19 Jan 2023
Hochschule des Monats

Interview mit BHGAP-Student Jan über sein Auslandssemester an der UC Berkeley

Jan wollte gerne an einer größeren Uni in den USA das klassische Collegeleben kennenlernen und hat sich für ein Auslandssemester an der University of California Berkeley entschieden.

Masterstudent Jan wollte schon immer mal ein Auslandssemester in den USA machen und hat sich vor einem halben Jahr über College Contact diesen Traum erfüllt. Von August bis Dezember studierte er im „Golden State“ Kalifornien mitten in der San Francisco Bay Area an einer der renommiertesten Universitäten der Welt – der University of California Berkeley.

Über das Berkeley-Haas Global Access Program (BHGAP) belegte er an der weit über die US-Grenzen hinaus bekannten Haas School of Business eine Reihe an Kursen rund um Entrepreneurship und Innovation und durfte einen exklusiven Blick hinter die Kulissen von spannenden Unternehmen im Silicon Valley und San Francisco werfen.

Im Interview verrät uns Jan, warum er sich genau für dieses Programm entschieden hat und was seine persönlichen Highlights während seines Studiums an der UC Berkeley waren. Außerdem erfährst du, was es alles auf dem riesigen Campus der Eliteuni zu erleben gibt, welche Reisen er im Auslandssemester unternommen hat und welche Tipps er zukünftigen BHGAP-Studierenden mit auf den Weg geben möchte. Viel Spaß beim Interview!


College Contact:
Wie bist du auf die Idee gekommen, an der UC Berkeley zu studieren?

Jan:
Ich hatte schon immer den Traum, ein Auslandssemester in den USA zu machen und an einer größeren Uni das klassische Collegeleben kennenzulernen. Zudem war Kalifornien auch sehr ansprechend für mich – einfach vom Wetter und von der Natur her. Auf der einen Seite ist der Pazifik und auf der anderen Seite sind die Berge und auch die Nationalparks sind alle dicht dran.

Gleichzeitig habe ich auch ein Auge darauf geworfen, dass ich mein Auslandssemester an einer Uni mit gutem Ruf mache. Und die Kombination daraus hat dann die UC Berkeley ergeben.


Auf dem riesigen Campus der UC Berkeley wechseln sich alterwürdige Gebäude mit topmodernen Bauten und vielen grünen Ecken ab.

College Contact:
Du hast dann über das Berkeley-Haas Global Access Program an der UC Berkeley studiert. Warum hast du dich speziell für dieses Programm entschieden?

Jan:
Ich habe aus meinem Bachelor einen Business Background und jetzt im Master studiere ich Data Science. Am Ende des Tages zieht es mich immer wieder in die Business Richtung zurück. Deswegen wollte ich darauf auch in meinem Master wieder einen stärkeren Fokus legen – also quasi „back to the roots“. Das BHGAP war da genau passend.


College Contact:
Würdest du im Nachhinein sagen, dass dieses Programm die richtige Wahl für dich war?

Jan:
Ja, das würde ich auf jeden Fall sagen. Man hat eine gute Auswahl an Business-Kursen im BHGAP, aber gleichzeitig noch die Möglichkeit, Kurse aus dem kompletten UC Berkeley Portfolio zu belegen. Also konnte ich mir auch Data Science Kurse suchen. Und ich habe als „Obsever“ einen Astronomie-Kurs besucht, wovon ich so gar keine Ahnung habe, aber es hat mich schon immer super interessiert. In diesem Kurs habe ich keine Prüfung geschrieben, weil ich meine erlaubten Units schon voll ausgereizt hatte. Aber ich hatte den Professor gefragt, ob es okay ist, wenn ich mich mit reinsetze. In der Regel ist das kein Problem, wenn noch Platz ist. Und in dem Fall dachte ich mir, nutze ich die Chance und eigne mir etwas Wissen dazu an.


Die Eliteuni befindet sich in traumhafter Lage mitten in der Bay Area in unmittelbarer Nähe zur "Golden City" San Francisco.

College Contact:
Welche weiteren Kurse hast du denn noch belegt?

Jan:
Aus dem BHGAP Portfolio hatte ich den Kurs „Opportunity Recognition“. Da schaut man sich Case Studies an und versucht nachzuvollziehen, wie die etablierten Silicon Valley Unternehmen ihre Marktlücken gefunden haben. Dann hatte ich noch „Product Management“. Da sucht man nach einem Problem im täglichen Leben, das man lösen möchte und baut ein Produkt mit dem geschäftlichen Rahmenmodell drumherum.

