27 Nov
Erfahrungsbericht von Chantal G.

University of California, Berkeley


Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaftsrecht
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 05/2015 bis 08/2015

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Schon länger war klar, dass ich vor Ende meines Studiums noch eine Zeit im Ausland verbringen möchte. Da ich mich bis einschließlich Februar im Praktikum befand, fielen die meisten „gewöhnlichen“ Auslandsemester (aufgrund Beginn im Jan./Feb.) raus. Bei der Suche nach Alternativen bin ich dann auf die Summer Sessions gestoßen. Aufgrund der Bewertungen und des guten Rufs der University of California, Berkeley habe ich mich dann für diese entschieden - und es nicht bereut! Ich kann die Zeit dort als die beste meines Lebens bezeichnen. Eine einmalige, unfassbar schöne Erfahrung. Ich habe Menschen von der ganzen Welt kennen gelernt, Freunde gewonnen, viele schöne Plätze gesehen und meinen Horizont ungemein erweitert.

UNI & KURSE

An meiner Heimatuni studiere ich Wirtschaftsrecht im Master. In Berkeley habe ich ergänzend hierzu einige Businesskurse belegt. Ich bin beide Sessions (A+D) geblieben und habe je zwei Kurse belegt. Mehr rate ich auf jeden Fall keinem! Ich hatte nicht erwartet, dass die Kurse so arbeitsintensiv sind, sodass ich häufig sogar am Wochenende arbeiten musste. Wobei dies auch sehr stark von der Wahl der Kurse abhängt. Im Vergleich zu Deutschland, sitzt man nicht einfach nur in der Vorlesung, hört etwas zu und geht wieder. Auch hängt die Note nicht nur von der Abschlussklausur ab. Die Note setzt sich meist aus der Beteiligung an den Diskussionen, dem Midterm und Final Exam, Gruppenarbeiten und -präsentationen sowie verschiedenen Ausarbeitungen zusammen. Daher ist man während den gesamten Sessions gut beschäftigt. Allerdings bin ich im Nachhinein davon überzeugt, dass so viel effektiver und mehr gelernt wird. Weiterhin fand ich sehr gut, dass meistens ein viel stärkerer Bezug zur Praxis hergestellt wurde und häufig konkrete Unternehmen zur Verdeutlichung und Analyse herangezogen wurden.

In der ersten Session habe ich Managing Human Resources (Prof. Fellows) sowie Topics in Corporate Social Responsibility (Prof. Romero-Hernandez) belegt. Ersterer war von den Themen her zwar sehr interessant, aber die Professorin hat extrem hohe Anforderungen und ist mit sehr viel Arbeit verbunden. Die verteilten Noten waren trotz sehr hohem Arbeitsaufwand bei den meisten nicht zufriedenstellend, was nicht sehr motivierend ist, wenn man so viel hineinsteckt. Aussagen wie „I want to challenge you“ und „I want to get you out of your comfort zone“ waren an der Tagesordnung. Der Zweite war etwas entspannter. Der Professor war sehr nett und hat die Inhalte gut dargestellt. Jedoch sollte man sich vorher gut über das Thema informieren. Ich fand es leider nicht so spannend, habe aber trotzdem etwas mitnehmen können. Auch die Noten waren bei allen hier besser.

In der zweiten Session habe ich Leading People (Prof. Brady) und Introduction to International Business (Prof. Himelstein) belegt. Zum Kurs Leading People kann ich nur sagen, dass es der absolut beste und interessanteste Kurs in meinem gesamten Studium war. Die Professorin hat es geschafft, die Inhalte mit viel Spaß zu übermitteln und hat sich sehr engagiert und hat häufig Guest- Speaker eingeladen und Inhalte anhand von Kurzfilmen o.ä. erklärt. Da der Kurs sehr klein war (ca. 30 Personen), waren regelmäßige Gruppendiskussionen zu diesen möglich und sehr interessant. To hit the nail on the head: Ich kann diesen Kurs jedem ohne Einschränkungen empfehlen!smiley

International Business war weniger spannend. Der Professor hat häufig einfach vorgetragen und regelmäßig deutlich gemacht, dass Amerika das absolut Beste ist und die EU zu nichts taugt. Die Inhalte waren interessant aber man musste sich anstrengen zuzuhören ;-) Dafür war es einfach, sehr gute Noten zu bekommen bei einem realtiv geringen Arbeitsaufwand.

Zu sagen bleibt noch, dass die notwendigen Bücher häufig seeehr teuer sind. Manchmal findet man diese als PDF im Internet und kann sich diese günstiger drucken lassen als diese zu kaufen. Weiterhin gibt es manchmal in den Bücherstores auf dem Campus auch gebrauchte Bücher und diese Stores nehmen die Bücher auch wieder in Zahlung.

