2 Dez 2021
Interview mit Victor von der North Park University

„Football wird in Amerika gespielt“

Die US-Amerikanische Sportkultur ist für den Football-Spieler Victor ein absolutes Highlight.

Mit dem Ziel vor Augen, Football in den USA zu spielen, ging es für Victor diesen Sommer von Berlin nach Chicago. Seit August ist er Teil des Football-Teams unserer Partnerhochschule in Chicago, der North Park University (NPU).

Aber nicht nur, weil er hier seiner Leidenschaft für den Sport nachgehen kann, fiel bei Victor die Wahl auf diese Uni. Auch das akademische Angebot war für den MBA-Studenten entscheidend. Und hier konnte die NPU ebenfalls punkten!

Wir wollten mehr darüber erfahren, wie das Leben als internationaler Student und Football-Player an der NPU ist und haben uns mit Victor zum Interview verabredet. Er erzählt uns, wie sein typischer Alltag so aussieht (Spoiler-Alarm: Sehr busy!), wie die Dorm-Atmosphäre auf dem Campus ist und warum es seiner Meinung nach wichtig ist, sich im Auslandsstudium an der Uni zu engagieren. Viel Spaß beim Interview!



College Contact:
Was genau studierst du denn an der NPU? Kannst du deinen Studiengang ein bisschen beschreiben?

Victor:
Ich studiere im Master of Business Administration. Das kann man mit BWL in Deutschland vergleichen. Derzeit habe ich Kurse im Bereich Accounting, Analytics und Business Ethics. Später kommen noch Steuerkurse dazu.

Der MBA ist einfach dieses kompakte Paket, das dich darauf vorbereiten soll, entweder im Unternehmen als Manager in einer Führungsposition zu arbeiten oder um sich mal selbstständig zu machen, zum Beispiel als Unternehmensberater. Aber es ist ein sehr breit gefächerter Studiengang. Beispielsweise hat auch unser Betreuer beim Footballteam einen MBA.

Wie das Leben als internationaler Student und Football-Player an der NPU aussieht, verrät uns Victor im Interview.


College Contact:
Welcher Kurs gefällt dir denn am besten?

Victor:
Generell bin ich bisher super zufrieden mit dem akademischen Teil. Aber Accounting hat mir bisher am meisten Spaß gemacht. Der Kurs ist einerseits sehr anspruchsvoll, aber andererseits kann man den Kurs auch noch gut managen, eine gute Mischung also.


College Contact:
Welche Unterschiede sind dir bei deinen Kursen an der NPU im Vergleich zu Deutschland aufgefallen?

Victor:
Die Veranstaltungen hier sind interaktiver im Vergleich zu Deutschland. Die Online Tools sind viel besser ausgereift. Und es gibt mehr Feedback. Außerdem gibt es hier insgesamt vermehrt kleinere Aufgaben. Hier gibt es jede Woche kontinuierlich Diskussionsforen zu den jeweils behandelten Themen. So gefällt es mir besser, da man so auch wirklich an dem Thema dranbleibt.


College Contact:
Warum hast du dich dazu entschieden an der NPU zu studieren? Wolltest du schon immer mal für längere Zeit nach Chicago?

Victor:
Also bei mir war das so, dass ich vor allem wegen Football hergekommen bin. Die NPU mit Coach Rooker hat am stärksten um mich geworben und dadurch bin ich nach Chicago gekommen. Außerdem hatte die NPU auch genau den Studiengang, den ich machen wollte. Es gab zunächst noch ein paar andere Unis, die im Rennen waren. Aber vom Akademischen her war letztendlich die NPU am interessantesten für mich.


Victor empfiehlt nach Möglichkeit einem Sportteam der North Park University beizutreten. Die Sportevents sind immer ein großes Highlight!

College Contact:
Dann hast du sicherlich auch schon davor viele Jahre in Deutschland Football gespielt, oder?

Victor:
Lustigerweise nicht. Ich habe erst 2020 angefangen. Aber ich habe schon davor viele Jahre über Leistungssport gemacht. Wenn man im Athletischen generell gut ist, dann kann man in Football relativ schnell reinkommen kann. Ich habe es dann direkt in die GFL geschafft, quasi die erste Liga in Deutschland. Und dachte mir so: ‚The Sky is the Limit! Football wird in Amerika gespielt, da will ich unbedingt aufs nächste Level gehen.‘ Und dann bin ich hierhergekommen.


College Contact:
Wie sieht denn so dein typischer Alltag als Footballspieler aus?

Victor:
Er ist vor allem sehr, sehr busy. Für jeden Tag haben wir einen vorgegebenen Plan. Also von Dienstag bis Freitag haben wir jeden Tag zwei Stunden Training. Dann kommt noch mal Dienstag und Donnerstag um 06:00 Uhr morgens ein einstündiges Krafttraining dazu. Dann haben wir jeden Tag zwischen einer und anderthalb Stunden Meeting. Am Samstag haben wir dann Spiele. Und Footballspiele dauern ja eine ganze Weile. Am Sonntag ist wieder Krafttraining und ein Meeting. Am Montag haben wir dann frei.


