13 Jan
Erfahrungsbericht von Christina D.

Griffith University - Brisbane

Stadt: Brisbane
Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: Pädagogik und Lehramt
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 07/2010 bis 11/2010

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Nachdem ich im letzten Jahr zwei Monate an einer Sprachschule in Sydney verbracht hatte, stand für mich fest, dass ich auf jeden Fall noch einmal nach Australien reisen wollte, um mir den Rest des Landes anzuschauen. Es traf sich daher gut, dass meine Universität für meinen Studiengang (Englisch auf Lehramt) einen dreimonatigen studienrelevanten Aufenthalt vorschreibt.

Da die Erasmusplätze an meiner Universität jedoch recht beschränkt sind, begann ich damit, mich nach Alternativen umzuschauen. Über diverse Suchen bei Google, bin ich dann schnell auf college-contact gestoßen, die mich vor allem aufgrund ihres breiten Angebots an Universitäten überzeugt haben. Zuerst habe ich mich unverbindlich über mehrere Universitäten informiert, wobei ich hauptsächlich nach dem jeweiligen Studienangebot gegangen bin und so eine Vorauswahl getroffen habe. Nach genauerer Rechere und mehreren Informationsgesprächen mit dem Team von college-contact, die sehr bemüht waren wirklich jede noch so kleine Fragen zu beantworten, stand schnell fest, dass ich mich für die Griffith University in Brisbane bewerben wollte.

Dass die Wahl auf Brisbane fiel, hatte nicht nur mit dem breiten Studiengebot der Griffith University zu tun, sondern auch damit, dass das Brisbane sehr zentral an der Ostküste liegt und sich somit Wochenendtrips in andere Städte relativ leicht realisieren lassen. Ein weiteres Argument, das für Brisbane spricht, ist das angenehm warme Klima, da es selbst im Winter mit 10-15Grad nicht wirklich kalt ist. Zudem ist Brisbane eine wirklich schöne, gemütliche Stadt, der man die knapp 2 Millionen Einwohner nicht unbedingt anmerkt.

Die Bewerbung selbst lief, dank der Hilfe von college-contact, relativ problemlos und einfach ab. Die Zusage hatte ich innerhalb weniger Wochen. Auch die Beantragung des Visums ist relativ einfach, da man dazu nur einen Fragenbogen online ausfüllen muss und die Enrolment Nummer, die ihr auf der Confirmation of Enrolment (CoE) der Uni findet, benötigt. Ich habe mein Visum, wenige Stunden nachdem ich den Fragenbogen ausgefüllt hatte, erhalten.

Wenn ihr darüber nachdenkt Auslandsbafög zu beantragen, solltet ihr Euch frühzeitig, etwa ein halbes Jahr im Voraus, über die entsprechenden Unterlagen, die ihr braucht informieren. Denn zum einen muss man wesentlich mehr Formulare ausfüllen, als das beim Inlandsbafög der Fall ist, und zum anderen muss man, aufgrund dessen, auch mit einer längeren Bearbeitungszeit rechnen. Einen Antrag zu stellen, lohnt sich jedoch in den meisten Fällen und besonders auch für diejenigen, die kein Inlandsbafög bekommen, da für das Auslandsbafög höhere Sätze gelten. Das Studentenwerk Marburg ist für Australien zuständig. Also am besten erkundigt ihr Euch auf den Internetseiten des Studentenwerks.

Das Schwierigste ist wohl die Auswahl der Kurse… Diese sollte man am besten mit seiner Heimatuniversität absprechen, da nicht alle Kurse zu Hause angerechnet werden. Allerdings kann man seine Wahl auch noch einmal vor Ort ändern. In den ersten beiden Wochen des Semesters besteht die Möglichkeit sich neben den gewählten Kursen auch noch andere Kurse anzuschauen und gegebenenfalls zu wechseln.

