California State University Los Angeles

Ein Auslandssemester kam für mich zum Anfang meines Studiums nicht wirklich infrage. Aufgrund von diversen Gesprächen und Erfahrungen von Kommilitonen habe ich mich dann doch für den Schritt entschieden ein Auslandssemester zu absolvieren und bereue es keine Sekunde. So kam für mich nur Amerika infrage, da es schon immer mein Traum war dorthin zu reisen. Da ich zusätzlich ein großer LA Lakers Fan bin und ich dem Winter entgehen wollte, war für mich klar, dass es auf jeden Fall nach Kalifornien gehen musste.

Meine Hochschule hatte nur die San Diego State University zur Auswahl und ich wollte mir noch andere Alternativen anschauen/ anhören. Ich beschloss mich von College Contact über die Möglichkeiten beraten zu lassen, was im Nachhinein vermutlich die beste Option war. Da ich nicht unweit von der Zentrale weg wohne, besuchte ich auch einmal College Contact persönlich und auch der Weg via E-Mail war immer reibungslos. Für mich standen am Ende die CSU Fullerton, Northridge und die CSULA zur Auswahl. Aufgrund meines Budgets und der zentralen Lage habe ich mich letztendlich für die CalStateLA entschieden.

Bewerbung

Zur Bewerbung an der California State University LA hat College Contact mir eine Checkliste geschickt, was ich alles einreichen muss. Darunter ein Sprachnachweis (DAAD-Test), welchen ich an meiner Hochschule kostenlos absolvieren konnte. Ich habe die Unterlagen eingereicht, jedoch hat zum Bewerbungsschluss noch etwas gefehlt, sodass ich eigentlich zu spät dran war. Diese Tatsache hat nichts daran geändert, dass die CalStateLA mich angenommen hat. Bei kleineren Verzögerungen ist das normalerweise kein Problem. Außerdem möchte die CSULA kein Motivationsschreiben.

Visum

Zur Beantragung des Visums ging ich zum Konsulat in Frankfurt. Die vielen Sicherheitsvorkehrungen schrecken etwas ab, jedoch alles halb so wild. Einfach die Anweisungen befolgen, dann passt das auch alles. Am Schalter selbst bekommt man einfache Fragen gestellt, wie z.B. wann die Einreise erfolgt, wie lange der Aufenthalt sein wird, warum man in die Staaten will und wann und ob geplant ist auszureisen. Die Beamten wollen sichergehen, dass man nicht für immer illegal in den USA bleibt und dort auch illegal arbeitet, deswegen immer sagen, dass man auf jeden Fall zurück nach Deutschland geht. Außerdem war der Hintergrund meines Passfotos angeblich zu dunkel, was ich kaum verstehen kann, da dieser nahezu weiß war. Somit musste ich mich in eine Fotobox setzen und ein neues Verbrecherfoto schießen. Der ganze Spaß hat nochmal 6€ gekostet (passend und in Münzen, da der Automat nicht wechselt). Achtet also darauf, dass euer Passfoto am besten einen weißen Hintergrund hat oder ihr 6€ in Münzen und passend habt und nicht im Konsulat Leute fragen müsst, ob sie wechseln können. Ansonsten ist das Beantragen des Visums kein großer Aufwand, wenn man die nötigen Vorgänge (Terminbuchung, usw.) auf der Website erledigt hat.

Wohnen

Da ich mein eigenes Zimmer haben wollte, kam für mich das Leben in den „Dorms“ (Wohnen auf dem Campus) nicht infrage. Letztendlich fand ich ein passendes Apartment in Lincoln Heights bei Airbnb (ca. 4-5 km von der Uni entfernt). Nicht die günstigste Variante, aber definitiv die Angenehmste. Ich teilte das Apartment mit einem anderen International aus Deutschland, der sich auch über College Contact beraten ließ. Im Schnitt zahlten wir 1.200 € p.P.

https://www.airbnb.de/rooms/636629?location=Lincoln%20Heights%2C%20Los%20Angeles%2C%20CA%2C%20United%20States&s=5pmlSK6S

Universität

Die CSULA ist etwas altmodisch eingerichtet mit Einzelklapptischen, was ich nicht so erwartet hatte, jedoch hat man sich damit schnell abgefunden. Zumindest war das so im Gebäude (Salazar Hall) der Business-Kurse. Anfangs fühlte ich mich wie im Unterricht in der 7. Klasse jedoch hat man sich daran schnell gewöhnt. Der Foodcourt bestand aus fünf Franchiseunternehmen (El Pollo Loco, Carls Jr., Kikka, Rice Garden, Johnny’s Kitchen), sodass die Preise ($6-10) nicht wirklich studentenfreundlich waren. Jedoch waren die Portionen meist groß genug, sodass ich meistens zwei kleinere Mahlzeiten daraus machen konnte.

