University of Canterbury
Im Frühjahrssemester 2014, von Februar bis Juni 2014 habe ich mein Auslandssemester an der University of Canterbury (UC) in Christchurch, Neuseeland verbracht. Da meine Heimatuniversität, die Uni Mannheim, leider für mich als Anglistik- („Kultur und Wirtschafts“-) Studentin keine Partneruniversität in Neuseeland anbot, war ich sehr glücklich diese Möglichkeit über College Contact als sogenannte „Freemoverin“ (d.h. nicht über eine Partneruniversität meiner Heimatuni) doch wahrnehmen zu können.
Recht früh, im Mai des Vorjahres (2013), hatte ich bereits begonnen mich über College Contact zu den verschiedenen Unis, die für mich als Auslandshochschule in Frage kämen, zu informieren und konnte mich so recht schnell für die UC in Christchurch, Neuseeland entscheiden. Die für mich zuständige Studienberaterin von CC hat mich bei meiner Uni-Auswahl sehr gut unterstützt und stand mir dann auch mit Rat und Tat beim Ausfüllen und Sammeln aller notwendigen Bewerbungsdokumente zur Seite. Ich hatte nie das Gefühl auf mich selbst gestellt zu sein, denn ich konnte mich immer problemlos per Mail oder auch telefonisch mit Fragen direkt an sie wenden ohne erst Ansprechpartner an der UC suchen zu müssen. Die komplette Bewerbung und Kommunikation mit der Auslandsuni ging über CC, die wiederum ihre festen Ansprechpartner an der UC hatten, wodurch mir die Bewerbung sowie Klärung aller Formalitäten so leicht wie möglich gemacht wurde. Ich hatte auch nie Sorge irgendwelche Deadlines, wichtigen Termine oder Infos zu verpassen, da meine Studienberaterin von CC mir diese Infos immer direkt weitergeleitet und mich auf wichtige Ereignisse aufmerksam gemacht hat.
Nachdem ich dann mühelos Anfang Herbst 2013 auch schon die Zusage der UC erhalten hatte, half mir CC dabei ein Zimmer in den sogenannten Ilam Apartments, einem Wohnheim/ Studentendorf unweit des UC Campus zu erhalten. Vor Ort wohnte ich dann mit vier Austauschstudentinnen zusammen, von denen drei aus den USA und eine aus China kam. Meine Mitbewohnerinnen und ich wurden im Laufe des Semesters auch zu Freunden. Wir unternahmen viele gemeinsame Wochenendausflüge, WG-Kochabende und stehen auch heute immer noch in Kontakt. Wenn man in Nähe der Uni wohnen möchte, sich nicht davon abschrecken lässt sehr vielen (insbesondere amerikanischen!) Austauschstudenten zu begegnen (in Ilam wohnen vor allem Austauschstudenten und neuseeländische Erstsemester), und es einfach haben möchte mit der Unterkunftssuche, dann kann ich die Ilam Apartments nur empfehlen. Die Wohnheim-Betreuer aus dem „Ilam Office“ waren auch immer sehr nett und hilfsbereit und unterstützen bei allen Belangen, die nicht direkt mit der Uni zu tun haben. (z.B. wenn man mal spontan Veranstaltungstipps oder auch Erste-Hilfe-Verpflegung braucht… Ilam Office war immer eine sehr hilfreiche erste Anlaufstelle). Falls man jedoch eher nach einer günstigeren Unterkunft sucht, kann man es wie die höhersemestrigen Einheimischen machen und sich eine WG Off-Campus suchen, was in dem Stadtteil in dem die Uni liegt eigentlich auch nicht so schwierig zu finden sein dürfte.
Die Freizeit-Möglichkeiten in unmittelbarer Nähe der Uni sind leider etwas begrenzt, so dass es sich auf jeden Fall lohnt eine „Metrocard“, eine vergünstigte Karte für den Bus-Nahverkehr in Christchurch, zu kaufen. Einige Austauschstudenten haben sich auch direkt Anfang des Semesters zu dritt, viert oder fünft zusammengeschlossen und sich sogar ein Auto für ein Semester gekauft, welches sie dann am Ende des Semesters auch wieder fast mühelos an vor allem „Work & Traveller“ verkaufen konnten. Für Christchurch an sich reicht zwar auch das Busticket oder ein Fahrrad, aber um in Neuseeland herumzureisen ist ein Auto schon empfehlenswert. Wenn man sich nicht gleich ein Auto kaufen möchte, kann man natürlich auch einfach welche mieten. An Wochenenden oder in den Midterm-Ferien habe ich mir oft mit Freunden ein Auto gemietet oder wir sind mit den großen Busunternehmen, die bestimmte Reiserouten in Neuseeland befahren und gar nicht so teuer sind, gefahren.