Ich habe in meinem Semester drei Kurse belegt und war mit diesen dann auch wirklich beschäftigt, besonders, da zwei der drei Kurse Literaturkurse waren und das Lesepensum um einiges höher ist, als das bei den deutschen Universitäten der Fall ist. Ein weiterer Unterschied zu den deutschen Unis ist, dass das ganze Arbeitspensum innerhalb des Semesters in Form von Assignments und Exams realisiert wird. Was einerseits bedeutet, dass man im Semester mehr arbeiten muss, als man das vielleicht von Deutschland gewohnt ist, andererseits hat man dann aber auch wirklich Semesterferien. In meinem Fall war es so, dass ich während des Semesters mehrere kleine Essays schreiben musste, die mit etwa 25% gewichtet wurden, und am Ende jeweils einen „final Essay“ verfassen musste, der mit etwa 40% besonders in die Benotung mit einging. Diese Staffelung der Prozent kann jedoch von Kurs zu Kurs sehr variieren und wird zu Beginn des Semesters von dem jeweiligen Dozenten ausführlich erklärt.

Nachdem ich die Zusage für einen Studienplatz am Nathan Campus (Stadtcampus) erhalten hatte, ging es darum eine Unterkunft zu finden. Da ich jedoch nicht ins Ungewisse fahren und mir vor Ort unter Zeitdruck eine Wohnung suchen wollte, habe ich mich über college-contact für einen Wohnplatz in einer der Wohnungen auf dem Campus beworben und dort ebenfalls recht schnell eine Zusage erhalten. Zum Leben auf dem Campus lässt sich sagen, dass es sowohl seine Vor- als auch seine Nachteile hat. Nachteilig ist es, das der Campus ein gutes Stück außerhalb der Stadt im Bushland liegt und man etwa 25 min mit dem Bus in die Innenstadt und gute 15 min zum nächstgelegenen Shoppingcentre braucht. Diese Fahrten können unter Umständen jedoch recht umständlich sein, da die Busverbindungen nicht so gut sind, wie man das von Deutschland gewohnt ist: So fährt beispielsweise sonntags nur ein Bus die Stunde in Richtung Innenstadt. Andererseits hat es definitiv auch Vorteile auf dem Campus zu wohnen, da man zum einen eine bunte Mischung an australischen und internationalen Mitbewohnern hat und zum anderen viele der Austauschstudenten ebenfalls auf dem Campus wohnen, so dass man sich auch einfach mal problemlos auf eine Tasse Kaffee treffen kann. Des Weiteren werden von den jeweiligen Colleges, wie die Wohnheime genannt werden, zahlreiche Veranstaltungen organisiert, wie z. B. eine Kneipen-tour, bei der man ebenfalls wieder die Möglichkeit hat, neue Leute kennenzulernen. Ich bereue es trotz der Abgelegenheit des Campus nicht dort gewohnt zu haben.

Empfehlen kann ich außerdem die Fahrt nach Byron Bay, da sich auch hier sehr gute Möglichkeiten ergeben andere internationale Studenten kennenzulernen. Allerdings sollte man sich schon relativ früh entscheiden, ob man an dieser Fahrt teilnehmen möchte, da es nur begrenzt Plätze gibt. Ich habe auf dieser Fahrt einige Leute kennengelernt, mit denen ich im Laufe des Semesters sehr viel unternommen habe.

Alles in allem kann ich sagen, dass sich das Auslandssemester an der Griffith University für mich auf jeden Fall, nicht nur in studienrelevanter Sicht, gelohnt hat, da ich viele neue Erfahrungen machen konnte und viele neue Leute kennengelernt habe. Ich kann es nur jedem empfehlen, der darüber nachdenkt für ein Semester ins Ausland zu gehen. Ich habe es nicht bereut und würde es jederzeit wieder tun.

Ich wünsche Allen, die sich zu einem Auslandsemester entscheiden, eine genauso schöne und aufregende Zeit, wie ich sie hatte. Bei weiteren Fragen zum Semester am Nathan Campus stehe ich gerne zur Verfügung.