College Contact:
Wow, hast du bei diesem durchgetakteten Zeitplan denn überhaupt noch Zeit für Freizeitunternehmungen?

Victor:
Gerade tatsächlich gar nicht. Das beobachte ich aber auch bei anderen Student Athletes. Die meisten kommen zu sehr wenig außerhalb der ganzen Sache. Also wenn man die Uni ernst nimmt, sag ich mal, dann hat man wenig Freizeit. Aber es macht auch Spaß! Man arbeitet auf ein bestimmtes Ziel hin, probiert gute Noten zu kriegen und ein gutes Standing im Team zu haben. Und nach der Saison wird sich das alles ein bisschen entspannen. Aber während der Saison ist ein bisschen weniger mit Freizeit. Je nachdem, wie ernst man das dann nimmt.


College Contact:
Das heißt, außerhalb der Uni konntest du bislang noch nicht viel unternehmen?

Chicago ist nicht nur eine tolle Stadt für Sportfans. Auch Architekturbegeisterte kommen hier auf ihre Kosten.

Victor:
Doch, ein paar Sachen hab zum Glück doch schon gemacht. Ich war zum Beispiel auf einer Tour auf dem Lake Michigan und dem Chicago River. Das war echt beeindruckend. Da war ich das erste Mal Downtown und habe die ganzen Hochhäuser gesehen. Und dann über den See zu fahren und die ganzen Geschichten hinter den Hochhäusern zu hören, das hat auf alle Fälle Spaß gemacht.

Dann gibt es hier super viele Strände. Chicago liegt ja direkt am See. Und ich hatte es nicht so im Kopf vorher. Aber es sind ja wirklich Strände wie im Urlaub. Dieser See ist riesig. Also zu diesen Stränden mal zu gehen, kann ich auf alle Fälle empfehlen.


College Contact:
Fällt dir was ein, was du in Chicago machen möchtest, sobald du wieder mehr Freizeit hast?

Victor:
Was toll ist: In Chicago hast du die Bulls, Bears, Blackhawks. Also in allen großen Sport Ligen hast du hier Events. Ich wollte auf alle Fälle mal zu einem Bears-Spiel, also in die NFL. Und es gibt hier auch eine große College Mannschaft. Also ich bin zwar selbst College Football Spieler, aber in der Division III. Es gibt hier auch die Division I. Das ist ein großes Stadion, da möchte ich auch mal hingehen.


College Contact:
Du wohnst in einem Studentenwohnheim auf dem Campus der NPU. Kannst du uns ein bisschen was über das Leben im Studentenwohnheim und über die Atmosphäre auf dem Campus erzählen?

Victor:
Ja, also da ist das Collegeleben in Amerika schon echt ein großes Upgrade zur Uni-Atmosphäre in Deutschland. Ich komme ja aus Berlin und das ist wirklich keine Studentenstadt. Viel zu riesig dafür. Die NPU ist eine kleinere Uni. Du kennst die Leute irgendwann auch im Studentenwohnheim, da hast du deine Kumpels. Dann gehst du mal ab und zu denen aufs Zimmer, kannst mit denen chillen, quatschen. Das ist auf alle Fälle so, wie ich es mir vorgestellt habe, diese Dorm-Atmosphäre.Allerdings teilen wir uns auch die Badezimmer. Das ist dann manchmal nicht so schön, aber egal. Gehört zur Erfahrung mit dazu!

Wenn man außerdem auf dem Campus von der Universität wohnt, ist man auch etwas motivierter, einfach mal in die Bibliothek zu gehen und direkt ein bisschen zu lernen, wenn man eh schon da ist. In Berlin bin zum Beispiel jeden Tag anderthalb Stunden zu meiner Uni gefahren und da ist dann die Motivation natürlich deutlich geringer, in die Bibliothek zu gehen.


College Contact:
Was gefällt dir persönlich an der Uni besonders gut?

Victor:
Als internationaler Student kann man sich hier gut einleben. Es gibt hier viele Internationals. Darunter sehr viele Skandinavier, da die NPU eine von schwedischen Einwanderern gegründete Universität ist. Daher ist man kein Alien als internationaler Student und man fühlt sich sehr willkommen hier.

Generell bin ich superzufrieden. Wenn man Hilfe braucht, kann man einfach zu den Leuten von der Administration gehen, mit denen quatschen und dann wird sich gekümmert. Also die Leute sind auf alle Fälle erreichbar. Auch den Professoren läuft man mal über den Weg und kann mit denen quatschen. Es ist halt wirklich mehr diese Community, die man hier hat.