Der Campus ist sehr schön. Auf jeden Fall sollte man sich die Bibliotheken und das Stadium ansehen und vom Campanile (Turm auf dem Campus) aus die Gegend ansehen. Die Fitnessstudios sind dazu absolut top. Dort gibt es alles, was man sich denken kann. Die Mitgliedschaft kostet für den ganzen Sommer nur 10 Dollar und beinhaltet sogar die Nutzung der Pools.

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UNTERKUNFT

Gewohnt habe ich im International House. Diese Entscheidung habe ich nicht bereut. Dadurch habe ich von Anfang an viele Leute von der ganzen Welt kennen gelernt und schnell nette Freunde gefunden. Von Feiern im Gaming Room und im Ort, Entspannen am Pool der Uni, Wochenendausflügen und Tagestrips nach San Francisco etc. bis hin zum gemeinsamen Essen in der Dining Hall hatte man so immer viele Leute um sich. Ich habe in einem Doppelzimmer gewohnt und unglaublich Glück gehabt. Wir hatten Einzelbetten, ein größeres Zimmer als die meisten und im 7. Stock einen unfassbaren Blick über die gesamte Bay Area. Bei gutem Wetter war sogar die Golden Gate Bridge zu sehen. Meine Zimmergenossin kam aus Frankreich und war sehr nett. Wir haben uns gut verstanden und so war das Teilen des Zimmers recht angenehm. Die Badezimmer waren zumindest auf meinem Flur meistens sauber und die Duschen haben davor Kabinen, sodass man sich ungestört umziehen konnte. Das Essen war alles in allem ganz gut. Zwar haben sich nach einiger Zeit viele Sachen wiederholt, aber geschmacklich war‘s ok. Wir hatten nur etwas Pech, da in diesem Sommer die Dining Hall renoviert wurde und daher zwischenzeitlich ziemliches Chaos herrschte und vieles improvisiert war. Sehr zu empfehlen ist der Wochenendbrunch, den sollte man sich keinesfalls entgehen lassen. ;-)

Weiterhin war dort eigentlich alles was man brauchte. Waschmaschinen, Trockner, das Ihouse Cafe und kleiner Store für das Nötigste etc. Man hat pro Session 60 Mahlzeiten und 40 € zum Ausgeben im Café zur Verfügung. Auch super war die kurze Entfernung zum Business Campus - keine 5 Minuten zu Fuß. Als Tipp: Bettwäsche und Bezüge mitnehmen oder vor Ort bei Ikea kaufen, da die Miete dessen im IHouse sehr teuer ist. Ein Nachteil ist, dass dort wenige Amerikaner leben. Im Nachhinein hätte ich gerne anschließend noch ein oder zwei Monate in einer amerikanischen WG gewohnt, um mehr mit Amerikanern in Kontakt zu kommen.


AUSFLÜGE

Was man auf jeden Fall machen sollte, sind Ausflüge zum Lake Tahoe und dem Yosemite National Park. Unfassbar schöne Natur und viel Spaß garantiert. Wir haben hierzu jeweils ein Wochenende mit einer großen Gruppe Häuser gemietet, was über Airbnb recht einfach und günstig machbar ist. Mit dem Studentenausweis kann man zudem kostenfrei mit dem Bus mit der Linie F bis nach San Francisco fahren. Dort sollte man natürlich die typischen Dinge machen, wie die Fahrradtour über die Golden Gate, zur Lombard Street, Cable Car fahren, zum Union Square, in der Cheesecake Factory essen… Wer etwas mutiger ist, kann im nahegelegenen Hollister auch für 99 Dollar Skydiven gehen, ein tolles Erlebnis mit garantiertem Nervenkitzel ;)

REISEN

Nach meiner Zeit in Berkeley bin ich noch 3 Wochen gereist, was ich jedem nur empfehlen kann. Wir sind in San Francisco gestartet und die Westküste runter gefahren. Über die Route 1, Stopps in Monterey, Santa Barbara, LA bis nach San Diego. Von dort aus sind wir dann durch sämtliche National Parks wie den Joshua Tree, Death Valley, Zion, Bryce, Antelope Canyon, Horseshoe Bend, Monument Valley, Grand Canyon und zum Schluss nach Las Vegas, von wo aus es dann zurück nach Deutschland ging. Mein Favorit ist der Zion National Park, unfassbar schön, dort lohnt es sich quer durch den Park zu wandern, insbesondere zum Angels Landing, von wo man eine unbeschreibliche Sicht hat.


ABSCHLIESSEND

kann ich nur jedem raten, sich in das Abenteuer Ausland zu stürzen und Berkeley hierfür wärmstens empfehlen. An dieser Stelle möchte ich mich auch beim Team von College Contact, insbesondere Tanja, bedanken. Ohne ihre Hilfe wäre es sehr schwer geworden, sich durch den Dschungel der Bewerbungsschritte und Beantragung des Visums etc. zu schlagen. Sie war mit jederzeit eine große Unterstützung, DANKE! smiley

Wer konkrete Fragen zur Uni, Kursen oder sonstigem hat, kann sich gerne an mich wenden smiley

Finally: JUST DO IT!