Ökotrophologie im Ausland studieren

In unserer hektischen Gesellschaft fällt es vielen Menschen schwer, sich ausgewogen zu ernähren: In der Mittagspause gehen wir schnell zum Fast-Food-Restaurant, zwischendurch gibt es einen Schokoriegel und abends ein Tiefkühlgericht. Die Folge sind Übergewicht, Diabetes und Herz- und Kreislauferkrankungen.

Doch selbst denjenigen, die auf ihre Ernährung achten, fällt die Auswahl guter Produkte schwer. Überall sind Zusatzstoffe wie Farbstoffe und Geschmacksverstärker versteckt, die sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken und verantwortlich für Lebensmittelallergien sein können.

Was ist Ökotrophologie?

Im Studium der Ökotrophologie werden die Studierenden zu Ernährungsexperten ausgebildet.

Hilfe bei all diesen Problemen bieten Ernährungswissenschaftler. Sie beraten Menschen hinsichtlich einer gesunden Ernährungsweise und forschen auf allen Gebieten, die mit unserer Ernährung zusammenhängen.

Um zum Ernährungsexperten zu werden, muss man Ökotrophologie studieren. Dieser Begriff stammt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich übersetzt die „Lehre vom Haushalt und der Ernährung“.

Wer sich für ein Studium interessiert, sollte gute Schulnoten in naturwissenschaftlichen Fächern mitbringen. Auch Englischkenntnisse sind wünschenswert, um die teils englischsprachige Fachliteratur zu verstehen.


Studieninhalte der Ökotrophologie

Ökotrophologie kann an Universitäten und Fachhochschulen studiert werden. Die Studiengänge an den Fachhochschulen zeichnen sich häufig durch einen höheren Praxisbezug aus. Auch sonst lohnt sich ein Vergleich der Studiengänge. Viele Hochschulen haben einen eigenen Forschungsschwerpunkt, wie zum Beispiel molekulare Aspekte der Ernährung.

Das Studium ist in die beiden Bereiche Haushaltswissenschaften und Ernährungswissenschaften gegliedert. Letzterer befasst sich mit den physiologischen, technologischen und wirtschaftlichen Grundlagen unserer Ernährung.

Der Bereich Haushaltwissenschaften setzt sich dagegen mit betriebswirtschaftlichen und technischen Fragen bei der Führung von Haushalten, Kantinen und Mensen auseinander. An den meisten Hochschulen kommt dieser Bereich allerdings nur noch am Rande vor.

Im Bachelorstudium

Im Bachelorstudium stehen zum einen die naturwissenschaftlichen und medizinischen Fächer auf dem Lehrplan, die nötig sind, um die verschiedenen Aspekte unserer Ernährung richtig zu verstehen. Fächer sind etwa Biologie, Anatomie, Biochemie oder Medizin. Auch didaktische Methoden vermitteln den Studenten das Wissen darüber, wie sie Menschen später optimal beraten.

Außerdem werden die ökonomischen und sozialwissenschaftlichen Aspekte der Ernährung behandelt, zum Beispiel in VWL, Soziologie oder Statistik. Je nach Hochschule kommen noch Kurse aus dem Bereich Haushaltwissenschaften dazu, etwa BWL oder Personalmanagement. An den meisten Hochschulen können die Studierenden sich in den höheren Semestern auf einen Teil der Ökotrophologie spezialisieren, der sie besonders interessiert. Zur Auswahl stehen etwa Ernährungsberatung oder Lebensmittelwirtschaft.

Im Masterstudium

Wer später einmal in Führungspositionen arbeiten möchte oder eine Karriere in der Forschung anstrebt, sollte an das Bachelorstudium noch einen Master anschließen. In diesem werden die Inhalte aus dem Bachelorstudiengang noch weiter vertieft. Außerdem haben die Studierenden die Gelegenheit, sich weiter auf Schwerpunkte wie Lebensmittelwissenschaft, Ernährungswirtschaft oder Öffentliche Gesundheitsversorgung zu spezialisieren.


Jobs für Ernährungsexperten

Angesichts der zunehmenden Zahl von Patienten mit ernährungsbedingten Erkrankungen und Lebensmittelallergien ist das Fachwissen von Ökotrophologen gefragt. Die meisten Absolventen arbeiten im Bereich der Ernährungsberatung:

  • Kliniken
  • Verbraucherberatungsstellen
  • Krankenkassen
  • selbstständige Tätigkeit
  • Marketing- und PR-Abteilungen

Die Ernährungswissenschaftler beraten Menschen in allen Fragen rund um die Ernährung, erarbeiten Diätkonzepte und helfen bei der Ernährungsumstellung. Im Zuge der Gesundheitsprävention werden auch Schulungen in Krankenhäusern, Schulen oder Kindergärten immer wichtiger.

Alternative Arbeitgeber

Viele Ökotrophologen arbeiten auch in der Lebensmittelindustrie. Sie entwickeln zum Beispiel neue Lebensmittel wie Tiefkühlgerichte oder Convenience-Produkte oder sind in den Bereichen Hygiene- und Qualitätsmanagement angestellt.

Ein weiteres Arbeitsfeld bietet die Tourismus- und Gastronomiebranche. Ökotrophologen stellen zum Beispiel Menüs in Wellness-Hotels zusammen oder führen Entschlackungskuren mit den Gästen durch. Auch eine Arbeit als Fachjournalist oder in Agenturen für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist möglich.

Karriere an der Universität

Darüber hinaus sind Ökotrophologen auch bei Bio-Kontrollstellen beschäftigt, wo sie die Inhaltsstoffe und den Qualitätsstandard von Biolebensmitteln überprüfen. Mit einem Masterabschluss ist auch eine Karriere in der Wissenschaft möglich. Ökotrophologen betreiben Grundlagenforschung an Universitäten oder sind in der klinischen Forschung tätig. Dafür wird zumeist die Promotion vorausgesetzt.


Ökotrophologie international studieren

Das Studium bietet eine gute Gelegenheit, um Auslandserfahrungen zu sammeln. Ein oder mehrere Semester an einer ausländischen Universität bereichern nicht nur den eigenen Erfahrungsschatz sondern bieten auch viele weitere Vorteile.

Zum einen kann man Erfahrungen mit anderen Lehr- und Lernmethoden sammeln und das wissenschaftliche Profil durch das Erlernen neuer Studieninhalte schärfen. Zum anderen verbessert man die Fremdsprachenkenntnisse und sammelt interkulturelle Kompetenzen und Soft-Skills, die für spätere Bewerbungen hilfreich sein können. Dazu gehören zum Beispiel die Fähigkeit in kurzer Zeit Kontakte zu knüpfen, Flexibilität, Durchsetzungsvermögen und Organisationstalent.