29 Jul
Erfahrungsbericht von Svenja F.

University of Technology Sydney


Stadt: Sydney
Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2014 bis 06/2015
Heimathochschule: Berlin TU

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Seit 2012 studiere ich Wirtschaftsingenieurwesen an der TU in Berlin und habe die letzten beiden Semester an der University of Technology (UTS) in Sydney verbracht. 

Da meine Heimatuniversität nur halbjährige Aufenthalte in Sydney vorsieht, mein Plan aber war, ein ganzes Jahr dort zu studieren, bewarb ich mich direkt bei der Universität. Unterstützung erhielt ich von College Contact - und dazu erstmal ein großes Lob! Ich kann College Contact nur empfehlen, die zuständige Mitarbeiterin war sehr unterstützend und hat mir durch ihre Hilfe viel Recherche und Bürokratie erspart.

Bereits vor meiner Ankunft in Sydney hatte ich mir über Flatmates.com ein Zimmer gesucht. Schon am zweiten Tag stellte sich allerding heraus, dass meine Mitbewohnerin sich mit dem Vermieter nicht über das Untermietverhältnis abgesprochen hatte. Somit stand ich am dritten Tag in Sydney ohne Wohnung da. Mein Glück war, dass eine Bekannte aus Sydney mich am Tag zuvor einer Facebook-Gruppe hinzugefügt hatte, über welche die meisten australischen Studenten freie Zimmer in Wohngemeinschaften finden. Während meines einjährigen Aufenthalts bin ich auf dieser Grundlage immer wieder umgezogen und habe in acht verschiedenen Häusern gewohnt - eine gute Möglichkeit, viele Australier kennenzulernen. Die beliebtesten Viertel in der Stadt sind Newtown, Surry Hills und Glebe. Hier wohnen die meisten Studenten und es gibt viele Bars sowie kleine Restaurants und Cafés. Die Mieten in Sydney sind allgemein sehr hoch - für ein Zimmer meistens zwischen 150 AUD und 290 AUD die Woche.

Der Unterrichtsstoff an der UTS war in meinen Kursen sehr viel leichter im Vergleich zu den Anforderungen an der TU Berlin. Die Leistungen bestanden meistens aus einem Essay (oft auch Gruppenarbeit) und einem Examen. In vielen Fächern hatte ich auch Mid Term Examen, die dann mit in meine Endnote eingegangen sind. Ich belegte die Fächer Economics for Business 1 und 2, Database Principles, Economics of the Envrionement, International Marketing und Business Futures, wobei mir International Marketing und Business Futures besonders gut gefielen. In beiden Fächern wurde viel diskutiert und wir hatten einen hohen Praxisbezug mit zahlreichen aktuellen Beispielen, ein Ansatz, der mir in meinem Studium in Deutschland oft fehlt.

Nicht nur akademisch, sondern auch in meiner persönlichen Entwicklung konnte ich von meinem Auslandsjahr in Australien profitieren. Die Offenheit, Gastfreundlichkeit - Einladungen zu Kaffee, zum Essen oder Zugang zum Freundeskreis - und Gelassenheit der Australier übertraf meine Erwartungen. Die Wärme im Umgang miteinander und vor allem die Einstellung, andere Menschen in ihrem Sein wertfrei zu akzeptieren und zu schätzen, werde ich hoffentlich in Deutschland weiter übernehmen und leben können. An die mit der Gelassenheit verbundene Unpünktlichkeit musste ich mich allerdings erst gewöhnen. Besonders gefreut habe ich mich über das Interesse der Australier an der deutschen Kultur und somit über die Möglichkeit, ihnen viel über unsere Lebens- und Denkweise zu erzählen.

Die Wochenenden und Semesterferien nutzte ich für Entdeckungsreisen außerhalb von Sydney. In meinen ersten Semesterferien bin ich nach Uluru geflogen, wobei mir im Outback die Weite des Landes bewusst wurde und ich die Möglichkeit hatte, mehr über die Kultur der Aborigines zu erfahren. Während der dreimonatigen Sommerferien bin ich über Weihnachten nach Hause geflogen, um meine Freunde und Familie zu sehen. Wieder zurück in Australien nutzte ich die verbleibende Zeit vor Semesterbeginn zu einer Reise entlang der Ostküste nach Norden. Es war ein Hineinschnuppern ins Backpacker-Leben und eine schöne Gelegenheit, Menschen aus aller Welt kennenzulernen, schnorcheln zu gehen und Lieder am Lagerfeuer zu singen. Aufgrund der geographischen Nähe reiste ich anschließend noch für zwei Wochen nach Neuseeland, wo die Natur wirklich atemberaubend ist.

Tipps, was ihr während eurer Zeit in Sydney unbedingt machen solltet:

  • Geht zu den ganzen Art Gallery Eröffnungen der Kunstunis. Hier gibt es freien Alkohol und man lernt supernette Leute kennen.
  • Sonnenaufgang am Strand anschauen und danach Frühstücken gehen
  • Nach Manly fahren
  • Soda Factory, Good God Small Club, Oxford Arts Factory, Frankies Pizza, Warehouse Parties
  • Am Sonntag kostet ein Tagesticket mit der Opal Card nur 2.50 AUD - egal wohin. Somit der beste Tag für einen Trip in die Blue Mountains oder auch nach Manly (Fähre kostet an dem Tag auch nur 2.5 AUD)
  • Ausflug in den Royal National Park
  • Messinas Ice Cream
  • Marrickville Markets (Sonntag), Glebe Markets (Samstag)
  • Lentils as Anything in Newtown, Mary´s Burger in Newtown
  • Whitsundays Sailing Tour, Frazer Island, Byron Bay
  • Feuerwerk im Darling Harbour am Samstagabend
  • Free Brekky at UTS (Tuesday: Law Court Building 5, Wednesday: Tower Building)- hier gibt es lecker Kaffee, Brot, Avocado, Nutella, Obst, Jogurt, Müsli etc.

Die Zeit in Australien war für mich eine sehr wertvolle Chance, neue Denkweisen kennenzulernen, auf eine anders ausgerichtete akademische Lehre zu treffen und mich persönlich weiterzuentwickeln. An dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön an College Contact, die mir sehr bei der Organisation geholfen haben.