Man findet sich schnell auf dem Campus zurecht, da die einzelnen Fakultäten ihr eigenes Gebäude besitzen. Das Niveau der Prüfungen war deutlich niedriger als in Deutschland, da dort hauptsächlich Multiple Choice Prüfungen stattfinden, sodass man nach ein paar Mal lesen des Skriptes sich in den Prüfungen beim Lesen der Fragen meist sofort dran erinnert. Wer keine Mid-Terms gewohnt ist, wird davon etwas genervt sein, jedoch sind Prüfungen während dem Semester letztendlich hilfreich, sodass maximal zwei Wochen Vorbereitung für die Final Exams ausreichend waren.

Kurswahl

Vorab musste ich eine Wunschliste mit ca. zehn Modulen einreichen, die ich gerne belegen würde. Was diese Liste im Nachhinein gebracht haben soll, weiß ich nicht. Jedoch ist das „Class-Crashing-Verfahren“ halb so risikoreich, wie ich erwartet hatte. Ihr schreibt dem lesenden Professor eine E-Mail, dass ihr Internationals seid und für eure Graduation zu Hause die Module belegen müsst. Damit solltet ihr sicher einen Platz in diesem Kurs bekommen. Ich hatte nicht einen Fall, wo es nicht geklappt hat/ hätte. Die E-Mail Adressen bekommt ihr von der Website. Ansonsten müsstet ihr bei der Fakultät anrufen und danach fragen. Jedoch bekommt ihr das alles am Einführungstag erzählt, wie das alles funktioniert.

Freizeit

Am Einführungstag trifft man auf die anderen Internationals und freundet sich auch gleich mit diesen an, wenn man nicht gerade sehr schüchtern ist. Mit diesen hatte ich dann auch das ganze Semester am meisten zu tun. Unter anderem haben wir uns den Yosemite National Park angeschaut, was für mich das persönliche Highlight war, sodass ich diesen Trip euch wärmstens ans Herz legen würde, wenn ihr gerne auch mal wandert. Natürlich sind die sonstigen bekannten Tourismusziele wie immer empfehlenswert (Grand Canyon, Vegas, San Diego, San Francisco). Die Touri-Attraktionen in LA selbst dürftet ihr jedoch sehr schnell abgeklappert haben, da meist einmal sehen ausreicht (v.a. Walk of Fame).

Wenn ihr öfter an den Strand wollt, kann ich euch den Hermosa Beach bzw. Manhattan Beach empfehlen. Diese sind nicht so Tourismus überlaufen und ihr habt meist immer ein freies Netz zum Beachvolleyball spielen. Außerdem sind das so ziemlich die nächsten Strände, wenn man in der Nähe der CSULA wohnt. Wer plant sich ein Surfboard für das Semester zu kaufen, dann am besten gebraucht und seht am Ende zu, dass ihr es rechtzeitig verkauft, sonst bleibt ihr darauf sitzen. Einen Wet-Suit könnt ihr zur Not auch noch mit nach Deutschland nehmen.

Genauso läuft es beim Auto. Ich hatte zwar kein Auto und bin meist „Uber/Lyft“ gefahren (minimal teurer als öffentliche Verkehrsmittel, aber definitiv komfortabler und lohnt sich), weil ich keine Lust hatte wegen einem Semester auf den Stress mit An- und Verkauf, konnte aber mit den anderen Internationals die weiten Strecken zum Strand usw. überbrücken. Wer sich den Stress mit Autoverkauf am Ende des Semesters antun will, dem empfehle ich rechtzeitiges Inserieren. Allgemein ist Stau auf LA’s Straßen auf der Tagesordnung, sodass ihr jede Menge Geduld mitbringen solltet. Für alle Feierbiester unter euch, in LA sind die Clubs und Bars um 2 Uhr dicht. Auch den Eintritt lassen, diese sich fürstlich mit $20/30 bezahlen. D.h. am besten vorher schon alkoholtechnisch zusehen und rechtzeitig in die Clubs/Bars.