Außerdem hatte ich noch „Negotiation and Conflict Resolution“. Da bekommt man jede Woche eine Case Study, bereitet die vor und in der Vorlesung macht man ein Rollenspiel, in dem man mit anderen Studenten verhandelt oder einen Konflikt löst. Der vierte BHGAP Kurs war „FinTech“. Da geht es um Innovationen in der Finanzbranche.

Außerdem habe ich noch „Design Your Life“ belegt. Der Kurs war nicht aus dem BHGAP-Portfolio, sondern auch aus dem allgemeinen UC Berkeley Katalog. Da geht es darum, Design Thinking auf das Leben anzuwenden und Pläne für die Zukunft zu entwerfen.


College Contact:
Welcher Kurs hat dir am besten gefallen?

Jan:
Mein Lieblingskurs war Product Management, weil ich schon immer sehr an Startups interessiert war. In dem Kurs konnte man sehr lehrreiche Erfahrungen sammeln.


Über Langeweile braucht man sich an der UC Berkeley keine Sorgen machen. Auf dem Campus finden unter anderem zahlreiche Sportevents statt.

College Contact:
Das BHGAP spielt sich ja nicht nur in den Seminarräumen ab, sondern beinhaltet auch eine Reihe von Veranstaltungen außerhalb des Hörsaals. An welchen Exkursionen und Workshops konntest du während deines Auslandssemesters im Rahmen des Programms teilnehmen?

Jan:
Die Freitage waren reserviert für BHGAP Veranstaltungen. Das BHGAP Team hat zusammen mit Professoren Workshops und Speaker Events organisiert. Die Teilnahme daran war freiwillig, aber man konnte viel mitnehmen und es war sehr lohnenswert. Im zweiten Teil des Semesters starteten die Unternehmensbesuche. Wir waren zum Beispiel bei Amazon, bei Oracle, bei Autodesk und bei Accenture. Die Unternehmen sitzen entweder in San Francisco oder im Silicon Valley. Vor Ort kann man hinter die Kulissen blicken und bekommt einen Vortrag von den Mitarbeitern.


College Contact:
Hört sich toll an! Was waren denn deine persönlichen Highlights?

Jan:
Mir fallen da spontan zwei Highlights ein: Einmal der Unternehmensbesuch bei Amazon. Da war es super interessant, hinter die Kulissen blicken zu können, weil das gesamte Bürogebäude aussah, wie eine große Startup Garage. Auf der anderen Seite war das Speaker Event mit Larry Keeley auch sehr spannend. Er hat ein Buch geschrieben über verschiedene Innovationstypen und ist in den USA ein hoch angesehener Speaker.


Ein Auslandssemester an der UC Berkeley ist auch eine tolle Gelegenheit, die wunderschöne Landschaft Kaliforniens ausgiebig zu erkunden.

College Contact:
Du hast bereits erzählt, dass du gerne an einer großen Uni studieren wolltest, bei der du dieses klassische Collegeleben kennenlernen kannst. Wie war denn dein Eindruck von dem Campusgelände und wie würdest du generell das Campusleben an der UC Berkeley beschreiben?

Jan:
Der Campus ist sehr schön durch die vielen grünen Ecken. Es gibt viele alte Gebäude, aber auch viele Neubauten. Das gilt auch für die zahlreichen Bibliotheken.

In der Mitte vom Campus gibt es den großen Glockenturm „Campanile“. Das ist das Wahrzeichen des Campus. Als Student kann man dort gratis hochfahren und die Aussicht über die Bay Area bis hin zur Golden Gate Bridge genießen.

Und zum Campusleben an sich: Es gibt immer irgendwas zu tun. Es finden Footballspiele, Basketballspiele und auch Veranstaltungen von anderen Sportarten statt, wo sich die UC Berkeley gegen andere Colleges beweisen muss. Dann gibt es natürlich noch die vielen verschiedenen Uni Clubs. Manche sind umsonst, bei manchen muss man eine kleine Gebühr bezahlen. Da ist aber für jeden etwas dabei.

Am Anfang ist es schwierig, für sich selbst herauszufinden, was man davon machen möchte. Leider hat der Tag auch im Auslandssemester nur 24 Stunden, aber ich hätte genügend Vorhaben für 48 Stunden gehabt.


