Fall gut machbar. Die Klausuren sind sehr fair gestellt und die meisten Professoren grenzen den Stoff präzise ein.

Tipp: Die CMMU hat eine hoch leistungsfähige Klimaanlage, die auch gerne genutzt wird. Deshalb empfiehlt es sich eine Jacke oder ähnliches in die Uni mitzunehmen, auch wenn es draußen sehr heiß ist. Wir haben häufig gefroren in den Kursen.


Leben in Bangkok

Bangkok ist eine lebendige und abwechslungsreiche Stadt in der ich sehr viel Spaß hatte. Die Thais sind sehr nette, offene und hilfsbereite Personen mit denen man schnell ins Gespräch kommt. Tipp: Falls ihr nach dem Weg fragt, kann es sein, dass ihr ab und an falsche Informationen bekommt. Das ist uns ein paar Mal passiert, daher am besten zwei oder drei Personen fragen bevor man eine Stunde in die falsche Richtung läuft. 

In den Touristengegenden sollte man ein wenig auf seine Wertsachen aufpassen, aber im Allgemeinen kam mir Bangkok sehr sicher vor. Es gibt viele Sehenswürdigkeiten (diverse Tempel, Königspalast, Chatuchak Weekend Market, Khao San Road, etc.). Mal abgesehen von den Dingen, die man in jedem Reiseführer findet sind hier ein paar Orte, die ich sehr interessant fand:

  • Der Klong Toey Market: Ein großer und authentischer Lebensmittelmarkt, der jeden Tag geöffnet hat. Nichts für jeden, da beispielsweise Fische so frisch sind, dass sie noch zappeln. Auch empfindliche Nasen sollten sich auf viele Eindrücke vorbereiten. Geschlossene Schuhe sind auf jeden Fall zu empfehlen.
  • Der Ghost Tower: Eine 50 Stockwerke hohe Bauruine, welche in den 90er Jahren gebaut, aber nie fertiggestellt wurde.
  • Bangkok United: Ein Besuch im Fußballstadion von Bangkok lohnt sich auf jeden Fall. Man sollte nicht zu viel erwarten, da das Stadion deutlich kleiner als deutsche Stadien und meistens nicht ausverkauft ist, aber für mich war es dennoch ein schönes Erlebnis.
  • Songkran: Das Thailändische Neujahr. Es wird im April gefeiert und ganz Bangkok verwandelt sich für eine Woche in eine große Wasserschlacht. Es ist ein riesen Spaß, bei dem man auf jeden Fall mitmachen sollte. Tipp: Packt alles was nicht nass werden darf in Plastikbeutel o.Ä. und rechnet damit komplett nass zu werden.
  • Der Hauptcampus der Mahidol University: Er liegt ein ganzes Stück entfernt vom Zentrum, ist aber ein sehr schöner, großer und grüner Campus. Zudem kann man dort Souvenirs mit dem Universitäts-Logo kaufen.
  • The Escape Hunt Experience: Das ist ein Detektivspiel für 2-4 Personen in dem man ein Verbrechen auflösen muss, um aus einem Raum zu entkommen. Wenn ihr mehr Leute seid, bekommt ihr mehrere Räume. Wir hatten hier sehr viel Spaß.
  • Nachtleben: Es gibt eine riesige Auswahl. Angefangen von Karaoke Bars, über große Clubs bis hin zu Rooftop-Bars mit Live Musik. (Zu Empfehlen: Above 11 ( Rooftop-Bar mit Restaurant), Levels (großer Club. Hier braucht man einen Ausweiß um reinzukommen und schickere Schuhe bzw. keine Flipflops. Tipp: Mittwochs gibt es für Gruppen á 5 Personen eine Flasche Wodka gratis), Park-Society im Sofitel-Hotel (Rooftop-Bar mit Blick über den Lumphini-Park und die Skyline von Bangkok dahinter. Tipp: Zum Sonnenuntergang hingehen)
  • Kino: Es lohnt sich ein Kino in Bangkok zu besuchen. Etwas Besonderes ist das 4-D Kino im Paragon Cineplex. Zudem gibt es Kinos die anstatt normalen Sitzen Liegesofas haben.
  • Essen: Probiert euch auf jeden Fall durch die Thailändische Küche. Sie ist es wert. Alle die nicht gerne scharf essen, sollten das jedoch immer dazu sagen, da Chili fast in jedem Gericht verwendet wird. Zögert nicht vor Straßenständen oder kleinen Restaurants in Garagen, meistens bekommt ihr dort die besten und authentischsten Gerichte. Ich hatte immer das Gefühl, dass überall sehr auf Sauberkeit geachtet wird.

