29 Jun
Erfahrungsbericht von Simon K.

University of California, San Diego


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaftsingenieurwesen
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 03/2022 bis 06/2022

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Der Bewerbungsprozess

Da ich den Auslandsaufenthalt als Free Mover selbst organisieren musste, habe ich mich an die Agentur College Contact gewendet. Diese war mir insbesondere beim Bewerbungsprozess eine große Hilfe, indem mir alle notwendigen Unterlagen zur Verfügung gestellt wurden. Auch die Kommunikation mit der Gastuniversität und die Einreichung der Bewerbungsunterlagen, nachdem sie auf Vollständigkeit und Richtigkeit geprüft wurden, werden von College Contact übernommen.

Die Beantragung des Visums für die USA ist ein sehr standardisierter und gut funktionierender Prozess, bei dem man auch durch College Contact Unterstützung erfährt, falls es Fragen oder Unklarheiten gibt. Wenn man noch nie in den USA gewesen ist, muss man als letzten Schritt im Rahmen der Visumsbeantragung einen Termin in einer Botschaft für ein Visumsinterview vereinbaren. Es werden allerdings nur zwei oder drei Standardfragen gestellt und i. d. R. dauert es auch nicht länger als zwei Minuten - keine große Hürde also.

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Unterkunft

Die Unterkunft habe ich mir erst vor Ort gesucht. Dazu bin ich ca. zwei Wochen vor Beginn der Orientation Week angereist und hatte mir für diese Zeit erst einmal ein Hotel gebucht. Da ich zusammen mit einem Kommilitonen unterwegs war, suchten wir nach einer möblierten Wohnung mit zwei Schlafzimmern.

Dies stellte sich allerdings für den recht kurzen Mietzeitraum von nur drei Monaten als ziemlich herausfordernd dar. Nach einer intensiven Internetsuche, dutzenden Telefonaten und einigen Besichtigungen fanden wir schließlich eine passende Wohnung für den richtigen Zeitraum. Da die Wohnung jedoch unmöbliert war, mussten die Möbel separat gemietet werden. Dies gelingt bspw. über Cort, eine Firma, bei der vom Bett über eine Couch bis zu Küchenutensilien alles gemietet werden kann. Dieser Prozess hat auch tadellos funktioniert.


Transport

Ein Auto ist, meiner Erfahrung nach, dringend zu empfehlen. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind zwar in San Diego im Vergleich zu vielen anderen Städten in den USA relativ gut ausgebaut, die Distanzen in den USA sind jedoch üblicherweise sehr groß und das Auto bietet dann doch sehr viel mehr Flexibilität als Bus oder Bahn - das fängt beim Einkaufen an und hört bei Wochenendtrips auf.

Wie die meisten anderen Internationals haben wir das Auto bei DirtCheapCars Rentals gemietet. Die günstigste Variante kostet $400 pro Monat inkl. Versicherung, hat aber eine Kilometerbegrenzung und man darf nur in San Diego fahren. Wir haben uns daher für die $600 Variante entschieden, was ein etwas größeres Auto bedeutete, keine Kilometerbegrenzung und freie Fahrt bis nach Santa Barbara oder Palm Springs. Insgesamt waren wir mit DirtCheapCars sehr zufrieden und können es nur weiterempfehlen. Man sollte allerdings frühzeitig anfragen, da sie kurze Zeit nach Beginn des Quarters bereits ausgebucht waren.


Studium und Betreuung

Insgesamt habe ich an der UC San Diego vier Kurse mit insgesamt 12 Units belegt - dies ist verpflichtend, da man für das Studentenvisum ein Vollzeitstudent sein muss. In meinem Fall waren es zwei Kurse mit je 4 Units, einen Kurs mit 3 Units und einen Kurs mit 1 Unit.

Die Kurse waren allesamt relativ einfach, so dass auch während des Quarters genug Zeit für Reisen und Freizeitveranstaltungen geblieben ist. In den USA ist es üblich, dass jede Woche Hausaufgaben, Readings etc. gemacht werden müssen und es ein Midterm und Final gibt sowie oftmals auch ein Gruppen- oder Einzelprojekt. Wie groß der Aufwand für einen Kurs ist, variiert sehr stark. Wie gesagt, in meinem Fall waren meine Kurse sehr gut machbar, es gab aber auch einige Internationals, die sehr viel zu tun hatten und mit ihren Kursen sehr ausgelastet waren.

Die Kurswahl kann mitunter herausfordernd sein, nicht nur wegen des Class-Crashing-Verfahrens. Wer alle seine Kurse an der Rady School of Management belegen muss, kann tatsächlich Schwierigkeiten bekommen, da Masterkurse generell nicht von Internationals belegt werden dürfen und auch einige Bachelorkurse gesperrt sind. Es empfiehlt sich daher dringend, bereits im Voraus auch Kurse anderer Fakultäten herauszusuchen. Bei der Auswahl der Kurse vor Ort sollte dann darauf geachtet werden, Kurse mit einer großen Anzahl freier Plätze zu wählen. Das erhöht die Wahr-scheinlichkeit, tatsächlich zugelassen zu werden.

Die Betreuung an der UC San Diego war grundsätzlich sehr gut. Es gab zwei Advisor, die auch wirklich sehr engagiert und nett waren und zu jeder Zeit bemüht, Probleme schnell zu lösen. Nichtsdestotrotz gab es gerade zu Beginn einige technische Probleme, die die Registrierung auf benötigten Plattformen und die Kurseinschreibung betrafen. Man war aber stets bemüht, diese Schwierigkeiten zügig zu beseitigen.


Kosten

Studieren in den USA ist sehr teuer. Nicht nur die horrenden Studiengebühren, sondern auch die Lebenshaltungs- und Freizeitkosten sind enorm. Allein die Studiengebühren betragen an der UCSD ca. $8000. Außerdem werden für die Bewerbung zahlreiche weitere Gebühren erhoben, wie z. B. Bewerbungsgebühr, Gebühr für das Visum oder die Krankenversicherung.

Die Mieten sind im Vergleich zu Deutschland ebenso sehr hoch. Nicht selten muss man für ein Einzelzimmer zwischen $1500 und $2000 pro Monat bezahlen. Ansonsten sind viele Sachen nach meinem Gefühl ungefähr doppelt so teuer wie in Deutschland (Essen gehen, Lebensmittel).


Fazit

Es ist definitiv eine lohnende Erfahrung, in einem fremden Land zu studieren. Als Student sollte man seine Freiheit nutzen und so eine Möglichkeit auf jeden Fall wahrnehmen. Man lernt viele neue Leute, viele andere Kulturen und ein anderes Leben kennen. Gerade die USA als kulturell sehr vielfältiges und offenes Land hat diesbezüglich seine Vorzüge.

An die akademische Seite sollte man nicht allzu große Erwartungen haben. Auch an renommierten amerikanischen Universitäten wird nur mit Wasser gekocht. Die Art und Weise, wie die Kurse aufgebaut sind, ist natürlich ein bisschen anders (Hausaufgaben, Readings etc.), aber die Lehre ist zumindest meiner Erfahrung nach nicht besser als in Deutschland.