19 Jul
Erfahrungsbericht von Sarah K.

Swinburne University of Technology


Stadt: Melbourne
Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: Sozialwissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 02/2018 bis 06/2018
Heimathochschule: Fulda HS

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe mein Auslandssemester innerhalb meines Bachelorstudiums der Sozialwissenschaften mit Schwerpunkt interkulturelle Beziehungen von Februar bis Juni 2018 an der Swinburne University of Technology in Melbourne verbracht. Es war mein 4. Fachsemester und ich musste drei (statt der üblichen vier) Kurse dort belegen, um meine 22 deutschen Creditpoints, die ich sammeln musste, zu erhalten.

Melbourne war sowieso meine Favoritenstadt für das Auslandssemester, seitdem ich eine Infomesse an der Hochschule Fulda besucht hatte. Eine Studentin aus dem 5. Semester hatte mich auf dieser Messe auf die Swinburne University in Melbourne aufmerksam gemacht. Schon oft hatte ich Menschen von Melbourne schwärmen hören und die Studentin, die ihr Semester dort verbracht hatte, versicherte mir, dass es dort einfach grandios war. Ich war sofort ziemlich begeistert. Danach verging eine ganze Weile und ich recherchierte in verschiedene Richtungen. Auch Amsterdam war in meiner engen Auswahl von Städten.

Vorbereitung

Jedoch hatte mir die andere Studentin auch von ‚College Contact‘ erzählt und auf deren Website war die Swinburne University vertreten. Da es durch College Contact möglich war, eine leichte Vergünstigung der Studiengebühren dort zu erhalten, war Melbourne diesbezüglich sogar die günstigere Variante für mich und ich nahm Kontakt mit College Contact auf. Der Bewerbungsprozess lief durch ihre Vermittlung sehr einfach ab. College Contact übermittelte alle nötigen Dokumente sehr zügig zwischen mir und der Uni, sodass ich selbst nie in direkten Kontakt mit der Uni treten musste.

Ich holte mir auch Tipps bezüglich der Unterkunft und Kurse von der anderen Studentin aus Fulda, die dort gewesen war. Sie empfahl mir zwar, auf dem Unicampus zu wohnen, ich empfand die Miete dort jedoch als zu hoch, weshalb ich entschied, mir vor Ort etwas zu suchen, nachdem mir verschiedene Freund*innen versichert hatten, dass es viele günstigere Möglichkeiten geben würde.

Das einzig Schwierige an der Bewerbung war für mich letztendlich nur die Kursauswahl an der Gast-Uni. Es war nicht einfach, mir durch die Beschreibungen von Kursen online ein Bild davon zu machen, was mich letztendlich erwarten würde. Zudem wurden viele der Kurse, die ich in die engere Auswahl genommen hatte, am Ende dann doch nicht angeboten oder ich erfüllte die Zulassungsvoraussetzungen nicht. Schlussendlich fiel meine Auswahl auf Ethik, Umweltphilosophie und Angewandte Sozialpsychologie.

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Ankommen

Dann flog ich dann nach Melbourne, wo ich von einem Shuttle-Service von der Uni abgeholt und zu meinem Hostel gebracht wurde. Dort machte ich mich sofort daran, im Internet nach Zimmerangeboten zu schauen. Direkt für die nächsten Tage konnte ich vier Besichtigungstermine ausmachen. Erstaunlicherweise waren sogar drei von vier Zimmern sehr nach meinen Vorstellungen. Ich entschied mich schlussendlich für die preiswerteste und zudem am günstigsten gelegene Option und zog bis diese frei war für drei Wochen in eine Backpacker-WG. So sparte ich Geld und lernte in der Zeit vor Studienbeginn noch nette Menschen außerhalb der Universität kennen.

In jenen Wochen habe ich sehr viel mit meinen dortigen Mitbewohner*innen unternommen. Ich bin auf mehrere Festivals und Konzerte gegangen und habe die Stadt ausgiebig erkundet. Bei den hochsommerlichen Temperaturen war ich auch oft am Strand oder genoss einen der vielen üppigen Parks. Außerdem fand auf dem Uni-Campus die Orientierungswoche statt. Dort waren eine Woche lang viele Stände auf dem Campus aufgebaut, an denen man zum Beispiel bei Gewinnspielen oder verschiedenen Aktionen mitmachen konnte, Werbegeschenke, Pizza oder Donuts von umliegenden Geschäften bekommen hat und es viele coole Events von der Uni aus gab. Auch bei den Orientierungsveranstaltungen für die einzelnen Fakultäten und speziell für die internationalen Studierenden herrschte durchweg eine tolle Atmosphäre und die Uni bot ein abwechslungsreiches Willkommensangebot wie z.B. ein Kennenlern-Barbecue an. Ich begann, Freundschaften an der Uni zu schließen.