College Contact:
Und dann gibt es ja sicherlich auch noch außerhalb der Uni so einiges zu erleben. Was hast du denn gerne in deiner Freizeit während deines Auslandssemesters unternommen?

Jan:
In meiner Freizeit habe ich viel Sport gemacht. Ich bin regelmäßig ins Gym gegangen und habe angefangen, Tennis zu spielen. Und an den Wochenenden waren wir regelmäßig unterwegs. Entweder sind wir in der Bay Area geblieben zum Wandern an der Küste oder um San Francisco zu entdecken. Oder wir haben uns ein Auto gemietet und haben größere Trips gemacht. Ein Wochenende waren wir zum Beispiel in Malibu zum Surfen lernen. Wir waren außerdem im Yosemite Nationalpark, am Lake Tahoe und in Sedona. Das ist eine kleine Stadt in der Wüste von Arizona mit toller Landschaft und schönen Wanderungen. Dabei muss man aber immer die Assignments der nächsten Woche im Blick behalten.


Der große Glockenturm "Campanile" ist das Wahrzeichen des Campus. Studierende können gratis hochfahren und die Aussicht über die Bay Area genießen.

College Contact:
Da habt ihr ja ganz schön viel erlebt in einem Semester! Was waren bei den Reisen deine persönlichen Highlights?

Jan:
Das Wochenende im Yosemite Nationalpark war sehr, sehr cool. Wir haben von einem der höchsten Punkte im Nationalpark den Sonnenuntergang angeschaut. Das war der beste Sonnenuntergang, den ich in meinem Leben gesehen habe. Das bedeutet natürlich auch, dass wir vom Berg eine Nachtwanderung nach unten machen mussten – knappe drei Stunden. Das kleine Abenteuer war es aber auf jeden Fall wert.

Und das Surfen lernen – das stand sehr weit oben auf meiner Liste und hatte ich mir fest vorgenommen. Ob ich es geschafft habe, Surfen zu lernen oder nicht, drüber kann man sich streiten (lacht). Aber es war definitiv ein sehr spannendes Wochenende.


College Contact:
Eine Frage noch zum Schluss: Welche Tipps würdest du Studierenden mit auf den Weg geben, die ebenfalls am BHGAP der UC Berkeley teilnehmen möchten?

Jan:
Man sollte zunächst einmal keine Angst davor haben, ob man bei einer Uni, wie der UC Berkeley, überhaupt mithalten kann. Wir sind in Deutschland schon sehr gut aufgestellt, was das Bildungssystem angeht, und deswegen braucht sich in den Vorlesungen keiner zu verstecken.

Wenn man dann da ist, sollte man einfach offen sein für neue Leute und neue Aktivitäten. Wenn man immer schon eine neue Sportart ausprobieren wollte, zum Beispiel schon immer rudern lernen wollte, dann ist das Auslandssemester der Ort, wo man das perfekt umsetzen kann. Genauso sollte man offen auf Leute zugehen und auch die Networking-Möglichkeiten nutzen. Bei den Speaker Events kann man immer hinterher noch mit den Speakern reden und Kontakte knüpfen. Man sollte einfach die Chancen nutzen, die einem durch das BHGAP geboten werden.

Mein wichtigster Tipp ist es, die Office Hours mit den Professoren wahrzunehmen. Die Profs unterrichten an der UC Berkeley, weil sie Lust haben, mit Studenten zu interagieren. Und deswegen sind sie auch sehr offen dafür, wenn Studenten auf sie zukommen. Das ist eine andere Mentalität, als wir es aus Deutschland kennen. Mir hat der Austausch sehr weitergeholfen, um meine zukünftigen Karriereschritte zu planen und Feedback zu bekommen für eine Startup-Idee, an der ich gerade arbeite. Also geht in den Austausch, seid offen und nehmt die Chancen an, die das BHGAP euch bietet!


College Contact:
Vielen Dank für die tollen Tipps und das schöne Interview, Jan!


Du möchtest dieses Jahr auch gerne als BHGAP-Student*in an der UC Berkeley studieren? Dann haben wir gute Nachrichten für dich: Du kannst dich noch bis zum 15. März für das Fall Semester 2023 bewerben! Alle weiteren Infos rund um das Programm und die Bewerbung bekommst du kostenlos bei unserem Studienberater Elias. Schreib ihm einfach eine E-Mail oder ruf an!

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