Reisen

Bangkok liegt im Herzen Süd-Ost-Asiens und bietet die besten Möglichkeiten verschiedene Orte zu besuchen. Innerhalb von Thailand kann man viel mit Minivans(bspw. ab dem Victory Monument), Fern-/Nachtbussen (ab diversen Busbahnhöfen) oder Zügen erreichen. Natürlich kann man auch fliegen. Bangkok hat zwei Flughäfen und häufig findet man gute Angebote für verschiedene Destinationen in Asien. Auch die Nachbarländer von Thailand haben mich sehr beeindruckt, deshalb kann ich nur jedem empfehlen sich ein wenig Zeit zum Reisen einzuplanen.


Allgemeine Tipps

Falls ihr vorhabt am ersten Uni-Tag mit dem Taxi zur CMMU zu fahren, stellt euch darauf ein, dass der Taxifahrer eventuell nicht weiß (oder versteht) wo ihr hinwollt. Am besten sucht ihr euch die Adresse der Uni sowie den Namen auf Thailändisch im Internet und druckt es aus oder zeigt es auf eurem Handy. Damit geht man auf Nummer sicher. Wer doch lieber mit dem Taxifahrer spricht, sollte verschiedene Betonungen versuchen. Ein Tipp: Das „L“ in Mahidol wird wie ein „N“ gesprochen und „R“ wird meistens besser verstanden wenn man es als „L“ spricht („Ratchaprarop“ wird dann zu „Latchaplalop“).

Pünktlichkeit spielt in Thailand eine nicht ganz so große Rolle wie in Deutschland: Es gibt keine Busabfahrpläne (der Bus kommt, wann er kommt), auch Professoren kommen schon mal zu spät zum Kurs, Deadlines für Hausarbeiten können mit manchen Professoren sogar verhandelt werden.

Die TukTuk-Fahrer in Bangkok sind sehr aufdringlich und versuchen oft sehr hohe Preise von Ausländern zu verlangen, also versucht zu verhandeln. Bei Taxifahrten am besten immer auf das Taxameter bestehen.

Wichtig ist es, dass man im Kontakt mit Thais nicht unfreundlich oder gar wütend wird, wenn etwas nicht wie geplant läuft. Das hat viel mit der thailändischen Kultur zu tun und man erreicht mit einem freundlichen Lächeln weitaus mehr wie mit drohenden oder verärgerten Worten.

Die meisten ATMs in Bangkok verlangen für jede Barabhebung eine Gebühr. Manche deutschen Kreditinstitute erstatten euch diese Gebühren zurück. Wer eine Bank hat, die das nicht tut kann zu einem ATM der Citibank gehen. Dort werden keine Gebühren verlangt und zudem kann man höhere Beträge abheben als bei anderen ATMs.

Wenn ihr ein paar Wörter Thai lernt, reagieren die Einheimischen direkt ganz anders auf euch und ihr habt es im Alltag oft leichter.


Fazit

Ich kann die CMMU und Bangkok als Ziel für ein Auslandssemester nur jedem empfehlen. Die Mischung aus Großstadtleben und Kultur ist einzigartig, weshalb hier fast jeder auf seine Kosten kommt.