13 Mär
Erfahrungsbericht von Catarina M.

Kwantlen Polytechnic University

Stadt: Surrey
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2013 bis 12/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Für mich stand fest, dass ich mein Auslandssemester gerne in Kanada und vorzugsweise in Vancouver verbringen möchte. Gesagt getan, ich habe mich mit College Contact in Verbindung gesetzt und nach ein wenig Recherche die KPU entdeckt. Zwar befindet sich der Hauptcampus in Surrey, was nicht direkt zu Vancouver gehört, sondern zur Metropolregion zählt, ist aber dennoch mit ÖPNV in ca. einer Stunde zu erreichen. Die Uni machte einen attraktiven Eindruck, da sie mit ca. 17.500 Studenten eine gute Größe hat und dort nicht nur ausländische Studenten zu finden sind.

Nach der Zustimmung meiner Hochschule habe ich mir die Einschreibeunterlagen von College Contact schicken lassen, welche unkompliziert auszufüllen waren und mich für den TOEFL- Test angemeldet. Nachdem alle Unterlagen vollständig waren, habe ich meine Bewerbung für das Wintersemester Anfang März abgeschickt. Dann hieß es erst mal warten, aber ich war während der Zeit immer wieder mit CC in Kontakt und es hieß, ich erfülle alle Anforderungen, deshalb sei die Zusage nur eine Frage der Zeit. Anfang Juni war es dann auch endlich soweit - juhuu! Ich habe mich mächtig gefreut und die weiteren Vorbereitungen konnten starten.

Ich bin Mitte August nach Vancouver geflogen, zwei Wochen vor Semesterbeginn. Zunächst hatte ich mir ein Zimmer in einem B&B gemietet, um von dort aus auf Wohnungssuche zu gehen. Das hat sich leider gar nicht so einfach gestaltet. Mein Wunsch war es, in eine WG mit anderen Studenten zu ziehen. Ich habe hauptsächlich auf Craigslist und Kijiji nach Wohnungsanzeigen gesucht. Es gab auch Einiges im Angebot, aber viele Zimmer waren im Keller/Souterrain. Vancouver hat sehr hohe Mieten und somit ist es auch keine Seltenheit, ein WG-Zimmer für $900 angeboten zu kriegen. Nach längerem Suchen habe ich durch einen Tipp von Bekannten ein sehr schönes helles Zimmer (16m²) mit eigenem Bad für $700 im Monat gefunden. Das war wirklich ein Glücksfall und auch die Lage war gut, da die nächste Skytrain Station nur ein paar Minuten entfernt war. Das ist auch ein klarer Tipp von mir, wenn es möglich ist, dann sollte man in der Nähe von Bahnstationen versuchen, eine Unterkunft zu finden, denn Busfahren ist deutlich langwieriger und mit viel mehr Unzuverlässigkeit und Warten verbunden. Ebenfalls würde ich empfehlen, eine Unterkunft in Vancouver zu suchen und nicht nach außerhalb zu ziehen. Es ist dort einfach viel mehr los und eine weite Anreise, gerade in den Abendstunden, kann schon nervig sein ;)

Ich hatte meine Kurse hauptsächlich am Campus in Richmond (ein weiterer Vorort von Vancouver), welcher mit Bus und Bahn vom Osten der Stadt in 45 min erreichbar war. Es wurde dort gerade umfangreich renoviert und der Campus ist echt ganz schön geworden. In der Woche vor Semesterbeginn wurde vom International Office eine Einführungsveranstaltung auf freiwilliger Basis (bis auf einen Tag) angeboten. Daran habe ich teilgenommen und es wurden viele coole Ausflüge mit uns gemacht und vor allem hat man schon die erste Leute kennenlernen können und viel über den Ablauf und das Studieren an der KPU erfahren. Für einen problemlosen Start an der KPU empfehle ich deshalb die Teilnahme an den Orientierungsverstanstaltungen des International Office.

Anfang September wurde es dann ernst und die Vorlesungen begannen. Ich habe drei Veranstaltungen an drei Tagen besucht und das war ein gutes Pensum. So blieb genug Zeit, um alles nachzuarbeiten und natürlich das Leben und die Freizeit in der schönen Stadt und umliegenden Natur zu genießen. In den Kursen sind maximal 35 Studenten und somit ist es eher familiär und man lernt sich mit der Zeit auch besser kennen. Bei mir gab es zu Beginn noch etwas Durcheinander, was die korrekte Kurswahl anging, aber auch das ließ sich mit Hilfe des International Office bald klären. Hier rate ich, falls etwas nicht gefällt oder es sonstige Schwierigkeiten gibt, sich umgehend mit dem IO in Verbindung zu setzen, denn die Fristen sind knapp, was Wechselmöglichkeiten oder auch Erstattungen von Gebühren angeht. Was die Wahl der Kurse angeht, findet man kurze Beschreibungen auf der Internetseite und kann auch einsehen, zu welchen Terminen die Kurse von welchen Dozenten angeboten werden. Als Entscheidungshilfe welchen Kurs und vor allem bei welchem Dozenten man wählen sollte, ist die Seite ratemyprofessors.com sehr hilfreich. Zu Beginn der Kurse haben wir auch noch ausführlichere Informationen (Course Outline) erhalten, welche auf Wunsch beim International Office auch schon für die Kurswahl verschickt werden können, wurde mir gesagt. Das hätte mir damals einiges an Durcheinander ersparen können.

Die Kurse waren gut strukturiert und ich konnte meist gut folgen. Das Englisch hat mir keine Probleme bereitet und fachspezifisches Vokabular eignet man sich schnell an. Die Dozenten waren alle sehr hilfsbereit und haben sich bei Bedarf auch individuell Zeit genommen und sind auf Fragen oder Probleme eingegangen. Der Workload ist ganz anders als in Deutschland verteilt. Man muss viel mehr während des Semesters machen und ist angehalten, durch Homework Assignments, Paper, Mid Terms oder Group Projects am Ball zu bleiben. Somit ist das Lernen fürs Final dann aber keine große Sache mehr und zählt auch prozentual viel weniger als zumeist in Deutschland. Ich musste mich erst etwas an diese andere Art gewöhnen, finde es aber so viel fairer und man behält auch mehr denke ich.

Neben der Uni hat Vancouver natürlich auch noch einiges zu bieten. Man ist super schnell im Grünen und kann die tolle kanadische Natur z.B. bei Wanderungen genießen. Viele Ausflugsziele sind mit Bussen gut erreichbar und auch nach Whistler kommt man mit einem günstigen Shuttlebus. Die Stadt selber hat von Shopping, Feiermöglichkeiten, Restaurants aller Art, Museen, Strand, Märkten, Kultur (z.B. Theater auf Granville Island) und der wunderschönen grünen Oase - dem Stanley Park - alles zu bieten was das Herz begehren kann.

Ich habe mich super wohl gefühlt in Vancouver und kann mit einem super Gefühl ein Auslandssemester an der KPU empfehlen!