Neben ihrem schönen Campus besticht die North Park University durch ihre starke Community, bei der man sich auf Anbhieb willkommen fühlt.

College Contact:
Was kann man denn auf dem Campus und in der Nähe alles erleben? Wo hältst du dich am liebsten auf?

Victor:
Ich bin sehr gerne hier in der Bibliothek, die ist superschön. Dann ist da noch das Johnson Center. Wir haben mehrere kleine Cafés und die Dining Hall auf dem Campus, wo man sich mit den Leuten treffen kann. Da bin ich dann auch immer wieder gerne.
Wir leben hier im schwedischen Viertel. Und in der Nähe gibt es auch viele internationale Läden und Restaurants (Lincoln Square). Also man kann auch in der Umgebung ganz coole Sachen machen.



College Contact:
Die North Park University hat einen christlichen Hintergrund. Sollte man gläubig sein, um dort zu studieren?

Victor:
Nee, ich zum Beispiel bin nicht gläubig. Ich bin atheistisch. Also hier werden alle Meinungen akzeptiert. Unter den Studierenden sind auch andere Religionen als das Christentum vertreten.


College Contact:
Wie waren deine ersten Wochen und Monate an der NPU? Konntest du dich schnell einleben?

Victor:
Zu Beginn des Aufenthalts habe ich so eine International Orientation gemacht. Und was ganz interessant ist, ist, dass ich genau diese Phasen, die uns da beschrieben wurden, tatsächlich durchgemacht habe. Also als ich angekommen bin und Chicago gesehen hab, hinter der Tür beim Flughafen, war ich erstmal euphorisch. Und die Euphorie hält erstmal an für längere Zeit. Alles ist neu, man freut sich auf alles. Lernt neue Sachen und neue Leute kennen. Dann irgendwann kommt das Heimweh dazu. Ich glaube, das ist ganz normal bei jedem. Klar, nirgendwo ist es so schön wie zuhause. Und dann ist es wichtig, dass man sich hier ein Umfeld aufbaut mit Freunden und so weiter. Also ich bin jetzt zwar superglücklich hier, aber ich freu mich auch auf zuhause. Das ist so ein kleiner Mix aus beidem. Dann wurde noch gesagt, dass bevor man wieder zurück geht, die Phase eintritt, in der man sich ganz eingelebt hat. Und dann will man doch nicht mehr zurück. Ja, mal schauen, ob es dann bei mir auch so sein wird.


Die beeindruckende Skyline, der riesige Lake Michigan und ein umfangreiches Kulturangebot sorgen für eine unvergessliche Zeit in Chicago.

College Contact:
Was ist denn so dein bisheriges Highlight aus deiner Zeit in Chicago?

Victor:
Ein absolutes College-Highlight für mich ist hier die Sportkultur. Was wir so in Deutschland gar nicht haben, leider. Es gibt fast jeden Tag ein Event, wo man hingehen kann. Und die Studierenden unterstützen sich auch richtig gegenseitig. Also wir haben bei unseren Spielen jedes Mal so um die tausend Zuschauer. Also das ist schon ein Highlight.


College Contact: Hast du vor zu reisen? Möchtest du während deines Auslandssemesters noch andere Teile der USA sehen?

Victor:
Ja, das wäre ja eine vergeudete Möglichkeit, wenn ich das nicht machen würde. Gerade jetzt, wo ich so zentral bin, habe ich die Möglichkeit, an beide Küsten zu fliegen. Was mich sehr reizt, ist so sowas wie Montana und die Landschaft dort. Das ist für mich echt das Schönste in den USA, diese Landschaft, die Berge. Das möchte ich auf alle Fälle machen.


College Contact:
Hast du denn ein paar Tipps und Ratschläge für alle Leute, die sich für ein Auslandssemester an der NPU interessieren?

Victor:
Ja, macht’s! Ich würde es auf alle Fälle empfehlen. Wenn ihr die Möglichkeit habt, dann probiert in ein Sportteam zu gehen. Das upgradet nochmal die ganze College-Erfahrung auf einem anderen Level, meiner Meinung nach. Ansonsten gibt es hier auch viele Clubs und Unions, in denen man sich engagieren und Leute kennenlernen kann.

Generell sich engagieren, wenn man hier ist. Das gibt einem auch viel, wenn man sich in einer Community engagiert. Es ist nicht nur gut für den Lebenslauf, sondern macht auch einfach Spaß sich hier in der Community einzubringen.


College Contact:
Vielen Dank für die tollen Einblicke, Victor!


Hast du auch Lust bekommen, die US-Amerikanische Sportkultur in einer der Sporthauptstädte der USA zu erleben und dabei an einer Universität mit einer starken Community zu studieren? Dann solltest du die North Park University kennenlernen! Alle Infos erhältst du bei unserer USA-Expertin Annika aus unserem Beratungsteam.


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