Für innerhalb Christchurchs kann ich auch Fahrradfahren empfehlen; sofern man sich nicht davor scheut auch mal im Regen fahren zu müssen… Denn vor allem für das Frühjahrssemester ist in Christchurch eine Regenjacke ein absolutes Muss, da es ja dort dann Herbst ist und wir auch einige tropenartige Regenstürme hatten, die man so aus Deutschland gar nicht kennt.
Was ich aber auf jeden Fall weiterempfehlen kann, ist das UCSA (UC Student Association)- Angebot der Uni. UCSA ist der Dachverband aller Studentenorganisationen der Uni und falls man mit Einheimischen in Kontakt kommen möchte ist eine Student Association genau der richtige Ort. Während meines Auslandssemesters war ich vor allem mit dem UC Tramping Club unterwegs, der aus super vielen netten, und vor allem einheimischen Mitgliedern besteht. Fast jedes Wochenende wird ein Tages- oder Wochenendwandertrip zu wunderschönen Wanderwegen auf der Südinsel angeboten. Nur Vorsicht: wenn der Club eine Wanderung als „medium“ einstuft, ist sie in Wirklichkeit sehr anstrengend und beinhaltet in manchen Fällen sogar Späße wie „River Crossing“, „Rock climbing“ oder „ice axe training“. Also vorher unbedingt gut informieren! Aber ein Trip mit dem UC TC lohnt sich immer
Ca. drei Monate vor meinem Auslandssemester konnte ich auch bereits über CC meine Kurs-Wunschliste an die UC weitergeben. Die insgesamt vier ausgewählten Kurse, welche ich allesamt im Vorhinein mit den jeweiligen Fach-Ansprechpartnern meiner Uni abgeklärt hatte, wurden dann auch während meines Auslandsaufenthaltes angeboten und ich konnte alles belegen. Meine an der UC belegten Kurse hießen: „Identity, Ritual & Power: An Introduction to Anthropology“ (konnte ich mir für meinen Studiengang als ein Seminar aus meinem Kultur-Modul anrechnen lassen), „Writing the Academic Essay” (war zwar für neuseeländische Erstsemester an der UC gedacht, aber auch für mich als Anglistik-Studentin sehr hilfreich und konnte ich mir auch anrechnen lassen), „Introduction to Traditional Maori Society“ (sehr interessanter und empfehlenswerter Kurs zu den Einheimischen Neuseelands, der vor allem von Austauschstudenten belegt wurde), und „From Bambi to Kong – The Animal in American popular culture“ (sehr interessanter aber auch aufwändiger Kurs, der interdisziplinär das Thema „Tier-Darstellung“ in Kunst, Kultur und Medien behandelt und mir nützliche und neue Anreize für meine demnächst anstehende Bachelorarbeit lieferte!).
Mein Fazit: Das Auslandssemester an der University of Canterbury in Christchurch war ein voller Erfolg! Die Uni-Kurse haben mich zwar fachlich nicht sehr gefordert, waren aber sehr interessant und halfen mir neue interkulturelle Perspektiven und Herangehensweisen kennenzulernen. Die Betreuung sowie das Student Association-Angebot an der UC waren super und ich habe mich stets gut aufgehoben gefühlt! Die Stadt Christchurch an sich ist eher ein verschlafenes, ruhiges Städtchen, aber hat auch seine „Insider-Sehenswürdigkeiten“, die es zu entdecken gilt Einmalig ist jedoch die besondere Atmosphäre, die man derzeit in Christchurch spürt: an allen Ecken wird gebaut, Neues entsteht und kreative Start-ups/ Innovationen sprießen, als motivierte und motivierende Reaktion auf die Erdbeben-Schäden, die vor allem im Innenstadtbereich immer noch sichtbar sind. Diverse Projekte von engagierten Bürgern, Studenten, sowie der Stadt wirken dabei mit Christchurch wieder attraktiv zu machen. Dieses Engagement und die starke vorantreibende Gemeinschaft Christchurchs bekommt man auch als Austauschstudent sehr gut zu spüren.
Und zu guter Letzt: Natürlich ist allein die Natur Neuseelands ein Riesenfaktor warum sich ein Auslandssemester auf der „Kiwi-Insel“ lohnt. Insbesondere auf der Südinsel konnte ich atemberaubende Naturwunder bestaunen, die ich wahrscheinlich nie wieder vergessen werde.
Danke CC!