Universitat Autònoma de Barcelona

Bewerbung

Da es an meiner Hochschule in München Pflicht ist, ein Semester in Ausland zu verbringen, und Spanisch eines meiner Hauptfächer ist, stand für mich schon lange fest, dass ich nach Barcelona will. Als es dann allmählich an der Zeit war, sich genauer zu informieren und alles zu organisieren, bin ich per Zufall bei meinen Recherchen auf College Contact gestoßen und habe aus meiner Begeisterung heraus direkt eine kurze Anfrage geschickt. Kurz darauf kam dann auch schon eine Antwort und ich habe die Hilfe von College Contact dankend angenommen.

Alles Weitere war total einfach - mir wurde genau erklärt, welche Unterlagen ich bis wann haben muss und wie ich diese bekomme. Bei Fragen habe ich einfach schnell angerufen oder eine Mail geschrieben, das war überhaupt kein Problem. Ein paar Wochen später hatte ich endlich alle Dokumente beisammen und habe sie dann an College Contact geschickt, die alles nochmal überprüft und anschließend an die UAB weitergeleitet haben. Einen stressfreieren Bewerbungsprozess kann man, glaube ich, fast nicht haben!

Wohnungssuche

Obwohl mir oft davon abgeraten wurde schon von Deutschland aus nach einer Wohnung zu suchen und man überall liest, dass es einfacher und besser ist, sich vor Ort darum zu kümmern, habe ich noch von zu Hause aus ein Zimmer gefunden. Auf allen möglichen Portalen war ich unterwegs, bis ich schließlich auf wg-gesucht.de (eine ehemalige deutsche Mitbewohnerin des Vermieters hat das dort hochgeladen) auf etwas Passendes gestoßen bin. Ich habe dann mit dem Vermieter geskypet, Bilder geschickt bekommen und anschließend den Mietvertrag unterschrieben. Natürlich hätte das auch in die Hose gehen können, aber als ich dort ankam, war zum Glück alles so, wie ich es erwartet und auch auf den Fotos gesehen hatte.

Ich habe mit einem Peruaner und einer anderen Deutschen zusammengewohnt, was super geklappt hat. Mein Zimmer war relativ klein und die Wohnung auch nicht gerade die neueste, aber so ist das in Spanien nun mal. Für 330€ im Monat kann ich mich nicht beschweren, noch dazu, wo ich ein großes Fenster hatte (was nicht immer selbstverständlich ist bei den Spaniern) und direkt neben der Metrostation gewohnt habe.

Universitat Autònoma de Barcelona

Das tolle am Pre-Established Study Abroad Programme, für das auch ich mich entschieden habe, ist, dass die Kurse nicht am großen Bellaterra Campus etwas außerhalb von Barcelona stattfinden, sondern am Eixample Campus und am Sant Pau Campus, die beide mitten in der Stadt liegen. So hat man zwar leider keinen Kontakt zu spanischen Studenten, aber die tolle Lage lässt einen das schnell wieder vergessen.

Insgesamt war die Uni sehr viel entspannter als in Deutschland, obwohl wir überall Anwesenheitspflicht hatten. Die Professoren waren alle total lieb und auch die Prüfungen waren sehr nett gestellt.

Meine Kurse

1. Spanish Langauge 90 Level B1.2

Wie schon erwähnt, habe ich auch in München intensiven Spanischunterricht und wollte das so natürlich auch in Barcelona fortführen. Nach einem Online-Test sowie einem Test vor Ort hätte ich eigentlich in den B2.1 Kurs gehen können, ich habe mich dann aber für den B1.2 Kurs entschieden, da hier abgesehen vom Sprechen und Schreiben auch noch mehr auf die Grammatik eingegangen werden sollte – was letztendlich auch der Fall war. Mit den beiden jungen Professoren Sara und Roberto war es immer lustig, hauptsächlich ging es darum, viel zu sprechen und hin und wieder auch kurze Texte zu schreiben, es gab aber zwischendurch immer wieder kleine Grammatikeinheiten, auf denen dann die Übungen aufgebaut haben. Am Ende wurde man sowohl mündlich als auch schriftlich geprüft, was beides gut machbar war, wenn man sich immer aufmerksam am Unterricht beteiligt hat.