Dann zog ich in mein eigenes Zimmer in einem schönen großen Holzhaus, vier Bahnstationen von der Uni entfernt. Von nun an fuhr ich immer 20 Minuten mit dem Fahrrad zur Uni, die Ende Februar begann.


Studium

Da ich drei Kurse belegte, hatte ich neun Stunden in der Woche, verteilt auf vier Tage, im Unterricht anwesend zu sein. Meine Kurse waren so ausgelegt, dass ein Drittel der Zeit in der Uni und zwei Drittel beim selbst Lernen verbracht werden.

Es gab viele verschiedene AGs auf dem Campus, bei denen man umsonst Sport machen konnte. Auch die Schwimmhalle gegenüber war für uns Studierende kostenlos nutzbar. Ich trat der Yoga-AG bei und fing damit an, jeweils ein bis zwei Mal pro Woche schwimmen zu gehen und die Yoga-Stunden zu besuchen.

Ich musste in keinem meiner drei Kurse eine Prüfung schreiben, sondern jeweils mehrere kleinere Hausarbeiten einreichen. Bis auf eine waren diese aber alle in der letzten Woche des Semesters fällig.

Gerade im Ethik-Kurs hatte ich anfangs noch kleinere Schwierigkeiten, das Material zu verstehen und dem Unterricht zu folgen. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass die genaue Bedeutung der Worte nicht eins zu eins ins Deutsche zu übersetzen war, worunter die Logik bzw. das Verständnis von Argumenten dann schon mal leiden konnte. Ich habe aber gemerkt, wie mir gerade diese recht hohen Anforderungen nach einer Weile sehr dabei geholfen haben, dass ich mich schlussendlich nun wesentlich elaborierter auf Englisch ausdrücken kann. Ohne es zu merken, fiel mir auch das Lesen von Texten immer leichter.


Kurse

Das Fach Umweltphilosophie hat mein Leben ziemlich verändert, obwohl ich mich schon immer für Umweltthemen interessiert hatte. Ich rechnete eher damit, dass wir reine Fakten zum Klimawandel lernen würden, jedoch ging es weit darüber hinaus und es war der Anspruch des Professors, ein wesentlich tiefgreifenderes Verständnis von unserem Verhältnis zur Natur zu schaffen. Auf Grundlage dessen versetzte er uns Studierende in die Lage, selbst Einschätzungen zu erforderlichen Maßnahmen zur Vermeidung der beginnenden Klimakatastrophe geben zu können. Unterstützt wurde dies durch den Ethikkurs, der passenderweise von einem Freund des Professors des Umweltphilosophen gegeben wurde und durch den meine moralischen Einstellungen zusätzlich geprägt wurden. Das Verhältnis zu den Professoren in Australien ist generell sehr freundschaftlich und ich habe einen guten fachlichen Austausch mit den beiden diese Fächer unterrichtenden Professoren gehabt.

Das Fach Angewandte Sozialpsychologie erwies sich auch als eine gute Wahl, wenngleich es sich um einen Drittsemesterkurs für Psychologiestudenten handelte und ich mich dadurch erst an einige der Methoden und Arbeitsweisen gewöhnen musste. Da wir in dem Seminar aber vielfach in Gruppen arbeiteten, gab es einen intensiveren Austausch mit meinen Kommilitonen und die Eingewöhnung wurde mir etwas erleichtert. In dem Fach haben wir uns Maßnahmen und Programme ausgedacht, die basierend auf sozialpsychologischen Theorien ein bestimmtes Verhalten von einzelnen Menschen oder Gruppen anzielen, welches verändert werden soll.

Gegen Ende des Semesters wurde mein Arbeitsaufwand dann zunehmend stärker, was daran lag, dass ich in der ersten Hälfte noch eher den Fokus auf Freizeit gelegt hatte, da ja auch die Temperaturen sehr sommerlich waren und ich alle spaßigen Aktivitäten noch mitnehmen wollte. Angesichts der vielen Deadlines habe ich die letzten Wochen als sehr stressig in Erinnerung. Dennoch war auch das durchstehbar und meine Ergebnisse in den Hausarbeiten sind nichtsdestotrotz zu meiner Zufriedenheit und teilweise besser als erwartet ausgefallen.


Fazit

Ich bin sehr, sehr glücklich damit, mein Semester an der Swinburne Universität verbracht zu haben. Ich habe die Uni im Allgemeinen, die Lehre und den Campus mit all den Freizeitangeboten als unglaublich positiv wahrgenommen und würde es jedem*r empfehlen, auch dort zu studieren.