2. Managerial Skills for International Business

Auch diesen Kurs fand ich sehr interessant. Ein Großteil der Veranstaltung drehte sich darum, was gutes Management und gute Führung ausmachen. Die Professorin Maydo hat uns zu den einzelnen Themengebieten fast immer kurze Videos oder Filme gezeigt, um den Unterricht spannend zu gestalten. Außerdem haben wir viele Spiele gespielt, meistens waren es Outdoor Activities, die auch immer sehr lustig und unterhaltsam waren.

Die Prüfung bestand aus Multiple Choice-Fragen zu allen behandelten Themen und war recht einfach.

3. Cross-Cultural Management

Obwohl ich das meiste, was in diesem Kurs behandelt wurde, schon wusste, weil ich eine ähnliche Lehrveranstaltung schon in Deutschland besucht hatte, war das wahrscheinlich mein Favorit. Hierbei ging es darum kulturelle Dimensionen und Unterschiede kennenzulernen und herauszuarbeiten, wie man am besten damit umgeht. Der belgische Professor Jean-Philippe konnte durch seine eigenen Erfahrungen viele praktische Beispiele nennen und uns die Thematik gut näherbringen. Neben 2 Präsentation im Laufe des Semesters gab es am Ende noch eine Prüfung, die sogar etwas anspruchsvoll war. Wer sich allerdings ein bisschen vorbereitet hat und auch ansonsten im Unterricht nicht nur geschlafen hat, konnte sie gut bestehen.

4. Español para los Negocios

Ein Vorteil an dem Programm sind natürlich die englischen Kurse, ich wollte aber unbedingt auch was Spanisches dabeihaben. Dieser Kurs war perfekt dafür, mit B2 Niveau gut zu meistern aber dennoch etwas anspruchsvoll. Wir haben viel über Firmen und Unternehmen geredet und sind auch simple Themen durchgegangen, wie Bewerbungen und Bewerbungsgespräche. Monica, die Professorin, ist total nett und hat uns immer sehr humorvoll auf unsere Fehler hingewiesen. Eine Prüfung gab es hier nicht, neben kurzen Präsentationen gab es noch eine größere Abschlusspräsentation.

Barcelona

Nach meinem Auslandssemester muss ich ganz klar sagen: ich habe eine neue Lieblingsstadt. Barcelona ist einfach der Hammer, was auch immer du machen willst, alles ist da. Strand? Check. Stadt? Check. Berge? Check. Und noch dazu immer bestes Wetter.

Wenn man nicht nur als Tourist für ein paar Tage in einer Stadt ist, lernt man diese aus einem ganz anderen Blickwinkel kennen. Man hakt nicht nur Sehenswürdigkeit für Sehenswürdigkeit ab, sondern beschäftigt sich intensiv mit der Stadt, mit den Leuten, mit der Kultur. Ich bin zum Beispiel trotz des sehr guten Metrosystems meistens zu Fuß gelaufen (man kann wirklich sehr viel einfach zu Fuß erreichen), weil ich so das Gefühl hatte noch viel mehr Eindrücke zu sammeln.

Mein Lieblingsplatz in Barcelona, abgesehen vom Strand, war bei den Bunkers del Carmel, ein Berg von dem man einen super Ausblick auf die ganze Stadt hat. Vor allem schön, wenn die Sonne gerade untergeht, aber auch ansonsten kann man dort oben sehr schön auch mal das ein oder andere Bier trinken und entspannen.

Auch vom Tibidabo, einem anderen Berg, kann man die ganze Stadt überblicken. Noch dazu gibt es dort einen kleinen Freizeitpark, den man unbedingt gesehen haben muss.

Der dritte Berg, der außerhalb von Barcelona liegt, aber auch ein tolles Ausflugsziel ist, ist der Montserrat. Mit der Bahn und anschließend mit einer Seilbahn ist er gut zu erreichen und durchaus sehenswert.

Selbst wenn man nicht jeden Tag oder jedes Wochenende etwas Großes unternimmt, findet sich immer was zu tun. Allein das Schlendern durch die schönen kleinen Gassen macht Spaß und an jeder Ecke kann man super spanisch essen oder leckere Cocktails trinken.

Ich kann einfach nicht oft genug sagen, wie toll Barcelona ist. Ich bin froh, dass ich mich für das Auslandssemester an der UAB entschieden habe und kann es jedem, der auf der Suche nach Spaß, neuen Leuten, einer interessanten Kultur und einer geilen Stadt ist, nur empfehlen.